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mit cken rrn in I r ind A len. ites sch- K. ieer oon llig >er- dl, are rik irt. lei- las öl, lix t >en ind !N, >ts aig U- em S. nd ze- er- >en en m- ter ze- )e- Lonnavend yer Sonnabend, den 13. Mai 1899, Abends öffentliche SteldtverordneLen-Sitzung i Tagesordnung: 1. Communanlagen-Regulativ, 2. Wegfall der Commun- und Schulanlage w reingewinnvertheilung, 4. Spezialregulativ über Bebauung des Kapellgartens, nißnahme von den Kapellgartengrundstücksbesitzern. Pulsnitz, am 10. Mai 1899. Der Stadtverordnetenvorste Hermann Schulze. Wegen Aufschuttes wird vom 12. bis mit 20. dieses Monats die Dorfstratze durch Riedersteiua gesperrt. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 8. Mai 1899. von Erdmannsdorff. werden wegen Ausschuttes V0M 12. dieses Monats an bis auf Weiteres die Dorfstraße im Oberdorfe Lichtenberg — der Verkehr wird über Pulsnitz M. S. und Kleinditt mannsdorf verwiesen — und vom 15. dieses Monats an bis auf Weiteres der durch das Dorf Möhrsdorf führende Communikationsweg — der Verkehr wird über Rehnsdorf verwiesen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, den 9. Mai 1899. von Erdmannsdorff. Zu den Handelsvertraasunterhandlungen zwischen Deutschland uG Nord - Amerika. Ueber den Stand der zwischen der deutschen Regierung und der Unionsregierung eingeleiteten Verhandlungen behufs Abschlusses eines neuen Handelsvertrages will noch immer nichts Näheres in die Oesfentlichkeit dringen, wenigstens bei uns in Deutschland nicht. Im Laufe der gegenwärtigen Neichslagssession ist zwar eine Interpellation an die Regie rung darüber, wie weit denn eigentlich die handelsvolitischen Unterhandlungen mit der Union gediehen seien, eingebracht worden, aber der Staatssecretär v. Bülow verschanzte sicy in seiner Erwiderung vorsichtig hinter das diplomatische Geheimniß, welches ihn angeblich verhinderte, Einzelheiten in der gewünschten Hinsicht mitzutheilen Gewiß kann man nun ohne Weiteres zugeben, daß eine gewisse diplomatische Reserve in solchen Dingen ganz am Platze ist, aber ander seits charakterisirt sich die Ne regelung der handelspolitischen Beziehungen zwischen dem deutschen Reiche und der nord amerikanischen Union als eine so wichtige wirthschaftspvlitische Frage der Gegenwart, daß die öffentliche Meinung in den betheiligten Ländern sicherlich das Recht besitzt, über die Entwickelung derselben endlich einmal aufgeklärt zu werden. Hoffentlich erfährt man von zuständiger Stelle in dieser Beziehung bald etwas Positives, was schon deshalb wün- schmswerth erscheint, weil hie und da verlautet, die deutsch amerikanischen Handelsvertragsverhandlungen wollten nicht -vom Fleck rücken, da amerikanischerseits hartnäckig ein größe res Entgegenkommen Deutschlands verlangt werde, als dies deutscherseits bekundet werden könne und wolle. Nun, an und für sich würden diese Gerüchte freilich nicht so unglaubwürdig erscheinen. Die Art und Weise, wie es der Unionsregierung bislang beliebte, das Deutschland von Amerika vertragsmäßig zugestandene Recht der Meistbe günstigung auszulegen, zeugt gerade nicht von besonders loyaler Haltung der Union gegen Deutschland in den zwischen beiden Staaten schwebenden zollpolitischen Fragen. Nament lich trat dies bei der Ausnahmebehandlung hervor, welche in dem am 27. August 1894 in Kraft getretenen sogenann- Wilson-Zolltarif dem deutschen Zuckec zu theil wurde, denn der amerikanischerseits damals beliebte Differenzzollzuschlag auf deutschen Zucker stand in offenbarem Widerspruch mit dem Deutschland gewährten Meistdegünstigungsrecht. Die deutsche Negierung erhob zwar alsbald Protest gegen solche vertragswidrige Behandlung des deutschen Zuckers in dem Wilsontarif, aber die amerkiaaische Tarisbestimmung blieb trotzdem bestehen, und auch in dem inzwischen eingeführten neuesten Zolltarif der Amerikaner, in der Dingley-Bill, wird der deutsche Zucker nicht wesentlich bester behandelt. Außer dem hat die amerikanische Regierung den deutschen Einfuhr- handel noch in einem anderen Punkte geschädigt, indem sie die in dem amerikanisch-französischen Gegenseitigkeitsabkommen von 1897 Frankreich zugestandenen Zollvergünstigungen speziell für Gemälde, Statuen, Spirituosen u. s. w. Deutsch land vorenthält, obwohl doch letzteres nach dem Rechte der Meistbegünstigung auf diese Frankreich gewährten Zollherab setzungen ebenfalls Anspruch besitzt. Amerika will sich hierzu nur dann verstehen, wenn deutscherseits „gleichwerthige Gegenconcessionen" gemacht werden, wobei man aber „drüben" ganz zu vergessen scheint, daß Deutschland z. B. der ameri kanischen Getreide-Einfuhr schon sehr erhebliche Zollerleichte- rungen gewährt hat. Durch diese unbillige Auslegung des Meistbegünstigungs rechtes gegenüber Deutschland seitens der Union ist denn auch die gegenwärtige Trübung in dem handelspolitischen Verhältnisse der beiden Staaten zu einander herbeigeführt worden, die zunächst noch immer anhält, unbeeinflußt von den schwebenden Vertragsverhandlungen zwischen den beider seitigen Negierungen. Nicht wenige Leute giebt cs nun bei uns in Deutschland, welche verlangen, die deutsche Regierung solle endlich den übermüthigen Aankees ernstlich mit einem Zollkrieg drohen, falls ihre Zollpolitik Deutschland gegenüber nicht endlich einlenke, aber unsere Regierung hat bis jetzt mit Recht gezögert, mit einen« solchen Pressionsmittel in den zollpolitischen Differenzen mit Nordamerika vorzugehen. Allerdings übersteigt die Waarenausfuhr aus der Union nach dem deutschen Reiche die deutsche Waarenausfuhr in das UnionLgebiet um durchschnittlich 120-140 Mill. Mk jährlicb, doch ist hiermit noch keineswegs gesagt, daß in Folge besten bei einem etwaigen Abbruche der zollpolitischen Bezieh ungen zwischen beiden Staaten Nordamerika der am meisten geschädigte Theil sein würde. Jedenfalls würde aber bei einein deutsch-amerikanischen Zollkriege auch der siegreichblei bende Theil — wenn dann überhaupt von einem „Sieg" gesprochen werden kann — schwere wirthschaftliche Einbuße erleiden und man muß darum noch immer an der Hoffnung festhalten, daß unter diesem Gesichtspunkte beide Regierungen noch zu einer handelspolitischen Verständigung mit einander gelangen werden. Uin so eher erscheint eine solche Erwar tung gerechtfertigt, als die zwischen Deutschland und der Union entstandenen politischen Verstimmungen, welche der Philippinenfrage und der Samoa-Affärc entsprangen, inzwischen erfreulicher Weise wieder beseitigt worden sind und als somit in dieser Beziehung wieder klar Welter zwischen Berlin und Washington herrscht. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Die Folge der fortgesetzten Nieder schläge in den letzten Tagen ist ein bedeutendes Steigen aller Flüsse und Bäche uno auch unsere Pulsnitz drohte uns am Mittwoch Abend mit Hochwassergefahr. Alle Anwohner des Pulsnitzthales waren ,n großer Angst und Sorge, glücklicher weise trat das Fallen des Masters ebenso schnell ein, als das Steigen vorher, denn die Wüster gelangten diesmal, da der Erdboden selbstredend nicht mehr die geringste Feuch tigkeit aufnahm, zum sofortigen Abflüsse. Da die Nieder schläge auch gestern und heute fortdauern, so ist ein aber maliges Steigen der Pulsnitz nicht ausgeschlossen. Pulsnitz. An Menzel's Gasthof in Pulsnitz M. S. und am Hause des Herrn Richard Menzel in der Schieß gasse sind Briefkasten angebracht worden. Die Leerung des Kastens an Menzels Gasthof erfolgt Wochentags 7'° vormittags, 11'° vormittags, 2'° nachmittags, 8'° nach mittags und Sonntags 5'° vormittags, 11'° vormittags und 8'° nachmittags. Der Kasten m der Schießgasse wird Wochentags 8" vormittags, 11" vormittags, 2" nach, miOags, 8" nachmittags und Sonntags 5" vormittags, 11" vormittags und 8" nachmittags. Am Posthausgrund, stück ist zur großen Freude aller Interessenten ein Brief kasten von größerer Tiefe in Würfelform angebracht worden. Pulsnitz. Wie alljährlich am Himmelfahrtstage, so sand auch vorgestern die Jahresversammlung des Puls nitzer Zweigvereins vom Gustav-Adolf-Verein statt, dies- mal in Brettnig. Trotz des regnerischen Wetters und schmutzigen Weges hatte sich eine zahlreiche Festgemeinde von Brettnig, Pulsnitz und Umgegend im festlich geschmückten Saale des „Deutschen Hauses" eingefunden und Potz des trüben Tages und des grauen, wolkenschweren Himmels fiel bei der schönen Feier mancher Sonnenstrahl in die Herzen der Zuhörer nach dem alten VerS: Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ und was mich singen machet, ist, waS im Himmel ist. Nach Choralge sang wurde mit Schristvorlesung und Gebet durch den Octspfarrer Herrn Pastor Dietrich die Versammlung er öffnet und der Vorsitzende, Herr Oberpfarrer Professor Kanig richtete herzliche Begrüßungsworte an alle Erschie nenen, dabei zugleich die hohen Ziele des Gustav-Adolf- Vereins hervorhebend. Der Kassirer des Zweigvereins Palsnitz, Herr Kaufmann Cunradi, erstattete sodann den Jahresbericht, dabei in die Zahlen mcnch frommen Wunsch, manch Wort des Dankes elnflechtend und so Weltliches mit Geistlichem meisterlich verknüpfend. Nach semen An gaben sind se>t 1832 der Gustav Adolssache 1875 Zweig- v-reine und 563 Frauenvereine al« treue Förderer in Deutschland erstanden und über 60 Vereine in anderen Ländern Europas. Gesammelt wurden bis zum Jahre 1897 über 33 Millionen Mark zur Unterstützung von 4518 evangelischen Gemeinden in der Diaspora zur Lin derung ihrer Glaubensnoth beim Leben in katholischen Ländern, zu 1972 Kirch-, Bethaus- und Turmbauten, 882 Schulhaus- und 768 Psarrhausbauten, zur Besoldung von 610 Pfarrern, 1668 Lehrern, 40 Reisepredigern, 58 Seminaren, 568 Konfirmanden-, Waisen- und Diaconissen anstalten, 30 Wittwenlassen, 80 Friedhöfen und anderen segensreichen Verwendungen. Allein im letzten Rechnungs jahre wurden 48 Kirchen, Bethäuser und Kapellen einge weiht in Rheinpreußen, Westfalen, Posen, Hessen-Nassau, West- und Ostpreußen, Hannover, Bayern, Oldenburg, Baden, Elsaß-Lothringen, Siebenbürgen, Ungarn, Slavo- nien, Rußland, österreichisch Schlesien, Italien, Böhmen, Mähren, Galizien. Begonnen wurde ferner mit dem Bau von gottesdienstlichen Gebäuden an siebenundzwanzig Orten, sechs Pfarr- und zehn Schulhäuser wurdM fertiggestellt, vier Pfarren und drei Schulen luMM man zu bauen, zu einem Krüppelheim, zu KonfirmaWM und Waisenhäusern wurde der Grund gelegt. Vom WU- nitzer Zweigverein, der in Sachsen 50 Brudervereine hat, sind in diesem Jahre 500 M. Unterstützungen gewährt worden. Zur Festrede war Herr Geh. Kirchenrath Keller aus Bautzen gewonnen worden, der eingehend das heilige Werk des Gustav-Adols-Vercins trefflich beleuchtete und zu treuer Mitarbeit und opferfreudigem Mitkämpfen er- wecklich mahnte. Dieselbe Tendenz hatte daS darauf sol- Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. Kinnndsünssigster Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. Blatt Amts und des Stadtrathes des Königl. Amtsgerichts Wutsnih Abonnements -Preis Vierteljährl. 1 Mk. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeldliche Zu sendung. Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Erscheint: Mitlwoch und Sonnabend. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Keschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, E. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS vonHaas« stein L Vogler, Jnvalidrnda«. Rudolph Mofse und G. L. Daube L Lomp.