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Telegramm-Messe' Wochenblatt ttnlsmk. und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt reise Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2L5. Verantwortlicher Redakteur Dtto vorn in Pulsnitz. Druck und Verlag von L. t. Förster'» Erben. Donnerstag, den 25. September 1902 54. Jahrgang Ar. 114 griff der großen verbitten würden, logisch, insofern, Kolonialbesitz auf transatlantischen Republik im Ernstfälle Die Monroe-Doktrin ist jedoch auch un- alS ja europäische Mächte noch heute amerikanischen Boden haben, Frankreich, geladen sind. Also rühre sich mento hinterher ist zu spät. Pulsnitz. Ueber die der Direktion Siegfried Stutz Wochenblatt": „Die Besucher Vorstellung, welche mit ziemlich geschraubten Erwartungen das Theater betraten, sahen sich in keiner Weise getäuscht. Die Auffahrung macht« einen vornehmen Eindruck und zeigt« unS in dem Personal ganz vorzügliche Kräfte, welche ihre Fähigkeit zweifellos bereits auf ersten Bühnen erprobt haben, also über den Niveau der sonst gastirenden Gesellschaften stehen. Di« Direktion versprach uns mit ihrer Ankündigung demnach nicht zu viel und sehen wir einer ausgezeichneten Theatersaison entgegen. Zu einer längeren Besprechung fehlt un» heut« der Raum, doch wollen wir konstatiren, daß die Aufführung tadellos vor sich ging und di« Zuschauer zu lebhaften BejsallS-AuSbrüchen hinriß. Wir lernten in Frau Direktor Stutz eine höchst vollendet« Schauspielerin und Sängerin mit klangvoller Stimme und schöner Erscheinung kennen; auch die übrigen Damen und Herren, vor Allen Herr Direktor Siegfried Stutz und Emil Petzold zeigten sich als ausgezeichnete Kräfte. Wir können den Besuch der Vor stellungen diese» Ensemble» warm empfehlen und sind über zeugt, daß unser Publikum, welche» ja viel Interesse für die Kunst besitzt, das Unternehmen weiter unterstützen wird, damit der Eifer der Direktion und Mitglieder nicht etwa durch Mißerfolge erlahmt und uns der Genuß dieser Vor stellungen bald wieder entzogen wird." — Wir machen auf die in nächsten Tagen zirkulierende List« für Abnehmer von Dutzend-Billet» aufmerksam, welche zum Besuch jeder be- liebigen Vorstellung berechtigen. -5-48 -8-44 iO-42 >7-38 >1-33 eser sensationelle" h suchenden 6^ nicht den klein«" i gehn, denn!" Jetzt singt nn» hätten wir al" r des bekannte" tück der komm-»' wird sich du>- > jede Buch- M ch, Musilve«' t jedes "gi e z-Wi-e' leifc» gen «"Li letzte« ohen Holland und besonder» England; wenn die U Inkonsequent sein wollte, so hätte sie diese Staaten längst auffordern müssen, ihre amerikanischen Kolonien zu räumen! Dabei greift aber die Union ihrerseits ungeniert über ihre Sphäre hinaus, wie die Annexion Hawai» und die Besitzergreifung eine» Teile» der Eamoa-Gruppe durch die Amerikaner be weisen, ja, vorig«» Jahr rückte sie sogar der Türkei mit einem Kriegsschiff« zu Leibe, und erst jüngst hat sie sich in die inneren Angelegenheiten Rumänien» in Gestalt ihre» diplomatischen Vorgehen» betreff« der rumänischen Juden eingemischt. Di« europäisch«» Mächte haben demnach allen Anlaß, die Anmaßung«» Nordamerika» in die gebührenden Schranken zurückzuweisen, auf politischen wie auf wirtschaft lichen Gebiete. Hat doch in letzterer Beziehung erst jetzt wieder der amerikanische Finanzminister Shaw in «iner Red« zu Chicago b«tont, Amerika müss« an seiner Hoch schutzzollpolitik festhalten — also Monroe-Doktrin und Hoch schutzzollpolitik gegen Europa! Nun, die