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dio I uvtsindt. ß iilpsiiiijiern ß :r. Dabei - naa> dca - :'.'>il,nu> lx, V Viarl kaslen. Z Fernsehens ? »ch der Aus S > D.p.p.z. t ^rUn-zrltd-n«- —Ban!« Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz Ulld «v VtykNvtltrr Commerz« und Privat-Bank, Zwergstelle Pulsnitz Das Pulsnitzer Tageblatt ist das as Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der GemeinderSte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstrnhe Nr. 2 Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Druck und Berlag von E L. Först er« Erben (Inh. I. W Mohr) AnzeigeN'Grundzahlen in O/: Die 41 mm breite Zeile (Mvsse's Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 in der Amtshauptmannschast Kamenz 8 H/; amtlich 1 mm 30 H/ und 24 H/; Reklame 25 H/. Tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. — Bet zwangsweiser Einziehung der Anzeigengcbühren durch Klage oder in Konkursiallen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis '/,1O Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Ausnahme ^«uptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtsgerichtSbezirlii: Pul-nitz, PulSnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niederpeina, Weißbach, Ober« und Nirderlichtenau, FriedirSdcrf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf - — — Erscheint a« jedem Werktag — — - Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der BeförderungSünrichtungen, hat der Bezieher tetuen Anspruch auf Lieferung Aer Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück- jählung des Bezugspreise«. -- Wöchentlich 0.85 RM bei freier Zustellung; bet Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend ssulsrüherIa-eblatt Bezirksanzeiger NnMmer 218 Montag, den 17 September WZ8 80. Jahrgang Das Wichtigste Die Flieger von Winterfeld und Eichler, die heute nach Moskau weiter fliegen wollten, konnten ihren Flug nicht antreten, da die Erlaubnis der Sowjetregierung zum Ueberfliegen russischen Gebietes noch nicht eingetroffen war. Der Tornado, der in den letzten Tagen Westindien heimgesucht hat, hat, wie befürchtet, Florida erreicht. In Miami, Palm Beach und anderen Städten ist großer Schaden angerichtet. Einzelheiten fehlen noch. Wie aus Mulden gemeldet wird, ist in der Mandschurei die Pest aus gebrochen. Bisher find sechs Personen an der Krankheit gestorben. Nach amtlichen chinesischen Meldungen soll die Pest auS der Mon golei eingeschleppt worden sein. Die chinesischen Behörden haben Japan gebeten, eine Expedition zur Bekämpfung der Epidemie zu entsenden. Die Metallarbeiter des Kreises Gent faßten den grundsätzlichen Beschluß die Arbeit einzustellen. In der Gegend von Namur sind vier Eisenerzschichten von 80 cm — 7 Meter Mächtigkeit und 58—100 Gehalt aufgedeckt worden. Luftschiff marsch! Ueber der kleinen Industriestadt am Bodensee liegen wie dichte Schleier die ersten Herbstnebel, die die Berge jenseit des Ufers verhüllen und die kleine Stadt umziehen. In Friedrichshafen ist aber keineswegs Herbststimmung, im Gegenteil, die Herzen schlagen höher denn je, denn es sind Festtage. Viele Fremde haben schon seit Tagen die Hotels mit Beschlag belegt, und in der Stadt herrscht reges Treiben, Spannung und Erwartung. Der neue Zeppelin, der Zeppelin des deutschen Volkes, der kürzlich erst auf den Namen unseres größten deutschen Lustpioniers „Graf Zeppelin" getauft wurde, ist fertig. „Ich hinterlasse meine Arbeit der Liebe des deut schen Volkes", dieses Wort des Grafen Zeppelin, dieses Testament, das er der Nachwelt hinterließ, ist in Erfüllung aeaanaen. Bor 20 Jahren hat der alte Graf dies Wort gesprochen. Damals ahnte er noch nicht, welche schweren Stürme unser Vaterland umbrausen würden, ahnte viel leicht noch nicht einmal, welche großen Aufgaben das Luft schiff erwarteten, er hoffte und wünschte nur, daß die Liebe und die Begeisterung des deutschen Volkes sein Werk tragen, möchten, damit es auch nach seinem Scheiden vom irdischen Leben Gemeingut des deutscl;en Volkes bleibe. Einen großen Zeppelin haben wir bereits an Amerika abgeliefert, heute trägt er den Namen „Los Angeles", aber niemand vergißt darüber, daß es ein deutsches Luftschiff ist, daß deutsche Technik und deutsche Wissenschaft dies Werk schufen. Amerika hat die Tat des Grafen Zeppelin schätzen gelernt. Der Flug des „Z. R. 3" über den Ozean bedeutet dem Amerikaner heute mehr als eine sportliche Leistung, er bedeutet ihm einen Beweis für deutsche Arbeit und für deutsches Streben. Hat schon der „Z. R. 3" eine große Aufgabe erfüllt, indem er dem amerikanischen Volke, das Großtaten sehen will, von neuem die Achtung vor Deutschland abrang, so soll nun ein noch größeres Schiff als der „Z. N. 3 dem nächst die Fahrt über den großen Teich antreten Em schweres Werk ist vollendet ein Werk, das vielfach gefährdet war. Der Energie vr. Eckeners ist es zu verdanken, wenn wir heute freudig sagen können, daß allen Schwierigkelten zum Trotz das Werk vollendet ist. Als vor drei Jahren der Aufruf erging, das Werk des Grafen Zeppelin weiterzu- ftihren, da war Or. Eckener davon überzeugt, daß das deutsche Volk den Zeppelin-Gedanken freudig aufgreifen und zu neuem Leben entfachen werde. Er hat Recht behalten. Das deutsche Volk hat seine Arbeit unterstützt und die Lebens aufgabe Or. Eckeners bis zu dem Punkte vorwärts getragen, wo mit der Vollendung des „Graf Zeppelin" ein' Wende- punkt in der Luftschiffahrt überhaupt eingetreten ist. Flugzeuge haben den Ozean überquert. Wenige erfolg, reich, viele haben das Wagnis mit dem Tode büßen müssen, aoer sie alle waren, sofern sie ihre Aufgabe ernst nahmen, Vorkämpfer für den großen Gedanken des Luftverkehrs. Haven wir ihre Flüge auch bewundert, so haben sie uns doch gelehrt, daß die Zukunft des Luftver kehrs vorerst dem Luftschiff allein gehört. Wurde das Luft schiff ^sher nurmilitärische Zwecke, für Expeditionen oder wissenschaftliche Versuchsfahrten verwendet, so wird unser neuer Zeppelm den Anfang einer neuen Epoche machen. Er wird in den Dienst der großen Wirt- schaftsentwicklung treten und sich in das Netz des Völker- und Ländcrverkehrs emschalten und damit eine große Nolle zu spielen haben. „Das Schiff wird sich seinen Weg suchen, es wird ihn finden und auch die überzeugen, die noch immer zweifeln", das ist die Auffassung vr. Eckeners über den Wert unseres neuen Luftkreuzers. Unser „Graf Zeppelin" wird dem deutschen Volke den Dank abstatten für die Opferfreudigkeit und die Liebe, mit der es das Werk vollenden half. Sein erster Flug nach den Ne MWIWS-WMW iWkM Ei» sehr unklares Kommunique Die Haltung der deutschen Delegierten gebilligt — Unveränderte Wetterlage in Friedrichshafen — Briand nach wie vor optimistisch — Abreise des Reichspräsidenten nach Schlesien; Rede des Oberbürgermeisters von Beuthen beim Empfang des Präsidenten — Aus der Sonntagsbesprechung der sechs Mächte — Der Stahlheim bekennt sich zur brandenburgischen Stahlhelmbotschast — Reichskanzler a.D. Dr. Marx über die politische Lage — Ter Völkerbund muß seine