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Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 2 Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Druck und Verlag von E L. Förster« Erben (Inh. I. W. Mohr) NRsrrmer 142 8V. Jahrgang Mittwoch, den 20 Jnni 1928 Amtlicher Teil I.2 18 t87 44 37 33 39 17 34 72 47 SV 4V9 338 39 ik. 8. I S >8 j.5 38 Her 664 ern reu 48; 48 79 56; 68; chcr für n 3 rete >äst 2.0 ).O ;.o üß- > B G, rer- ^n- cier n- ! r - >rs- f2,5 .7,5 »lz- bis n - ch. Anzeigen Grundzablen in Die 41 mm breite Zeile (Mvfsc's Zeilenmesier 14) 1 mm Höhe 10 in der Amtshauptmannschast Kamenz 8 amtlich 1 mm 30 und 24 Reklame 25 Tabellarischer Satz 50°/» Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkurssällen gelanat der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung Bis '/«IO Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tag: Aufnahme Der vom Bezirkstag der Amtshauvtmanvschafl Kamenz am 2. April 1928 beschlossene I. Nachtrag zur Satzung für den Bezirkssürsorgeoerband Kamenz vom 26. Aprtt 1926 ist unter dem 22. Mai 1928 von der Beschlutzbehdrde genehmigt worden. Er kann beim Wohlfahrtsamt des Bezirkssürsorgeverbandes Kamenz während der Dtrnststunden etngesehen werden und gilt hiermit als veröffentlicht. Bezirkssürforgeverband Aamenz, am 16 Juni 1928 Seitliche lllld siichksche Angelegenheiten — (Aufhebung des Erlaubniszwangs für Grund st ücksverkäufe?) Wie ans Dresden gemeldet wird, hat die Deutsche Voiksparlei im Landtag eine Anfrage eingebracht, worin sie die Regierung um Auskunft ersucht, ob sie dem Landtag eine Vorlage zur Aushebung oder we sentlichen Umgestaltung deö Gesetzes über den Verkehr mit Grundstücken vorzulcgen gedenke. Dieses Gesetz -schreibt be kanntlich Vor, daß jeder Grundstückswechsel der behördlichen Genehmigung bedarf und gibt den Gemeinden außerdem ein Vorkaufsrecht. — (Endlich eine Tat!) Der Deutsche wird nicht klug! Gleichzeitig mit der Gründung eines neuen Vereins der Inhaber von Rettungsmedaillen ist in Dresden auch die «Gründung einer neuen politischen Partei, einer sogenannten .„Sächsischen Volkspartei" erfolgt. Au Stelle der so nötigen Sammlung also eine neue Zersplitterung ! Zum Vorsitzenden Lieser, einem „wirklich dringenden Bedürfnis" entsprechenden Partei, wurde Georg Müller-Heim gewählt. — (Man pergesse jetzt Rohkost nicht) Die oft belächelte „Rohkost" ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. Wir werden dadurch gezwungen, zu kauen und ler nen es dabei wieder. Durch die weichgekochten Speisen ist dazu recht wenig Gelegenheit. Und außerdem: die rohen Speisen, die durch keinen Kochprozcß verändert sind, sind ur wüchsige Naturkost. Bei Appetitlosigkeit, hartnäckiger Stuhl- verstopfung, schlechtem Geschmack, Magenkatarrh, ferner bei Blutarmut, auch bei Eingeweidewürmern leistet das Frisch gemüse wie Radieschen, Rettiche, Salate und Obst vorzüg liche Dienste. — (Landesbischof 0. Jhmels 70Jahre alt.) Der Landcsbischof unserer evangelisch-lutherischen Landeskirche l). Ludwig Jhmels feiert am 29. Juni 1928 seinen 70. Ge burtstag. Weit über die Grenzen unseres Sachsenlandes, ja unseres deutschen Vaterlandes hinaus wirkt l) Jhmels durch seine überragende Persönlichkeit, so daß die lutherischen Kreise in der ganze» Welt ihre Freude an der Feier seines Ge burtstages zum Ausdruck bringen werden. Ist er doch nicht Nur als Theologe, als Kirchenmann, als Prediger und als Seelsorger weithin bekannt, sondern auch als ein Führer des Luthertums in aller Welt. Er ist in Ostfriesland geboren, wo er auch als junger Pfarrer tätig war. Als Studien direktor des Predigerseminars Kloster Loccum begann er seine wissenschaftliche Laufbahn, die ihn zunächst nach Erlangen, dann im Jahre 1902 an die Universität Leipzig führte, wo er Professor der systematischen Theologie (Dagmatik und Ethik) gewesen ist, bis ihn die sächsische evang.-luth. Landessynode im Jahre 1922 zum ersten Landesbischof unserer eoang.