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pulsnitzerwocde! iblalt snn Nlllcrnis? umkassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M.S., Vollung, Orotzröhrsdorf, '»reinig, kauswalde, Ohorn, Obersteina, >->eder- ßellttvVlUtt lut OLIl 1tiIllDtst:l ILI)iDOL^Il IX steina, Weißbach, Ober-u.OiederIich>enau,§riedersüorf-Ihiemendorf,Mitteibc< Zrotznaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. Druck und Verlag von C. L. körstsr's Srben (Inh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Dismarckplatz Nr. 265. Verantwort! ?r Nedakteur: Z. XV. Mohr in Pulsnitz. "Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be- anderem larif. Erfüllungsort ist Panitz. UNd ZSllUNg Ielegr.-5lLr.: Wochenblatt Pulsnitz n Inserats kür denselben lag sind bis vormittags I HE A' 10 Uhr aufzugeben, vis fünf mal gespaltene W I U M I I Zeile oder deren Naum 15 Pf., Lokalpreis t 2 pk. Neklame Zg Pf. Sei Wiederholungen No kalt. Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich ^rch'oie post'b^ des l^önigl. Amtsgerichts und Les StaLtrates zu Pulsnitz Fernsprecher: Nr. 18. vezirKs-l^NZSiger erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. - Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Landwirt- V schädlicher Sei läge" und „Mode kür Nile". I IIRR Nr. 99. Aas Wichtigste. Der Kaiser ist von Mainz aus wieder auf Schloß Friedrichshof in Cronberg eingetroffen. Der nächste deutsche Ortskrankenkassentag wird in Breslau abgehalten werden, Im Kaiserlichen Gesundheitsamt wird Ende dieses Jahres eine Kommission zusammentreten, die sich mit der Lebensmittelfrage beschäftigen soll. Auf der Zeche Neumuehl bel Duisburg wurden durch eine Schlagwetterexplosion drei Bergleute getötet und jwei verletzt. In Frankreich hat sich der allgemeine Arbeiterver band von der sozialdemokratischen Partei getrennt. In Glücksburg ist das Strandhotel niedergebrannt. Die Badegäste konnten sich zum Teil nur mit Mühe retten. Der Führer der Heilsarmee General Booth ist ge stern abend in London gestorben. Der französische Ministerpräsident Poincare sprach sich in Dünkirchen über den Zweck und den Er folg seiner russischen Reise a»s. Der türkische Ministerrat hat beschlossen, die alba- nesische Frage als erledigt anzusehen. Die Albanier haben begonnen, UeSküb zu räumen. Sämtliche Meinungsverschiedenheiten mit ihnen sollen glücklich beigelegt sein. Der Prätendent El Hiba soll in Marrakesch einge zogen und zum Sultan proklamiert worden sein. Ne Not der Türkei. Von Tag zu Tag wird die Lage in der Türket schlimmer und schlimmer, und soweit man aus den zum Teil einander widersprechenden Meldungen entnehmen kann, geht dort augenblicklich aller drunter und drü. ber, und niemand weiß, was kommen wird. Auch die Regierung selber scheint die Flinte ins Korn werfen zu wollen, nachdem bereits zwei Minister ausgetreten sind, soll sich das ganze Kabinett mit der Erwägung tragen, zuzurückzutreten, anscheinend weil man weder aus noch ein weis. Man bemüht sich zwar, von Sei ten der Regierung die Lage im rosigen Lichte erschei nen zu lasten, in Wahrheit aber dürften die Dinge auf der Messerschneide stehen. Die Albanesen lasten sich ersichtlich nicht mehr im Zaume halten, sie wollen nach Saloniki marschieren, um die Autonomie Mace- donien» zu proklamieren. Ohne schwere Köpfe dürfte La- kaum vor sich gehen und so spricht viele- dafür, daß man in der Türkei jetzt am Vorabend eine- Bür gerkriege- fleht. Es ist bedauerlich, daß die Zustände i« der Türkei sich in einer solchen Richtung entwickelt haben, denn hierin liegt der Keim eine- baldigen Zer falle». Da war e» doch unter der Regierung de» ent- thronten Sultans Abdul Hamid eigentlich bester, die- ser griff schließlich doch noch immer mit fester Hand und verstand es, Herr der Situation zu bleiben; die jetzige Regierung dagegen — von dem augenblicklichen Sultan hört man überhaupt nichts — schwankt hin und her, ihr fehlt es an Energie und allem Anscheine nach auch an Einsicht, diejenigen Maßnahmen zu fin den, die eine Konsolidierung herbeiführen könnten. Ob unter solchen Umständen die Vorschläge, die auf An regung de- Grafen Berchtolds durch einen Meinung»- au-tausch zwischen den Großmächten der türkischen Re- gierung vorbereitet werden sollen, große Erfolge haben werden, darf billigerweise bezweifelt werden. Werwei» wa» sich bi» zu dem Zeitpunkte ereignet hat, wo der Meinungsaustausch glücklich seinen Anfang genommen hat worüber wohl noch Wochen in- Land gehen dürf- ten. Gewiß werden sich alle Mächte an der Umfrage beteiligen, aber war wird dabei viel herauskommen? Schon heute heißt e», daß England nur unter dem Vorbehalte -ugestimmt, daß die Besprechungen keiner lei Verpflichtungen den Teilnehmern auferlegen. Diese Erörterung dürfte daher einen recht geringen Wert haben und ihr Einfluß auf die Gestaltung der Dinge Donnerstag, 22. August 1912. am Balkan wird voraussichtlich ein minimaler sein. Da- einzige, wa» man wohl erzielen kann, wird ein Druck auf die kleinen unruhigen Balkan-Staaten sein, die gerne die Gelegenh.it benutzen möchten, im Trü ben zu fischen. Schon vor kurzem sind die Mächte nach dieser Richtung hin tätig gewesen und zwar mit einem recht erfreulichen Erfolge. E» ist anzunehmen, daß sie hierbei verbleiben, weil man sehr wohl weiß, daß irgend eine Erhebung mit der Absicht, eine Ver änderung de- Statu» quo herbeizuführen, die größten Verwicklungen nach sich ziehen könnten. Wenn auch daher mit einer derartigen Ausdehnung der Wirren nicht zu rechnen sein wird, so bleibt doch immer noch genug übrig, wa» daraufhindeutet, daß man nament lich in der Türkei schweren Tagen entgegen geht. OsrNledes unv Sücbslsckes. Pulsnitz. (Hau»sammlung.) In den nächsten Wochen wird für die Zwecke de- Gustav Adolf-Verein» in unsrer Parochie eine Haussammlung erfolgen. Wie dringend nötig die Hilfsarbeit de» genannten Verein» ist, darüber gibt ein Flugblatt Aurkunft, welche» den einzelnen Familien zugehen wird oder zum Teil schon zugegangen ist. E» ist dringend zu wünschen, daß die sem Bericht des Pulsnitzer Gustav Adolf-ZweigvereinS — dem ersten in seiner Art — die nötige Beachtung zuteil werde. Die Gaben für da» Liebe-werk werden dann gewiß reichlich fließen. ES gilt den Glaubens genossen auf gefährdeten Posten! Pulsnitz. (Wie wird das Wetter am Sonn tag sein?) Der Sommer hat noch einmal einen Anlauf genommen, da» Quecksilber im Thermometer stieg mehr und mehr und am Dienstag hatten wir wieder einen „S ommertag", da» bedeutet da» Ueber- schreiten einer M a x i m a l temperatur von 25 Grad Crlstu»; jetzt ist es nach inzwischen stattgehabten Ge wittern wieder vielfach kühler. Da ein aurgedehnteS „Hoch" im Osten sich befindet, eine Depression über Großbritannien aber de»halb nordostwärt» fortschreitet, so werden in Deutschland umso mehr Winde auS 8 bi» 8>V foridauern, al- ein andere- „Hoch" über Spanien lagert. Wir haben deshalb vom Sonntag auch ziemlich warmes Wetter mit zeitweise stärkerer Bewölkung, aber auch vielfach heiterem Wetter zu er warten, eine Gewitterneigung dürfte vorhanden sein, weil vom Ozean weitere Depressionen herannahen wer den, die wieder ein Teiltief entwickeln werden. Die 15 deutschen Stationen der Wetterkarte meldeten am Dienstag 8 Uhr vormittag» insgesamt 233 Grad Wärme, pro Ort im Mittel also 15,5 Grad. IV. Pulsnitz. (Ein Pilz kurioser Art) wurde uns von einem Knaben au- Obersteina überbracht. Auf dem Haupt eine» Birkenpilze» ist noch ein zweiter, vollständig entwickelter Pilz emporgewachsen. Da» seltene Gewächs liegt für Interessenten in der Expe dition de- Pul-nitzer Wochenblattes au». Oberlichtenau. (Große sportliche Darbie tungen), welche der hiesige Radsahrklub „Saxonia" Sonntag, den 25. d. M., im Gasthof „zu den Linden" veranstalten wird, bilden zurzeit das Tagesgespräch unseres Ortes. Der vierfache Meistersahrer Herr Hein rich Wollmann-Bautzen, dessen Leistungen beim Bun- desfest de» „Sächsischen Radfahrerbunde»", da» in die sem Jahre in Bautzen abgehalten wurde, so großen Beifall fanden, wird am genannten Abend auch hier sein großes Können auf Hoch- und Niederrad, sowie aus verschiedenen anderen Rädern beweisen. Weiter au-gestattet wird da» Fest durch Reigenfahren, Konzert und Ball. Freunden de» Sporte» ist somit Gelegen- hett geboten, sich für den geringen Eintrittspreis von 20 Pfg. einen genußreichen Abend zu sichern. All Heil! Kamenz. (DieangeschossenePatrouille.) Am 13. Juli hielten verschiedene Kompagnien de- 178. Jnsanterie-Regiment- eine Felddienst-Uebung in der Umgegend von Kamenz ab. Während dieser Uebung bemerkte eine der Parteien eine feindliche Patrouille auf sich zukommen. Verschiedene Soldaten faßten daraufhin den Entschluß, die Patrouille abzufangen und legten sich in einem Dickicht, welche- die Patrouille passieren mußte, auf die Lauer. Al- der Mann vor 64. Jahrgang. über war, sprangen die Vaterland-Verteidiger aus und gingen aus den patrouillierenden Soldaten, einem An gehörigen der 3. Kompagnie namen- Ernst Otto Klin ker, los. Als Klinker die „Feinde" bemerkte, nahm er da- Gewehr in Anschlag. Einer der Gegner, der ein Unglück in der Nähe der Schußwaffe ahnte, griff so fort mit der Hand über die Schußöffnung der Laufe- und schob da- Gewehr beiseite. In diesem Augenblicke krachte auch schon der Schuß und ging durch die um den Lauf gelegte Hand. Die Verletzung war, trotzdem dar Gewehr nur mit einer Platzpatrone geladen war, ziemlich erheblich; der Angeschossene trägt heute noch einen Verband. Klinker hatte sich nun am Dienriag wegen seiner Schießen» vor dem Kriegsgericht zu ver antworten ; — es konnte natürlich nur eine Fahrlässig keit in Frage kommen. Da- Gericht sprach den Ange klagten jedoch frei, da sein Verhalten den Vorschriften entsprechend, nach welchen er den Gegner im Anschläge zu erwarten habe, gewesen sei. Für den unglücklicher weise lorgegangenen Schuß se'. er nicht verantwortlich zu machen. (K. T.> Kamenz. (Besuch eines Zeppelin-Luft- schisfer.) Wie wir von geschätzter Seite erfahren, sind Bemühungen im Gange, nach der imposanten Fahrt der „Viktoria Luise" von Gotha nach Dresden auch unserer Lausitzer Bewohnerschaft den Besuch eine- Zeppeltn-LuftschiffeS zu vermitteln. ES ist vorgesehen, daS jetzt in Hamburg weilende Luftschiff „Hansa", da- demnächst aus einige Zeit in Berlin stationiert w rd, im Herbst oder Spätherbst zu einer Fahrt nach den vier Städten Kamenz— Bautzen—Löbau—Zittau zu gewinnen. Die Verwirklichung diese» Plane-, um die sich besonder» der verdienstvolle Vorsitzende de- hiesigen Flugverein» Herr Landtag-abgeordneter Rentsch ver dient gemacht hat, ist gesichert, sobald durch die in Betracht kommenden Korporationen die erforderliche Unterstützung bewilligt sein wird. Für die Fahrt Berlin—Kamenz—Zittau sind, wie verlautet, von hie siger Seite bereit- zwei Mitfahrer-Plätze gezeichnet. Elstra. (Jahrmarkt. — Kaninchen-Aus stellung.) Der sonst am BartyolomäuStage hier abgehaltene Jahrmarkt ist nun mit behördlicher Ge nehmigung aus den ersten Sonntag und Montag im September verlegt worden, diesmal am 1. und 2. Sep tember. An diesen Tagen wird der hiesige Kaninchen- züchterverein seine 2 lokale Kaninchenausstellung mit Prämiierung und Verlosung im Stadtkellersoale ab halten, woraus schon hiermit freundlichst aufmerksam gemacht wird. Königsbrück. (Schadenfeuer.) In der Nacht vom 'Sonnabend auf Sonntag gegen 1 Uhr ist in einem zum Rittergut Glauschnitz gehörigen Holzschuppen Feuer entstanden, das rasch um sich griff, und den Schuppen, der Holz- und Futtervorräte enthielt, in kurzer Zeit in Asche legte. Entstanden ist der Brand durch Holzasche, die noch glühend von einer Arbeitersfrau in ein höl- zerneS Faß geschüttet worden war, welcher in Brand geriet. Die freiwillige Feuerwehr von Königsbrück, so- wie die Spritzen von Bohra und Stenz waren zu Hilfe herbeigeeilt. Dem Vernehmen nach erhält die Spritze von Bohra die 1. und die Spritze der frei willigen Feuerwehr die 2. Spritzenprämie. Wachau bei Radeberg. (Neue Orgel.) Am Sonntag wurde die vom Orgelbaumeister Eule in Bautzen erbaute neue Orgel feierlich geweiht. Die vom Sachverständigen vr. Schnorr v. CarolSfeld vor- genommene Prüfung der Orgel befriedigte allgemein. Dresden. (DaSköniglicheHoslager)ist vom Schloß Moritzburg nach der Villa Wachwitz verlegt worden. — (König Friedrich August) wird am 22. August eine mehrtägige Landesreise durch den Re gierungsbezirk Zwickau unternehmen. Am 26. August begibt sich der König nach Leipzig und wohnt am 27. August der Parade bei Merseburg bei. — (Die Bei setzung) Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Genua, Tante Sr. Maj. de» Königs von Sachsen, er folgte am Montag nachmittag in der Familiengruft in Turin. Der Sonderzug mit der Leiche traf um 345 Uhr daselbst ein. Mit demselben Zuge kamen die Königin-Mutter und die Herzogin von Genua, der