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Wochenblatt pennspi»ekel k>eleqk'aikim-6öf'e§§e: ^-cßeiiblasi tto. iS. H ! für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt und landw. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 H., vierteljährlich z.25 bei freier Zustellung ins kjaus, durch die Post bezogen unter Nr. ÄS02 i.-zo. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzngcben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. 7t ------ des Komgl. Nmtsgepickts und des 5tadt?atttes xu pulsntts. Amtsblatt für den Benrk des ASnigl^ Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Ai. S., Böhmisch-Volluug, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemeudorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Mein Dittmannsdorf Druck und Verlag von L. e. Försters Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2S5. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in Pulsnitz. Mr. 62. Dienstag, den 26. Mai 1W3. 55. Jahrgang. Wotbel'euchtung der Tcrnzfäl'e. Die Königliche Amtshauptmannschaft ordnet mit Zustimmung ihres Bezirksausschusses für ihren ganzen Verwaltungsbezirk folgendes an: Für alle Säle in Gast- und Schankwirtschasten, deren Beleuchtung wie bei Verwendung von Elektrizität und Gas, einer einzigen Lichtquelle entnommen wird, ist bis zum l. Oktober dieses Jahres eine Notbeleuchtung cinzurichten, die von da an bei jeder Benutzung der Säle durch eine größere Anzahl Personen, z. B bei Tanz, theatralischen Vorstel lungen und Versammlungen, zugleich mit der Hauptbeleuchtung zu entzünden und bis zur völligen Entleerung der Säle brennend zu erhalten ist. Zu der Notbeleuchtung ist Rüböl oder — abgesehen von theatralischen Vorstellungen, bei welchen nach Z 9 der Ministerialverordnung vom 28. Dezember 1882, die Sicherung der Schauspielhäuser gegen Feuersgefahr betreffend, die Verwendung von Mineralöl verboten ist, -- auch Petroleum zu benutzen. Sie hat sich auf das Innere, wie auf die Zu- und Ausgänge der Säle zu erstrecken. Dabei sind soviel Lampen zu verwenden, als rötig sind, den Fußboden in Sälen und Gängen deutlich zu erhellen. Ueberdies ist jederzeit dafür Sorge zu tragen, daß bei Benutzung der Säle durch eine größere Anzahl Personen alle Zu- und Ausgänge unverschlossen und zugängig sind. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden. Königliche Amtshauptmannschaft K a m e n z , am 19. Mai 1903. von Er-man»s-orff. Donnerstag, den 28. Mai, nachmittags 3 Uhr sollen in Oberlichtenau 2 Tische, I Schreibpult, I Sopha, 4 Stühle, ein Glasschrank, 1 Kaffeeservice, verschiedene Teller, 1 Klelderschrank, 2 Bettstellen, 1 Federbett, 2 Decken, ca. 6 Psd. Gänsefedern, 2 große Sägen, 2 Wagen, 1 Paar Ernte- und 1 Paar Rüstleitcrn, 1 Jauchenfaß, 1 zerlegter Handwagen und 2 alte Wagenräder gegen Baarzahlung ver steigert werden. Sammeln der Bieter: Donnerstag, den 28 Mai, nachmittags b §3 Uhr in Schre.er'ü Gasthaus zu den Linden in Oberlichtenau. PnlSnitz, am 23 Mai 1903. Der Gerichtsvollzieher d e S Königlichen Amtsgerichts. Neueste Ereignisse. Fähnrich Hüffener ist nach neuerem Beschlusse nicht wegen Totschlags, sondern wegen Mißhandlung mit tötlichem Ausgange angeklagt. In England wurde entdeckt, daß ein umfangreicher Handel mit typhösen Lazaretdecken aus Süd afrika betrieben worden ist. Prinz Heinrich von Preußen ist seit dem Sonntag in Madrid Gast des Königs von Spanien. Zar Nikolaus soll sich ernstlich mit der Frage des Thronfolgerrechts beschäftigen. Neber den Gesundheitszustand des Königs Eduard verbreitet die „Liverpool Post" bedenkliche Gerüchte. Am 30. Mai wird in Philadelphia ein deutsches Kriegerdenkmal errichtet werden Auf der Automobil-Fernfahrt Paris—Madrid, welche am Sonntage begann, haben sich bereits 17 Unglücksfälle mit tötlichem Ausgang und 30 Schwerverletzungen ereignet. vertliche mrd sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Die am Sonnabend Abend vom frei sinnigen VotkSverein für den 3. Reichstagswahlkreis im SchützenhauS-Saale einberufene Wahlversammlung war von Wählern der verschiedenen Parteien zahlreich besucht. Eröffnet wurde die Versammlung durch Herrn Käppler aus Nieder- steina, der auch Herrn Direktor Schmidt, Geschäftsführer der freisinnigen Volkspartei, Dresden das Wort zu seinem Vor- trage: „Die freisinnige Volkspartei, wer sie ist und was sie will!" erteilte. Redner gab vorerst bekannt, daß leider der ReichS- tagSkandidat, Kaufmann Hermann Gnauck - Bischofswerda Familienverhältniffe halber am Erscheinen behindert sei, stellte aber eine spätere Vorstellung in Aussicht. Alsdann hielt Herr Schmidt einen 1'/,stündigen Vortrag, in welchem er die Stellungnahme der freisinnigen Partei zu den ver schiedenen Fragen, als Militär-, Flotten«, Kolonial-, Juden-, Jesuitensrage eingehend erörterte und gegen alle anderen Parteien mehr oder weniger scharf inS Feld zog. An der darauffolgenden Debatte beteiligte sich Herr Oskar Günther- PulSnitz M. S., der die Angriffe auf die Sozialdemokratie widerlegte und für Höppner Propaganda machte. In dem Schlußwort rechtfertigte Herr Schmidt seine in der De batte al« unwahr bezeichneten Ausführungen, worauf die Versammlung geschloffen wurde. PulLnitz. Ueber den gewöhnlichen Rahmen der sonstigen Sitzungen de» land- und forstwirtschaftlichen Vereins ragte die am Sonntag Nachmittag im Gasthof zum Herrn- Haus abgehaltene letzte in dieser Saison hervor. Es galt fünf Dienstboten Auszeichnungen zu teil werden zu lasten und zwar Ida Martha Mütze aus Hennersdorf bei Herrn Bäckermeister Oskar Grundmann, Pulsnitz M, S, Bertha Lina Greßner aus Großnaundorf bei Herrn Gutsbesitzer Emil Mägel, Pulsnitz M. S., Olga Hedwig Winter auS Groß röhrsdorf bei Herrn Gutsbesitzer Franz Boden, Friedersdorf und Hulda Bertha Kötzsch aus FnederSdorf bei Herrn Guts besitzer Julius Huhle, daselbst für fünfjährige treue Dienst zeit, sowie Klara Lina Guhr auS Oberlichtenau bei Herrn Gutsbesitzer Oskar Mager, Pulsnitz M. S. für 10jähri«e treue Dienstzeit. Herr Pfarrer Schulze richtete an die Dienstbotin in einer zu Herzen gehenden Ansprache herzliche, ehrende Worte, woraus der Vorsitzende des Vereins, Herr vr. Weitzmann der 10 Jahre im Dienste stehenden Lina Guhr das vom KreiSverein gestiftete Ebrenzeugnis überreichte mit dem Wunsche, daß sie nach 5 Jahren sich das silberne Ehrenkreuz erwerben möchte. Die vier erstgenannten Dienst boten erhielten Ehrendivlome nebst Geschenken, bestehend in 9tciligen Kastei'Servicen mit Kaffeebrett mit den innigsten Glückwünschen. Sichtlich erfreut und bewegt statteten die Beschenkten ihren Dank ab. Auch von ihren Herrschaften wurden die Bediensteten mit schönen Geschenken bedacht. Von großem Interesse war im weiteren Verlause der Sitzung der Vortrag d»8 Herrn Pfarrer Schulz« über daS Tema: „Die Dienstboten und daS christliche Haus". Der geschätzte Herr Redner zergliederte seine Ausführungen in drei Teile: 1. Begriff, Geschichtliches und Gesetzgebung über die Dienst- botensrag:, 2. Soziale Bedeutung drS Dienstbotenstandes und 3. Gesetzliche und moralische Pflichten der Dienstherr schaft. Der inholtreiche, längere Vortrag enthielt für Dienst herrschaft sowohl, auch für Dienstboten manche gute Lehre und Ermahnung und dürste seinen guten Zweck gewiß nicht verfehlen. Die Anwesenden brachten ihren Dank durch Er heben von den Plätzen zum Ausdruck. — Zum Pfingstfest veranstaltet der Lehrer P. Fahlisch von Lübbenau aus eine 2 tägige Spreewaldfahrt. Die jenigen, welche an derselben teilzunehmen gedenken, erfahren in der Expedition dieses Blattes, welche Anmeldungen bis Donnerstag Mittag entgegennimmt, das Nähere. — Vom Völkerschlachtdenkmal. Schon am 10.