-luth. Landeskirche wählte. Seit 1907 ist er Präsident der All gemeinen evang -luth. Konferenz und seit 1923 Präsident des lutherischen Weltkonvents zu Eisenach. Als Stiftsherr des Hochstiftes Meißen ist er (an Stelle des Königs bezw. der in evangelicis beauftragten Minister) ein Träger der wertvollen Tradition unserer sächsischen evang.-luth. Kirche. Wie er schon als Universitätsprofessor in Leipzig eine große Schar von Kirchgängern au sich zog, die das Gotteshaus am Augustusplatze füllten, so greift er noch als Prediger in seiner Kirche, der Domkirche zu Dresden, und als Festprediger in vielen Kirchen des Landes unmittelbar in das innere Leben der Kirchgemeinden ein und seinen Zuhörern ans Herz. mt- hen rach em- ,50, 9, us- 12, ,50, ab- tte- AN- lin. Mt. »er- >tzte Acht up. Ls seu- 25), 104 iber thof 4,25 und 20,1 Heu lten Bom Empfang unserer Ozeanflieger in der Heimat. Nach der Begrüßung auf dem Dampfer „Columbus". Von Unk»: Freiherr v. HunefelL, Generaldirektor Stim- ming vom Norddeutschen Lloyd, Major Fitz- maurikv Mit Frau und Töchterchen, Hauptmann ! Köhl mit Gattin. und warfen in die Autos, in denen Hauptmann Köhl, Freiherr v. Hüne selb und Fitzmaurice saßen, Blu men und allerlei kleinere Geschenke. In ununterbrochener Reihe standen fast die ganze 43 Kilometer lang sich hinziehende Strecke entlang Schulkinder, dann Mieder Reichswehr Spalier. Je mehr sich dann Ler Zug Ler Bremer Innenstadt näherte, um so mehr gestaltete sich die Fahrt der Flieger zu einen: ungeheuren Triumph, zug. Die Straßen waren mit Bändern, Schleifen und Flaggen überspannt. In den Kronen der Bäume hingen die Leute wie Trauben. So umbrandet von allen Seiten von Aeußerungen der Begeisterung traf schließlich die Svike Bremen. Früher denn je erwachte am Dienstag morgen das Leben und Treiben auf den Straßen Bremens. Das Zentrum, der Marktplatz und die angrenzenden Hauptvcr» kehrsstraßen, durch die der Triumphzug der Flieger gegen Mittag ging, waren in ein Meer von großen Fahnen, Flag, gen und Wimpeln, Girlanden und Blumen getaucht. Be sonders reich geschmückt war das alte Bremer Rathaus, »a der offizielle Empfang durch den Senat stattfand. Oben am Giebel war ein mächtiger Tannenkranz mit dem meter großen Buchstaben K. angebracht, ihm zur Seite, etwas tiefer, die Buchstaben v. H. und F. Die Triumphfahrt der Ozeanflieger ging auf der Strecke Bremerhaven—Bremen an dem Spalier der A.D.A.C.-Stern- fahrer unter zahlreichen Girlanden und Ehrenpforten vor über. Bereits in den frühen Morgenstunden war die Land straße von zahlreichen Bauern aus den angrenzenden Dör fern belagert. Der Einzug der Flieger in Bremen war ein farbenfrohes und erhebendes Bild zugleich. Tau sende von Menschen standen Spalier, winkten mit Fahnen Das Wichtigste Thea Rasche wird einen Ozeanflug Amerika—Deutschland unternehmen, lieber Süd« und Südosteuropa gingen schwere Unwetter nieder. Wegen der übermäßigen Hitze in Spanien ist ein Dekret des Unterrichts ministeriums erschienen, das den Nachmittagsunterricht bis zum 15. September in allen Schulen Spaniens verbietet. In manchen Dörfern beginnen die Brunnen infolge der Hitze anszudörren. 4.0 ?.O 15 7.0 3.0 3.0 3.6 SO Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtSgerichtSbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederltchtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf tter 949 rn, 63, 53 62, -65, 49; 61; Zufolge Verfügung der Staatspol'zeiverwaltung vom 9. 6. 1928 ist der Poliieiwacht meister Willy Gnauck zur Dienstleistung beim unterzeichneten Ttadtrate abgeordmt. Er ist für die Dauer der Abordnung als Beamt-rdes Stadtrates zu betrachten. Pulsnitz, am 19. Juni 1SS8. Der Stadtrat — Polizeiamt. — — — Erscheint an jedem Werktag — — — Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrichtungen, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend des Zuges um 12 Uhr mittags unter dem Geläute sämtlicher Glocken Ler Kirchen und dem Heulen der Sirenen sämtlicher Fabriken und der im Bremer Hafen liegenden Schiffe vor Lem Rathause Bremens ein. Der Festakt im Bremer Rathaus. Die Ozeanflieger wurden vom Bürgermeister der Stadt am Tore des Rathauses begrüßt und sodann in den großen Rathaussaal geleitet, wo zu Ehren der Ozeanhelden ein Festessen stattfand. Der Präsident des Senats der Stadt Bremen, Or. Donan dt, hielt zu Ehren der Ozeanflieger eine Ansprache, in der er u. a. folgendes ausführte: „Unsers heutige Feier gilt den wagemutigen Männern, die ihr leich tes Flugzeug mit sicherer Hand über das Weltmeer gesteuert haben und nach einem Triumphzug sondergleichen glücklich nach Europa zurückgekehrt sind. Ihnen auf deutschem Bo den Len ersten Willkommgruß zu bieten, ist ein Vorrecht, das Ler Senat mit Zustimmung der Reichsregierung für Bremen in Anspruch genommen hat. Denn eng fühlt sich Bremen mit den Fliegern verbunden. Bremische Kaufleute haben Lie Fahrt gerüstet, und das von Meisterhand er baute Flugzeug hat Len Namen „Bremen" durch Sturm und Nebel in die Welt getragen. Der Staatssekretär Kellogg hat die erfolgreiche Durchführung Ihre Fluges als einen weiteren Meilenstein auf dem Wege zur Bezwingung Ler Naturgewalten bezeichnet. Zu einem Meilenstein in der Entwicklung der Luftfahrt konnte sie nur werden, weil sie in echt deutscher Gründlichkeit in jahrelanger Arbeit und mit dem Aufgebot des höchsten technischen Könnens vorbereitet war. Ihre Tat, meine Herren, stanü im Dienste einer großen Idee. Sie wird unvergessen bleiben, weil sie ein weiterer Schritt ist zur Erfüllung einer uralten Sehn- sucht, der Goethe vorahnend Ausdruck gegeben hat, indem er seinen Faust beim Anblick Ler untergehenden Sonne aus rufen läßt: Ach! zu Les Geistes Flügeln wird so leicht kein körperlicher Flügel sich gesellen! Für uns Deutsche aber hat Ler glorreiche Flug der „T men" noch eine uns näher berührende Bedeutung. In d. i blutigen Völkerringen, das hinter uns liegt, ist Lie frühere Weltftellung Deutschlands zusammengebrochen. Sie kann in friedlichem Wettbewerb der Völker nur durch deutschen Geist, deutsche Arbeit und deutsche Tatkraft wieder errungen werden. In diesem Sinne war der Bau und der Flug der „Bremen" eine vaterlaudische Tat. Durch sie ist abermals dem Ausland vor Augen geführt, Laß m dem bedrängten deutschen Volke trotz allem Kräfte lebendig sind, deren die Welt nicht entraten kann. Der Empfang, den Sie drüben gefunden haben, gibt uns zu- gleich Lie Gewähr, baß die alte Freundschaft zwi schen der großen amerikanischen Nation und dem deutschen Volke wieder aufblüht. Darum ist Ihr festlicher Empfang auf deutschem Boden zugleich ein Dankes- und Fveundesgruß an die Bereinigten Staaten von Amerika. So haben wir als Bremer und als Deutsche Ursache, uns dankbar Ihres großen Erfolges zu erfreuen. Um die- sem Empfinden sichtbaren Ausdruck zu geben, hat Ler Senat beschlossen, Ihnen, meine Herren, die große Bremische Ehrenden «km Unze zu verleihen, die in Gold geprägt, heute zum ersten Male verliehen wird. Ich bitte Sie, dieses Erinnerungszeichen in derselben Gesinnung innerer Der- buudenheit entgegenzunehmen, in der es gegeben wird." Nach dem Festakt im Rathause nahmen die Flieger kn Gesellschaft der Mitglieder des Senats ein Frühstück ein. Dann traten sie die Fahrt zum Hauptgebäude des Norddeut schen Lloyd an, wo ein Empfang durch die Direktion des Norddeutschen Lloyd stattfand. Nach diesem Empfang be gaben sich die Flieger durch die geschmückten Straßen Bre- MMM m MuflkM SM Mim Bremen im Festschmuck — Einzug in die Hansestadt ««ter Lä«te« der Glocke» und Heulen der Sirene« Die Bremcnflieger heute vormittag von Hamburg nach Berlin geflogen — Amundsen bei Nobile? Die soziale Belastung der deutschen Wirtschaft — Dr. Eckener plant einen neuen Amerika-Flug pulsmherFayeblast Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Tageblatt Pulsnitz -G» 44 Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und Postscheck-Konto Dresden 2138. Giro-Konto 146 ^^D^jsA^AA^DAADDA^Dr»^^ AS »DA Rt RR V GRG G A Commerz» und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz