Die Lederfärberei und die Fabrikation des Lackleders
Titel
Die Lederfärberei und die Fabrikation des Lackleders
Untertitel
ein Handbuch für Lederfärber und Lackirer : Anleitung zur Herstellung aller Arten von färbigem Glacéleder nach dem Anstreich- und Tauchverfahren, sowie mit Hilfe der Theerfarben, zum Färben von schwedischen, sämischgarem und lohgarem Leder, zur Saffian-, Corduan-, Chagrinfärberei etc. und zur Fabrikation von schwarzem und färbigem Lackleder
Das Färben im Allgemeinen. 21 Proceß beim Gerben auf physikalische Erscheinungen zurück geführt werden müsse. In der geschwellten Blöße sind die einzelnen Fasern der Haut ganz mit Wasser erfüllt und so weit aufgetrieben und gelockert, als dies nur möglich ist. Bei der Operation des Gerbens werden die Fasern von dem Gerbstoffe, welcher sich durch Flächenanziehung auf ihueu ausscheidet, umhüllt und können sich beim nachfolgenden Trocknen nicht mehr so fest aneinanderlegen als in der rohen Haut. Die Folge davon ist, daß das Leder biegsam bleibt, indeß eine rohe Haut beim Austrocknen hart und brüchig wird. III. Das Färben im Allgemeinen. Die Darstellung der Farben auf Leder erfolgt nach denselben Grundgesetzen, nach welchen überhaupt das Färben thierischer Fasern erfolgt, und es ist nothwendig, uns über das Wesen der Farben vollkommenen Aufschluß zu ver schaffen. Die Mehrzahl jener Körper, deren wir uns als Farben im eigentlichen Sinne des Wortes bedienen, besteht aus künstlich dargestellten chemischen Verbindungen — nur eine geringe Anzahl derselben, die Erdfarben, kommen in der Natnr schon fertig gebildet vor. Als Beispiele von allgemein bekannten Erdfarben führen wir den gewöhnlichen Röthel, die Gelb- und Grünerde, die Umbra an. Die Erdfarben können nnr in der Weise zum Färben, respective Malen verwendet werden, daß man sie in ein sehr feines Pulver