—13. Juni ds. IS. findet die Ziehung der von der Kgl. Sächs. Regierung zum Besten des Völkerschlachtdenkmals genehmig ten zweiten Geldlotterie statt. Wie einst die Lotterie für den Kölner Dombau, so erfreut sich auch die Lotterie für das RuhmeSmal der deutschen Befreiung in allen Kreisen teS Volkes einer allgemeinen Beliebtheit. — Die Gewinn chancen sind bei dieser Lotterie größer wie bei jeder ande ren Gelegenheitslotterie. Zur BuSspieluug gelangen 200000 Lose mit 15222 Gewinnen und einer Prämie im Gesamt beträge von Mk. 258 500. Jeder Deutsche, der noch daS Andenken der Väter ehrt, wird gern bereit sein, daS große Werk mit Herstellen zu wollen. Lose zu drei Mk. sind in allen durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu haben. — Vorbei ist wieder einmal für alle Teilnehmer an der König!. Sächs. Landeslotterie die schöne Z-it der süßen Träume vo'r Glück, Wohlstand, Reichtum und zu erbauenden Luftschlössern und dergl. Gestern war der letzte Ziehung«- tag! Wer nicht in dem Besitze eine« Telegramms, das ihm den Gewinn eines 5000er mit der höchst respektablen Zugabe von 300 000 Mk. als Prämie ankündigt, gekommen ist, — dieselbe fiel aus die Nummer 12 474 in die Kollekte des Herrn Max Rieger in Hirschsclde — der kann auch den letzten Rest von Hoffnung auf ein schnelle» Füllen de« Por temonnaies von sich streifen. So hochgeschwellt die Seg-l der Erwartungen auch waren zu Beginn der großen Glück«- periode — zum Schluffe herßt es für viele Tausende aber: eS war wieder einmal nichts! — Der geschäftSsührende Ausschuß des Deutschen TurnfestS in Nürnberg gibt bekannt, daß der Anmeldeter- min für die Festteilnehmer bis zum 15. Juni verlängert wuide. — Der Turnausschuß der deutschen Turnerschatt hat für den Sechskampf als volkstümliche Uebungen fest- gesetzt: Weitspringer!, Stabhochlpringen, Steinstoßen; für den Dreikompf wurden festgesetzt: Hochspringen, Schnell- laufen (150 Meter) und Kugelstoßen. Arnsdorf. Der Gustav-Abolf-Frauen- und Jung frauenverein für Radeberg und Umgegend hielt am 24. Mai nachmittags hier im Saale de« Gasthoss zur Guten Hoff nung unter Vorsitz der Frau Gräfin Brühl auf SeiferS- dorf erstmalig eine Versammlung ab, die sich eines außer ordentlich zahlreichen Besuches erfreute. Der geräumige Süal vermochte kaum die vielen Teilnehmer von nah und fern zu fassen. Eingeleitet wurde die Festfeier durch das Chorlied: „Laßt Jehova hoch erheben!" vorgetragen vom Männergesangverein zu Arnsdorf. Hieraufergriff dar Wort ?. Berndt auS Wallroda und entbot in begeisternden Worten als Ortspfarrer seinen und der Gemeinde ArnSdors Gruß. Der Kurator der Vereins, Herr k. Hähnel dankte für die zahlreiche Teilnahme und wies auf die rege Anteil- nähme gerade der Arnsdorfer Mitglieder hin. Der Verein konnte am 8. Mai d. I. auf ein 10jährigeS Bestehen zu rückblicken. Bon 194 ist die Mitgliederzahl in dieser Zeit auf 500 gestiegen. Zu den Orten, in welchen anfangs Mitglieder waren, sind noch Klotzsche-KönigSwald und Großröhrsdorf getreten. Der Radeberger Verein nimmt jetzt unter den 24 Frauen- und Jungsrauenvereinen des Dresdner HaupivcreinS die vierte Stelle ein. Die Vor. sitzende de» Vereins ist heute noch die edle Frau Gräfin Brühl, von der Gründung an bis heute sind auch Frau k, Berndt-Wallroda und Frau Postdirektor Kirsten-Rade berg rege und treue Vorstandsmitglieder gewesen. — Al- Gäste anwesend waren Vertreterinnen des Pulsnitzer und Bischofswerdaer FrauenvrreinL. — Zur Verlesung kamen einige Briefe aus evangelischen Dialporogemcinden Westpreußen« und Böhmens. — Nach 6 Uhr traf der Festredner, Herr k. Ungnad auS Niederwürschnitz bei Stolberg im Erzge- birge ein, der bis vor kurzem Vikar in der evangelischen