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Dänischer Export, Bonner Beste, desgleichen die Gurkensorten Grochlitzer von 3 Züchtern, (Schröder-Naumburg, Ziemann und Mohrenweiser). — Bei Warz-Gispersleben wurden Buschbohnen zum Grünpflücken in folgenden Sorten ver suchsweise angebaut. Hinrichs weiße Riesen mit Faden und ohne Faden, Saxa mit Faden und ohne Faden und schließ lich Konserva. Sellerie wurde ebenda in den Sorten Prager Riesen, Imperator, Magdeburger Markt und Alabaster ver suchsweise angepslanzt und außerdem die unter Schlöffel- Gispersleben angeführten Stangenbohnensorten. H. Schade- Gispersleben führt einen Gurkendüngungsversuch und einen Weißkohlversuch mit solgenden Spätsorten durch: Ama- ger, Westsalia, Braunschweiger und Magdeburger. — An die Besichtigungsfahrt schloß sich eine Sitzung in der Ressource-Erfurt an, wo sich Gartenbauinspektor Nicolaisen- Calbe (Leiter der provinzialsächsischen Versuchsfelder in Calbe) über die technische und kulturelle Durchführung der hiesigen Slandesarbeit Reformen im Gartenbau in Preußen Am 4. September d. Is. fand im Preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten unter dem Vor sitz des Herrn Ministerialrat Weil und in Anwesenheit des Herrn Gartenbaudirektors Zeininger eine Besprechung ver schiedener beruflicher Fragen statt. Hierzu waren Vertreter der Preußifchen Hauptlandwirtschaftskammer und der inter essierten Verbände geladen. Für den Reichsverband der Deutschen Gartenbaubeamten war der Leiter unserer Landes gruppe Brandenburg, Kollege Gartenamtsleiter Martin- Berlin abgeordnet. Die Rateb war durch den Leiter des Gartenbauausschusses, Koll. Löther und den Geschäftsführer der Rateb, Koll. Schwerin vertreten. Die Verhandlung erstreckte sich auf eine ganze Anzahl gerade für die Garten bau- und Friedhofsbeamten grundsätzlich wichtiger Punkte. Der einheitlichen Ausfassung wegen und um mit unserer Spitzenorganisation konsorm zu gehen, veröffentlichen wir deren Bericht hierüber: 1. Änderung der Bezeichnung „gepr. Obergärtner" in „gepr. Gartenmeister". Der Änderung wurde von fast allen Vertretern zuge stimmt. Der Vertreter der gartenbaulichen Arbeiter machte jedoch seine Zustimmung davon abhängig, daß Erleichte rungen der Prüfung zugestanden würden, um auch den weniger theoretisch, jedoch gut praktisch Vorgebildeten das Bestehen der Prüfung zu ermöglichen. Der Vorschlag der Rateb, beide Punkte unabhängig von einander zu behandeln, fand Zustimmung. Das Ergebnis der Besprechung wurde dementsprechend wie folgt zusammen gefaßt: 1. Der Änderung der Bezeichnung „gepr. Obergärtner" in „gepr. Gartenmeister" wird zugestimmt. 2. Es bleibt weiteren Verhandlungen vorbehalten, die Prüfungsbestimmungen einer eingehenden Durchsicht zu unterziehen und Änderungsvorschläge aufzustellen. 2. Zusammensetzung der Prüfungsausschüsse. Insolge mehrerer Eingaben wurde die Zusammensetzung der bei der Hauptlandwirtschaftskammer bestehenden Aus schüsse sür Ausbildung und Prüfungen einer eingehenden Besprechung unterzogen. Der Vertreter der Hauptlandwirt- schaftskammer teilte die Grundsätze für die Zusammensetzung mit und erläuterte sie. Den Grundsätzen wurde im all gemeinen zugestimmt, jedoch wurde statt der von Fall zu Fall erfolgenden Zusammensetzung der Ausschüsse eine etwas stabilere Form gewünscht, wobei auch Angestellte und Be amte als ständige Mitglieder zu berücksichtigen wären. Versuche besriedigt ausspricht; er mahnt jedoch zu einer vor sichtigen und guten Aberntung, zumal dies z. B. bei Tomaten täglich geschehen muß, was bekanntlich bei landwirtschaft lichen Früchten nicht nötig ist. Nicht minder wichtig ist, daß alle Sorten auch im gleichen Reisestadium geerntet werden, daß falsche Pflanzen, besonders bei Sellerie, vor der Ernte auszuscheiden sind. In der Aussprache werden Versuche mit Blumenkohl sorten gewünscht und von den Firmen: F. C. Heinemann, Döring <L Czekalla-Hochheim zugesagt; die Zahl der in Vor schlag zu bringenden Sorten bezw. Herkünfte darf 7 nicht übersteigen. Mit dem Dank des Herrn Nicolaisen an die Versuchs leitung (Or. Thienemann, Direktor der Landwirtschaftsschule Erfurt) und die Versuchsansteller für die gute und saubere Durch führung der Versuche wurde die Sitzung geschlossen. k>. 8. 3. Gärtnerisches Fortbildungsschulwesen. Es wurde von den Herren Vertretern des Ministeriums ein Überblick über die augenblicklichen Verhältnisse auf diesem Gebiete gegeben. Allgemein wurde den Bestrebungen zu gestimmt, die Gartenbaulehrlinge in besonderen gärtnerischen Berufsschulen fortzubilden, obgleich mancherlei Schwierig keiten dabei zu überwinden seien. — Hierbei wurde auch die Frage der Berussschullehrer erörtert. Die Ratebvertreter wünschten, daß entsprechend der Regelung für die allge meinen Berufsschulen auch die Lehrer der gärtnerischen Berufsschulen in erster Linie aus den Absolventen der höheren Gartenbaulehranstalten (nicht der Hochschule) hervorgehen müßten. Dieser Vorschlag wurde lebhast unterstützt, insbe sondere auch von dem Vertreter der Hauptlandwirtschafts kammer. 4. Vereinheitlichung der Gartenbaulehranstalten. Auf Wunsch der Ratebvertreter wurde dann noch über die Vereinheitlichung der Gartenbaulehranstalten gesprochen. Herr Schwerin gab einen Überblick über die Tätigkeit der Rateb auf diesem Gebiete, schilderte die Nachteile, die durch die jetzige Verschiedenheit der Eintrittsbedingungen, der Aus bildungsdauer, der Lehrpläne und der Prüfungsbezeich nungen in den einzelnen Ländern, ja sogar innerhalb des selben Landes (Preußen), hervorgerufen würden, und bat das Ministerium, dieser Frage näher treten zu wollen. Die Rateb würde das erforderliche Material zur Prüfung dieser Frage zur Verfügung stellen und bestimmte Vorschläge für die Vereinheitlichung vorlegen. Diese Anregung wurde von den Vertretern des Mi nisteriums und der Hauptlandwirtschaftskammer sowie der Verbände sehr begrüßt; die Frage soll in ciner späteren Besprechung eingehend erörtert werden. Zum Schluß dankte Herr Ministerialrat Weil den er schienenen Derbandsvertretern sür ihre Mitarbeit und stellte weitere Besprechungen über schwebende gärtnerische Fragen in Aussicht. Löther. Die Vergebung von Neuanlagen Von geschätzter Seite geht uns eine Meinungs äußerung über das obige, die Gemüter bewegende Thema zu, die wir unseren Mitgliedern nicht vor- enthalten möchten, die aber durch ihren Freimut zur Klärung beiträgt. In Heft Nr. 4 vom April 1930 des „Behörden-Garten- bau" fand ich einen Artikel „Vergebung öffentlicher Arbeiten an freischaffende Gartenausführende". Danach wurde in der Hauptgeschäftsstelle des Reichsverbandes ein Arbeitsausschuß