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oerden. wer in d sein. MockrMM für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint: Mittwoch« und Sonnabends. Abonnementspreis: lelnschNeßUch de« jeder Sonnabend-Nummer beUiczenden Sonntagbblatteö) Vierteljährlich I Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit >0 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden zu Aulsnib und Königsbrück und des Ktadtrathes zu Aulsnih. Mernnddreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstelle« sür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Moss» W 2. Tceember 1882 Sonnabend Von dem unterzeichneten Amtsgerichte soll Nachm. rch^bei/ kn. n und >mmen. arc lvlL Stroh» ! große welche eignen amtliche Kreisen, iig-re zu bringen, in welcher die egyptische Frage und andere Theile der orientalischen Frage ihre Lösung finden sollen. Seltsamer Weise verlangt auch schon ein zweiter Theil der orientalischen Frage in Gestalt eines neuen Conflikts Montenegros mit der Türkei seine Schlichtung. Vertrauend auf seinen Schutzpatron Rußland hat Mon tenegro mit der Türkei wieder Streit angefangen und zwar um das Gebiet Kolaschin, dessen Abtretung Mon tenegro zur Sicherung seiner Grenzen plötzlich von der Türkei verlangt, was dieselbe natürlich verweigert, wo rauf Montenegro mit dem Einmärsche seiner Truppen in das Gebiet Kolaschin gedroht hat. In Constantinopel selbst scheint man diese Affaire sehr ernst zu nehmen, denn der bisherige Minister des Auswärtigen Said Pascha ist durch Assim Pascha ersetzt worden. So kann also wieder aus einem Fünkchen im Orient eine Flamme werden, weil die verhängnißvolle Orientsrage noch nicht gelöst ist. »erstube n und Exped. Pulsnitz. An vergangener Mittwoch feierte der Major der hiesigen Schützengilde, Herr C. G. Schurig, sein 25jähriges Jäger - JubikÄum. Eine Morgenmustk leitete den Tag ein und Abends wurde zu Ehren des Jubilars eine Festlichkeit veranstaltet, bei welcher Gelegen« heit man demselben eine vom Jägerchor gestiftete äußerst werthvolle silberne Dose überreichte. — Allen Eisenbahn-Reisenden möge folgender noch glücklich abgelauftner Vorfall zur Warnung dienen. Ein Reisender des rheinischen Zuges hatte zwischen Löttring hausen und Hörde eine brennende Cigarre in den für das Aufziehsenster in der Coupolhür bestimmten Raum geworfen. Der Zufall wollte es, daß hier sich schon andere leicht entzündbare Stoffe angesammelt hatten, die nun in Flammen aufgingen und das Holz mit ent zündeten. Auf den Hilferuf der Passagiere eilte sosort das Zugpersonal herzu, der Zug wurde zum Stehen ge bracht und so konnte das Feuer noch rechtzeitig gelöscht und ein Unglück verhütet werden. Die sofort angestellte Untersuchung konnte den Thäter nicht ermitteln. Berlin. Die Anhänger der Goldwährung haben sich beeilt, den Kölner Bimetallisten-Congreß als gänzlich gescheitert hinzustcllen. Wer sich darüber informiren will, ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht, dem empfehlen wir die Lektüre der stenographischen Berichte der Congrcßverhandlungen, die soeben in einer Doppel nummer des „Kampf um die Währung" erschienen sind. Dieser Bericht steht Jedem unentgeltlich zur Verfügung, der dem Herausgeber des Berichts, Dr. Otto Arendt (Berlin ^V., Köthenerstr. 25), seine Adresse übermittelt. Die Reden der Neichstagsabgeordneten von Reden, von Kardoff, Leuschner, von Professor Lexis, Ottomar Haupt, Emile de Ladeliste, Tidmann (London), von Marschall, von Roggenbach u. A. bieten ein klares Bild der Wäh- rungssrage und werden dazu beitragen, das Verständniß dieser so wichtigen noch zu wenig beachteten wirthschast- lichen Controverse in immer weitere Kreise zu tragen. — In Gotha traf dieser Tage ein Handwerksbursche ein, welcher angab, 72 Jahre alt und seit seinem 18. Lebensjahre, also während eines Zeitraumes von 54 Jahren, auf der Wanderschaft begriffen zu sein. Zeitereignisse. Pulsnitz. Hinsichtlich der auf den IO. Januar 1883 angesetzten Viehzählung ersahren wir, daß jedem Hausbesitzer resp. Hausverwalter in der Zeit vom 1.—8. Januar eine „HausMe" übermittelt werden wird. In dieselbe sind einzutragen: Pferde, Maulthiere und Maul esel, Esel, Rindvieh, Schase, Schweine und Ziegen, so wie auch die Gesammtzahl der Bienenstöcke, gleichviel ob das Vieh dem Hauseigenthümer oder den Micthern, ob einem oder mehrrren Eigenthümern gehört; auch ist alles „vorübergehend abwesende" Vieh und das am Zähltage verkaufte hier mit aufzunehmen. Ist dagegen Vieh der genannten Arten überall nicht vorhanden, so wird die Hausliste durchgestrichen. Vom 11. bis 15. Januar sammelt die Ortsbehörde die Listen wieder ein, wobei sie die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben zu prüfen und etwaige Mängel zu beseitigen hat. — Postkarten, aus