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5uliu8 86ilZ 61,1)^611, Udren, ColL- u. 8Utzsr-Wg,reQ. litiiiiirlit. Leks 8etilo855ti-. (Osxsnübsr ä s i- l-övsn-^potöslis.) ^NI' 5AK. M8M §v!llMkiü§ w»88ivs Lokioos (oiodt dodl A8prs88t) ill 1)^^. I our 8oliäsr ^uskülirvoZ mit ksivstsm von ksrrliodom t'ouoi^ — Verkünd? xsxsn vordsrißs Nn8onäuuz 6ss Lstrnßss oäsr ^»otlnskmo. korto sxtrs. — HIll8tr krels- 1l»t»Iox von Ilkron noä 8otimuokvLrsll grsti8 unä franko. krpnspreche? lL für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt Inserate für denselben Tag find bis vormittags fo Uhr auszugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt, alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Bekblätter: Illustr.Sonntags- blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 , vlerteljährlich ^.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 8O5y x.qo. -es ^önsgl. ümtsgepickts und -es §1a-1i»a1kes rru pulsnttL. Amtsblatt für den Bezirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnits, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Druck und Verlag von E. L. Förster's Erben. Expedition: pulsnih, Bismarckplatz Nr. 265. ' Verantwortlicher Redakteur Gtto vorn in Pulsnitz. Sonnaöend, den 13. Dezember 1902 54. Jahrgang. Telegramm des Pulsnitzer Wochenblattes. Dresden, 13. Dezember, früh 7 Uhr. Washington. Eine Rente» Depesche des amerikanische« Gesandten Ksmer in Cara- eas meldet, daß Uenexnela ein Ersuchen an ihn richtete, England und Deutschland die Entscheidung norm schlage«, daß Streitlgkeite« einem Schiedsgericht unterbreitet werden. Wolfs « Kurea«. Meuche Ereignisse. Der Großherzog von Hessen hat die Reise nach Indien angetreten, um in Delhi der Krönungs feier beizuwohnen. Aus Wien wird über eine Kundgebung für Kaiser Wilhelm gemeldet. Im Reichstage ist am Donnerstag der Zolltarif mit 184 gegen 136 Stimmen angenommen ? worden. (Aus einem Teil der vor. Nummer wiederholt.) Bei Assuan (Aegypten) wurde der neue große Nil damm in feierlicher Weise eingeweiht. Eine wirtschaftliche Lebensfrage für das deutsche Bolt Die täglichen Kundgebungen aus den parlamentarischen Kreisen und der rasche Gang der Reichstagsverhandlungen lasten keinen Zweifel darüber bestehen, daß der neue Zoll» tarif auf Grund der zwischen der Regierung und der ReichS- tagSmrhrheit erzielten Verständigung schon sehr bald, ja wahrscheinlich noch vor Weihnachten sein« Erledigung im Reichstage findet. So erfreulich diese Aussicht nun auch in Hinblick auf die Beseitigung des wirtschaftspolitischen Zank» apselS im Deutschen Reiche ist, und so viele gut« Hoffnungen wan auch an die zollpolitische Beruhigung des deutschen Wirtschaftslebens und an die später eintretenden Wirkungen beS neuen Tarifs knüpfen mag, so muß doch schon jetzt im hohen Maße mit dem Umstande gerechnet werden, daß die Fertigstellung deS neuen Zolltarifs erst ein Teil der Reform, arbeit für das wirtschaftliche Leben des deutschen Volte» ist, Und daß der Hauptteil dieser Resormtätigkeit erst noch durchs b«n Abschluß der neuen Handelsverträge mit den wichtigsten Staaten zu geschehen hat. Der neue deutsche Zolltarif läßt sich keineswegs ohne Weiteres in die neu abzuschließenden Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn, Rußland, England, Frankreich, Nordamerika u. s. w. einverleibrn, sondern er kann dabei nur al» Grundlage für die Verhandlungen und dann al« ein wesentlicher Teil des abzuschließenden HandelS- wrtrage« dienen, und da bleibt «S die schwierige Aufgabe der diplomatischen Kunst de» deutschen Reichskanzler» und der deutschen Botschafter, Gesandten und Konsuln, nur solche Handelsverträge abzuschließen, die dem Geiste de» neuen *aris» entsprechend, der deutschen Güterproi uktion einen dosieren Schutz und dem deutschen Handel im Auslande zu- Skich bessere Leben»bedingungen gewähren. Wie schwierig wese doppelte Aufgabe ist, das geht daraus hervor, daß sie auf den ersten Augenblick betrachtet, gegen einander ^»schließen scheint, denn höhere deutsche Zölle können an unmöglich die auswärtigen Staaten veranlassen, nun Zölle zu ermäßigen. Aber in der Praxi» der HandelS- -"trag-verHandlungen liegen solche Interessengegensätze nicht ? weit auseinander, sondern die Gegensätze werden in allen Fällen, in denen der beiderseitige Wunsch rorhanden ist, A «ine, Verständigung zu kommen, auch leicht die Ursache A 8anz neuen Jntereffenveiknüpsungen, und jedenfalls be- las d" deutschen Unterhändler diese« Mal der Vorteil, , s sie auf Grund des neuen deutschen Zolltarifs» mit ganz . »«ren Forderungen und Bedingungen an da» Ausland können al» früher, wo die deutschen Zölle an .^iu niedrig waren, um dem allgemein stark schutzzöllnerisch Iwnten Ausland« inponi«» zu können. Da» ist ja der bluttge Hohn der modernen WiitschastSentwickelung in allen Ländern, daß man überall den schönen Ideen vom Frei handel mit erhöhten Schutzzollsordcrungen begegnet. Praktisch genommen ist der Freibandel auf der ganzen Welt mausetot Denn selbst England ist nicht mehr im alten Sinne dem Freihandel zugetan und sucht die fremde Industrie von seinen Grenzen fern zu halten. Die Schutzzollbasis ist also zugleich die Verhandlungsbasis für alle Handelsverträge ge worden, und eine Lebensfrage ist es für jedes Volk, seinen Handel, seine Industrie nnd seine Landwirtschaft durch die Handelsverträge nicht zu schädigen, sondern eine goldene Mittellinie zu schaffen, die jedem der großen Erwerbszweige Lust und Leben zur weiteren Entwickelung und Blüte ver schafft. Diese Lebensfrage muß auch für das deutsche Volk wiederum gelöst weiden, uid der beste Wunsch für daS kommende Jahr kann in wntschaltlicher Beziehung nur der sei», daß diese Lebensfrage ihre gedeihliche Lösung finden möchte. Oertliche uu- sächsische Asgelegeuheite». Pulsnitz. Die hiesige elektri'che Centrale ist auf Grund des Beschlusses der städtischen Kollegien von der in Liquidation befindlichen Firma: DreSden-Glauchauer-Elek- trizitäts-Geseüschaft Emil Klemm, Schubert und Hagedorn in Dresden für die Stadtgemeinde zum Preise von 80 000 Mark angekauft worden. Das Elektrizitätswerk ist im Jahre 1899 erbaut und in den Jahren 1900/1901 erweitert war« den und zwar mit einem Kostenaufwande von rund 165 000 Mark. Die Centrale ist mit 2 Dampfkesseln, 2 Dampf maschinen, 2 Haupt-Dynamo-Maschinen, 2 Zusatz-Dynamo- Maschinen zum Laden der Ac:umulatoren-Batterie, 1 Aceumu- latoren-Batterie und 1 Schaltanlage ausgerüstet. Hiervon liefert ein Dampf-Dynamo-Maschinen-Aggregat mitAecumu- latoren-Leistung den für gewöhnlich erforderlichen Strom, während daS zweite Damps-Dynamo-Maschinen-Aggregat nur in Fällen der Außerbetriebsetzung des ersten Aggregates oder bei außergewöhnlichem Stromverbrauch (in der Haupyache nur kurz vor Weihnachten) in Anspruch genommen werden muß. An daS Werk sind angeschloffen 2050 Glühlampen, 17 Motore mit zusammen 50 ?8 und 12 Bogenlampen zu 8 Ampsren. Der Betrieb des Werkes soll mit dem I. Januar 1903 auf die Stadtgemeinde übergehen. PulSnitz. Die Nachfrage nach unserer diesjährigen Weihnachtsprämie „Der Heldenkampf der Buren und die Geschichte Süd-AfrikaS" von Paul Groningen ist außer ordentlich rege. Wir haben nur noch ein« verhältnismäßig gering« Anzahl von Exemplaren, die wir unseren werten Abonnenten zu dem Vorzugspreise von 2,50 Mark (anstatt Mark 5.—) liefern können und empfehlen deshalb allen denen, die sich ein Exemplar sichern wollen, unS schleunigst ihre Bestellung zulommen zu lassen. Pulsnitz. Man schreibt uns aus der Umgebung: Wir auf unserm Dorfe könne» uns einer Art Neid nicht er wehren, wenn wir Sonntags an die schön erwärmte Puls nitzer Kirche denken. Wer möchte, so gern er sonst Gotte» Wort hört, bei d«r jetzigen grimmigen Kälte in die kalte Kirche sich setzen? Die da kommen, sind wahrlich die Treurstcn der Getreuen — und die Gesündesten. Ob denn eine einfach angelegte Kirchenheizung wirklich so schwer zu erschwingen i-t? Nun wollen wir auch gar nicht eine sehr warme, überheizte Kirche haben, denn diese kann unter Um ständen noch viel nachteiliger sein, als eine ungeheizte. Wenn aber die Kirche auf 5 bis 8 Grad erwärmt wäre, würden sicherlich viele, die sich durch das Stillesitzen in der Kälte abhalten laffen zu kommen, dann gern wieder auf ihrem altgewohnten Kirchenplatze sich ein finden. In Dresden sieht man tn den Geschäften Oefcn ausgestellt, die nicht viel Raum beanspruchen und doch ungefähr 200 Kubikmeter Heizen; dabei kostet das Stück nicht mehr al« 30 bis 50 Mark. Mit zwei oder drei solchen Ofen müßte sich doch etwa« tun laffen. DaS wäre nicht zu teuer, und die Unter haltungskosten ließen sich vielleicht auch erschwingen. — Ließe sich denn nicht etwa «in Fond zur Anschaffung und Unter haltung einer Kirchenheizung begründen, zu dem wohl mancher gern beisteuern würde? — PulSnitz. An hiesiger Polizeistelle sind al« ge sunden abgegeben worden : ein Schlüssel und «ine Breithacke. — Der Firma Oswald Köhler ssn. ist auch diese« Jahr «in Auftrag der Königlichen Hof-Verwaltung zu g-gangen. PulSnitz. Am vergangenen Dienstag hat Herr Pfarrer Klopsch nach 11 jährigem, treuen Wirken Lichtenberg verlaffen und in Dörschnitz bei Lommatzsch sein neue« Amt angetreten Nur ungern sah diese Kirchengemeinde ihren Seelsorger scheiden und widmet ihm einen ehrenden Nachruf im Inseratenteil heutiger Nummer. — Ablauf der Frist für den Umtausch der al ten Postwertzeichen. Die im ReichSpost- gebiet und in Württemberg bi» Ende März gültig gewe- selten Postwertzeichen werden gegen solche mit der Inschrift „Deutsches Reich" nur noch bi» Ende Dezember d. I. umgetauscht. Vom 1. Januar 1903 ab werden Anträge aus Umtausch alter Postwertzeichen nicht mehr berücksichtigt. Es ist daher anzuraten, den Umtausch der etwa noch vor handenen alten Postwertzeichen baldigst zu bewirken. Die» kann bei den Postschaltern und den Landbriefträgern ge schehen. Die Postanftalten werden die Franktrung von Sendungen mit alten Postwertzeichen bi» zum Ablauf der Umtauschfrist nicht beanstanden. Dagegen werden die nach Ablauf der Frist etwa vorkommenden alten Postwertzeichen alL ungültig behandelt werden. — Bei dem jetzigen Frostwetter dürften folgende An- gaben über ' te Tragtähigkut de» EtseS von Interesse sein. Wenn daS Eis eine Stärke von 4 ona besitzt, so trägt eS da» Gewicht eine» einzelnen Manne» mittlerer Schwere, bei 8 cm ist es iür Infanterie in Reih und Glied passt» bar, bet 11 und 16 ow für Kavallerie und leichte Geschütze, bei 40 om und darüber widersteht e» deui Drucke der schwe» sten Last n. — In einer Zeit, in der Schnee und Glatteis an der Tag-Sordnung sind, dürsten unsere Leser, besonder- die Hauswirte, zwei Entscheidungen der OderlandeSgerichte Rostock und Naumburg interessiren. Sie lauten: 1) Wenn der Hausbesitzer den polizeilichen Vorschriften bezüglich der Reinhaltung der Trottoirs nachkommt, so haftet er nicht dafür, wenn ein Passant infolge liegen gebliebenen Schnees auf d^m Trottoir zu Falle kommt. 2) Die Verpflichtung zum Streuen geht nicht so wett, daß der HanSbesitzer, der im Laufe deS Tages ordnungsgemäß gestreut hat, trotz dem gehalten ist. jeden Augenblick eine durch den Verkehr entstehende Glätte aus dem Bürgersteig zu beseitigen. — Die o'fizielle Gewinnliste der vom 29. November bis 5. Dezember in Meißen gezogenen Meißner Dombau- Lotterie ist «schienen und kann in unserer Geschäftsstelle eingesehen werden. — Ebenso liegt die Gewinnliste der Lotterie der Sächs. Pferdezucht-AuSstellung daselbst zur Einsicht aus. — Die Farbe der Paßkarten sür da- Jahr 1903 ist bloßblau, während zu den Sewerbe-LegitimattonSkarten sür die in den Zollvereinsstaaten (deutsches Reich, Luxemburg, Belgien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Rumänien, Rußland, Schweiz, Serbien, Spanien, Portugal) Warenbestellungen aufsuchenden bezw. Waren aufkaufenden Handlungsreisenden grüngelb gewählt worden ist. Die Farbe der Gewerbe- LegitimationSkarten sür daS deutsche Reich ist, wie f'ü- her, grün. — In der zweiten Hälfte deS Monats Januar näch sten Jadns soll innerhalb der 3. Division Nr. 32 eine größere Winterübung abgehalten werden, wovon voraus sichtlich die Kamenzer, sowie die Gegend von Bischofswerda und Bautzen berührt wird. Die für Anfang deS gegen wärtigen MonalS angesetzt gew-sene pionier-technische Hebung in der 5. Infanterie Brigade Nr. 63 hat infolge deS Bar frostes, der die Vornahme von Arbeiten im Erdreiche u. a. AuSsührunq von Schützengräben, zur Unmöglichkeit machte, nicht statifinben können. — Falsche Tattrstücke mit dem Münzzeichen dem Bildnis König Wilhelms IV. von Preußen und der Jah reszahl 1860 sind neuerdings in Umlauf gekommen. Bretnig. Die hiesige F'w. Feuerwehr begeht am kommenden Sonntag und Montag, den 14. und 1b. Dez., ihr 2b jähriges Jubiläum in solenner Weife. Sonntag Vormittag 8 Uhr ist Versammlung der Wehr im Gasthof zum Anker. ES findet darauf Kirchgang und eine Schmük- kung der Grüber verstorbener Kameraden statt. Nachmittag