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Um diesen Mängeln abzuhelfen, wäre es vielleicht am besten, solange man keine allgemeingültigen Farbenbezeichnnngen für Pflanzen farben auf Grund einer alles umfassenden Karte hat, für gewisse Töne, denen man ja die Oswaldschen 24 oder 48 Gruppen unterlegen kann, all gemein bekannte Sortennamen zu wählen. So könnte man bei Schmuck dahlien für 7,5 etwa esfenrot nach der Sorte Essen, oder effektrot nach Ler bekannten Pompondahlie „Effekt" sagen. Es wiederholen sich ja in allen Dahliengruppen die gleichen Töne, da der Farbtonkreis der Dahlie ziemlich scharf umrissen ist. Hat man einmal erst die reinen Töne in Gelb, Orange (oder Kreß), Rot und Amarant (9) oder violett (veil) festgelegt durch bestimmte Sorten, so lassen sich dann auch die Mischtöne ziemlich gut kennzeichnen. Ähnliches ist notwendig für die Blumentype n. Ich habe dies beispielsweise versucht in dem Bericht über die Prüfung der Seerosen dahlien in „Gartenschönheit", 1932, Seite 45 des „Gartenwerks". Hier sind bestimmte Typen aufgestellt auf Grund der Blumenform. Sie werden in Bildern gezeigt im gleichen Heft Seite 217 des Hauptteils und im Jahrgang 1930, Seite 186 und 187. Man könnte nach und nach in unsren Jahrbüchern solche Bild- und Typenübersichten für die einzelnen Klassen und Gruppen geben und auf diese Weise eine sehr anschauliche Grundlage für die Klassifizierung nnd Bewertung alle neuen Sorten schaffen. Dann würden auch die danach zu machenden Angaben in den Katalogen fo werden, daß der Käufer sich etwas Bestimmtes dabei denken kann. Über diese Dinge muß einmal ganz ein gehend gesprochen werden. Heute werden in nur zu vielen Beschreibungen sehr wichtige Angaben unterlassen oder andrerseits Dinge hervorgehoben, die recht belanglos für eine Kennzeichnung der Sorte sind. Mit dieser Anregung will ich meine heutigen Betrachtungen schließen und hoffe, daß es im Laufe der durchzuführenden Versuche möglich wird, alle die erwähnten Dinge und manches andre schärfer zu umreißen und brauchbare Schemata für vieles zu finden. Sinü in öer Oahlienzucht noch Überraschungen möglich? Adolf Deegen, in Firma Max Deegen, Bad Köstritz (Thüringen). Beim Studium der letzten Jahrbücher der Deutscher Dahlien-Gesell- schaft stößt man wiederholt auf die Ansicht, daß der Werdegang der Dahlie im wesentlichen vollendet sei, und große Überraschungen kaum noch erwartet werden dürften. Es ist ja augenblicklich ein gewisser Höhepunkt erreicht. Dies war schon einmal der Fall, ehe durch das neue Blut der vnlüia, ünnroLÜ in den achtziger Jahren bei den Balldahlien oder Georginen, wie man sie damals nannte, eine wesentliche, weitere Vervollkommnung in der runden Ballform kaum noch möglich Wen. Jedenfalls bewirkte das Ein kreuzen der lluuroLÜ eine vorher nie geahnte Umwandlung zum Schönen. Dieser einzigen Sorte, deren rote, ganz kurzstielige, wenig schöne Blumen, welche tief im sparrigen Strauchwerk versteckt waren und nur spärlich und spät erschienen, verdanken wir die ganze, unendliche Pracht der Kaktusdahlien