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Wochenblatt Telegramm - göresse: pe^nsprecbe? lboclienblall pulsnik. rnern und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt Expedition: Pulsnik, Bism^rckplatz Nr..2S5. Verantwortlicher Redakteur Gtta Dorit in Pulsnits. Druck und Verlag von L. L. Lörster's Erben. 8 es Konnaöen-, den 15. November 1902 54. Jahrgang zember d. I. festgesetzt. Dresden. Dü >ie Ernennung des Geheimen Rates r Um- othekru.' müssen, daß sie nicht mitmachen würden, mitgemacht und haben Hoch gerufen. Sie durch eine unvermutete Ovation überrascht sie haben vorher darüber gesprochen, was Sie haben aber sind nicht etwa worden, sondern sie tun sollten. kvrsoo»!- der Zeitung rick-Berlin.^ sicherte, nach Pflicht und Gewissen für die Rechtmäßigkeit des Antrages aus Aenderung der Geschäftsordnung erklärt. Die allzugiftige Oppositionsschlange hat sich also selbst gebissen. muten Firma weise ncden . 0.50. Sie haben nicht di« Kourage gebabt, so zu handeln, wie e» ihnen ihre sozialdemokratischen Ansichten zur Pflicht machten. Daß das im revolutionären Le pzig passieren mußte, wirkt fast komisch bei der Sache. Auch die Leipziger „VolkSztg." erteilt den »vier von den zwölf A ^eitervertretern im Vor» stände der Leipziger Ortskrankenkasse", welche sich einer solchen Beleidigung der Majestät des sozialdemokratischen Prinzips schuldig gemacht haben, eine scharfe Rüge. Wenn sie sich auch dagegen verwahrten, „Hoch!" gerufen zu haben, so hätten sie doch lieber ihrem gewöhnlichen Tagewerk nachgehen sollen, als sich und ihr Verhalten durch die Teilnahme an dem KönigSempfang Mißdeutungen auszusetzen. Wir schließen aus der Beteiligung der sozialdemokratischen Kassenmitglieder an einer KönigSovrtion, daß daS Zielbewußtsein doch noch nicht bei allen „Genossen" zum Durchbruch gekommen ist, und daß ihre Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie nur darin besteht, daß sie sozialdemokratisch wählen, weil sie glauben, damit ihren Interessen zu dienen, daß sie aber auf das Pro gramm der Sozialdemokratie mit seinem Phantasiegebilde eine» alles gleichmachenden demokratischen ZukunstSstaates einfach pfeifen. Unter den ungeheuren Massen, welche König Georg in Leipzig begrüßten, haben sich sicherlich nicht nur ordnungsparteiliche Bourgeois befunden. Leipzig. Die Steinbildhauer Leipzigs befinden sich im Busstand, weil hinsichtlich deS Lohnsystem» keine Einigung mit den Arbeitgebern erzielt worden >st. Waldheim, 11. November. Seine zweite Silber hochzeit konnte jetzt Strumpfwirkermeister MannSfeld hier begehen. Seine zweite Ehe ging er im Alter von 57 Jah ren ein; mit der ersten Frau war er 30 Jahre verheira tet gewesen. aäi, es«'» Schaf- Müte, ren, hkraut, nde, ribisch- ilätter, Nessel- Hülsen, fußfreieS Straßenkleid erlassen. Zur Erlangung einer zu gleich wirklich hübschen Kleiderform Hot der Verein 6 Preise von zusammen 300 Mark ausgesetzt. An der Svitze deS Preisgericht- steht die Gattin unseres Oberbürge neisterS. Zum Wettbewerb zugelassen sind fertige Kleids l ^'gen- tum der Hersteller bleiben, Hilssmodclle und ürfe zu Kleidern. Der EinliesebungStermin ist auf den 1. De- cvL. diouw. 297. eii) l adzugeben. Pflaumen k. Oertliche ««d sächsische A«gelege«hetteu. PulSnitz. An hiesiger Polizeistelle sind als gefunden abgegeben worden : vier Geldtäschchen mit Inhalt, ein Kinder gürtel und eine Kette. — Wer hätte wohl so herrliche Novembertage erwartet? Selche Tage hätten uns unsere Wetterpropheten im nassen und kühlen Sommer wohl nicht voraussagen mögen! Die Wiesen zeigen noch immer prächtigen grünen Schmuck, wenn sie auch fast jeden Morgen mit Reif bedeckt sind. Nur schade, daß der Laubfall schon vorüber ist; daran tragen die trüben September» und Oktobcrtage die Schuld. Möchte doch daS schöne Wetter noch recht lange dauern! Es ermöglicht oder erleichtert noch mancherlei Arbeiten und kürzt den Win ter ab, der doch noch lang genug werden wird. — Der auf den 19. fallende Bußtag ist ein sogenann ter allgemeiner Bußtag. Er wird gefeiert in Preußen, An halt, Braunschweig, Bremen, Hamburg, Lippe, Lübeck, Olden burg, Reuß ä. L. und j. L., Königreich Sachsen, S.-Alten- burg, S.-Coburg-Gotha, S.-Meiningen, S-Weimar-Eisenach, Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg- Sondershausen und Waldeck-Pyrmont. — Für die nächste Zeit lautet die Falbsche Wetter- Prognose: 12.—21. November: Es wird sehr trocken. Nur um den kritischen Termin deS 15. (1. Ordnung) stellen sich unbedeutende Regen ein, worauf jedoch das Wetter sofort wieder schön wird. Die Temperatur, welche zuerst meist nahe der normalen liegt, steigt zur Zeit des kritischen Termins über dieselbe, fällt aber gleich darauf wieder. Schneefälle sind auch in dieser Zeit unwahrscheinlich. 22.—30. Novem ber : Es treten ausgebreitete Regen ein, die in Oesterreich und Frankreich besonders ergiebig sind. Auch Schneefälle stellen sich in den ersten Tagen ein. Später tritt Gewitter neigung an ihre Stelle. Di« Temperatur sinkt in den ersten Tagen tief unter die normale, hebt sich aber sofort wieder über dieselbe. Der 30. ist ein kritischer Termin 3. Ordnung, in dessen Nähe die Niederschläge stellenweise auch in Deutschland bedeutend sind. — Eine gewiß Bielen willkommene Bestimmung hat jetzt die sächsische Staatsbahnverwaltung getroffen. ES sollen nämlich die aus größeren Stationen vorhandenenftrag- baren Treppen und Tritte kranken Reisenden auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden, um ihnen daS Ein- und AuSsteigen in die bezw. aus den Wagenabteilen nach Mög lichkeit zu erleichtern. — Vielfach ist in den Personenzügen ein unruhiger Gang einzelner Wagen bemerkt worden. Dies ist oftmals dadurch hervorgerufen worden, daß zwei zweiachsige Wagen zwischen größeren und schwereren drei- und vierachsigen Wagen eingestellt waren. Zur Erreichung eine» ruhigeren Laufes der Wagen hat die sächsische Staatsdahn-Teneral- dtrrktion neuerdings Anordnung getroffin, daß künftig et waige kleinere zweiachsige Wagen nur am Schluffe deS ZugeS eingestellt werden. Kamenz, 13. November. Die diesjährige Herbst. BezirkSversammlung des Bezirkes Kamenz deS König!. Sächs. Militärvereinsbundes findet Sonntag, den 7. De zember, im Hotel zum goldnen Stern hier statt. Die Tin- ladung dazu nebst Tagesordnung ist soeben an sämtliche Vereine des Bezirkes ergangen. Königsbrück, 14. November. Nachdem der für die hiesige Bürgermeisterstelle in Aussicht genommene Ge meindevorstand eines der größten Vororte Dresdens den Ver zicht auf die Stelle anher mitgeteilt hat, ist die letztere nun mehr zur Wiederbesetzung öffentlich ausgeschrieben worden. Die Stelle ist mit 3000 Mark Anfangsgehalt und 300 Mk. Nebeneinkommen vom Standesamt ausgestattet. Bewerber haben Gesuche nebst Zeugnisabschriften bis 26. November 1902 an den Stadtrat einzureichen. Dresden, 12. November. Angesichts der Tat sache, daß jetzt wieder viele Damen Straßenkleider tragen, die viel zu lang sind, hat der hiesige Verein für Verbes serung der Frauenkleidung ein Preisausschreiben für ein sättigen Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr. Sonntags blatt und landrlt. Beilage. Abonnement: Monat!. 50 , vierteljährlich z.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter Ao. 8059 z.-zo. i Wasser-?. :nte. Was , weit ab ahnheit re icher ihn w nur etwas sen. Was ruf Augeu- lebeus Ver nich in diese bauen, ver- Pläue, alle r für Ruhe -in Thaten- Leben und öffnet und s versprach Mann ge- derose, wie i wenig von das starre tcrem Web, n. Schlafe Engel Dich es Lebens, um Deinen ziges Kind- nibewnüten stehen kann, mgcner bin 'terben, als -s: :ft tto. 18. :ft 4 Neueste Greigniste. Zu dem Antrag Aichbichler auf Aenderung der Geschäftsordnung des Reichstages haben die Sozialdemokraten neunzehn Abänderungsanträge eingebracht. Die Unterschlagungen bei der Wenzels-Vorschußkasse in Prag betragen nach den neuesten Fest stellungen nahezu 7 Millionen Kronen. Die Konferenz der Burengenerale mit Chamber lain hat zu einer eingehenden Aussprache Ge legenheit geboten. Nun 5 Ult. ^0^33^ MASSIVS Lokivuv (mellt llodl gsprssst) ill I 11H V, r nur soliäsr ^uskübrua^ mit koiustsm 1)1 II ltlU > von bsrrliobsm Ponor. — Versuuät goxoo vorbsrigs Wossuärwg äes Notrufes oäsr Haobnalimo Porto oxtra. — INustr. kreis- Lutalox vou vürsn uoä Lobmnokvvaron xratis nnä traolo. -es König!, gmtsgenickts und -es Sla-lnakkes LU pulsnttL. Amtsblatt für den Bezirk des Aonigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Äl.-Dittmannsdorf, vr. zur. Roscher zum Direktor der III. Abteilung de» Ministeriums de» Innern, welche wie bereits vor einigen Tagen als nahe bevorstehend angekündigt wurde, ist nun mehr erfolgt. Roscher hat als Sohn de» berühmten Leip ziger Nationalökonomen Roscher für seinen Beruf eine aus gezeichnete Vorbildung genossen und sich in der Praxis jeder zeit als ein geschickter und vielseitiger Verwaltungsbeamter erwiesen, auch zu der Zeit, als er noch HandelLkammer- sekretär in Zittau war. Er besitzt überdies den für einen Beamten nicht hoch genug zu schätzenden Vorzug eines ruhigen und sachlichen Urteils. Für seinen Charakter, wie für seine staatsmännische Begabung ist die Denkschrift über die Besteuerung der Großbetriebe im Kleinhandel, die im März diese« Jahres erschienen ist und viel Aufsehen erregt hat, besonders bezeichnend; er ist ihr Verfasser. — Vorgestern Abend brachte die Gemeinde Eisen berg-Moritzburg Sr. Majestät dem Könige anläß lich Allerhöchstdessen ersten Anwesenheit dortselbst vor dem königlichen Jagdschlösse eine Huldigung, bestehend in Lampion- und Fackelzug, an dem Vertreter der Gemeinde, verschiedene Vereine und die Kinder der ersten drei Schulklassen teil nahmen, dar. Der Ort Eisenberg-Moritzburg war festlich geschmückt. — Ein sozialdemokratisches Königshoch! Grimmigen Hohn gießt die sozialdemokratische Chemnitzer »Volksstimme" über die sozialdemokratischen, Mitglieder des Vorstandes der Leipziger Ortskrankenkasse aus, weil diese beim Besuche des Königs sich an der dem Monarchen dargebrachten Ovation beteiligt haben. Wenn der König die Kasseneinrichtungen kennen lernen wollte, hatten ihn unsere Genossen selbstver ständlich höflich zu empfangen. Aber ebenso selbstverständlich hätte eS sein müssen, daß sie jede Art von monarchischer Kundgebung unterlassen hätten. Sie hätten rund erklären 7uliu8 861^61, Vr68ä6ü, Udrsn, Lüder Der Kamps um die Macht im deutschen Reichstage. ES klingt in der deutschen Reichsverfassung recht schön Und beruhigend, daß jede Gesetzesvorlage für das deutsche Reich der Zustimmung der den Reichstag bildenden Volks- ^rtreter bedarf, rnd daß der Reichstag seinen Beschluß °urch die einfache Mehrheit der Stimmen zu finden hat. 0, hätten doch die Väter der Reichsverfassung auch daran stacht, wie schwer eS die Opposition der Mehrheit machen ^nn, parlamentarisch von ihrer natürlichen Rechtsmacht Ge brauch zu machen, dann würden wir nicht so ost die bei- wiellos fruchtlosen Debatten im deutschen Reichstage eileben, e» jetzt sehr oft der Fall ist! Es darf ohne Weiteres gegeben werden, daß eS für jede Minderheitspartei in jedem Parlamente seelisch ein schrecklicher Zustand ist, gegen ihre Überzeugung und ihre Stimmen Vorlagen Gesetz werden zu Hrn, die sie für ungerecht und dem allgemeinen Wohle näch tig hält, aber parlamentarisch giebt es dennoch keine andere Affcheidung al» diejenige der Stimmenmehrheit und der Me der Mehrheit, di« Zustimmung der Regierung, bez. Bundesrate» vorausgesetzt oder nachträglich erhalten, Gesetz werden, mag man im Ganzen oder im Einzelnen so sehr dagegen ankämpfen. Die Schöpfer der Ver- Mung und der parlamentarischen Mitwirkung bei der Ge- 'Hgebung sind dabei von dem praktischen Gesichtspunkte aus- ?E?»Ngen, daß die Mehrheit der Abgeordneten auch die Mehr et de» Volkswillens ist, der eben das neue Gesetz in der »^4 die Abstimmung der Mehrheit der Volksvertreter zum Mruck gebrachten Gestalt will. Irrt sich dennoch die ^»rh,it in dieser Urteils- und Willensäußerung, was ja schlich nicht ausgeschlossen ist, nun so werden die üblen j^brungen mit dem neuen Gesetze schon die Gegenbewegung Volke und in der Volksvertretung jhervorbringen, die ^.Aufhebung oder Aenderung des betreffenden Gesetzes ^erführt. DaS ist parlamentarisches Recht und auf ihm auch die parlamentarische Macht, und Recht wie Macht auch so hingenommen werden wie sie in dem angc- MehrheitSverhältniffe zum Ausdrucke gelangen, sonst ^«n wir in revolutionäre oder gar anarchische und un- z^unfttge Zustände hinein. Die» will aber in dem heißen um das Stehen oder Fallen des neuen Zolltarifs ^inderheitSparteien nicht recht erscheinen, und sie kämpfen zjl. wütend nun mit den in der Reichsverfassung leider d,, »vorgesehenen Mitteln der Obstruktion, der Verschleppung, Hakane und der Willkür gegen die Rechte der parlamen- A"" Mehrheit. Die Opposition ist gewiß daS gute Recht Hj^ifinnigen und der Sozialdemokraten, aber wenn sie »bst^E^inderung eines beschlußfähigen Reichstages durch ^?"'che» Fernbleiben von den Sitzungen, wenn sie ferner endlose Verschleppungsanträge und dreiste Behauptungen Art der Rechte der Parlamentsmehrheit die natür- i» derselben gewissermaßen außer Kurs setzen wollen, ein Gebühre», das das Ansehen des deutschen untergräbt. Daß die Minderheitsparteien ganz Stellungen zuweilen einnehmen, geht ja auch d hervor, daß sie im Stile geschickter Advokaren- Mehrheitsparteien das Recht absprechen, nach dem «i des Abg. Aichbichler die Geschäst-ordnung zu ändern. H den Freisinnigen und Sozialdemokraten dabei d dummes Malheur passirt. Eugen Richter, der alte freisinnigen Volkspartei, hat sich, wie er ver- Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. rt- —