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pulMtzerMchenbiatt un^> Ielegr.-flLr.: Wochenblatt Pulsnitz blatt Inserate für denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Vie fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 Pf. Neklame 30 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. Fernsprecher: Nr. 18. Vezlrks-Nnzeiger c scheint: Dienstag,Donnerstag ».Sonnabend. Mit „Illusttiertem Sonntagsblatt", „Landwirt- schattlicher Beilage" und „Mode kür Nile". I I IMU Ndonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. i bv hei kreier Zustellung ins Baus, Lurch die Post bezogen Mk. 1.41. -> des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist P anitz. Nrnlcrblritt Nlllcrnitt umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdork, Bretnig, Bauswalde, Ohorn, Obersteina, kieder- »rilUDUIUU lut vt.lt riliUNgesI> steina, Weißbach,Ober-u.Uiederlichtenau,Iriedersdork-Thiemendork, ttlitlelbach,Orotznaundork,Lichtenberg, l^lein-Oittmannsdork. Druck und Verlag von L. L. SSrstsr's Lrbsn (Inh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 52. Donnerstag, 2. Mai 1912. 64. Jahrgang. Nationaiflugspende. Um die verschiedenen Sammlungen für Beschaffung von Flugzeugen zusammenzufassen und eine Zersplitterung zu verhütm, die der Sache nur scha den könnte, um andrerseits aber auch denen, die etwas zu diesem eckt vaterländischen UntsrnebMSN beitragen wollen, die Ausführung dieser Absicht zu erleichtern, sind die unterzeichneten Vertreter des Bezirks der Amtshauptmannschaft Kamenz und der Städte Kamenz und Pulsnitz mit einer An zahl Herren zusammengetreten, um dafür zu sorgen, daß in den einzelnen Teilen des Bezirks sich Sammelstellen bilden, die Gaben entgegennehmen und an die Kaffen der Königlichen Amtshauptmannschaft und der Städte Kamenz und Pulsnitz abliefern. Die Beiträge werden dann unter Beifügung der Sammellisten der Königlichen Kreishauptmannschaft zur Weiterbeförderung an die Nationalflugspende zugeführt werden, mit dem Anträge, einem Flugzeuge den Namen „Läcks. Oberlausitz" zu geben. Daß diese Bitte erfüllt wird, kann bestimmt er wartet werden, wenn die zur Beschaffung eines Flugzeugs erforderliche Summe aufgebracht ist. Ein Gelingen ist nicht zu bezweifeln, wenn je! er das Seinige nach Kräften beiträgt. kn alle vewobner unseres sckünen vszlrks ergebt Vle berzllcke vltte, unser Werk zu unterstützen, kuck Vlv kleinste Sabs lst u-Mkommen. Dringend erwünscht ist es, daß Sachsen einen seiner Bedeutung als Bundesstaat entsprechenden Teil der im ganzen Reiche gesammelten National spende aufbringt und dabei wiederum die Lausitz entsprechend ihrer bekannten vaterländischen Gesinnung würdig vertreten ist. Was Frankreich für seine Luftflotte getan hat, können wir Deutschen auch für die unsrige leisten. Kamenz und Pulsnitz, den 1. Mai 1912. V. Krdmannsdorff, Or. Zeig, Qr. Wichael, Geh. Regierunssrat. Bürgermeister. Bürgermeister. ^ellanllllllalüuna infolge Baues des Inneren Dorfwegetz. wird derselbe bis zu seiner Fertigstellung für jeden Fährverkehr gesperrt. Friedersdorf, den 1. Mai 1912. Der «Senreinderät. Das Wichtigst In Anwesenheit des Königs, der Prinzessinnen Mathilde und Johann Georg wurde gestern vor mittag die große Kunstausstellung Dresden feier lich eröffnet. Der Kronprinz von Sachsen ist vorgestern avf Korfu eingetroffen. Die zweite Kammer beschäftigte sich gestern mit dem Justizetat. Gestern früh 3 Uhr wurde ein Teil des neuen Leipziger Hauptbahnhofes in Betrieb genommen. Sämtliche Ballons, die von Leipzig und Dresden an dem Ausscheidungsfahren zum Gordon- Bennett-Weltfliegen teilgenommen haben, sind glatt gelandet. Der Reichstag hat am Dienstag und Mittwoch die Beratung des Kolonialetats fortgesetzt. (Siehe Reichstagsstimmungsbilder.) Kriegsminister von Heeringen hat in der Budget kommission eine Erklärung über seine Stellung zur Duellfrage abgegeben. Die Budgetkommission des Reichstages hat mit den Stimmen aller bürgerlichen Parteien den neuen 8 3 des Militärgesetzeö, nach welchem die ge samte Heeresmacht des Deutschen Reiches aus 2b Armeekorps bestehen soll (statt wie bisher 23) angenommen. Die Deutsche Turnerschaft hat beschlossen, sich an dm Olympischen Spielen in Stockholm nicht zu beteiligen. Das Hotel Kaiserkeller in der Friedrichstraße in Berlin wurde von einem großen Brande heim gesucht. Kn der bayrischen Kammer der Abgeordneten gab Ministerpräsident Frhr. von Hertling eine Er klärung zum Jesuitcnerlaß ab, wonach im all gemeinen Urteil über den Jesuitenorden ein Um schwung eingetreten sei. In der zweiten schwedischen Kammer beantragten die Sozialdemokraten die Absetzung des Königs hauses und die Einführung der Republik. Von den 1601 Personen, die bei der „Titanics- Katastrophe umkamen, sind bis jetzt 319 geborgen worden. Bei den Vorwahlen zur Präsidentschaft in Amerika hat bisher Roosevelt 79 564 und Last 84 948 Stimmen erhalten. Vie Verstimmung England«. Die Rede, welche der russische Minister de» Aus wärtigen, Ssassanow in der Reichsduma über die Be ziehungen Rußlands zu den übrigen Mächten und über die schwebenden auswärtigen Fragen gehalten hat, wird in ganz England alt eine schwere Enttäu schung empfunden, und man macht daraus kein Hehl. Offenbar hatte man in London erwartet, daß die aut- wärttge russische Politik sich ganz im Rahmen der Wünsche Englands halten und der berühmt geworde- nen Entente der drei Mächte England, Frankreich und Rußland Rechnung tragen werde. Während aber be kanntlich Rußland sein Bündnis mit Frankreich sür eine unbedingte Notwendigkeit gegenüber der gesamten politischen Lage erklärt hat, ist der russische Min ster des Auswärtigen bezüglich der russischen Gesamtpolitik doch seine eigenen Wege gegangen, und deshalb sind die Engländer so schwer enttäuscht Die englischen Zeitungen erklären sogar, daß die Rede Ssassanow» eigentlich ein Fiasko gewesen sei, denn er habe nichts neues vorgebracht, und die Welt sei so klug wie vor her. Ueber die Beziehungen Rußlands zu den anderen Mächten hätte der Minister nur allgemeine Redens arten gebraucht und über die besonderen Abmachungen mit Deutschland habe er keine Auskunft gegeben und die in England und Frankreich noch immer bestehen den Zweifel über den Inhalt der Potsdamer Abmach ungen zwischen den Kaisern von Deutschland und Ruß- land in keiner Weise beseitigt. Am meisten ärgert sich aber England darüber, daß der russische Minister von besonderen Interessen in der Mongolei und Mandschu rei gesprochen hat, und daß die russische Politik offen- bar dahin ziele, der Mongolei unter ihrem LandsS- sürsten ein« gewisse Selbständigkeit zu geben, bei wel- cher natürlich Rußland eine Art Oberhoheit oder doch einen maßgebenden Einfluß über die Mongolei ge- winnen will. WaS besagt nun aber der Aerger der Engländer über die Kundgebungen des russischen Mi nisters des Auswärtigen? — Die Verstimmung der Engländer beweist ganz deutlich, daß Rußland seine eigenen Interessen hat und sowohl in Europa als auch in Asten Wege gehen muß, welche die englische Politik kreuzen. So wird England trotz seiner Ab- machuvgen mit Rußland und Frankreich doch so leicht nicht Rußland als Gegner Deutschlands in der Aktion sehen, denn nicht nur die traditionelle Freundschaft und gute Nachbarschaft zwischen Deutschand und Ruß land verbieten eine deutschfeindliche Politik für da» russische Reich, sondern die Interessen Rußlands selbst verlangen, daß e» die besten Beziehungen mit Deutsch land pflegt, denn sonst müßte es sehr bald zu einem Kriege zwischen Rußland und Deutschland kommen, der für Rußland sehr gefährlich werden müßte, da Deutschland in einem solchen Kriege auch noch einen starken Bundesgenossen hat. Noch viel weniger sind aber die Absichten der englischen Politik in Asien mit den russischen Interessen in diesem E'dteile zu verein baren, denn nicht immer lasten sich diese beiderseitigen Interessen dadurch ausgleichen, daß streitige asiatische Länder von Rußland und England zu gleichen Teilen annektiert werden, wie man dies offenbar in Bezug auf Persien und Tibet beabsichtigt. England und Rußland sind vielmehr in Asten und auch im Orient alte Gegner, und daran konnte auch die so große diplo matische Geschicklichkeit des verstorbenen Königs Eduard von England nicht viel ändern. ES kommt in Eng land und Rußland nicht nur eine andauernde Politik der Vergrößerung des Einflüsse» im Orient und in Asten in Betracht, sondern in dieser Entwickelung ha ben auch die Stellungen einen großen Einfluß, welche die betreffenden Völkerschaften zu Rußland oder Eng land einnehmen. So muß auch schon die Dardanellen- frage zu einem Konflikte zwischen Rußland und Eng- land führen, denn Rußlands Forderung der Oeffnung der Dardanellen bedeutet da» Erstreben eine» Ueber- gewichte» Rußlands am Goldenen Horn, und verschafft schließlich in seiner Folge für Rußland sogar eine Vor machtstellung dicht an den Toren von Konstantinopel. Alle diese Umstände beweisen, daß die englischen Bäume nicht in den Himmel wachsen werden, und daß es England nur vorübergehend und in bestimmten Fällen gelingen konnte, mit Hilfe Frankreich und Rußland» seine Jnterestenpolitik in der Welt durchzusetzen. Oertllckes unO Sücbsisckss. Pulsnitz. (Jugendpflege.) Der Sonntag, der 28. April war ein großer Tag für die Jugendpflege,