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Drrimüdreitzigster Jahrgang 70 Mittwoch 31. Angnft 1881 Feine, Rftd. Sonnabend, den 3. Septbr. 1881, Viehmarkt in Königsbrück lchte lpfichlt e s ch k e. mtsötatt der Königlichen Herichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Autsniß und Königskrück. :ei verschied- Preisen, leller. Oti«, lbertstraße. um 15 bis >ie hier be- IS 0. 0. Iisollatts- uEÜinvn ft n. billig. ! Lieferzeit Osenbauer antie. liosilvein en 27. soll der unentiers ehend in te, ver- dungS- zasse Nr. lung ver ¬ lebendes Geschlecht so manchen Sohn und Bruder und so manchen Gatten und Vater zu beweinen hat. Keine Engherzigkeit, keine Gleichgiltigkeit und kein Zwist und Hader darf uns jemals diese heiligen Pflichten vergessen lassen, denn nur dadurch kann unser Vaterland weiter wachsen und gedeihen in dem Sinne, wie es von seinen erleuchteten Schöpfern gegründet worden ist. Wie noch nicht die Kraft unseres ehrwürdigen Kaisers, unseres unermüdlichen Reichskanzlers Fürst Bismarck, unseres genialen Feldherrn Grafen Moltke und zahlreicher anderer deutscher Männer in dem Sorgen und Schaffen für Deutschlands Wohl erlahmt ist und diese Männer für das Vaterland bis zum letzten Athemzuge wirken werden, so soll auch in unserm Volke das Streben nach wahrer nationaler Größe niemals einschlummern. Dies sei die dauernde und mahnende Bedeutung des Ruhmestages, den das deutsche Volk am zweiten September feierlich in allen Städten und Dörfern begeht. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. lugust, an, rtftratze fgabe des - vorhan- Schreib-, 6 Wasch en Füßen, 1 Näh- gegen so- zerung. ko, Äukt. Königliches Amtsgericht daselbst, i. v.: Carl Sommerlatte, Aff. Erscheint: Mittwoch« und Sonnabend«. Abonnementspreis: jetxschließlich des jeder Sonnabend-Nummer beilieaendcn Sonntagsblattes) Vierteljährlich 1 Ml. 25 Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- »eile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags 0 Uhr hier aufzugeben. gewünschten z hält stets en Preisen fröhrsdorf. In der Strafsache gegen den Schankwirth Christian Gottlieb Jüngling in Röhrsdorf pp. wegen Vergehen gegen das Nahrungsmittelgesetz und bez. Hinterziehung der Schlachtsteuer, hat die Ferien-Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Bautzen am 10. August 1881 für Recht erkannt: Der Angeklagte Christian Gottlieb Jüngling wird wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe von einhundert Mark, welche für den Fall der Uneinbringlichkeit in eine Gesängnißstrafe von zwanzig Tagen verwandelt wird, kostenpflichtig verurtheilt und das bei demselben mit Beschlag belegte Schweinefleisch eingezogen, pp. Die Richtigkeit der Abschrift der Urtheilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Urtheils bezüglich Jüngling's bescheinigt. Bautzen, den 18. August 1881. Walter, Gerichtsschreiber des Königs. Landgerichts. / Ivt Knöpfen ntie, schon achermstr. Ist, ll. Geschäftsstellen jür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Mosse. Zeitereignisse. Kamenz. Se. Maj. der König hat an Stelle des verstorbenen Herrn Rittergutsbesitzers Meinhold auf Schweinsburg den bisherigen Reichstagsabgeordneten des 3. sächsischen Wahlbezirks, Herrn Rittergutsbesitzer Th. Reich auf Biehla, zum lebenslänglichen Mitgliede der 1. Kammer unseres Landtags ernannt. — Se. Maj. der König hat dem Chausseewärter Johann Stephan in Wicsa in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste leistungen das allgemeine Ehrenzeichen verliehen und ist dasselbe dem Genannten durch Herrn Amtshauptmann von Zezschwitz in feierlicher Weise übergeben worden. — Angesichts der bevorstehenden Herbstübungen der Truppen sei darauf hingewiesen, daß es sich zur Ver meidung von Fehlleitungen und Verspätungen der für Osfiziere und Mannschaften der zu den Herbstübungen ausgerückten Heerestheile bestimmte Briefe rc. empfiehlt, derartige Postsendungen nach Art der Feldpostsendungen deutlich mit Namen, Charge und Truppentheil (Regiment bez. Batallion, Compagnie, Escadron, Batterie oder Colonne rcJ, und zwar unter Hinzufügung des betr. stündigen Garnisonsortes, nicht des häufig wechselnden Zur Sedanfeier. „Drum haltet fest zusammen — fest und ewig — Kein Ort der Freiheit sei dem andern fremd — Hochwachten stellet aus auf euren Bergen, Daß sich der Bund zum Bunde rasch versammele — Seid einig — einig — einig!" Mit diesen Dichterworten begrüßen wir die Wiederkehr des hehren Tages, wo das deutsche Vaterland vor nun elf Jahren einig zusammenstand und gegen den mächtigsten damaligen Herrscher eine Schlacht schlug, wie sie kaum ruhmreicher die Geschichte der Menschheit aufzuweisen hat. Zerschmettert war am Morgen des 2. Sevtember 1870 das französische Heer, welches in Deutschland feindlich ein zufallen gedachte, und der Kaiser der Franzosen selbst — kriegsgefangen! Dem geweihten Griffel eines berufenen Dichters bleibt es noch übrig, jenes die politische Welt erschütternde Ereigniß von Sedan als ein Wahrzeichen deS Weltgerichts zu schildern, für uns ist es aber eine Pflicht der Dankbarkeit, uns der neuen großen politischen Epoche zu erinnern, die bei Sedan für unser Vaterland begann. Ein einige«, ein mächtiges Deutschland gab es nun wieder, am 2. September 1870 hatten die deutschen Völker der ehemals so lange uns verachtenden Welt den ehernen Beweis dafür geliefert. Geführt von seinen erleuchteten Fürsten und Staatsmännern und begleitet vom Segen des Allerhöchsten, welcher der gerechten Sache beistand, zerschmetterten unsere heldenmüthigen Kämpfer den arglistige« Feind und befreiten Deutschland von jeder Vormundschaft nach Innen und Außen. Zwar mußte gegen den verblendeten Gegner noch ein halbes Jahr das Verderben bringende Schwert ge zückt und noch manche Schlacht gewonnen werden, aber der Tag von Sedan war doch der große Wendepunkt im furchtbaren Zweikampfe der Deutschen und Franzosen und auch der Moment, wo ein neuer Stern für unsere politische Zukunft aufging. Dreierlei muß uns die Feier des Sedantages daher immer und immer wieder vor die Augen führen; das mit dem Einsätze so kostbarer Kräfte Errungene, sestzu- halten, uns desselben alle Zeit würdig zu erzeigen und unsere gefallenen Helden zu ehren, unter denen unser el. IN Pulsnitz ouech mein p«»Iirt« oeift,sowie geneigten Cantonnementsquartiers zu bezeichnen. Die schleunige Nachsendung derartiger richtig bezeichneter Briefe rc. nach den einzelnen Abholungsorten ist durch besondere Ver abredung zwischen Post und Truppentheilen sichergestellt. — In allen Postorten, woselbst am 2. September eine allgemeine öffentliche Siegesseier unter Betheiligung der Behörden stattsindet, tritt an diesem Tage bei den Postanstalten eine Beschränkung der Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum in derselben Weise ein wie an den gesetzlichen Feiertagen, welche nicht auf einen Sonntag fallen. Es werden hiernach am 2. September die Schalter bei sämmtlichen Postanstalten von 9 bis 11 Ubr Vormittags und von 1—3 Uhr Nachmittags geschloffen bleiben. Dresden, 30. August. Auftrieb vom gestrigen Schlachwiehmarkt: 360 Rinder, 626 Land- und 787 Ungarschwcine, 933 Hammel und 142 Kälber. Da aus wärtige Käufer fast ganz fehlten und der Marktbesuch überhaupt ein nur sehr mittelmäßiger war, so gestaltete sich das Verkaufsgeschäft mit alleiniger Ausnahme in Hammeln durch alle Schlachthiersorten zu einem flaue». Der Ctr. Schlachtgewicht von Primaqualität in Rindern wurde mit 63, von Mittelwaare mit 54 und von ge ringen Stücken 30 bezahlt. Englische Lämmer, die für den vorliegenden Bedarf nicht völlig ausreichten, stiegen pro Paar zu 50 Kilo Fleisch auf 70 und Land hammel in demselben Gewichte von 63 auf 66 Mk., in- deß das Paar Ausschußschöpse mit 40 Mk. bezahlt wurde, ein Preis, wie er früher noch nie zu verzeichnen war. Der Ctr. Schlachtgewicht von Landschweinen eng lischer Kreuzung galt 66 und von Schlesiern 60 Mk., während der Ctr. lebendes Gewicht von Bakoniern 58 und 59, von 200 Stück Wallachen 57 bis 60, von 80 Stück Mecklenburgern 63 bis 64 und von 40 Oswicinern 58 Mk. kostete. In allen Mi letztbezeichneten Fettvieh sorten bewilligten die Händler 35 bis 40 Pfd. Tara. Die gestern etwas weniger gefragten Kälber erzielten je nach Qualität der Stücke zwischen 80 und 100 Pf. pro Kilo Fleisch. Von Schweinen und Rindern blieben nicht unbeträchtliche Quanten unverkauft. — Mit Genehmigung des königl. Ministeriums des Innern sollen vom Jahre 1882 an die beiden Alten- von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPKÜiiivN ^68 ^Mt8blLliS8. ulsnitz. r r. eingetretenen Sonntag iges Wetze« uU. zangenen mit Jn- !s gegen »zugeben, arrt!!! Sonnabend, den A September d I., Bormittags 11 Uhr, / / Versteigerung mehrerer abgepfändeter Gegenstände am Communschuppen. Pulsnitz. Karte, Vollstreckungsbeamter. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den ÄÄ. September 1881 daS dem Tuchmacher Johann Gottlieb Zschiesche in Reichenbach zugehörige Hausgrundstück, Nr. 30 des Katasters, Nr. 128 des Grund- und Hhpothrkenhuchs für Reichenbach Oberlausitzerseits, welches Grundstück am 27. Mai 1881 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf LVöV Mark gewürdert worden ist, notwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Königsbrück, am 21. Juni 1881. R'ockcnblutt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend