Volltext Seite (XML)
pulsmherZayebiatt WLL Bezirksmizeiger —Bank. Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und vk^krlvLUTt Commerz, und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzeigsn-Grundzablen in Die 41 mm breite Zeile (Mosse'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 <^, in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 A/; amtlich 1 mm 30 und 24 <SH/; Reklame 25 Tabellarischer Satz 50°/<> Aufschlag. —„Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursiällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis »/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme - — _ «r«chei«t jedem Werdtag - - - Im Falle höherer Gewalt. Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebes der Zeitung'oder der Beförderungseinrichtungen, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung °b« N'-chlreferung der Zeitung oder auf Rück- Zahlung des Bezugspreises. - Wöchentlich 0.65 NM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2 60 RM fretbleUk d Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung d rr amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadttates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauptblatt und Slt<sti Zeitung in den Ortschaften deS PulSnttz-r AmtSgerichtSb, zirk,: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederltchtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-DittmannSdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, «lbertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von S. L. F ö rst e r , Er b en (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter:J. W. Mohr in Pulsnitz Nummer 251 Donnerstag, den LS. Oktober LSL8 8«. Jahrgang Parker Gilbert verhandelt in Berlin Belgien gegen die Revision des Dawesplanes Seipel zu den Friedensvorschlägen der Sozialdemokratie Brüssel. Der Reparationsagent Parker Gilbert gab anläßlich eines Frühstücks bei dem belgischen Minister präsidenten Iaspar den Regierungsmitgliedern Kenntnis von seinen Unterredungen in London und Paris. Die bel gischen Minister teilten ihm mit, ihre Regierung sei fest ent schlossen, die im Dawesplan Belgien zugestandene Position aufrechtzuerhalten, falls ein Sachverständigenausschuß zur Revision ernannt werden sollte. Parker Gilbert hat nach seiner Rückkehr in Berlin sofort den in Frage kommenden Behörden des Reiches über das Ergebnis seiner Londoner, Pariser und Brüsseler Be sprechungen Mitteilung gemacht. Die deutsche Regierung wird dann prüfen, ob sich ihre Wünsche hinsichtlich der Zu sammensetzung der Sachverständigenkommission bzw. des Tagungsortes, mit den in den alliierten Hauptstädten ge äußerten Vorschlägen in Einklang bringen lassen. Seipel zu den Friedensvorschlägen der Sozialdemokraten Wie«, 25. Oktober. Bundeskanzler Dr. Seipel hielt am Mittwoch in einer Versammlung eine Rede, in der er n. a. daran erinnerte, daß am 22. Oktober 1920 die letzten Sozialdemokraten aus der österreichischen Bundesregierung ausgeschieden seien. Seipel fuhr dann fort: Ich muß der Wahrheit getreu feststellen, daß wir damals, als wir zum ersten Male seit dem Bestand des neuen Oesterreichs die stärkste Partei geworden waren, gar nicht mit dem Anspruch aufgetreten sind, allein regieren zu wollen. Dazu sind wir erst mit der Zeit erzogen worden, und zwar durch die So zialdemokraten. Sie hatten nämlich unser Angebot zur Mit arbeit mit Hohn und Spott beavtwortet. Dann machten sie Versuche, die Mchrheitsfront zu zerreißen, und als diese Versuche nicht gelangen, nunmehr das Parlament selbst herunterzusetzen. Sie haben es getan, indem sie in das Par lament der Demokratie die obstruktionistischen Methoden ein geführt haben. Natürlich ist es ihnen gelungen, uns ost längere Zeit zu einem gänzlich unfruchtbaren Kampf zu zwingen. Das die Heimwehrführer das Wort von der Stagnation des Parlamentes aufnahmen, daß sie dabei leb hafte Zustimmung fanden, das ist das Werk der Sozial demokratie. Diese aber schreien jetzt auf einmal: Die Heim wehren und die Regierung stören den Frieden. Die sozial demokratischen Friedensangebote hätten rascher zu einem Erfolge geführt, wenn wir sie nicht zu gut kennen. Wir wissen aber, was die Sozialdemokraten unter Frieden ver stehen würden, cs ist der Friede des Unterwerfens unter ihr Diktat. So wie die Friedenskonferenzen nach dem Welt kriege in den Vororten von Paris abgehalten wurden, dürfen sie bei uns nicht abgehalten werden, daß nämlich die einen hingehen und diktieren und die anderen nur ins Zimmer ge rufen werden, um zu unterschreiben. Die Sozialdemokraten sind keine so glorreichen Sieger, daß sie uns diktieren könnten. Die Sozialdemokraten, wenn sie wirklich den inneren Frieden wollen, müssen vor allem aushören eine Partei zu sein, die sich selbst für eine militärisch aufmarschierende Garde hält. Solange ich nicht die Sicherheit habe, daß sich vor den So zialdemokraten niemand mehr zu fürchten braucht, solange gibt es in Oesterreich keinen Frieden und keine Abrüstung. Neue Anträge zur Reichsreform. ' Berlin. Die Beratungen des Ausschusses der Länder konferenz, in denen die Reichsregierung eine Entschließung vorlegte, die u. a. sich auch auf das Verhältnis zwischen Reich und Preußen und auf die Uebertragung von Verwaltungs- oufgaben von den Ländern auf das Reich bezogen, waren am Dienstag nachmittag unterbrochen worden. Die bayerische Regierung hatte eine Beratung der Länder ohne Teilnahme der Reichsregierung gewünscht. In diesen Beratungen konnte zwischen den Ländern ein Einvernehmen nicht erreicht wer den. Mittwoch sind auf der Konferenz Anträge von Preußen, Sachsen, Bayern und Anträge von Mit gliedern des Ausschusses, die nicht der Reichsregierung an- gehören, aber von der Reichsregierung berufen wurden, ein gebracht. Diese Anträge wurden am Mittwoch behandelt. Bayern zu den Reichsreformvorschlägen der ReichS- regierung. München. Zu der im Ausschuß der Länderkonferenz vor gelegten Entschließung der Reichsregierung in der Frage der Reichsreform bemerkt die „Münchener Tele gram m ze i t u n g", es sei bemerkenswert, in wie starkem Maße sich die Reichsregierung die Vorschläge des preußischen Bevollmächtigten vr. Brecht zu eigen mache. Die „Baye rische Staatszeitung" hebt nur kurz hervor, daß der unitaristische Charakter der Entschließung den sofortigen Widerstand Bayerns gefunden habe. Ausführlich nimmt dagegen die „Bayerische Volksparteiliche Kor respondenz" Stellung, die u. a. schreibt: Man hat den Eindruck, als ob die Reichsregierung nicht den Mut hätte, das Kind bei Namen zu nennen. Deshalb ist äußerste Vor sicht geboten und es ist verständlich, daß der bayerische Mi nisterpräsident nach Bekanntgabe dieser Vorschläge die Ver tagung der Konferenz bis auf den letzten Tag beantragt hat. Entscheidend bleibt für Bayern die Grundfrage, ob die be absichtigte Reichsreform die bundesstaatliche Struktur des Deutschen Reiches wahren will. Das endgültige Ergebnis des kommunistischen Volksbegehrens, s Nur 2,94 Prozent aller Stimmberechtigten haben sich - eingetragen. Das amtliche Ergebnis des Volksbegehrens der Kommu nisten gegen den Bau von Panzerkreuzern liegt jetzt endgültig vor. Es sind insgesamt nur 1216 501 Eintragungen erfolgt bei 41348 994 Stimmberechtigten, das sind 2,94 Prozent. Die höchste Ziffer der Eintragungen haben die Kommunisten in Berlin erreicht, wo sie die nötigen 10 Prozent der Stimm berechtigten überschritten haben mit 16,12 Prozent bei 248 458 Eintragungen. Sonst sind nur der Wahlkreis Leipzig mit 6, der Wahlkreis Chemnitz-Zwickau mit 5,2 und der Wahlkreis Merseburg mit 6,3 sowie Düsseldorf-Ost mit 5,6 Prozent über die sonstige allgemeine Linie von rund 1 bis 2 Prozent hinausgegangen. Ältliche und sWscht AWltW-üwi Pulsnitz. (Kirchenchor.) Morgen Freitag, abend nimmt der Kirchenchor wieder seine Uebungsstunden auf. Er wird im Gottesdienst am Totensonntag den Chor „Selig sind die Toten" aus der „Totenfeier" von Fritz Hentschel mit Orgelbegleitung singen. Anfang Dezember singt er in einer Adventsvesper, und im Frühjahr während der Pas sionszeit plant er in einer Vesper „Die Totenfeier" von Fritz Hentschel und einige Sätze aus Haydns „Requiem" mit Streichorchester und Orgel zu singen. Stimmbegabte und sangesfreudige Damen und Herren, die auch in der Pflege der Kirchenmusik Volksbildung sehen, sind als neueintretende Sänger herzlich willkommen geheißen. Uebungszeit: Freitag abend 8—10 Uhr im Ratskeller. — (Ist Elternrente Einkommen?) Der Erste Senat des Reichsvcrsorgungsgerichts hat in einer kürzlich ergangenen Entscheidung den Leitsatz aufgestellt, daß Eltern- rente nach der Reichsunfallversicherung als Einkommen im Sinne des Z 45 Abs. 2 des Reichsversorgungsgesetzes anzu sehen ist. Der Erste Senat begründet den Leitsatz damit, daß die Eltermente zwar auch für die Dauer der Bedürftig keit gewährt werde, aber dennoch nicht dem Gebiete der Für sorge und Wohlfahrtspflege angehöre. Auch ihrem Wesen nach sei sie nicht den Leistungen der Armenpflege, den Für sorgezuwendungen an Klein- und Sozialrentner, den Bezügen aus der freien Wohlfahrtspflege oder den Beihilfen an Ve teranen und Kriegsteilnehmer vergleichbar. Die Elternrente nach der Unfallversicherung sei vielmehr ein Bezug, auf den die Eltern des Versicherten — allerdings unter der Voraus setzung der Bedürftigkeit — einen Rechtsanspruch haben. Dieser Anspruch beruht auf der versicherungspflichtigen Be schäftigung des an den Folgen des Betriebsunfalles verstor benen Abkömmlings. Die Eltcrnrcnte nach der Neichsunfall- versicherung sei kein Bezug, oer nur zum Zwecke der Ab wendung der Bedürftigkeit in Ermangelung anderer Einkom mensquellen gewährt werde, sie sei folglich bei der Prüfung der Frage der Bedürftigkeit als Einkommen anzurechnen. — (Das Rupfen der Gänse) Da nunmehr wieder die Zeit heranrückt, in welcher man die jungen Gänse bei lebendigem Leibe zu rupfen pflegt, möchten wir darauf aufmerksam machen, daß ein derartiges Rupfen keinerlei Nutzen, sondern nur Schaden bringt. Denn abgesehen davon, daß das Rupfen den Tieren Schmerzen verursacht, wirkt es auch störend auf die Ernährung. Die Federn der Gans werden mit 40 bis 60 Pfg. bezahlt. Nun braucht aber eine Gans zum Ersätze der gewonnenen Federn mehr an