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Die beiden neuen modernen Rosentreibhäuser bei Aug. Noack, Berlin-Mariendorf, 15 m breit, 6 m hoch, 100 m lang. K. Josefski: Die neuen Berliner Riesenglashäuser für Rosentreiberei. Um den ausländischen Blumenhandel soviel wie möglich auszuschalten und um sich bessere Ein= nahmen zu verschaffen, haben einige hervorragende Berliner Firmen sich aufgerafft, mutig ihre Kraft eingesetzt und Riesenglashäuser für Rosentreiberei gebaut, wie wir sie noch nicht gesehen haben. Diese Treibhäuser sind mit allen technischen Errungenschaften der Neuzeit ausgestattet. Sie haben bereits die Probe bestanden und sich als sehr gut erwiesen, denn sie haben große Erträge an Schnittrosen im Herbst, Winter und Frühjahr geliefert, welche auch am Berliner Markt gut abgesetzt wurden, denn sie waren an Qualität den ausländischen Rosen gleich oder noch besser. A. Noack in Berlin-Mariendorf hat schon 1927 ein Riesenrosentreibhaus gebaut, und 1928 baute er noch zwei Riesenhäuser von 100 m Länge und 15 m Breite,- sie sind innen 6 Meter hoch und haben außen 2 Meter hohe Stehwände. Sie haben eine durchgehende Dachlüftung von 1 Meter breiten Fenstern und Seitenlüftung, was bei einem so großen Rosentreibhaus von großem Vorteil ist. Die Rosen stehen in langen, HO cm breiten Beeten mit einer 40 cm hohen Zementbeton-Einfassung; Pflanzweite: 25 mal 30 cm. Die darin ausgepflanzten Rosen wachsen ausgezeichnet und haben einen reichen Schnitt geliefert,- in der Hauptblütezeit wurden an manchen Tagen 2000 Rosen geschnitten und auf dem Markte gut verkauft. Diese Riesenhäuser werden durch eine Dampfheizung mit Hochdruck und Rückspeisung erwärmt. Zum Treiben werden folgende Rosensorten verwendet: Templar, rot, Souvenir de Claudius Pernet, goldgelb, statt dieser wird später Madame Julienne Potin verwendet, Rose premier, große rosa Blüten, Madame Butterfly, fleischrosa-aprikosenfarbig, diese wird später durch Raptchur ersetzt, Killarny, weiß, Columbia, dunkelrosa, für die später Briarcliff ge pflanzt wird. Die Firma Schwarz ist benachbart, sie hat vier große Häuser auf der andern Seite der Straße auf freiem Felde erbaut. Die neuen Häuser sind 112 Meter lang, 101/2 Meter breit und 5 Meter hoch. Die Rosen stehen durchweg im Grund und ohne Betoneinfassung,- sie sahen sehr gesund aus, zeigten ein kräftiges Wachstum und blühten reich und schön. Herr Niels Andersen in Berlin-Britz hat ebenfalls ein großes, über 100 Meter langes Haus für Rosentreiberei gebaut, es ist 10 Meter breit und 5 Meter hoch. Das anstoßende Verbindungshaus ist zirka 30 Meter lang, 6 Meter breit und 4 Meter hoch. Die Häuser werden durch Warmwasserheizung erwärmt, mit welcher man sehr zufrieden ist,- trotz der starken Kälte des vergangenen Winters konnten die Häuser auf der richtigen Temperaturhöhe gehalten werden. Im Heizhaus ist ein Buderus- und ein Strebeikessel. Herr Clas in Berlin-Lichtenrade hat zwei Riesenrosentreibhäuser 1928 erbaut, die mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet sind. Eines ist 125 Meter lang, 20 Meter breit und 71/2 Meter hoch,- die Häuser haben Dampfheizung und elektrische Firstlüftung. Die mit Glas bedeckte Fläche