europäisch«» Re« gierungen wrrden schon wissen, wa» sie angesichts einer solchen die gemeinsamen Interessen Europas auf der west lichen Hemisphäre bedrohenden kalten egoistischen Politik der Unionsregierung zu tun haben, indem sie den Provokationen und Ueberhebungen der nordamerikanischen Republik eine gemeinsame Abwehr entgegensetzen, wenngleich e» heute und morgen hierzu noch nicht kommen wird. >1—52 >2-53 -8-50 5-47 lich empfehlt -analogen" ist eine der M üer Hygiene, dü 8 ist cin nW i, Nerven n"d Zrosessoren u"d Marktpreis Lebend.>Sch>E' Gewich> 57 „M 51^ K2-6S 58 54-Z 46-SO 61-6< 65-^ dr.) lh^VolkA leans. U' gramm der Vereinigten Staaten von Nordamerika unter jeder Regierung ihren bleibenden Platz behauptet, und auch vom jetzigen Präsident«» Roosevelt ist ja erst kürzlich ge- leg-ntlich seiner Rundreise durch die Oststaaten der Union wiederholt öffentlich erklärt worden, daß er gesonnen sei, an der politischen Gmndlehre Jame» Monroe'» festzuhalten. In der Praxis hat nun allerdings die Monroe-Doktrin bis lang erst einmal ihre Anwendung gefunden, anläßlich de« unglücklichen Feldzuge», welchen Kaiser Napoleon III. in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Er haltung de» neuen Kaiserreich» Mexiko unter dem edlen Maximilian von Oesterreich und zugleich im Dienste der fixen Idee einer Vereinigung der lateinischen Raffe in Amerika mit Frankreich al« Vormacht führen ließ. Damal« drohten die Vereinigten Staaten dem Franzosenkaiser ihrer seits mit Krieg, wenn er nicht seine Truppen aus Mexiko wieder zurückzöge, welche Drohung in Verbindung mit der preußisch-österreichischen Verwickelung von 1866 denn auch den Abzug der französischen Truppen aus dem ehemaligen Reiche Montezuma» zur Folge hatte. Dieser unbestreitbar« erstmalige Erfolg der Monroe-Doktrin hat aber du» Selbst« bewußtsein der Amerikaner gegenüber Europa unzweifelhaft nicht wenig gestärkt und da» seinige zu dem arroganten Auf treten beigetrag°n, welche» der Union seitdem gar nicht so selten in Streitfragen und Differenzen mit europäischen Staaten beliebt hat. E» liegt daher die Gefahr nahe genug, daß die Monroe-Doktrin einmal zu ernstlichen Verwickelungen Nordamerika« mit dieser oder jener europäischen Macht führen kann, wie die« z. B. gelegentlich der Wirren in Kolumbien, Venezuela und Hayti mit ihren tatsächlich schon erfolgten Verletzungen europäischer Interessen immerhin möglich wäre; die europäische Diplomatie wird deshalb jedenfalls gut tun, auf die Weiterentwickelung de« Monroe-Doktrin ein achtsame» Auge zu haben. Im Grunde genommen handelt es sich aber b«i dieser politischen Glaubenslehre der Amerikaner um eine großartige Unverschämtheit, mit der die AankeeS der europäischen Welt nicht nur, sondern auch den anderen amerikanischen Nationen gegenübertreten. Wenn von Washington au» dekretirt wird, daß die Europäer nicht nur den Vereinigten Staaten nichts in ihre häuslichen Angelegenheiten hineinzureden hätten, sondern ebensowenig auch Mexiko, Brasilien, Argentinien u. s. w., so liegt hierin eigentlich eine verblüffende U-ber» hrbung der IankeeS. Sie werfen sich hierdurch gewisser maßen zum politischen Vormund aller anderen selbstständigen Staatswesen der westlichen Hemisphäre auf und diktiren ihnen, was sie Europa gegenüber tun oder lassen sollen. So weit greifend ist jedoch der politische Einfluß der nord amerikanischen Union, wenigsten» auf die Staaten der Süd- Hälfte de» amerikanischen Kontinents, gewiß noch nicht, um eine solche Vormundsrolle des Nankeetum» für die romanischen Staaten Amerika» zu rechtfertigen, und e» ist denn auch sehr wahrscheinlich, daß sich dieselben «inen derartigen Ueber« deutschen Naturforscher und Aerzte sind in Karlsbad zur 74. Tagung zusammengetreten. annektierten Burenstaaten soll eine Kriegs- lontribution von zwei Milliarden Mark auf erlegt werden. »US ister Wochenblatt >2-34 !7-30 >5-37 >0-34 !6-29 -es König!. klmlsgepiMs un- -es 8!a-!patkes su Pulsnitz. Amtsblatt für den Bezirk des ASnigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz AI. S., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf. Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Kl..Dittmannsdorf, jeder rechtzeitig, da» La« 6. Leistungen des Ensemble» schrribt da» „WaldHeimer der gestrigen EröffnungS- Erschiint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt und landn^ Beilage. Abonnement: Monatl. so vierteljährlich ^l ,.2S, bei kreier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter I No. sosy z.-zo. Abonnements-Einladung. Wer sich in dem bevorstehenden Winterhalbjahre an langen Abenden einen unterhaltenden und anregenden ^sistoff verschaffen will, der abonniere auf da« Vicheublatt für Pulsnitz und Umg. Dar Wochenblatt mit seinen beiden Gratisbeilagen "All»ftrier1e- Go««tag<blatt" und „die laudwirlschaft- Beilage" erscheint wöchentlich 3 mal und zwar DienS« Donnerstag und Sonnabend und kostet Vierteljährlich nur Mk. 1,25. - Durch populär geschriebene Leitartikel orientiert das Wochenblatt seine Leser über alle wichtigen politischen Vor« ^Mniffe und Tagesfragen und giebt in einer Fülle kurz- iefaßter Nachrichten eine übersichtliche Anschauung der allge- ^nen politischen Lage. Ein pünktlicher Depeschendienst und Informationen ermöglichen es, die Leser des Wochen- Me« aufs schnellste über alle Ereignisse von allgemeinem fresse auf dem Laufenden zu erhalten. Große Sorgfalt "^wendet das Wochenblatt auf die Berichterstattung über Vorgänge in Pulsnitz und Umgegend. Ferner berichtet Wochenblatt in ausführlichster Weise über Gerichtsver» Adlungen der Strafkammer des königlichen Landgerichts Jauhen, soweit es den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz betrifft ^o über alle sonstigen bemerkenswerten Ereignisse. » Das Wochenblatt ist zugleich Amtsblatt des Kgl. ^Kgerichts und de» Stad trat es zu Pulsnitz. : Für das Feuilleton haben wir wiederum mehrere hoch- ^ressanle Arbeiten von berühmten Autoren erworben In illustrierten Sonntagsbeilage gelangt eine allerliebste Abdruck, betitelt „Ebttlstein", von Antonie Für Inserenten ist da» Wochenblatt das Wirksamste Jusertiousorga«. Von allen im Bezirk erscheinenden Zeitungen hat das ^eublatt die größte Auflage, welche von ^iti» Nullungen auf da« Wochenblatt werden in der Expe- Bitmarckplatz 265, sowie von allen Landbote« und l^^agern entgegengenommen. Auch sämtliche Postan- ^S deutschen Reiche«, sowie alle Laudbriefträger Bestellungen auf da« Wochenblatt (Nr. 8059 des MtungSkatalogs) zum Preise von Mk. 1.40 an. Hochachtungsvoll öie Expedition -es Amts- un- Wochenblattes. Mk. >7-40 >7-41 >3-36 >0-32 >5-38 ' zu Dlks^ S, el-ClauS Humann-H^ A, il-ClauS vertliche ««V sächsische Avgelegeuheite«. Pul-nitz, 25. September. Bei dem gestern hier abgehaltenen Vtehmarkt waren 90 Kühe, 51 Ochsen und 140 Schweine zum Berkaus gestellt. Zum Vorverkauf wurden zirka 30 Stück Rindvieh in den Ställen unter gebracht. — Ein buntbewegteS, lebhafte« Bild zeigt sich heute wieder einmal in P u l « n i tz. „'S ist Jahrmarkt im Städtchen — ein lustige« Treiben." Daß sich diese« lustig« Treiben v >ll entfalten konnte, war der wahrhaft prächtigen Witterung zu danken, die heute herrscht. E« war also kein Wunder, daß sich diesmal schon beizeiten ein lebhafter Ver kehr in den Jahrmarktsstraßen, Gassen und Gäßchen ent wickelte. Die Landleute der näheren Umgebung kamen zu Wagen oder zu Fuß nach hier, um Einkäufe für den Winter zu machen und sich zu vergnügen. Eü mag wenig Artikel geben, die auf einem Pulsnitzer Jahrmarkt nicht gekauft werden können. Hier giebt es BekleidungS-, dort HauS- haltungSgegenstände, hier Korb« oder Eisenwaren, dc Spiel zeug oder Eßwaren. Jeder findet, wa« er bw' '' 'acht. Natürlich kommt dabei auch da« Vergnügen nicht zu kurz weg. DaS Treiben erreichte in den Nachmiitagsstunden seinen Höhepunkt. Nach alledem kann man hoffen, daß der Geschäftsgang heute ein erfreulich flotter gewesen ist, wenn darüber auch Gewisses noch nicht festgestellt werden konnte. Soweit beobachtet wurde, waren die Buden in den Hauvt« geschäftsstunden immer zahlreich von Käufern umstellt. Und wenn diese ihre Einkäufe besorgt, dem jahrmarktlichen Treiben sich hingegrben hatten, dann hatte mittlerweile die herrschende warm« Witterung einen guten Durst erzeugt, der gelöscht sein wollte. ES wurden dann die verschiedenen Gastwirt schaften frequentirt, in denen die Wirte für Stillung von Hunger und Durst reichlich vorgesorgt hatten und so dürften auch die Wirte mit dem erziilten Geschäft zufrieden sein. Groß« Anziehungskraft übten die in verschiedenen Restau rants auftretenden bekannten Volkssängergesellschaften auS. Die Jugend suchte die Säle auf und vergnügte sich dort am fröhlichen Tanze. Pulsnitz. (Eingesandt.) Da» Königliche Mini sterium ist durch eine Zahl Petitionen deS deutschnationalen Handlungs-Gehilfen-Berbande- angegangen worden, für alle KceiShauptmannschaften Sonntag» 2 Uhr-Ladenschluß einzuführen. Wa» da» sür daS seßhafte Bewerbe bedeutet, wird jeder ermessen. Deshalb sollen alle Interessenten die Augen offen halten, damit eine derartige Maßregel hintangehalten wird, welche dem Erwerbsleben unserer Stadt einen weiteren Stoß geben dürfte. In dem oberen Lokale deS Ratskeller» ist eine Versammlung zu morgen, Freitag, Abend 8 Uhr einberusen, wo eine allgemeine Diskussion dieser Frage stattfiaden soll und zu welcher alle Ladcnbesitzer, JnnungSmitglieder, insonderheit auch die, welche ein Interesse an dem Verkehr unserer Stadt haben, - Die Mouroe-Doktrin. ^"Unrund achtzig Jahre her, daß der UnionS- Monroe den nach ihm auch so genannten g^*^satz aufst«llte, daß Amerika den Ameri- Ein und daß demzufolge die Unionsregierung europäischer Mächte in die inneren . amerikanisch«» Staaten dulden werde. ''Doktrin hat sritdrm in dem politisch«» Pro- Neueste Areigniste. 1 Urteil der „Köln. Ztg." über die Auslassungen des französischen Ministerpräsidenten in Sachen Pelletans. t zur Ge^ Herren Lt ches ii anzur^ umkame»-^,, betreten- en keck b^' ein aes-hlnH m Neigen alten i DorssE- ab, den» ^rübeB<, d» Ej,- nnsigein .hen bei><,. ten au« e Wei«" >' tellt, Mänit/' in Inserate für denselben Tag find bis vormittags zo Uhr auftugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum (0 A Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen -Expeditionen nehmen Inserate entgegen. 2 b^isionsverhandlung in Sachen Exner und 4- Okto^^st tt^ Bank) findet am Aukland sind durch eine Panik während einer g^^hechzeit über 100 Menschen ums Leben