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N'ackrMatt für Pulsnitz, Königsbrück, Rabeberg, Radeburg, Moritzburg und Nmgegend. Erscheint: »,i.t»°^und«-nn-^ Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Dreißigster Jahrgang. Buchdruckerei von «rnM Ludwig UörMer in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und »erlag von Paul Weber in PulSnitz. AbonnementSprerS: Vierteljährlich 1t Mark. qjnserate »erden mit 10 Pfennigen für den Keum einer gespaltenen EorpuS- Zeile berechnet u. sind bi- spätestens Dienstags und Freitags Vormittage s Uhr hier aufzugeben. »eschäftsfteue« für Königsbrück: bei Herrn Kaufmann R. Tschersich. Dresden: Annoncen - Bureau'» Haasenstetn L Logier, In« Validendank, W. Saalbach. Leipzig Rudolph Moss«, Haasenstein <t Bögler. Berlin: Lentralannoncenbureau für s Smmtliche deutsche Zeitungen bon uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. «1k« Mittwoch. 1». Juli 1878. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll den 15. August 1878 das der Cäcilie Rosalie verehel. Hans geb. Weidner zu Großröhrsdorf zugehörige Haus- und Garten-Grundstück Nr. 251 des Katasters und Nr. 313 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großröhrsdorf, welches Grundstück am 28. Mai 1878 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 3600 gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. PulSnitz, am 12. Jun: 1878. Das Königliche Gerichtsamt. Jahn. Bekanntmachung, — die Reichstagswahlliste btr. Die für die bevorstehende Reichstagswahl aufgestellte Wählerliste liegt vom 2. Juli bis zum 13. Juli 1878 zu Jedermanns Einficht auf biefiger RathKeL- Pedition aus, was unter Hinweis aus tz 3 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes für den Reichstag vom 28. Mai 1870 hiermit zur öffentlichen Kenntmß gebracht wird. Nur Diejenigen find zur Lheilnahme au der Wahl berechtigt, welche i« die Liste aufgeuommen stad. Pulsnitz, am 25. Juni 1878. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. bereits festgesetzten Termine abzuschen beschlossen. auch eine Enquete über die steuerfreie Verwendung Spiritus zu gewerblichen Zwecken einzuleiten. An queten ist also kein Mangel: Tabak-, Eisen-, Leinen: Baumwollen-Jndustrie und nun auch noch Spiritus. von En- und Als die — Der Herrenmeister des Johanniter-OrdenS, Prinz Carl von Preußen, hat den nachgenannten Ehrenrittern dieses Ordens: dem königlich sächsischen General-Major und Commandanten von Dresden, Bernhard v. Miltitz, dem königlich sächsischen Kammerherrn, Major a. D. und Dommherrn Carl Caspar Graf von Rex, auf Zedlitz bei Borna, dem Rittergutsbesitzer Albert Herrmann Ferdi nand Freiherr Oppen von Huldenberg, auf Neukirch bei Bischofswerda, Königreich Sachsen, dem Major a. D. Alfred Freiherr von Reiswitz - Kadersin und Grabowka, auf Collmen bei Colditz im Königreich Sachsen, am 25. Juni in der Johanniter-Ordens-Kirche zu Sonnenburg den Ritterschlag und die Investitur ertheilt. Dresden, 6. Juli. Wie die „Dresdner Zeitung" meldet, hat der Staatsminister a. D. v. Friesen die ihm — AuS Eibenstock wird geschrieben: Eben erst war von dem gräßlichen Morde von Wernesgrün zu be richten und schon wieder ist eine haarsträubende That zwischen Rautenkranz und Eibenstock zur Ausführung ge langt. Der alte treue und sehr brave Knecht Jul. Gropp, ein hoher Sechziger, bei dem Besitzer der hiesigen Gott schalkmühle Herrn Claus, fuhr regelmäßig thcils nach Böhmen, theils nach Rautenkranz, Morgenröthe, Tannen bergsthal, nach letzteren Orten regelmäßig Sonnabends, so daß das bekannte Geschirr Sonntag Mittags wieder kehrte. Am vergangenen Sonntag jedoch kam dasselbe ständen verkaufen zu dürfen. — Die von mehreren Blättern, u. A. auch von der „Nationalzeitung", gebrachte Nachricht, daß Mehemed Ali Pascha seine Abberufung vom Congresse verlangt habe, ist erfunden. — Für den Hochverräter Hödel wird laut Mit- theilung der „Gerichszcitung" außer dem Officialverthei- diger noch ein Advocat aus Leipzig, den sich der Ange klagte gewählt hat, als Verthcidiger auftreten. Dem Verbrecher wird also die größte Vertheidigungsfreiheit gewährt. — Wie von Stockholm geschrieben wird, haben Zeitereignisse. Pulsnitz, 9. Juli. Am gestrigen Tage mußte ein Postbeamter, Namens H., welcher vor einiger Zeit von Königsbrück nach hier versetzt wurde, wegen dienstlicher Vergehen Plötzlich entlassen werden. Dresden. Die Geschäfte der durch das Ableben des seitherigen Inhabers erledigten Ober-Postdirector stelle zu Dresden sind vom 1. Juli laufenden Jahres ab dem Poftrath Heinß in Berlin zunächst vertretungs weise übertragen worden und es hat Se. Maj. der König von Sachsen hierzu seine landesherrliche Bestätig ung ertheilt. Dresden, 4. Juli. (D. I.) Se. Majestät der König wird sich zu dem bevorstehenden 25jährigen Negierungs jubiläum des Großherzogs von Sachsen-Weimär am 8. d. M. nach Weimar begeben. Im Gefolge Se. Majestät werden sich befinden: der Generaladjutant Generallieu- tenantKrug v. Nidda, Excellenz, und der Ordonnanzoffizier Hauptmann v. Kirchbach. theiligten Regierungen sofort aufgefordert worden, schleu nigst Vorschläge mehrerer der in diese Kommissionen zu berufenden Mitglieder zu machen. — Die „Voss. Ztg." schreibt: „Die socialdcmo- die dringlichste scheint der Reichscanzler indessen Tabaksenquete zu betrachten; denn nachdem in der vor gestrigen Sitzung des Bundesraths die Zusammensetzung der bezüglichenKommissionen geregelt worden, sind die be erst Nachmittags 3^ Uhr hier an, auf ihm der alte brave Mann in seinem Blute schwimmend, wie er zwischen Rautenkranz und hier aufgefunden war. Mit seinem eigenen Wagenbeil ist demselben über das Ohr mit der Schärfe zolltief in den Kopf gehauen, auch mit dem Beilrücken der Kopf eingeschlagen worden. Die Brieftasche mit ca. 150 ist geraubt und auch sein eigener Geldbeutel fehlt; nur 5 sind im Wagen auf gefunden worden. Bis jetzt lebt der Unglückliche noch. Man vermuthet, daß der Mann in seiner Gutmüthigkeit einen elenden Strolch auf den Wagen nahm — seinen Mörder. — Durch ein von heute datirtes königliches Decret ist der Schluß des gegenwärtigen Landtags auf den 18. Juli festgesetzt. Berlin, 6. Juli. Offiziösen Nachrichten zufolge wird der Bundesrath von heute ab seine Sitzungen aus setzen — nicht schließen — um dieselben Mitte August wieder aufzunehmen. Ueber den Termin zur Eröffnung des Reichstages ist noch nicht definitiv entschieden. — Der Bundesrath hat gestern Nachmittag noch eine kurze Sitzung gehalten, in welcher beschlossen wurde, meldet, hat der Staatsmmsiter a. D. v. Friesen die ihm cratische Allgemeine deutsche Associations-Buchdruckerei von den Konservativen und den Nationalliberalen ange- Berlin. (Eingetragene Genossenschaft), in deren Ver tragene Reichstagscandidatur für Dresden-Altstadt an- die „Berliner Freie Presse" erscheint, scheint sich genommen. rauf alle Eventualitäten vorzubereiten. Auf der Tages- „ . ^eryehmen des „DL. I " nach hat das Ordnung der am 21. Juli stattfindenden ordentlichen Ge- könrgl. Justizministerium von einer Verlegung der dies-.-^rai-Versammlung steht unter Passus 5: „Antrag des jähngen Gerlchtsferien anläßlich der am 30. Julis Vorstandes: Die Generalversammlung möge demselben stattfindenden Reichstagswahl — wegen der zahlreichen Vollmacht ertheilen, das Geschäft unter günstigen Um- die Negierungen von Preußen, Frankreich, Rußland, Italien, Bayern, Belgien, Holland, der Schweiz, Däne mark, Schweden, Brasilien, den Vereinigten Staaten, Japan und der Argentinischen Republik die Theilnahme an dem im August in Stockholm bevorstehenden Gefäng- nißkongreß zugefagt. Rußland und Ungarn werden durch Staatsminister vertreten sein. Auch mehrere bri tische Kolonien haben ihre Betheiligung zugesagt. Die Regierungen Englands, Spaniens und Portugals andererseits haben die Einladung des KongreßausschuffeS noch nicht angenommen. — Abermals ist Hamburg am 5. d. durch eine grauen volle Mordthat in Aufregung versetzt worden. Heute früh 4 Uhr fanden patrouillirende Constabler in einem nahe der Stadt (in Ham) belegenen Park die Leiche eines seit einigen Tagen vermißten 11jährigen Knaben, Sohn des dasigen geachteten Kaufmanns Blohm, in einem schrecken erregenden Zustande. Dem Knaben war nämlich der Bauch aufgeschlitzt, aus welchem die Gedärme heraus hingen. Der Mund war mit einem Taschentuche ver- stopst, und verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß an demselben noch ein weiteres bestialisches Verbrechen verübt worden ist. Glücklicherweise ertappte man bald nach der Auffindung der Leiche das Verbrechermonstrum; denn so darf man den Thäter wohl nennen, weil die Vermuthung nahe liegt, daß er auch zwei früher in dieser Stadt vorgekommene ähnliche Verbrechen verübt hat, von deren Urheber bisher eine Spur noch nicht aufge- sunden worden ist. Das Scheusal ist ein Bäckergeselle in den 20er Jahren; man faßte ihn in der Nähe seines Opfers, wo er »sich versteckt hielt, um, wie man meint, das Taschentuch und ein bei der Leiche zurückgelaffenes Taschenmesser in Sicherheit zu bringen. Glogau, 6. Juli. (N. A. Z.) Die 4. Compagnie des 5. Fuß-Artillerieregimcnts wurde am heutigen Schluß tage der diesjährigen Schießübung von einem schweren Unglücke betroffen. Eine 15-Centimeter-Granate crepirte vor dem Einsetzen in das Rohr. 2 Kanoniere wurden auf der Stelle getödtet, 1 Unteroffizier und 2 Mann schwer, Hauptmann Brennecke, 1 Unteroffizier und 2 Mann leicht verwundet. Straßburg (Elsaß) 2. Juli. (Zum Friedensvertrage.) Das „Els. I." meldet: Heute Morgen wurde die im Frankfurter Friedensvertrage zur Regelung der in Folge der Annexion zwischen den Regierungen von Deutschland und Frankreich anhängigen ökonomischen Fragen nieder gesetzte gemischte Commission geschlossen. Im Jahre 1872 begann diese Commission ihre Arbeiten, und trotz unaus gesetzter Thätigkeit wurde sie erst heute am 1. Juli 1878 mit ihren Arbeiten fertig. Die Commission bestand bis auf diesen Tag aus folgenden Herren: Für Deutschland: Präsident der Commission RegierungSrath von Sybel, RegierungSrath Eberbach und Assessor Feichter; für Frankreich: Minister v. Clerq, Oberingenieur Orsel und