Volltext Seite (XML)
Dienstag, den S. Juli 1818. 70. Jahrgang Nummer 81 AMli-er Teil Höchstpreise für Marmelade-, Pretz- und 0,38 0.30 An die Inhaber der Brotkartennummer Es wird Großhandels- Höchstpreis: Kleinhandels- Höchstpreis : 731- MO 901-1050 1051-1200 8- 4 4- 5 5- 6 Für Marmelade-, Preß preise festgesetzt: Erzeuger höchstpreis : Brennkirschen. und Brennkirschen (süße und saure) werden folgende Höchst' 1- 150 8- 8 Uhr vormittags 151- I« 9-10 . LM— 450 10-11 . 451- 800 11-12 , 801- 750 12- 1 , nachmittags Mittwoch, den 10. Juli 1S18 in der Ratskanzlei zu bewirken. Pulsnitz, am 9. Jnni 1918. Der Stadtrat. darauf hingewiesen, daß Marken ««r Wegen Vorlegung des Brotkarten« ausweises ausgehändigt werden können. Jed« Veränderung bezüglich der Personen- zahl und der Zulagen für Jugendliche und Schwerarbeiter ist bei der Ausgabestelle unaufgefordert anznzeige«. Auf Abschnitt 38 der grauen Lebensmittelkarte L, werden vom Mittwoch mittag ab 10V Gramm Heringe zum Preise von 20 Pfg. in den Verkaufsstellen der Stadt Pulsnitz, Pulsnitz M. S. und Vollung abgegeben. Pulsnitz, am 9. Juli 1918. Der Stadtrat. Auf Abschnitt X II der Landesfettkarte wird in den hiesigen BuUergeschästen »on Mittwoch, den 10. Juli 1S18, mittags ab pro Kopf V- Pfund Marmelade verkauft. Pulsnitz, am S. Juli 1918. . Der Stadtrat. Die Ausgabe der Brot-, Fleisch- Seifen- und Frichkartoffelkarten Lastet Freitag, den 12. Juli 1918 im Ratskeller 1 Treppe wie folgt statt: S«qwerarbeiterz«lagen können nur diejenigen Personen erhalten, welche die vorgeschriebene Bescheinigung, die mit Unterschrift und Firmenstempel des Arbeit gebers versehen sein mutz, vorlegen. Vie erhaltenen Marken find sofort in der Ausgabestelle auf ihre Richtigkeit und Vollzähligkeit zu prüfe«, da später angebrachte Einsprüche nicht berücksichtigt »er de« könne«. Pulsnitz, am 9. Juli 1918. Der Stadtrat. 0,45 Al. je Pfd. Die Preise - eien an Stelle der für Marmelade', Preß- und Brennkirschen mit der Verordnung des Ministeriums des Innern vom 28. 6. 1918 — 1317 Vo 1 — festgesetzten Preise. Die Bestimmungen der genannten Verordnung finden jedoch Anwendung Diese Verordnung tritt am 8, Juli 1918 in Ktast. Don Mittwoch, den 10 Juli 1818 ab kann aus Abschnitt x II der Landesfettkarte in den einschlägigen Geschäften pro Kops '/, Pfund Marmelade entnommen werden. Kamenz, am 6- Juli 1918. Die Königliche Amtshauptmannschaft für den Kommunalverband. Fleischzulage für Erntearbeiter. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung der König!. Amtshauptmannschaft Kamenz -s. dieses Monats werden diejenigen landwirtschaftlichen Betriebsinhaber einschl. der Rittergüter, die diese Zulage für sich und ihre Ernteardeiter beanspruchen wollen, hiermit «ufgefordcrr, diese Anmeldung bis ipiitestens Dresden, den 6. Juli 1918. Ministerium des Inner». Teta««s-Sera mit den Kontrollnummern: 453 bis 531 einschließlich aus den Höchstersarbwerken, ferner 181 dis mit 222 sowie 224, 225, 227 bis mit 230 aus den Behringwerken in Marburg und 1 bis mit 5 aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresven find wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer vom 1. Juli 1918 ab zur Einzieh««, bestimmt worden. Dresden, am 6 Infi 1918. Ministerium des Innern. Auslandsmarmelade. Der Königlichen Amtshauptmannschaft ist zur Versorgung von Krankenhäusern, Mas- senspeiseanftalten, Fabrikkantinen und ähnlichen Betrieben, sowie Gast und Speisewirtschaften, ferner auch den Kur- und Badeorten ein Posten Auslandsmarmelade zuyennesen worden. Der Preis stellt sich auf ungesähr 160 M per Zentner netto ab Lager Kamenz. Die Fässer verbleiben Eigentum der Reichsstelle und müssen sofort in gutem, brauch barem Zustande mit vollständigen Böden, Deckeln, Reisen und Stäben zurückgeliefert werden. Es wird dafür ein Pfandbetrag von 25 M per Stück erhoben, der nach ordnungsgemäßer Rücklieferung zurückorrgütet wird. Bestellungen hieraus find bis zum 10. Juli 1918 an die Königliche Amtshauptmannschaft einzureichen. Kamenz, den 5. Juli 1918. Die Kömigttche Amtshauptmannschaft. Sie Mtli-ea Taser-erichte. Dresden, den 7. Juli 1918. -/,2 Uhr nachm. 2 Uhr nachm. Dresden, den 8. Juli 1918. Leutnant Kroll errang seinen 30., Leutnant Koennecke seinen 21. Lustsieg. Der erste Generalquartiermeister. Ludendorff. (Amtlich.) Großes Hauptgua r-tier, den 7. Juli 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. An den Kampffronten zwischen Iser und Marne zeitweilig auflebende Kampftätigkeit. Westlich von Chateau-Thierry griffen Franzosen und Amerikaner trotz ihrer wiederholten Mißerfolge erneut unter Einsatz stärkerer Kräfte an. Die Angriffe sind gescheitert. Harte Nahkämpfe dauerten bis in die Nacht hinein an. Die Verluste des Feindes sind nach Truppenmeldungen schwer. In den oberen Vogesen wurden feindliche Vorstöße am Milsenfürst abgewiesen. Ja, vielleicht. Sicher ist es aber, daß die Friedensdebatte auch in dem Obersten Kriegsrat besprochen worden und Clemenceau warm geworden ist, als er sah, wie alle auf seine Seite traten und ihn unterstützen in dem Bestreben, den Krieg sortzusetzen. Das wird aber nicht hindern, daß trotz der »wichtigen Beschlüsse" die Friedensbewegung in Frankreich wieder Boden gewinnt und auch in England mehr nach als bisher die Männer zu Wort kommen, die ehrlich und gegen Lloyd George vom Frieden reden. Es bahnt sich ja manches an. Wir setzen keine Hoff nung daraus, da wir nicht enttäuscht werden wallen. Der Glaube an die Schärfe unseres Schwertes bleibt bestehn, Wir glauben aber, daß sich einmal der Strom des Friedens, diese Bewegung, die jetzt schon »on der Furcht vor einem neuen Kriegswiater getragen wird, mächtig anschwillt, wenn wieder einmal die schweren Geschütze Granaten auf Paris werfen und der Strom der Flüchtlinge über Paris hinaus ins französische Hinterland sich ergießt. Wichtige Entschei dungen nämlich werden inzwischen auch bei uns, in unserem Hauptquartier gefallen sein. Es fragt sich nur, wenn sie in die Tal umgesetzl werden. Die Nervosität, die an der feind lichen Front bemerkbar wird, lehrt uns, daß diese nächsten Angriffe heute schon die Köpfe aller ängstlichen, die deutsche Kraft nicht unterschätzenden Gemüter beschäftigen und schon in nächster Zett erwartet werden. Ein Zeichen dafür ist auch, daß bei uns das Frirdensgerede nach und nach wieder ver stummt, während es (wie immer, wenn neue deutsche An griffe zu erwarten waren) in Frankreich, England und Ita lien ein Strom von Tinte sich ergießt, um die Deutschen abzulenken. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, den 8. Juli 1918 Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Artillerietätigkeit lebte am Abend auf. Sie nahm während der Nacht beiderseits der Lys, am Labafse-Kanal und zu beiden Seiten der Somme zeitweilig große Stärke an. Rege Wichtige Entscheidungen? Don unserem Berliner Vertreter. Havas verkündet amtlich (was wir schon wußten): der siebente Oberste Kriegsrat hätte getagt. Was er beschloß. Wichtige Entscheidungen! Das alte Lied. Wozu kommt ein Oberster Kriegsrat Lenn zusammen, als um wichtige Ent scheidungen zu treffen. Aber man darf nicht überrascht sein (bei der Entente nämlich) wenn trotz dieser wichtigen Ent scheidungen eine Wenduug im Kriegsglück nicht eintrifft. Sachs Mal hat man ja .wichtige Entscheidungen" getroffen, sich über die Maßnahmen ueeinigt, die notwendig wären, den Feind zu schlagen, den Endsieg zu erringen, Deutschland zu zertrümmern. Sechsmal kam die Enttäuschung, da die „wichtige Entscheidung", die Hindenburg, Ludendorff und ihr Stab fällten, noch wichtiger waren, das heißt so schleunig und kräftig durchgesührt wurden, daß nichts von den wich tigen Entscheidungen überblieb. Aber es ist doch ein Trost: iedrr stärkt sich durch die Gewißheit, daß man gemeinsam beschlossen hat zu stegen. Soll man wirklich aber nur an den Sieg gedacht haben in Versailles. Wenn man die Nachrichten aus Frankreich, diese son derbaren Friedensstimmen, diese durch die (auffälliger Weise) dur/b die Zensur nicht gehinderte Friedensdiskusfions beob achtet, mutz man schon zu den Gedanken kommen, als wenn der Oberst' Krieggrat nicht nur an den Endsieg gedacht oat. Vielleicht schwel,s''„ Blick gen Nordrußland, vielleicht träumten unverbesserliche politische Glücksritter vom Schlage eines Clemenceau, Lloyd George und Sonnino von glor reichen Siegen an der Ostfront und von einer Entlastung der Westfront? Vielleicht haben Foch, Wilson (der General). Haig und Pershing hieraus ihren Schlagplan aufgebaut? MnitzerMcdeMall veM-knMN uns ZMllNL kernspürciiev vr. iS Velegr.-üdp.: Wochenblatt pulsnikL Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Im Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförüerungseinrichtungen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lie ferung oder Nachlieferung der Zeitung oder : auf Rückzahlung des Bezugspreises. : Vierte! jährlich M 2.—, bei freier Zustellung; bei Abholung vierteljährl. Ml.70, monatl. 69 Pf., I—: du^ch die Post bezogen M 2.10. : des Königlichen Amtsgerichts »nd des Stadtrates zn Pulsnitz p.stscheckkonto Leipzig 24127 Inserate sind bis vormittags 10 Uhr aufzu geben. Die sechsmal gespaltene Petitzeile (Mosse's Zeilenm. 14) 20 Pf., im Bezirke der Amtshauptmannschaft 15 Pf. Amtliche Zeile 50 Pf., außerhalb des Bezirks 60 Pf., Reklame : 50 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt. : Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 25 Aufschlag. Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigegebühren durch Klage oder in Kon- kursfäven gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachl. in Anrechnung. Amtsblatt füll Hon amtannnicktLbnrind NnlkNtst umfassend die Ortschaften Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung,Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina nmlvviull juc birst irutviil^ Weißbach, Ober- und WederlichtenaU; Friedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (2nh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz.