Wirtschaftlich-neuzeiflicher Gewächshausbau Von Dr.-lng. Rudolf Höntsch, Dresden - Niedersedlitz Wie in allen Erwerbszweigen, so setzte nach dem Kriege auch im Gartenbau ein starkes Sehnen nach neuzeitlichen Arbeitsweisen ein. Man glaubte auf Grund der tech nischen Fortschritte, die während des Krieges von anderen Industrien erreicht worden waren, auch von der garten bautechnischen solche verlangen zu dürfen. Man vergab dabei aber vollkommen, dab ja der Gartenbau unge fähr zehn Jahre keine Aufbauwirtschaft hatte treiben können und dab deshalb auch die Versuche, die jeder Neuerung vorausgehen müssen, nicht durchgeführt werden konnten. Und wie so oft die Sehnsucht gröber als die nachfolgende Erfüllung ist, so war es auch in diesem Falle. Man schob mit seinen Erwartungen, mit seinen Wünschen, mit seinen Forderungen gewaltig über das erreichbare Ziel hinaus und mubte erkennen, dab nur stufenweise Entwicklung auf Grund langjähriger Erfahrun gen wirkliche Vorteile bringt und nicht Worte allein schon ein Beweis der Zweckmäbigkeit von Neuerungen sind. In bezug auf Konstruktion mub ein Gewächshaus in der Haupisache sechs Bedingungen entsprechen: der Tragfähigkeit, der geringsten Schattenbildung, der leich ten Aufstellbarkeit, der bequemen Auswechslung von Teilen, der Wärmesicherung und der billigen, wirtschaft lichen Herstellung. Was die Tragfähigkeit betrifft, so wird sowohl das Betonbaus als auch das Haus einer gemischten Eisen- Holzkonstrukiion ihr gerecht, Ein wesentlicher Unter schied liegt aber darin, dab der Betonbau bei gleicher Tragfähigkeit einen viel schwerfälligeren Eindruck macht, wohingegen das Eisen-Holzhaus der Gattung der Leicht bauten zuzuzählen wäre. Diejenigen Häuser wollen wir doch heute erstellen, die mit Hilfe geringster Massen allen Anforderungen der Statik entsprechen. Die Innen aufnahmen veranschaulichen klar und überzeugend diese Bauweise. Man gewinnt den Eindruck schwebender