Die organischen Farbstoffe thierischen und pflanzlichen Ursprunges und deren Anwendung in der Färberei und Zeugdruckerei
Titel
Die organischen Farbstoffe thierischen und pflanzlichen Ursprunges und deren Anwendung in der Färberei und Zeugdruckerei
Untertitel
eine Darstellung der gesammten Baumwoll-, Woll- und Seiden-Färber- und Druckerkunst nach dem neuesten Stande der Technik : für Baumwoll-, Woll- und Seidenfärber und Zeugdrucker, sowie für Farbmaterialien-Händler
Die Farbstoffextracte in flüssiger und fester Form. Zg Die verschiedenen Präparate, welche als Quercitrin- extract, Quercitrin, Flavin u. s. w. im Handel vorkommen, werden alle nach einem Verfahren dargestellt, welches dem eben beschriebenen sehr ähnlich ist und sind wegen des Fehlens von Gerbstoff geeigneter um rein gelbe Farben darzuftellen, als die gemahlene Rinde für sich. IV. Oie Farbstoffertracte in ÜWger und fester Form. Bis nahe zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Gewerbe des Färbens und Zeugdruckens in vollständig handwerksmäßiger Weise betrieben. Mit Ausnahme gewisser Chemikalien, wie Alaun, Weinstein, Brechweinstein und Alkalien mußten die Färber und Drucker fast alle Prä parate, deren sie bedurften selbst aus den Rohstoffen Her stellen. Dank den Fortschritten, welchen die chemischen Ge werbe im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gemacht haben, welche Fortschritte eine weitgehende Theilung der Arbeit mit sich brachten, haben sich die Verhältnisse geradezu umgekehrt. Die Fabriken chemischer Producte liefern den Färbern und Zeugdruckern fast alle Producte, welche dieselben bedürfen, meistens schon in solcher Form, daß dem Färber fast nichts zu thun übrig bleibt, als dieselben aufzulösen, um sogleich mit ihnen färben zu können. Das Arbeiten mit den Farbhölzern war für den Färber nicht nur mit großer Mühe sondern auch bedeutenden Kosten verbunden, denn die Darstellung der Farbebrühen konnte nur durch Auskochen der zerkleinerten Hölzer mit Wasser geschehen und mußten die so erhaltenen Farbbrühen dann noch soweit concentrirt werden, als erforderlich war,