Tagung verlängern Genf. Die Genfer Räumungsverhandlungen wurden am Sonntagnachmittag um ^4 Uhr abgebrochen. Der Reichs kanzler hat Genf am Sonntagabend spät verlaffen. Ueber das Ergebnis der Verhandlungen wurde eine gemeinsame amtliche Mitteilung der Besatzungsmächte, Japans und Deutschlands herausgegeben, die folgenden Wortlaut hat: „Am Schluffe der Besprechungen, die die Vertreter Deutschlands, Belgiens, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und Japans abhielten, haben sie mit Befriedigung die freundschaftlichen Bedingungen festgestellt, unter denen die wichtigen Fragen erörtert worden sind, die Gegenstand ihres Meinungsaustausches waren. Eine Einigung ist in folgenden Punkten zwischen ihnen zustandegekommen: 1. über die Eröffnung einer offiziellen Verhandlung über die vom Reichskanzler vorgebrachte Forderung nach vorzeitiger Rheinlandräumung, 2. über die Notwendigkeit, das Reparations- Problem vollständig und endgültig zu regeln und für diesen Zweck eine Kommission von Finanzsachverständigen der sechs Negierungen einzusetzen, 3. über den Grundsatz derEinsetzunaeinerFest- stellungs- und Vcrgleichskommisson. Die Zu- sammensetzung, das Funktionieren, das Arbeitsgebiet und die Dauer dieser Kommission werden den Gegenstand von Ver handlungen zwischen den Regierungen bilden." Oer Völkerbund muß seine Tagung verlängern. Weitschweifige Kommifsionsverhandlungen. Genf. Aehnlich wie die Verhandlungen zwischen den Be satzungsmächten ziehen sich auch die Verhandlungen des Völkerbundes in die Länge. In der vierten Kommission drängen Engländer und Italiener auf die Herabsetzung oder wenigstens Begrenzung der Kosten des Völkerbundes. Diesem Zwecke zuliebe sollen die Kodifikationskonferenz des inter nationalen Rechts und dis Abrüstungskonferenz nicht zugleich stattfindcn. Die erste Kommission drängt auf die Abhaltung dieser juristischen Konferenz. Die dritte Kommission befaßt sich so weitläufig mit den Sicherheits- und einigen Nebenfragen, daß ihr für die Abrüstung kaum Zeit bleibt. Die zweite Kommission gibt der Opiumfrage eine große Ausdehnung und scheint den Alkohol ebenso wie das Opium angereifen zu wollen. Da die Kommissionsverhandlungen sehr weitläufig zu werden drohen, werden es die Schlußverhandlungen vor dem Plenum auch werden. Man denkt also nicht mehr an den Schluß der Generalversammlung des Völkerbundes am 22. d. M. und spricht von einer weiteren halben oder ganzen Woche. Der Bau des Völkerbundgebäudes erleidet neue Verzögerungen: der Bauplatz am Hügel von Pregny ist nicht mehr zu haben, und man denkt wieder an Enteignung. Das alles kommt in den Vollversammlungen wieder zur Beratung, die, von Dienstag angefangen, jeden Vormittag stattfinden werden, währenddie Nachmittage den Kommissionen überlassen bleiben. Die Absichten des Völker-' bundrates sind noch gänzlich unklar. Die Haltung der deutschen Delegation gebilligt. Einmütiger Beschluß des Reichskabinetts. Berlin. Das Reichskabinett hatte in einem offiziellen Bericht über das Ergebnis seiner Sonnabend-Beratung mit- peteilt, daß die Haltung unserer Genfer Delegatton die ein mütige Billigung der Reichsrezierung gefunden hat. Die Antwort des Kabinetts ist am Sonnabend abend unserer Delegation nach Genf telegraphisch übermittelt worden. Es handelt sich sowohl bei dem Bericht der Delegatton wie bei der Beratung der Reichsregierung vor allem um die Neparationssrage und den Vorschlag eines besonde ren Komitees zur Kontrolle der entmilitarisier ten Zone. In ner Reparationsfrage