der Rückseite mit Neichsstempel- marken beklebt, können nach einer Verordnung des Slaats- secretärs des Reichspostamles zur Beförderung zugelassen werden. — Es kommt häufig vor, daß Geschäftsleute, von denen Ehefrauen für den Hausbedarf Waaren rc. ent nommen, im Nichtzahlungssalle die gerichtliche Klage gegen die Ehefrau entweder allein oder gegen diese und ihren Ehemann richten. In allen solchen Fällen wird gänzliche oder theilweise Zurückweisung der Klage erfolgen verbunden mit Kostenlast, denn derartige Klagen müssen stets nur gegen den Ehemann gerichtet werden, da dieser allein die Bedürfnisse des Haushaltes zu beschaffen die rechtliche Pflicht hat. Königliches Amtsgericht. Sommerlatte. " Die Schwierigkeit ver europäische» Lage. Nicht die Unbehaglichkeit in den eigenen Grenzen, nicht Länderdurst und unbefriedigter Ehrgeiz sind die Dämonen, welche den cultivirtesten Erdtheil dieser Welt fortwährend mit Schwierigkeiten bedrohen, sondern es ist die Frage nach dem Schicksale der im Absterben begriffe nen mohamedanischen Länder, welche gemeinhin als orientalische Frage bezeichnet wird und nun wieder als drohendes Gespenst den Frieden Europas beeinträchtigt. Mit Mühe und Noth, mit Geduld und Drohung hatte man im Jahre 1878 auf dem Berliner Kongreß den europäischen Frieden durch eine ihcilweise, im Uebrigcn aber lückenhafte und mit Gewalt zurückgedrängte Lösung der orientalischen Frage gerettet, aber der Mohamedanis- mus mitsammt der Türkei, Egypten, Tunis, Tripolis und Marokko liegt im Sterben, ist unrettbar verloren und kann durch das Erwachen eigener, innerer Kräfte seinem Untergange und seiner Vertheilung an die christ lichen Mächte nicht Vorbeugen und diese unleugbare That- sache ist eS, welche, abgesehen von ganz kurzen Friedens- Pausen, Europa beunruhigt. Ist es nicht in Europa selbst, wo der zeitweilige Zankapfel liegt, so befindet er sich in Asien und Afrika. So ist seit langen Monaten die Zukunft Egyptens ein Stück der ungelösten Orient frage und das Zaudern Englands, das reiche Nilland ohne Umstände in den Sack zu stecken, ein äußerst be denkliches Symptom für die Aufrollung der gesammtcn orientalischen Frage selbst. Zieht England, vertrauend auf seine Oberherrschaft zur See, die Wünsche der übri gen Großmächte hinsichtlich der Neugestaltung Egyptens nicht in Berücksichtigung, so ist damit ein sehr dedenk- Ucher Präcedenzsall für die Behandlung der orientalischen Frage gegeben und das böse Beispiel Englands könnte leicht Nachahmungen finden, trägt aber England Ver langen nach einer europäischen Sanktion seiner Politik, so wird ein Zugeständniß des anderen werth sein müssen und andere Großmächte dürften ebenfalls Rechte in An spruch nehmen, welche man England in einer europäischen Conserrnz gewährt hat. » Das Werthvolle dieser Lage für seine eigene Orient- Politik scheint nun Rußland, welches vor allen anderen Mächten das Recht der Erstgeburt bezüglich der Theil- ung des Orients in Anspruch nimmt, eingesehen und sbaid den Beschluß gefaßt zu haben, diese Gelegenheit „„seinen Gunsten zu verwerthen, denn man erfährt jetzt des Diersburg, Berlin und Wien, daß die Rundreise Wien v- Giers die Höfe von Berlin, Rom und den Hauptzweck verfolge, eine Eonferenz zu Stande Wassersnoth! Ueber die durch das Steigen des Rheins, des MainS, und Neckars, verursacht durch das Thauwetter der letzten acht Tage, erfolgte Ueberschwemmung des Rhein- und Maingebiets berichtet man telegraphisch dem „Berliner Tagebl." folgendes Nähere: Neuwied a. Rh., 27. November. Zum vierten Male hat der Rhein in diesem Jahre seine Ufer über- Lande Hause vohn- Stull- « Tand vtrden »Pro- Karl r Wird MPf. 16S. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpkMvN Ü68 HmIMIktNkb. alteuer chneten mstr. eine rn Nr- Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll -en iS Februar 1883, das dem Gutsbesitzer Carl Leberecht Eduard Hartman« zugehörige Dreiviertelhufengut zu Stenz, Nr. 22 des llrandcatasterS, Folinm 21 des Grund- und Hypothekcnbuchs für Stenz, welches Grundstück am 13. November 1882 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1200« Mark (in Buchstaben Zwölf tausend Mark) X gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushä: zeuSfin Anschlag hierdurch bekannt ge macht wird. Königsbrück, am 16. November 1882. Donnerstag, den 8 Februar 1883 die dem Hausbesitzer Friedrich Mugust Schreier zugehörige Häuslernahrung Nr. 88 des Katasters, Nr. 316 des Flurbuchs, Fol. 84 des Grund- und Hypotheken- buchs für Bretnig, welches Grundstück am 20. November 1882 ohne Berücksichtigung der Oblastenauf 1200 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt ge macht wird. * PulSnitz, am 23. November 1882. / Königlich Sächsisches Amtsgericht, vr. Krenkel. er. sämmt- rire: