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Internationaler Tag des Kindes Die Mehrzahl unserer kleinen Patienten erlebte am Nachmittag des Internationalen Kindertages fröhliche Stunden. Die Kulturlei tung hatte für ein Varietpro- gramm mit dem Titel „In fröhlicher Runde" gesorgt. Staunend, lachend und begeistert verfolgten die kranken Mädchen und Jungen das turbulente Treiben auf der Wiese vor der Kinderklinik. Frohe Stimmung brachten das Kinder- ballett Martel Fischer, Kaska deure, Äquilibristen, Akrobaten und ein Jongleur auf dem Draht seil. Foto: Höhne/Pohl Für Thu Ha und ihre Freunde Unsere Kinder helfen den Mädchen und Jungen im fernen Vietnam Es ist nun fast schon eine „alte' Freundschaft; denn bereits im Jahre 1958 be. grüßten die Kinder der Station K 2 zum Internationalen Kindertag am 1. Juni einen vietnamesischen Gast. Damals hatte die amerikanische Aggression in Süd ostasien noch nicht begonnen, und es war ein fröhlicher Vormittag, an dem uns Nguyen phu Nhuan von den gutmütigen Wasserbüffeln auf den Reisfeldern sei ner Heimat, von den vielen neuen Schulen in den Dschungeldörfern und von den lernbegeisterten Kindern erzählte, die nach der Befreiung überall in Viet nam begonnen hatten, die Welt der Wissenschaften zu erobern. Seither ist der Besuch vietnamesi scher Freunde auf Station K 2 am Inter nationalen Kindertag zur Tradition ge worden. Nguyen phu Nhuan ist längst in seine Heimat zurückgekehrt. Am Inter nationalen Kindertag 1967 denken die Kinder von K 2 mit besonderer Herz lichkeit an sein vierjähriges Töchter chen Thu Ha, das - von Vater und Mutter getrennt - in einem Dschungel dorf weit weg von Hanoi vor den amerikanischen Luftpiraten in Sicher heit gebracht werden mußte. Sie den ken an die Tausende von Kindern in Vietnam, denen die fremden Eindring linge Haus und Schule zerstörten, Eltern und Geschwister töteten. Sie denken aber auch voller Stolz und Be wunderung an die vietnamesischen Pioniere, die trotz Krieg und Gefahr auch heute unermüdlich für den fried lichen Wiederaufbau ihrer Heimat ler nen. Längst haben die Kinder auf K 2 und alle ihre Kameraden, die in der Sonderschule unserer Akademie unter richtet werden, verstehen gelernt, daß freundschaftliche Besuche und herzliche Grüße unter den gegenwärtigen Ver hältnissen nicht mehr ausreichen, den Menschen in Vietnam unsere Freund schaft zu bekunden. Thu Ha und alle ihre schwarzhaarigen Freundinnen und Freunde brauchen die aktive Solidarität von Inge und Peter, Heidi und Man fred. Deshalb gaben die Kinder unserer Sonderschuleinrichtung am Internatio nalen Kindertag 1967 das Signal zu einer neuen großen Bastelaktion, und sie bitten schon heute alle Erwachsenen in unserer Akademie, Ende August recht fleißig zu kaufen, wenn ihre Bastelarbeiten in den Kliniken und vor der Mensa angeboten werden. Wird es möglich sein, wieder ein so gutes Ergebnis zu erzielen wie im Dezember 1966, als unsere Pioniere dem Solidaritätskonto für Vietnam 973 MDN überweisen konnten? Die Kinder auf unseren Stationen werden sich jedenfalls tüchtig anstren gen, und ihre Lehrer und Erzieherinnen gehen ihnen mit gutem Beispiel voran; denn auch sie spendeten schon mehr als 1 000 MDN und 46 Blutkonserven. Helga Sievers, Sonderschuleinrichtung Was bringt „humanitas“? Ausgabe 11/67 In der Ausgabe 11/67 werden die Stel lungnahmen und Untersuchungen zur Ver meidung von Wartezeiten im ambulanten Heilwesen fortgesetzt. * humanitas berichtet von der II. Zentra len Leistungsschau der 2 814 besten Stu denten und jungen Wissenschaftler in Berlin. * In einem Artikel werden Probleme der Automation im Labor behandelt. Ausgabe 12/67 Im Herbst veranstaltet das Präsidium des Rates für Planung und Koordinie rung der medizinischen Wissenschaft ein Symposium unter dem MMotto „Sozialis- mus, wissenschaftlich-technische Revolu tion und Medizin“, das sich mit der Per spektive und Prognose der Medizin und des umfassenden Gesundheitsschutzes bis 1980 beschäftigt. In der Ausgabe 12/67 ver öffentlicht humanitas die Thesen des Sym posiums. * Anläßlich des 150. Jahrestages der Zu sammenlegung der Universitäten Halle und Wittenberge findet am 19. und 20. Juni in der Martin-Luther-Universität ein für jede medizinische Fakultät und Akademie offenes Symposium mit der Thematik „Spezialisierung und Integration in der Wissenschaft“ statt. Zur Vorbereitung dieses Symposiums schrieb der Prorektor und Direktor des Hygiene-Instituts der Martin-Luther-Uni versität, Prof. Dr. med. habil. Karlheinz Renker, den Artikel „Perspektiven der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit in der Wissenschaft". Wir ehren ihr Andenken Kollegin Margarethe Grundmann, Stationsgehilfin, Medizinische Kli nik, geboren am 4. Februar 1899, verstorben am 10. Mai 1967. Kollege Johannes Engelhardt, Leiter der Abteilung Investitionen und Materialversorgung, geboren am 23. Dezember 1906, verstorben am 10. Mai 1967. «Herrlich waren diese Tage" Das Pfingsttreffen der Jugend in Karl-Marx-Stadt ist vorüber. Presse, Funk und Fernsehen sorgten dafür, daß die ganze Republik miterleben konnte, was dort geschah. Unsere Akademie hatte auch eine Gruppe Jugendfreunde in die Stadt des Parlaments und des Jugendtreffens gesandt. Zwei von ihnen, Eva Naumann, Lehrling für Krankenpflege, und Birgit Graf, Lehrling für Säuglings- und Kinder krankenpflege, saßen einige Tage spä ter in der Redaktion und erzählten: „Natürlich sind wir mit Vorfreude und voller Erwartungen nach Karl- Marx-Stadt gefahren, doch dann war alles noch viel großartiger, als wir für möglich gehalten hatten. Am meisten beeindruckte uns die prächtige Stim mung, die überall herrschte. Die De monstration der Jugend zum Beispiel - sie dauerte viele Stunden - begei sterte uns. Ungezählte Veranstaltungen erschwerten die Wahl, wohin gehen, wohin sehen? Wir besuchten das Fest der sozialistischen Presse im Küchwald. pellen. Zum Tanzen brauchten wir nicht unbedingt Parkett. Wir lernten die Gastfreundschaft der Karl-Marx-Städter kennen, als uns am Pfingstsonnabend ein Regenschauer überraschte. Mit Jugendlichen aus Thüringen tauschten wir Erfahrungen aus. Da wir als Sanitäter mitgefahren waren, gab es natürlich auch Arbeit. Eine Menge „Patienten" brauchten Hilfe. Manche klagten über Magen schmerzen, andere hatten sich Blasen gelaufen, geschiefert, einen Schnupfen geholt. Es gab allerhand zu tun. Viel zu schnell verging die Zeit. Lei der konnten wir an der großen Ab schlußkundgebung nicht teilnehmen, da befanden wir uns schon auf dem Heim weg. Herrlich waren diese Tage; wir wer den sie so schnell nicht vergessen." Auf den Straßen spielten viele Ka- „Akademie-Echo" Seite 2