Volltext Seite (XML)
Wochenblatt pennspeeebee kelManim- giesse: (Voclienbla t^ülsmk. Li. ick '!> Itö. kb. '!' Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illnstr. Sonntags blatt und landw. Beilage. Abonnement: Monatl. 50^., vierteljährlich z.25 bei kreier Instellnng ins Hans, durch die Post bezogen unter Nr. SL02 Z.qo. v Inserate für denselben Tag für Vulsmh MUN. und Nmaeaend - -sNL >° ' Vpreis für die eittspalt. Seile oder deren Raum zo Reklame 20 H 'M Bei Wiederholungen Rabatt. I R—I Annoncen Expeditionen ! j I I H- j nehmen Inserate entgegen. -es Kömgl. Nmtsgeprckts und -es Zta-tnatkes L» Pulsnitz. Amtsblatt für den Bezirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswalde, Ghorn, Oberstem«, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Lriedersdorf-Thiemendo^f, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Alein-Dittmannsdorf. Druck und Verlag von L. L. Försters Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckxlatz Nr. Verantwortlicher Redakteur Gtto Dorn in Pulsnitz. SS. Jahrgang. Donnerstag, den 26. Wovcmber 1963 Stadtverordneten - Sitzung Freitag, den 27. November, abends 8 llhr. — öffentlich — Tagesordnung l. Veräußerung von Areal an Straße k. 2. Gruben: äumungsapparat. 3. Vermietung im Hause Nr. 343 der Rietschelstraße. 4. Anschaffung von Lehrmitteln 5. Verwertung bez. Verwendung des ehemaligen Schulgebäudes an der Langestraße. 6. Verwertung der früheren Turnhalle Pulsnitz, am 26. November 1903. Der Stadtverordnetenvorsteher. Rechtsanwalt Tietrich. Telegramm des Pulsnitzer Wochenblattes. Ker litt, SS. Uovemker. Prozeß Kwtlecka. Der Wahrfpruch der Geschworene« lautet Segett alle S Angeklagten für nicht schuldig. (Molffs Kureau.) bleueste Ereignisse. Wegen des Einverständnisses zwischen England, Frankreich und Italien soll ein Abkommen zwischen Deutschland und Rußland unterzeichnet worden sein. Durch eine imposante Veranstaltung ist der „Deutsche Tag" in New-York gefeiert worden. Laut kaiserlicher Verordnung wird der Reichstag auf den 3. Dezember einberufen. Der bekannte Bischof von Anzer ist in Rom in folge eines Gehirnschlages gestorben. In Ardning wurde gegen den Fabrikanten Zanar- delli ein Bombenattentat verübt. 12 Personen fanden den Tod, 8 wurden schwer verletzt. Infolge einer Gasexplosin in einer Kohlengrube zu Conanza (Arkansas) wurden 13 Arbeiter getötet. In Kimberley sollen zwei mobile britische Kolonnen in Bereitschaft gehalten werden, um im Falle von Unruhen in Damaraland an die Grenze abgehen zu können. Das Wachstum der deutschen und der Rück gang der französischen Heereskraft. Wenn nach den berühmten Worten des Generals Mon- tceueuli zum Kriegswesen auch vor allen Dingen Geld und nochmals Geld und abermals Geld gehört, so kommt bei dcn jetzigen Maffenheeren der Großmächte aber auch sehr in Be tracht, daß zu diesem großen Heere auch massenhafte Rekru ten und noch mehr Rekruten und immer noch vielmehr Re kruten gehören, und in dieser Frage des wachsenden Rekru- tenbedarfe» besitzt Deutschland eine auffallend hohe LeiflungS- sähigkiit, während Frankreich in dieser Hinsicht geradezu in einen Schwächezustand verfallen ist. Welch« natürlichen Ur sachen beweisen nun das Wachstum der deutschen und den Rückgang der französischen Wehrkraft? Der Beweis dafür liegt tn dem großen Unterschiede der Vermehrung de« deut schen und de« französischen Volkes. Während in Deutsch land der Bevölkerungszuwachs jährlich durchschnittlich 800000 Menschen und den daraus sich ergebenden Rekrutenzuwachs sür daß Heer mindestens 70000 junge Männer beträgt, hat die BevölkerungSzunahme in Frankreich jährlich im Durch schnitte nur ein« Zahl von ungefähr 350000 Menschen und d«r Rekrutenzuwach« nur «ine solche von ungefähr 25000 Mann aufzuweisen. Daraus ergibt sich des weiteren, daß das deutsche Heer jährlich 45000 Mann mehr Rekrutenzu- wachs nach der Bevölkerungsziffer hat al« da« französische. Nun muß allerdings ohne weitere« zugegeben werden, daß diese RekrutenzuwachSzahlen bei dem deutschen und dem fran- zisischen Heeretetat nicht recht zum Ausdruck kommen, denn Frankreich setzt alles daran, um mit seinem stehenven H-ere Deutschland möglichst überlegen zu sein. Frankreich kann di S aber niemals durch vermehrte Rekruteneinstillurg errei chen, sondern das stehende Heer Frankreichs erhält seine hohe Prä'enzziffer lediglich dadurch, daß «S den dritten Fahrgang der dienstpflichtigen Soldaten ständig unter den Fahnen hält, während bekanntlich in Deutschland die g'vße Mehrzahl der dienstpflichtigen Soldaten nur zwei Jahre dient. Würde Deutschland den dritten Jahrgang seiner Soldaten bei den Fahnen behalten, so würde das stehende deutsche Heer sofort um 200000 Mann stärker sein als daS französische. Genaue Beobachtungen des französischen HeereS haben aber ferner noch ergeben, daß Frankreich wegen seiner geringen Bevölke- rungSzunahme und des hohen Prozentsätze« der untauglichen Rekruten seinen alten jährlichen Nekrutenbedarf von 233000 Mann gar nicht mehr decken kann und sür das Jahr 1904 nur 196000 Rekruten im Heere einzustellen im Stande ist. In diesen 196000 Mann französischer Rekruten stecken aber ungefähr 50000 Mann Ersatzreserven, die wegen körperlicher und häuslicher Verhältnisse zur vollen Dienstpflicht gar nicht herangezogen werden. Die französischen Kriegsminister müßen also allerlei Kunststückchen machen, um Im französischen Heere zu großen blendenden Zahlen zu kommen. So hat Frankreich vor vier Jahren bei den meisten seiner Infanterie-Regimen ter, dem Beispiele Deutschlands folgend, das 4. Bataillon eingcsührt, aber die militärische Praxis hat in Frankreich gezeigt, daß diese 4. Bataillone kaum noch bei der Hälfte der Regimenter gebildet werden können und nur noch bei den an der französischen Ostgrenze liegenden Armeekorps vor handen sind, um die Kriegsbereitschaft Deutschland gegenüber zu verstärken. Das Endresultat dieses Unterschiedes im Rekrutenzuwachs in Deutschland und in Frankreich b'steht aber darin, daß in einem Krieg« da« deutsche Heer viel stär ker und das französische Heer viel schwächer sein wird als die Cadrcszahlen an'geben. vertliche «u- füchstfche A«gelege«heitev. Pulsnitz. Infolge des ungünstigen Wetters weisen die am letzten Bußtag und Totensonntag abends abgchalte- nen Kommunionen gegenüber denen der Vorjahre eine wesent lich geringere Zahl von Abendmahlsgästsn aus. Allen denen, die durch das herrschende Unwetter an der Teilnahme der Abendmahlsfeier verhindert gewesen sind, dürste es will kommen sein, daß, wie aus den Kirchennachrichten ersichtlich ist, nächsten Sonntag im Anschluß an die Abend predigt AbcndmahlSfeier stattfindet. — Diesen Donnerstag über vier Wochen ist WeihnachtS- Heilig-Abend, der nächste Sonntag ist bereits der erste Ad- ventS-Sonntag. Die Zeit ist dahin gerauscht, nun ist eS so weit, wir haben und halten die frohe, die schöne, dis selige Weihnachtszeit, ob eS auch noch eine Reihe von Tagen hin zu ihr istz — Zur Verhütung deS Einfrierens von Wasserleitungen wird in der „Techniker-Zeitung* folgendes Verfahren empfoh len : Man bedeckt die dem Froste ausgesetzte Rohrleitung mit einer dünnen, gleichmäßigen Schicht von Strob, Sägespähnen oder Gerberlohe. Hierauf gibt man eine Schicht faustgußer Stücke ungelöschten Kalkes und darauf wieder eine dickere Lage irgend eines schlechten Wärmeleiters. Die ersterwähnte Schicht hat hauptsächlich den Zweck, die metallische Rohrlei tung vor der Berührung mit dem ungelöschten Kalk und damit vor einer etwaigen chemischen Einwirkung zu schützen. Eine derartige Packung schützt den ganzen Rohrstrang den ganzen Winter hindurch vor der Gefahr deS Ernsrierens und dem meist hierdurch bedingten Bersten. Dasselbe Verfahren läßt sich auch anwenden, sobald es sich um das Austauen einer Rohrteilstrccke handelt, wenn man sich aus irgendwelchen Gründen nicht einer freien Flamme bedienen will oder kann. Man braucht nur den Rohrstrang mit ungelöschten Kalk zu umgeben und diesen mit Wasser zu benetzen. Die dann frei- werdende Wärmemenge genügt, um daS Auftauen deS WafferS der Rohrleitung zu bewirken. — Vielfach besprochen wird jetzt in den Kreise» der Lotteriespieler die von uns schon vor einiger Zeit erwähnte Absicht der sächsischen Lotteriedirsktion, die Ziehungsweise etwas abzuändern und zwar derart, daß zwar die erste und zweite Klaffe noch im Januar und Februar gezogen wird, dahin gegen im Monat März die dritte und vierte Klaffe und zwar erstere am 3. und 4., letztere am 23. und 24. März. Die fünfte Klaffe beginnt dann schon am 13. April und endigt am 3. Mai, also um ungefähr 3 Wochen früher wie bisher. Es soll mit diesem neuen ZiehungLplan ein Zasammen- treffen mit der preußischen Landeslotterie vermieden werden, welche ebenfalls Aenderungen trifft. Jedenfalls dürfte die 146. Landes lotterte in der zweiten Hälfte deS nächsten Jahres in gleicher Weise gezogen werden. Don diesen Aenderungen erhofft man allgemein nichts Gutes und für die Lotterie- kollekteure eröffnen sich keine guten Aussichten. War eS jetzt schon schwer genug, den Kaufpreis sür eine Klaffe jeden Monat zu erlegen, trotzdem der EinlöStermin immer noch günstig, zu Anfang des Monats lag, so wird es bei der Zahlung des Betrages für zwei Lose in einem Monat wohl säumige Zahler geben oder aber der Absatz der Los« noch mehr zurückgehen. — Die Lotterie der 9. Sächsischen Pferdezucht-Aus- stellung, deren Ziehung unwiederruflich am 8. Dezember bs. Js. stat findet, erfreut sich regen Zuspruchs. — Bei der ganzen Veranstaltung der Lotterie und bet Ankauf der Giwinngegenstände hat der Dresdner Rennverein seine ganz besondere Aufgabe darin gesucht, nützliche und prak tische, hauptsächlich aber vollwertige Gegenstände anzukausen. Interessenten seien nochmals auf die Gewinn-Ausstellung im Schaufenster des Herrn Hoflieferanten Siegfried Schle singer, Dresden, König-Johannstraße aufmerksam gemacht. Loose ä 1 Mark, 11 Lose 10 Mark solange der Vorrat reicht, allerorts zu haben, sonst durch das Sekretariat deS Dresdner RennvereinS, Dresden, Pragerstroße 61 zu be ziehen. Großröhrsdorf. Frau Amalie Auguste verw. Fabrikbesitzer Boden, geb. Schurig hat, nachdem sie dem hiesigen Fraucnverein erst vor Jahresfrist 5000 Mark als Jubiläums-Stillung überreicht hatte, nunmehr noch zur Beschaffung einer neuen Orgel 15000 Mark durch Stif tungsurkunde in hochherziger Weise überwiesen. — Von Großröhrsdorf aus wird vor einer Miktgeldschwindlerin und Diebin gewarnt. Sie tritt den Dienst an und verschwindet am 2. Tage unter Mitnahme irgend wie erreichbarer wertwoller Gegenstände. Die D'ebin, die sich Bertha Kunze nennt, ist 28 Jahre alt, hat blasses Gesicht, das Haar in der Mitte gescheitelt, hinter dem rech ten Ohr hat sie eine Flechte. Vermutlich dürfte die Diebin in blauem Hut mit Schleife auftreten. Es wird vor ihr gewarnt. Bretnig. Am Montag fanden im Gasthof zum Anker unter dem Vorsitze des Herrn Oberkirchenrat Meier und in Anwesenheit des Herrn ObersekretärS Pfeifer von der kgl. KreiShauptmannschast Bautzen wiederum Ausgleichs«