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Blatt Amts -es Königl. Amtsgerichts und des Stadtrathes WuLsnitz Abonnements-Preis Vierteljährl. 1 Mk. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor. PuSzeile (oder deren Raum) 10 Pennige. AlS Beiblätter: 1 JllustrirteS Sonntagsblatt (wöchentlich); 2 . Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Infekte sind bis Dienstag und Freitag Druck und Verlag von^E^ Erben S^gjundMuhtgstSV UahugaNg. Beran.wort.ich^ Red^ Otto Dorn Sonnabend. Mx. Z7. November IWO. Bekanntmachung, öie am 1. Dezember 1900 vorzunehmenöe WiehzäHLung betreffenö. Nach Beschluß des Bundesrathes vom 17 März dieses Jahres hat in allen Bundesstaaten eine Erhebung der Viehhaltungen nach dem Stande vom 1. Dezember dieses Jahres stattzufinden und soll diese Aufnahme von Haus zu Haus erfolgen. Es werden daher den hiesigen Hausbesitzern in der Zeit zwischen dem 15. Und 23- dieses Monats Zählungssormulare behändigt werden, welche am 1. Dezember die ses Jahres nach Maßgabe der den Zählungsformularen beigedruckten Bestimmungen auszufüllen und unterschriftlich zu vollziehen sind und vom 5. bis 10. Dezember dieses Jahres wieder abgeholt werden. Auch den Besitzern derjenigen Hausgrundstücke, in denen notorisch keine der Thiergattungen, auf welche sich die Erhebung bezieht, gehalten wird, werden Zählungsformulare zugestellt werden. In solchen Fällen hat der Besitzer ein „Bacat" oder „werde»« »licht gehalten" in die Spalten des Formulars zu setzen. Abmiethern gehöriges Vieh ist auf der Lifte des Hausbesitzers, jedoch nicht unter dessen Namen, sondern unter dem Namen des Viehbesitzers auf einer besonderen Zeile aufzuführen. Die Formulare sind zu diesem Zwecke mit einer Mehrzahl von Zeilen (eine für jeden Besitzer von Vieh) versehen. Pulsnitz, am 13. November 1900. DerStadtrath. Or. Michael, Brgrmstr. Bekanntmachung, SMStVevoröneLenwaHc betr. Mit Ablauf dieses Jahres scheiden in Gemäßheit von Z 42 der revidirten Städteordnung vom 24. April 1873 aus dem Stadtverordnetenkollegium und zwar aus der Zahl der Ansässigen: 1 ., Herr Lohgerbermerster Bernhard Huhle, 2 ., „ Schneidermeister Eduard Kayser, 3 ., „ Sattlermeister Wilhelm Voigt, 4 ., „ Kaufmann Hermann Schulze, 6. der Unausässigen: 1, Herr Schuhmachermeister Alwin Schreiber. Es sind demnach 4 mit Wohnhäusern in dem Stadtbezirke ansässige und 1 unausüssiger Bürger zu wählen. Zur Vornahme der Ergänzungswahl wird hiermit Mittwoch, der 28. Wovember 1900 anberaumt. Es werden daher alle in der Liste eingetragenen stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt aufgefordert, gedachten Tages Von vormittags 10 bis nachmittags 2 Uhr persönlich im Sitzungssaal des Nathhauses die Stimmzettel mit den Namen der Gewählten, die deutlich zu bezeichnen sind, zu überreichen. Stimmzettel werden den stimmberechtigten Bürgern vor dem Wahltage zur Ausfüllung mit den Namen der zu Wählenden zugestellt werden, sind auch während der Wahlzeit in der Schreibstube des Stadtrathes zu haben. Pulsnitz, den 14. November 1900. Der Stadtrat h. vr. Michael, Brgrmstr Der Bandweber Bichard Bürger in Ohorn beabsichtigt in dem sogenannten Hahneflüßchen auf Parzelle Nr. 121 des Flurbuchs für Ohorn eine Stau- und Walserrad - Anlage für ein Wassertriebwerk anzulegen. Nach Z 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft anzubringcn. Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t K a m e n z , am 13. November 1900. bon Cr-mamlsdorsf. H e k a » n t »n a ch u « g, betreffend die Kontrolversammlnngen der Mannschaften des Beurlmibtenstandes. Die diesjährigen Herbst-Kontrol-Versammlungcn im Bezirke des Meldeamts Kamenz finden wie folgt statt: Montag, den 19. November, vorn«. 9, 7<k2 nnd nachm. 3 Uhr in Kamenz, Schützenhaus, Dienstag, den 20. November, vorm. 9 Uhr in Königsbrück, Schntzeuhaus nnd nachm '/^2 Uhr in Schwepnitz, Gasthof, Donnerstag, den 22. November, vorm. 7-10 und 7«12 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus nnd nachm. 2 Uhr in Grotzröhrsdorf, Mittelgasthof, Freitag, den 23. November, vorm. 7-10 Uhr in Crostwitz, Gasthof bou Weute. Zur Herbst-Kontrol-Versammlung haben sich sämmtliche Dispositions-Urlauber und Reservisten, sowie die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften und die noch im Militärverhältniß stehenden Halb- und zeitig Ganzinvaliden der Jahrgänge 1899 bis mit 1893 zu stellen. Die Einberufung zu den Kontrolversammlungen erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Dies geschieht, indem in jeder Ortschaft seitens des Gemeindevorstandes in ortsüb licher Weise bekannt gemacht wird, zu welcher Kontrolversammlung die betreffenden Mannschaften zu erscheinen haben. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Kamenz, im November 1900. Königliches Meldeamt. Die Thronrede des Kaifers und die Eröff nung des Reichstages. Die am Mittwoch Mittag durch eine Thronrede des Kaisers im Rittersaale deS Königlichen Schlöffe« zu Berlin erfolgte Er öffnung des Reichstages erweckt diese« Mal wegen der begleiten den Umstände ein ganz ungewöhnliches Interesse. Der deutsche Reichstag soll in seiner nun begonnenen neuen Session die Haltung, Maaßregeln und Schritte der Negierung in der chinesischen Frage gutheißen und die erforderlichen Geldmittel bewilligen, und nach den laufenden Etatsberathungcn soll sich der Reichstag auch noch über die deutsche Handelspolitik durch Festsetzung des neuen Zolltarifs entscheiden, wovon das Wohl und Wehe so vieler Erwerbskreise abhängen wird. Nachdem der Kaiser im Beginne seiner Thronrede den zum Wirken am allgemeinen Wohle versammelten Reichsboten seinen Will kommengruß verkündet hatte, nahm daher auch die Einmi schung Deutschlands in die chinesischen Wirren den ersten und größten Theil der Thronrede in Anspruch. Der Kaiser führte darin au«, daß der von gewissenlosen Rathgebern des Pekinger Hofes angcstachelte fanatische Haß und finstere Aberglaube der Chinesen die irregeleiteten Volksmassen zu Gewaltthatcn gegen die Vorposten der abendländischen Bil dung und christlichen Cultur getrieben habe, und bei dem