Futterwert, als wir für die Federn selbst erhalten, ohne daß dieses Futter dem Fleisch und Fett zugute kommt. Es be trägt das Gewicht der Federn einer gerupften Gans 60 bis 70 Gramm, und da 60 Gramm Federn als Verlust von einem Kilo Fleisch und Fett angesehen werden können, so wird jede Landwirtin, die Halbwegs rechnen kann, ihre Gänse in Zukunft nicht mehr rupfen. — (Beim Ueberwintern der Rosen) sei erin nert, daß die Triebe nur entblättert unter die Schutzdecke kommen dürfen. Dadurch wird verhindert, daß sie während des Winters faulen und daß Pilzsporen usw., die vielfach an den Blättern sitzen, mit geschützt werden. — (Wo meldet man sich zum Eintritt in die Reichswehr?) Die Meldungen zum Eintritt in die Reichswehr können jederzeit erfolgen. Man meldet sich am besten bei dem Truppenteil, bei dem man dieney will. Im ^edes Wehrkreises 4 kommen hierfür in Frage: Jnf.- Regt. 10 (Standorte: Dresden, Bautzen und Löbau); Jnf.- Regt. 11 (Standorte: Leipzig, Freiberg und Döbeln); Jnf.- Regt. 12 (Standorte; Halberstadt, Dessau, Zerbst, Quedlin burg, Magdeburg); Art-Negt. 4: Standorte: Dresden, Bautzen, Halberstadt; Pion.-Batl. 4: Magdeburg; Nachr.- Abteilung 4: Dresden; Kraftf.-Abteilung 4: Dresden, Leip zig und Magdeburg; Fahrabteilung 4: Dresden, Magdeburg; Reiter-Negt. 12: Dresden, Großenhain und Grimma. Die oft geäußerte Ansicht, daß das Reichsheer, insbesondere die Nachrichten- und Kraftfahrtcuppen überfüllt seien, trifft nicht zu. Die Eintrittsbedingungen sind: Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Ablegung der Verpflichtung zum un terbrochenen zwölfjährigen Dienst, Tauglichkeit nach mili tärischem Urteil, Unbescholtenheit, rasche Auffassungsgabe, Körpergröße von mindestens 1,65 Meter. Eintrittsalter: vollendetes 17. bis vollendetes 21. Lebensjahr. — Nähere Auskünfte werden den Bewerbern durch die Truppenteile baldigst und gern gegeben. Ramme«««. (Unglücksfall auf der Schau kel.) Am Sonntag ereignete sich auf einer Luftschaukel in Rammenau ein Unglücksfall. Ein Herr und eine Dame schaukelten, letztere wurde vom Unwohlsein befallen, und in folgedessen in halber Höhe aus dem Kahn geschleudert. Durch den geistesgegenwärtigen Bremser, Herrn Walter Emich, Kamenz, konnte ein größeres Unglück verhütet werden. Die Dame ist in einem Auto abtransportiert worden. Radeberg. (Der diesjährige Herb st jahr markt) findet kommenden Sonntag und Montag statt. Die Vorbereitungen hierfür sind schon lebhaft im Gange. Dresden, (Verhüteter Mord und Sebst- mord.) Am Dienstag kurz vor 6 Uhr nachmittags sprang unterhalb der Augustusbrücke eine 38 Jahre alte Kaufmanns ehefrau mit ihrer neunjährigen Tochter in die Elbe. Beide konnten aber von den Spaziergängern wieder aus den Flu ten geborgen werden. Mutter und Tochter wurden nach der Heil- und Pflegeanstalt gebracht. Dresden. (Mandatsniederlegung.) DvmE- herige Landtagsabgeordnete Syndikus Berg (DtMMvt sein Landtaasmandat niedergelegt. Sein Nachfolger Mrd wahrscheinlich der Staatsgutsbesitzer Hausser-Dahlen werden. Bad Schandau. (Einbruch in eine Unter kunftshütte.) Noch unbekannt gebliebene Spitzbuben erbrachen die am Waldrande bei Kleinhennersdorf-Krip pen gelegene Unterkunftshütte des Klubs Dresdener Gipfelstürmer und stahlen daraus einige Wolldecken, drei je dreißig Meter lange Kletterseile, einen Tesching, in dessen Schaft der Name Schubert verzeichnet war, und andere kleinere Sachen.