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Wochenblatt pe? nso necken lbockenblakpiilsnik. s)0. 18. I für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt 7t -es König!, gmtsgepickts und -es §ta-tpaikes 2» pulsnits Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr. Sonntags- blatt und landw. Beilage. Abonnement: Monatl. 50^, vierteljährlich z.25 bei freier Zustellung ms Haus, durch die Post bezogen unter Nr. SdO2 z.-zo. Telegramm-gönesse: Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Amtsblatt für den Be-irk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnits, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. s., Böhmisch-Volluna, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswalds, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niedexlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, RleinDittmannsdorf Druck und Verlag von E. L Zörster's Erben. Expedition:. Pulsnits, Bismarckplatz Nr. 2SL. Verantwortlicher Redakteur Otts Vorn in Pulsnitz. ' — - .^>1^s ! ! Flr. 94. Sonnabend, den 8. August 1903 55. Jahrgang. keil König -eong! „Heil Georg!" So klingt es heute, froh durchs ganze Sachsenland, Von den Bergen, ans der Eb'ne schwingt sichs hin zum Elbestrand — Alle Lippen, alle Herzen wünschen es in nah und fern: „Glück und Heil dem greisen Fürsten, unsern! königlichen Herrn!" Treubewährt schon auf dem Throne hat er sich in kurzer Zeit — Seines Volkes Wohlergehen hat er sich ja ganz geweiht — Seinem Lande, seinen Sachsen gilt sein Schaffen früh und spat, Unentwegt sieht man ihn wandeln ernster Pflichten rauhen Pfad! Reiche Liebe wird drum heute ihm, dem Herrscher mild und gut, Der das Erbe seiner Ahnen wahrt und hält in echter Hut — Wohl kann in Sachsengauen nimmermehr das Band vergehn, Das sich schlingt seit alten Zeiten hier vom Volk zu Thrones Höh'n! Nnn wohlan, laßt froh uns grüßen ihn, den hehren Fürstengreis — Nnn wohlan, so ranscht ihr Fahnen in den Farben grün und weiß! „Heil Georg!" Dein Herrscherwalten segne Gott stets für und für — Mögest lange Du noch tragen nnsers Sachsenlands Panier! Mit der Stellvertretung des Friedensrichters für den Bezirk Großröhrsdorf, des Herrn Kürschnermeisters Ludwig Gottfried Bauer in Großröhrsdorf, ist auf die Zeit bi« 30. September 1903 Herr Ortsrichter Friedrich Alwin Wagner in Großröhrsdorf beauftragt worden. Pulsnitz, den 6. August 1903. Königliches Amtsgerich Bei dem unterzeichneten Stadtrat sind im Monat Juli d. I. die Nummer 18 des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen und die Nummern 33—34 de» Reichsgesetzblattes eingegangen. Dieselben liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht in unserer Ratskanzlei aus und enthalten: Gesetze und BervrdUUUgSblatt für das Königreich TachstU. Nr 51. Verordnung, die Gebühren für Erhebung der Einkommensteuer und Besorgung der übrigen den Gemeindebehörden bei der Einkommensteuer obliegenden Geschäfte im Jahre 1903 betr, S. 501. — Nr, 52. Verordnung, einige Abänderungen der Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebsbeamten betr., S. 503. — Nr 53. Bekanntmachung, die Prü fungsordnung für Lehrer und Lehrerinnen an den Volksschulen betr., S 507 — Nr. 54. Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zur Erbauung einer normalspucigen Neben bahn vom Bahnhofe Eibenstock nach der oberen Stadt betr, S. 508. — Nr. 55. Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zur Erbauung einer normalspurigen Nebenbahn von Frohburg nach Kohren betr., S. 508. RetchSgefetzblatt. Bekanntmachung, l etr. den Beitritt des Königreichs Dänemark mit Einschluß der Faroer zur Berner internationalen Urheber rechtsübereinkunft vom 9. September 1886, sowie zu den am 4 Mai 1896 dazu getroffenen Zusatzübereinkommen — Verordnung, betr. die Erstreckung der für Kauffahrteischiffe gel tenden Vorschriften auf die Gouvernementsfahrzeuge der Schutzgebiete, S. 257. — Staatsvertrag zwischen dem Reiche und Luxemburg, betr. die Herstellung einer Nebenbahn von Dieben- Hosen nach Bad Mondors, S. 258. PulSnitz, den 4. August 1903. DerStadtrat. l vr. Wichael, Bürgermeister. Der Stadtkassierer Herr Kart Grast Zöllner in Unlsnitz ist als stellvertretender Standesbeamter für den Standesamtsbezirk Pulsnitz verpflichtet worden. Die Königliche Amtshauptmann schäft Kamenz, am 6. August 1903. I. V: Zobel, Regierungsassessor. Montag, den 17. ttugust 190z: ViekmaM in kisekokwen-a. Neueste Ereignisse. Am Donnerstag früh ist auf der Station Lichten- felS (Bayern) der Schnellzug Hof-Würzburg entgleist. Der Papst hat am Donnerstag das diplomatische Korps in Audienz empfangen. Von russischer Seite ist den zur Abholung der Kinder des Königs Peter nach Petersburg ent sandten serbischen Offizieren die Grenzüber schreitung untersagt worden. Im Herbst 1904 soll nach Berlin ein allgemeiner Handwerker- und Jnnungstag einberufen werden. Aus dem Teltower Magdalenenstift wurdee in dort interniertes Mädchen gewaltsam befreit. Am Pelly-Flusse (Nordamerika sind große Gold felder entdeckt worden. Keil dem König! Königs GrburtStag! Wem tritt bei diesen Worten nicht unwillkürlich die ehrgebietende Bestatt unsere« ver blichenen HeldenköniqS Albert vor die Augen! Mit wel chem Jubel scharte sich do« gesamte Sachfenvolk an diesem Tage um seinen greisen Monarchen, um ihm zu zeigen, wie freudigen Anteil die Sachsen in alter Treue an dem Wiegenfeste ihres Königs nahmen. Sie gaben so dem Gefühle des Danke- Ausdruck für die väterliche Fürsorge, die allezeit König Albert seinem geliebten Sachsenvolke angedeihen ließ, und so gestaltete sich mit jedem wlederkehrenden Ge burtstage dieser immer zu einem einzig schönen DankeSseste eines treuen Volkes für seinen treuen König. Der bittere Tod zerriß dieses LiebeSband und, für den Dahingefchiedenen bestieg fein gleichfalls schon hochbe- tagter erlauchter Bruder Georg den Thron der Väter in einer schweren Zeit deS wirtschaftlichen Darniederliegenr von Handel, Industrie und Gewerbe. Mit einer ernsten Pflichterfüllung, die ihn schon von frühester Jugend an als schönste Eigenschaft auSzeichnete, ist König Georg bis heute bestrebt gewesen, seinem Lande ein guter und gerech- ter Herrscher zu sein. In unermüdlicher rastloser Arbeit hat «r diese- bewiesen, denn trotz seines hohen Alters nahm er den regsten Anteil an allen StaatSgeschäften, der insbeson dere auf die Verbesserung der drückenden Lage in seinem Königreiche gerichtet war. Durch den Besuch verschiedener Landesteile zeigte er sein lebhaftes Interesse an allen Er werbszweigen durch zahlreiche Besichtigungen industrieller Etablissements, sowie öffentlicher Gemeinde, und Wohl- fahrtSeinrichtungen. So war er immer bemüht, eingedenk seines gegebenen König-worteS — im Sinne seines ver ewigten Bruder- weiter zu regieren —, zu Nutz und From men seine- Volkes tätig zu sein. Deshalb soll heute auch zu seinem 71. Geburtstage dasselbe in dankbarer Verehrung zu ihm ausblicken als zu einem Fürsten, der eS wohl verdient hat, Liebe für seine Mühen zu ernten. Schwer sind die Zeiten und na mentlich das vergangene Jahr an ihm, dem Greise, vorü bergegangen, wo ihn besonders ein harter Schicksalsschlag in seinem engsten Familienkreis, der für ihn von jeher da« höchste Glück seines Lebens ausmachte, nicht erspart blieb. ES ist darum ein bittere- Unrecht, wenn heute ein großer Teil des sächsischen Volkes, unzusrieden durch die innerpo- litischen Verhältnisse des Landes, grollend beiseite steht und womöglich die Schuld daran der kurzen Regier ungSzeit König Georgs beimißt. Die Gründe sür diese Unzufrie denheit liegen viel, viel Wetter zurück und dem greisen König ist nun die schwere Aufgabe zugefallen, durch eine weise Politik das wieder gut zu machen, waS seit langen Jahren ge sündigt worden ist. Daß eS ihm ernst mit diesem Bestre ben ist, hat seine Handlungsweise bis hierher in dem