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kel'nspl'eckei' -- :st No. 18. 54. Jahrgang. Sonnabend, den 21. Juni 1902. stunde: Di» n. I Pastor! I Schulz! uS Rietschel ein. t, >r, da Fra» en und aut Z als er uB n die Mutter, 1 eschen, aber ie Frau vo» i zes, ruhigei I mer Haupt' i u AufcmhB i ir sie, mhtS I eu war. he und a» liche Bereite i cht. klarer dreie . isige Frische ilitt doch ai liche GesiÄ digen schien- ! und Holtet i im Vorbei' ütcn neigte, Minor n. rüg folgt.) I Aönig Albert von Sachsen Sibyllenort. dann zeitweise durch tief traurige Ereignis Dort Mein Wird Sein bei Sedan und St. Privat! König tot! Nein weiterleben König Albert allezeit, Bild wird ewig vor uns schweben In heldenhafter Herrlichkeit. Ja, ob er jetzt von uns geschieden, Sein Ruhm bleibt unvergänglich stehn, Den er gewann in Krieg und Frieden Durch Taten, kühn und menschlich schön, lind senken wir die Palmen leise Auf König Alberts frische Gruft, Ter König lebt! Des Volkslieds Weise Für immer „Heil Albertus!" ruft. König Albert ist 8 Uhr 5 Min. gestorben Deß reis'ge Söhne ihn vergöttern, Mitwandelnd seines Ruhmes Bahn. Der König tot, der Dir half schmieden Die Kaiserkron' Germania, Der Deutschlands Einheit half mit kitten Dresden, 19 Anni, abends 9»« Uhr. (Telegr. des Pulsnitzer Wochenblattes.) Der König tot! Die Trauerkunde Eilt blitzesschnell von Ort zu Ort. Ein Trauerruf klingt in der Runde, Pflanzt sich von Mund zu Munde fort. Mein König tot! Dem Sachsenvolke Steht still das Herz vor Schmerz und Gram. Tief sinkt herab des Kummers Wolke, Da Gott uns diesen Fürsten nahm. Der König tot! 'S ist heimgegangen Mit ihm ein Fürst von Heldenart, An dem die Herzen innig hangen, Weil allen er zum Vater ward, Zu einem Vater gütig, milde, Zu dem der: Weg ein Jeder fand, Pud unter dessen Königsschilde Ear herrlich blühte unser Land. Ein Führer in den Schlachteilwettern, Schritt seinem Volke er voran, wachsende Prinz große Vorliebe für den Heerec dienst. Mit 16 Jahren trat der Prinz bei dem Leib-Jnfanterie-Regiment als Offizier ein und Oberst von Mangold wurde sein Lehrer in den Kriegswissenscha'N n, 1847 wurde Prinz Albert bereits Hauptmann, und im Winter 1847/48 besuchte der Prinz die Universität Bonn. Bereits im Jahre 1848 verdiente sich Prinz Albert die kriegerischen Sporen, indem er mit den sächsischen Truppen an dem dänischen Feldzuge tcilnahm. Für seine tapfere Haltung erhielt der Prinz damals das Ritterkreuz des sächsischen Heinrichs-Ordens und den preußischen Orden paar ls wsrito Nun erfolgte rasch die Beförderung dis Prinzen zum Generalleutnant, und am 18. Juni 1853 vermählte er sich mit der Prinzessin Carola von Holstein-Gottorg-Wasa. Im Kriege vom Jahre 1866 stand Prinz Albert als Kronprinz und kommandirender General an der Spitze des sächsischen Heeres und zeigte trotz der unglücklichen Schlacht bei Köniogrätz sein Feldherrntalent glänzend. Heldenmütig führte dann Kronprinz Albert das sächsische Heer 1870 in den französischen Feldzug und nahm an den Schlachten bei Metz, Sedan und vor Paris so rühmlichen Anteil, daß ihn Kaiser Wilhelm zum preußischen General feldmarschall ernannte. Aber nicht nur der militärische Ruhm, der dem Verewigten eignete, wird unvergäng lich sein, nein auch was er als echter und rechter Fricdenssürst seinem Volke, seinem Lande geleistet und getan Was König Albert bei Uebernahme seiner Regierung am 29. Ok tober 1873 versvrach, das hat er gehalten: ,.Wir versichern Jedermann Unserer auf Hand habung von Recht und Gerechtigkeit und Beförderung der Wohlfahrt und des Besten des Landes unausgesetzt gerichteten landesväterlichen Fürsorge, werden auch die Verfassung des Landes in allen ihren Bestimmungen beobachten, aukrecht hallen und beschützen." In seltener Blüte übernahm weiland König Albert einst sein Stammland als Erbe von weiland König Johann, dem Weisen. Der Gerechte und der Weise könnte König! Albert in der Geschichte heißen, wenn er nicht längst schon der Siegreiche im Volksmunde genannt würde. Er wollte uud hielt Frieden mit seinem Volke, besonders auch konfessionellen Frieden. Ein treuer Sohn seiner Kirche war er im wahrhaft vornehmen Sinne des Wortes tolerant. Und vor allem Dingen auch des halb liebte ihn sein Sachsenvolk mit solcher Inbrunst. Weh mütige, aus tiefstem Herzensinnern quellende Trauer liegt über das ganze Sachsenvolk und -Land gebreitet. König Albert ist tot, für sein Volk, für uns wird er aber immer weiterleben gleich einem Bismarck und einem Wilhelm, den sie den Großen nennen Kinderlos und doch umgeben von einer Familie, die so gut wie die seine war, ist er gestorben. Der Erbe seiner Krone ist sein um vier Jahre jüngerer Bruder, Prinz Georg, nunmehriger König Georg l. Auf ihn und dessen Nachfolger Kronprinz Friedrich August überträgt das Sachsenvolk die ganze reiche Liebe und Verehrung, die es für sein Fürstenhaus, mit dem es seit über acht Jahrhunderte verbunden geblieben, empfindet und hat. Was das monarchische Gefühl ist, das zeigt sich gerade in solchen Momenten wie jetzt: das rechte Ferment eines Staates. Aus ihm heraus dürfen und werden wir weiter, ob auch jetzt Trauer die Herzen umfängt, singen und sagen: Den König segne Gott! Das mit bangem Herzen schon seit Wochen befürchtete und Hoffnungsstrahlen wieder wie in die Ferne gerückt erschienene A. vu» doch eingetreten. Unser vielgeliebier, allverehrtcr Landesherr, Seine Majestät Albert von Sachsen ist am Donnerstag, Abends 8 Uhr 5 Blinulen, gestorben. - Sachsen und weit darüber hinaus, das deutsche Reich und die befreundeten Staaten Ven den Tod des edlen Königs als einen großen, schmerzlichen Verlust, denn geliebt verehrt war der verewigte Fürst im engeren und weiteren Vaterlande, ja in der ganzen «?It als weiser Friedensfürst, als treuer, zuverlässiger Bundesgenosse, als Feldherr und .'"fchensreund und als Ritter ohne Furcht und Tadel. Ein treuer Freund des Kaisers, . Mächtige Stütze des großen deutschen Reiches, dessen Macht und Herrlichkeit sein sieg. Schwert im ruhmreichen Jahre mit aufrichten Kalf, verliert doch das sächsische Volk dem verewigten Könige Albert am meisten, den allen treuen Bürgern ans Herz ge- ^4senen Vater des Vaterlandes. Denn soweit König Alberts Siepter über Sachsen ^»ete, hat unser Vaterland nur eine Entwickelung des Segens und des Ruhmes ge- ^vten, und schwere Prüfungen, die so ost das Schicksal der Völker waren, blieben Dank göttlichen Vorsehung und der weisen und gewissenhaften Regierung König Alberts dem i^senlande fern. Und wie dieses guten Königs Regierung ihm nicht nur eine tradio- Ausgabe und Pflicht, sondern auch eine edele Herzenssache war, das hat gerade seine Krankheit und Leidenszeit in rührender Weise uns Allen bewiesen. Die Erledigung ^ Zahlreichen Gnadengesuche war immer noch des kranken Königs eifrigste und ihm am i men am Herzen liegende Arbeit; wenn irgend möglich Gnade und Liebe vor dem *ren Rechte malten zu lassen, war sein liebstes Tun und Walten. Und wenden wir . !* einen Blick auf das lange, reiche Leben und die gesegnete Negierungszeit des ver- jKönigs, so sehen wir staunend und bewundernd eine herrliche, große Entwickelung M Wettin und dem Vaterlande zum Ruhme. König wurde am 23. April 1828 als ältester Sohn des dama- ku" Prinzen Johann und späteren Königs Johann und bissen l^ahiin, Prinzeß Amalie, geboren, und die Geburt des Prinzen, 'n der heiligen Taufe den historischen Namen Albert erhielt, l^nte 'm Königlichen Hause und im ganzen Lande große Freude, dadurch doch die Thronfolge in der albertinischen Linie ^ Hauses Wettin aufs Neue gesichert. Der erlauchte Vater Zohann überwachte persönlich die Erziehung des Prinzen d.A- erster militärischer Lehrer der Oberstleutnant war. Den größten Einfluß auf die wissenschaftliche ^°ung des Prinzen übte aber wohl dessen Lehrer Geh D "'Langenn in den Jahren 1835 bis 1845 aus. Geh. Paugenn hat später den Prinzen auch in das Gerichts- 'n den Staatsdienst eingesührt, und der Lehrer war erlauchten Schüler so begeistert, daß er ihm eine Ütim OU'unst prophezeite. Unermüdlich war auch der Vater des in dessen Seele die weisesten Lebensregeln einzu- ^t°n Schon kurz nach seiner Geburt vom damaligen Könige ^'Ses des 1. Linien - Infanterie - Regiments 102. Regiment) ernannt, bekundete der heran- für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt verantwortlicher Redakteur Gtto Dorn in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen -Expeditionen nehmen Inserate entgegen. -es König!, krmtsgepickls und -es §ta-1patties 2» pulsnilL. Amtsblatt für den Bezirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Ak. s., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ghorn, Oberstem«, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Nkittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 H., vierteljährlich z.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 8059 z.-zo. Druck und Verlag von L. L. Förster's Erben.