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MockerMM für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Nmgegend. Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. RbonnementSpreiS: (einschl. des jeder Sonnabend - Nr. beiliegenden Sonntagsblattes) Bierteljährlich II Mark. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Naum einer gespaltenen EorpuS- zeil» berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags « Uhr hier aufjugeben. Amtsvlatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. EimllMrnßWcr Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufmann M. Tschersich Dresden: Annoncen Bureau'S Haasenstein L Vogler, In. Validendank, W. Saalbach. Leipzig Rudolph Mosse, Haasenstein L Vogler. Berlin: Tentralannoncenbureau für sämmtliche deutsche Zeitungen. Auswärtige Annoncen-AuftrSge von lins unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung aus. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. KiLpsÄ. M 99. 10. Tecemver 1870 Mittwoch. Anders. Auf Ansuchen der Kaiserlichen Ober-Post-Direction wird das er 1879. Schäffer. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Voll den franz. Streitkräften. Schon bald nach den diesjährigen Herbstmanövern der französischen Armee, welchen die glänzenden Waffen übungen des deutschen Heeres an den Ostseeküsten und im Elsaß unmittelbar vorausgegangen waren, wurden in den militärischen Kreisen Frankreichs Stimmen laut, welche darauf hinwiesen, daß die von den Franzosen um jeden Preis angestrebte militärische Ueberlegenheit über Deutschland noch nicht in dem gehofften Maße er reicht sei, und sofort wurde der französische Kriegs minister veranlaßt, Vorschläge zur Vervollständigung der Streitkräfte auszuarbeiten. Diese Vorschläge liegen jetzt vor und, durch die Gerüchte von einer Verstärkung der deutschen Wehrkraft fast fieberhaft erregt, fordert nament lich die Partei des Kammerpräsidenten Gambetta in ihrem ungezügelten Kriegseiser das schleunige Zusammen treten der parlamentarischen Commission, welche die betr. Vorschläge des Kriegsministers einer eingehenden Prüf ung unterziehen soll, damit die erforderlichen Rüstungs- Maßregeln noch vor Eintritt des nächsten Frühjahrs in Anwendung gebracht werden können. Der Kernpunkt dieser Vorschläge liegt nun darin, daß die jährliche Rekruten- Aushebung um 150,000 Mann erhöht, d. h. also die bisherige Rekrutirungszahl verdoppelt werden soll auf die Höhe von 300,000 bis 320,000 Mann p. a. — Diese offiziellen Zahlenangaben nehmen sich sehr refpec- tabel aus und seit dem Erlaß des neuen französischen Wehrgesetzes hielt man es außerhalb Frankreichs kaum für zulässig, gegen offizielle Zahlenangaben bezüglich des französischen Heerwesens Zweifel zu hegen, und so bildete sich in vielen Kreisen des Auslandes die Meinung, daß das französische Heer schon jetzt stärker sei als das deut sche. Wir haben aber bereits vor einiger Zeit darge- than, daß die offiziellen Zahlenangaben "einen wenig zu verlässigen Maßstab bieten für die Beurtheilung der wirklichen Stärke eines mobilen Heeres und sind zu dem Schluffe gelangt, daß keine andere Großmacht im Stande ist, ein zahlreicheres und besser ausgerüstetes Heer in's Feld zu stellem, als Deutschland. Es liegt hierin eine Beruhigung gegenüber den unaufhörlichen Rüstungen Frankreichs, die überdies nach neueren Beobachtungen, denen viele Franzosen, wie aus den Verhandlungen der französischen Nationalversammlung über das Militair budget hervorgeht, zustimmen, bis jetzt nur zweifelhaften Werth haben. Wenn man nun die oben angegebene Zahl der beabsichtigten Jahresaushebung zum französi schen Heere einer näheren Prüfung unterzieht, so ergiebt sich ein ansehnlicher Rechenfehler, wie sie den Franzosen bei Darstellungen der eigenen Verhältnisse gegenüber den untersagt. Zuwiderhandelnde haben Geldbuße bis zu SechSzig Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 3. Dece Königliches Amtsgericht, i. v. Carl Sommerlatte, Ass. leben de^,zu den Reichstelegraphenlinien gehörigen Stangen mit Bekanntmachungen aller Art rk zu gewärtUen. auswärtigen, häufig unterlaufen. Nach unbestreitbaren Angaben aus den Aushebungslisten betrugen nämlich die Militairpflichtigen in Frankreich aus der Geburts- klaffe 1857/58 270,000, wovon 131,827 für einstellungs fähig erklärt, in Wirklichkeit ab.r nur 129 737 Mann eingestellt wurden. Wenn nun diese Zahl durch Hinzu rechnung von 23,000 Freiwilligen auch die Höhe von 152,000 Mann erreicht, so wird es doch dem größten Rechenkünstler nicht möglich sein, fast das Doppelte hier bei herauszurcchnen, ebensowenig ist anzunehmen, daß sich die Zahl der Militairpflichtigen resp. der Dienst fähigen der späteren Geburtsklassen in Frankreich ver doppelt hat. Wie es nun sonst mit den offiziellen Zahlen angaben bezüglich des französischen Militairwesens be stellt ist, dafür wollen wir noch ein Beispiel ansühren. Nach dem Cadresgesetz besteht die Compagnie der franz ösischen Linien-Jnfanterie außer Offizieren und 16 Avancirten und Kapitulanten, aus 66 Gemeinen; in der französischen Nationalversammlung ist dagegen die Be hauptung ausgesprochen worden, daß der wirkliche Stand an Gemeinen gegenwärtig nur 25 bis 28 Mann pro Compagnie betrage, und auf die offizielle Entgegnung hierauf, daß es wenigstens 36 bis 40 seien, ist nachge wiesen worden, daß bei dieser Berechnung die Oekonomie- Handwerker, O'fizierburschen, Köche und Marketender, Diejenigeil Vormünder der bei dem unterzeichneten Amtsgerichte bevormundeten Personen, welche die alljährlich zu erstattenden Anzeigen über die Erziehung, den Aufenthalt und das Verhalten ihrer Mündel noch nicht anher eingereicht haben, werden andurch veranlaßt, diese Einreichung zu Vermeidung gerichtlicher Auflagen bis längstens Seu 31. D-eemb-r S. , u zu bewirken. Formulare zu diesen Anzeigen können an hiesiger Amtsstelle jederzeit unentgeldlich in Empfang genommen werden. Königsbrück, am 4. December 1879. Bei dem allhier wegen Diebstahls inhaftirten Maler Boleslaus Rebowsky aus Wangrowitz haben sich außer anderen Sachen auch noch folgende Gegenstände vorgefunden, über deren rechtlichen Erwerb cr sich nicht auszuweisen vermag: Zwei Handtücher, das eine 6. k., das andere Hl. II. 6 gezeichnet; ein I.. 1, ein L. HI. 4, ein L. X. 2, zwei L. HI. gezeichnete Taschentücher, sowie mehrere ungezcichnete Wäschstücke; ein Haarring mit kleinem Goldplättchen, auf welchem die Buchstaben ^.. 6. eingravirt sind; ein Messer mit Schildkrotschalen, fowie ein fast noch neues hellgelbes Portemonnaie von Leder ohne Stahlbügel, mit 4 Fächern inwrndig. Da Rebowsky die genannten Gegenstände vermuthlich auf rechtswidrige Weife erworben hat, so wird dies mit dem an Jedermann gerichteten Ersuchen bekannt gemacht, von etwaigen die nurgenannten Sachen betreffenden Wahrnehmungen und Anzeigen umgehend Nachricht anber zu geben. . , > Königsbrück, am 4. December 1879. / . - » Der Königliche Amtsanwalt. Feine. Bekanntmachung. Anher gelangter amtlicher Mittheilung zufolge findet der diesjährige Christmarkt in Hoyerswerda nicht am 20. December a. c. sondern am LA December die Declaration zur Einschätzung btr. In Gemäßheit 8 33 der Ausführungsverordnung zum Einkommensteuergesetz vom 11. October 1878 wird bekannt gemacht, daß auch diejenigen, welchen eine De clarationsaufforderung Seiten des unterzeichneten Stadtrathes nicht zugegangen, es freisteht, eine Declaration über ihr Einkommen bei dem unterzeichneten Stadtrath innerhalb IV Tagen vom Cclatz dieser Bekanntmachung an gerechnet einzureichen und daß zu diesem Behufe auch auf Verlangen Declarationssormulare unentgeldlich verabfolgt werden. PnlSnitz, am 8. December 1879. 'V x Der Stadtrath. , // Schubert, Brgrmstr. * Donnerstag, Se» . Decemhir 1878, Nachmittags 3 Uhr, öffentliche SiH^ng/ves Bezirksausschusses. Die Tagesordnung ist aus dem im amtshauplmannschaftlichen Gebäu efindlichen Anschläge zu ersehen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 3. December I87j statt. PnlSnitz, am 3. December 1879. Schäffer.