Die organischen Farbstoffe thierischen und pflanzlichen Ursprunges und deren Anwendung in der Färberei und Zeugdruckerei
Titel
Die organischen Farbstoffe thierischen und pflanzlichen Ursprunges und deren Anwendung in der Färberei und Zeugdruckerei
Untertitel
eine Darstellung der gesammten Baumwoll-, Woll- und Seiden-Färber- und Druckerkunst nach dem neuesten Stande der Technik : für Baumwoll-, Woll- und Seidenfärber und Zeugdrucker, sowie für Farbmaterialien-Händler
Die Farbstoffe Menschen Ursprunges rc. 163 Das im Handel vorkommende Lackmus ist aber nicht unmittelbar zur Ermittlung der Reaktionen verwendbar, indem es neben dem Azolitmin O^II^XO^ noch andere Farbstoffe enthält, welche die Schärfe der Reaction beein trächtigen. Ueberdies erhält Lackmus nicht selten einen Zusatz von Indigo, welcher wohl nur gemacht wird, um die Schönheit der Farbe zu erhöhen. Um Lackmus zu reinigen, schlägt man folgendes Verfahren ein: Man behandelt das Lackmus zuerst mit Alkohol, wo durch sich ein Farbstoff löst, welcher roth gefärbt ist und bei manchen Lackmussorten grüne Fluorescenz zeigt. Durch Säuren wird dieser Farbstoff nicht verändert. Die Masfe wird dann mit Wasser extrahirt, die Lösung auf dem Wasserbade zum Trocknen verdampft. Der Rückstand, welcher vollkommen trocken sein muß, wird mit absolutem Alkohol und Essigsäure behandelt, wodurch ein scharlachrother Farb stoff gelöst wird, welcher durch Ammoniak nicht verändert wird. Der von Essigsäure befreite Rückstand bildet eine spröde Masse von brauner Farbe, welche sich in Wasser zu einer röthlichbraunen Flüssigkeit löst. Die auf diese Weise erhaltene Lösung des Lackmusfarbstoffes bildet das eigentliche Reagens — durch Spuren einer Säure schlägt die Farbe sofort in Roth, durch Spuren eines basischen Körpers in Blau um. IX. Die Farbstoffe thierischen Ursprunges und Färbepräparate aus denselben. Während wir aus dem Pflanzenreiche eine sehr große Zahl von Farbstoffen kennen gelernt haben, ist die Zahl der bisnun bekannt gewordenen thierischen Farbstoffe eine 11*