Die Gemüsetreiberei unter Glas Von Gärtnereibesitzer Tenhaeff, Vorsitzender des Provinzial-Verbandes Rheinischer Gemüsezüchter Obwohl 'der Treibgemüsebau in Deutschland noch wenig entwickelt ist, verdient er doch die Anerkennung, daß er einen der wichtigsten Zweige des Erwerbs gemüsebaues darstellt. Denn mit der Tatsache, daß im Deutschen Reiche der Verbrauch an Treib- und Früh gemüse ein außerordentlich großer ist, müssen wir mit Bedauern feststellen, daß der größte Teil dieses Ver brauches nicht auf deutschem Boden gezogen wird. Das Ausland hat hier die denkbar beste Gelegenheit, für wenig Waren, die es nach Deutschland bringt, viel Geld aus dem deutschen Lande herauszuholen. Das galt schon vor dem Kriege, und es war erst recht während und nach dem Kriege der Fall. Für die Gegenwart kommt hinzu, daß wir es uns nicht mehr gestatten können, Arbeiten im Auslande leisten zu lassen, die zu leisten wir selbst in der Lage* sind. Wenn wir den bedauerlichen Zustand, daß sich in Deutschland heute ein nennenswerter Treibgemüsebau kaum vorfindet, ändern wollen, so müssen wir uns zunächst die Frage beantworten, ob und auf welchem Wege dieses Ziel zu erreichen ist. Die mit der Schaffung von Treibanlagen verbundenen Kosten sind heute so gewaltig groß, daß man sehr darüber im Zweifel sein kann, ob der gemüsegärtnerische Berufsstand diese Kosten zu fragen vermag. In erster Linie ist die Frage der Errichtung von Treibanlagen davon abhängig, ob der Züchter von Treibgemüse für seine Produkte aus reichende Preise erzielen kann. Das Ausland, besonders Holland, wird seine ganze Kraft dafür einsetzen, daß es die hochwertigen Produkte, wie es die Treibgemüse sind und von denen es weiß, daß sie in Deutschland wenig gebaut aber feuer bezahlt werden, auf den deutschen Markt bringen kann. Mit dieser Tatsache ist zu rechnen und sie muß daher von jedem, der sich für den Treibgemüsebau interessiert, mit aller Vorsicht G. K. 24. 17