hat sich die Neichs- regierung dem Standpunkt der Delegation angeschlossen, wo nach die in Genf begonnene Diskussion fortgesetzt werden soll. In der Frage der Kontrollkommission hat die Reichsregierung mit aller Entschiedenheit an dem Standpunkt festgehalten, daß eine irgendwie geartete Kontrolltätigkeit nicht Wer die Frisiert hinaus, d. h. über 193ö hinaus, ausgedehnt werden kann. Bk land nach wie vor optimistisch Er ist mit Genf zufrieden Der französische Außenminister Briand erklärte nach Genfer Meldungen zu der Erklärung der Sechserkonferenz, er begrüße den glücklichen Ausgang dieser Unterhaltung, die die allgemeine Beilegung der Streitfragen gestatten wird, vor denen wir gestanden haben. Es versteht sich von selbst, daß die Räumung erst erfolgen wird, wenn die Einigung über die aufgeworfenen Fragen erzielt sein wird. Aber jetzt bin ich schon glücklich über die gegenseitige Herzlichkeit und das gegenseitige Vertrauen, die über den Beratungen walteten. Die Tatsache, daß diese mit einem Frühstück endeten, an dem alle Vertreter der interessierenden Mächte tnlnahmen, zeigt, daß bis zum Schluffe der freundschaftliche Charakter dieser Besprechungen gewahrt geblieben ist. Briand wnd auch nach der Abreise des Reichskanzlers weiter in Genf bleiben. — Diese Erklärung Briands kann nicht darüber hinweg täuschen, daß wieder einmal in Genf nichts Positives herausgekommen ist. Was nützt die gegenseitige Herzlichkeit, wenn man Deutschland auf keiner Seite entgegengekommen ist. Der Optimismus Briands scheint wenig am Platze zu sein. Abreise des Reichspräsidenten nach Schlesien Berlin, 17. September. Reichspräsident v. Hinden burg hat am Sonntag abend 23.25 Uhr mit dem fahrplan mäßigen O Zug vom Bahnhof Friedrichstraße aus die Reise rach Schlesien angetreten. Rede des Oberbürgermeisters von Benthe« beim Empfang des Reichspräsidenten Benihen, 17. September. Bei der Begrüßungsrede des Reichspräsidenten durch den Oberbürgermeister führte dieser u. a. folgendes aus: Seit Jahrhunderten in ihrer Ent wicklung auf den Osten eingestellt, ist die Stadt durch die neue, auf drei Seiten um sie herumgelegte Grenze gezwun gen worden, ihr Gesicht von Osten nach Westen zu kehren, um im Westen Ersatz dessen zu finden, was im Osten ver loren gegangen ist. Wenn auch vor wenigen Jahren kein Beuthener glaubte, daß dieser Wandel der Dinge wird über standen werden können, so blicken wir heule, auf Gott ver trauend, zuversichtlich in die Zukunft, nachdem durch die Er schließung weiterer Schätze in der Erde die Stadt mit neuem Leben erfüllt worden ist. Diese Hoffnung auf eine bessere Zukunst findet ihren sichtbaren Ausdruck in der im vergan genen Jahre begonnenen Wiederausbauarbeit, die von dem Geiste getragen ist, mit ihr nicht nur der Stadt und ihrer Bevölkerung, sondern vor allem dem Deutschtum überhaupt zu dienen. Wir wissen, daß wir diese Wiederaufbauarbeit so schnell nicht hätten in Gang bringen können, wenn uns nicht neben dem äußeren Frieden auch der innere Frieden beschert worden wäre, als dessen Hort gerade wir durch das Schicksal hart gepackten Grenzlanddeutschen Sie, Herr Reichs präsident, besonders verehren und hochschätzen. Darum ha ben sich heute alle Altersstufen und alle Schichtender Be völkerung unserer Stadt zusammengefunden, um Sie, Herr Reichspräsident, als Reichspräsident und als Ehrenbürger unserer Stadt aus ausrichtigem deutschem Herzen willkommen zu heißen. Aus der Sonntagsbesprechung der sechs Mächte Genf, 17. September. Von gut unterrichteter Seite