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54. Jahrgang Sonnabend, den 6. September 1902 Ar. 106 gestohlen wo'^ gliche Ermi^ Dresden, den 1. September 1902. 31-34 27-30 33-36 30-32 27-2S 24-26 öchst. ihren ^ge listete r.ält. er» . chtw. und alben Kühe ihren venig alben alben alben aast-) kälber -eher mmel »marlscheine >ft genommes^ uptrte, daß ES wird hiermit erneut zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffizieren und Mannschaften dienstlich verboten ist, sich auf Veranlassung von Zivilpersonen mit dem Antrieb von Druckwerken und Waren innerhalb von Truppenteilen oder Behörden — seien dies nun ihre eigenen oder fremde — zu befassen. Den Unteroffizieren und Mannschaften ist zugleich befohlen, von jeder seitens einer Zivilperson an sie ergehenden Aufforderung zum Vertrieb von Druckwerken oder Waren Mn Vorgesetzten Meldung zu machen. Dresden, den I. September 1902. KriegS-Mini st eri um. Freiherr von Hausen. Kriegs-Mini st erium. Freiherr von Haasen. Der von der Flurgrenze Bretnig nach der fiskalischen Straße Großröhrsdorf—Bischofswerda zwischen den Parzellen Nr. 3 L und 4 des Flurbuchs für Grotzröhrsdorf Hin- Wende Dorfweg Nr 722» soll um etwa 15 m nach Bretnig zu in der Weise verlegt werden, daß er in Zukunft zwischen die Parzellen 3 und 3 » zu liegen kommt und im rech- Winkel auf die fiskalische Straße stößt. Widersprüche gegen die durch diese Verlegung bedingte Einziehung des alten Weges sind bei deren Verlust binnen 3 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an ge. ^net hier anzubringen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 4. September 1902 I. V.: von Nostitz-Wallwitz. 47-50 44-46 40-43 36 3S Hrkauntmachnug. ES wird hiermit erneut zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffizieren und Mannschaften dienstlich verboten ist: 1) jede Beteiligung an Vereinigungen, Versammlungen, Festlichkeiten. Geldsammlungen, zu der nicht vorher besondere dienstliche Erlaubniß erteilt ist. 2) jede Andern erkennbar gemachte Bethätigung revolutionärer oder sozialdemokratischer Gesinnung, insbesondere durch entsprechende Ausrufe, Gesänge oder ähnliche Kundgebungen. 3) da« Halten revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften, sowie jede Einführung solcher Schriften in Kasernen oder sonstige Dienstlokale. Ferner ist sämmtlichen Angehörigen des aktiven HeercS dienstlich befohlen, von jedem zu ihrer Kenntnis gelangenden Vorhandensein revolutionärer oder so zialdemokratischer Schriften in Kasernen oder anderen Dienstlokalen sofort dienstliche Anzeige zu erstatten. Diese Verbote und Befehle gelten auch für die zu Uebungen eingezogenen und für die zu Kontrolversammlungen einberufenen Personen des Beurlaubten stande«, welche gemäß § 6 des Militärstrafgesetzbuches und tz 38 6. 1. des Reichs-Militärgesetzes bis zum Ablauf des Tages der Wiederentlaffung bezw. der Kontrolversammlung den Vorschriften des Militär-Strafgesetzbuch« unterstehen. ihofpreife >02. Markts so Lebend.^ Mt. 35-38 36-39 31-34 28—30 25-27 35-38 Sauen l und tasten Ater V. p. Irin. «.5) 1 vertliche ««- sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Sonntag Nachmittag findet eine Frieden«- Uebung der hiesigen SanitätSkolonne statt. Bei der Uebung soll «in größere« Unglück in einer Fabrik angenommen werden. Die Kolonne stellt Nachmittag '/,3 Uhr auf dem Schützenplatze. — Die Gnade König Georg« von Sachsen hat den ehemaligen Kriegsteilnehmern eine pietätvolle Ehrung wieder gewährt. In Sachsen bestand eine alte Bestimmung, nach welcher bei dem Ableben eine« ehemaligen Kriegsteilnehmers, auf Wunsch der Angehörigen, bei dem Begräbnis deS Ver storbenen das Garnisonkommando der betreffenden Stadt 12 Soldaten als Träger stellte. In diesem Jahre ist nun eine neu« Garnisondienstordnung für Sachsen ausgestellt und in» Leben getreten, in dieser Dienstordnung war jene Be stimmung, nebst anderen Verordnungen, fortgefallen. Schmerz lich berührte «S nun die Hinterbliebenen, wenn bei dem Be gräbnis eine» Veteranen da« Garuisonkommando nicht mehr den Wunsch nach Trägern entsprechen konnte. Dir „Ver band deutscher Krieg»-Beteranen", dessen Sitz Leipzig ist, wandte sich bezüglich dieser Angelegenheit an Sr. Majestät König Georg und dieser Tage ging den Garnisonen Sachsen» vom Kriegsministerium ver Bescheid zu, daß «S den Garnison kommando» nachgelassen ist, auch künftighin die Stellung von Trägern auf Antrag der Hinterbliebenen eine» Feld zugteilnehmer» zu verfügen. Bedingung bei dieser Ge währung von Ehrenbegleitung ist, daß die Militärpapiere de« Verstorbenen vorgelegt werden au« denen hervorgehen muß, daß der Verstorbene sich ehrenvoll geführt hat. In Veteranenkreisen herrscht über diese» Wohlwollen des König» große Freude. — Eine üble Angewohnheit bei Kindern ist, die Kerne von Aprikosen, Pflaumen und Pfirsichen von der Schale zu befreien und zu genießen. Diese Kerne enthalten Blau säure, ein Gift, da» schon ganz schlimme Erkrankungen hervorgerufen hat. Die Aerzte warnen dringend vor dem Genuß dieser schädlichen Kerne. E» sollten deshalb alle Eltern während der Obstzeit in dieser Hinsicht ein wach same» Auge auf ihre Kinder haben I — lieber die Aufbewahrung von Aepfeln schreibt die „Magdeb. Ztg.": Nach der ungünstigen Witterung diese» Jahres wird voraussichtlich an manchen Orten die Ernte Winterobst nicht sehr reichlich ausfallen. Um so sorgfältiger sollte man das, was man erntet, behandeln, damit man wenigsten» hierbei nicht noch Verlust erleidet. Um nun Aepfel auf längere Zeit zu konservtren, wird folgende Methode empfohlen: Line gute trockene Kiste wird zunächst an einem trockenen Orte einige Zett gelüftet und dann mit nur guten, nicht angestoßenen Früchten in der Weise gefüllt, daß jede Aepselschicht in reinem, trockenem Moo» gebette: wird. Auf das Ganze wird dann noch 10 Zentimeter hoch Moo» gehäuft, die Kiste durch einen festen Deckel verschlossen und in trockenem Terrain in eine so tiefe Grube gelegt, daß sie noch 10 Zentimeter hoch mit Erde bedeckt ist. Eine zweite Methode besteht darin, jede Schicht Aepfel in der natürlich wieder sehr gut getrockneten Kiste in ganz trockenen Sand zu betten. Dann braucht man die gut zugedeckte Kiste nur auf einem trockenen Dachboden aufzubewahren. Beide Methoden haben sich schon bewährt, sie lieferten bi» in den Juli wohlschmeckende, frisch aussehende Aepfel. — König Georg von Sachsen ist am Mittwoch Nach mittag auf der Bodensee-Insel Mainau zu einem Besuche der daselbst weilenden großherzoglich badischen Herrschaften eingetroffen. — Der bereis gemeldete Besuch Sr. Majestät deS König» beim Kaiserpaar in Potsdam erfolgt am 13. und 14. September. ergtben? Di« Gegner der Zollerhöhungen haben bei den Ersatzwahlen gar keinen Stimmenzuwachs, der einen Um schwung in der BolkSstimmung anzeigt, erlangt, sondern di« Zolltarifgegn«r sind im V«rhältni» zu den insgesamt abge gebenen Stimmen und im Verhältnis zu hundert verglichen eher etwa« zurückgegangen, die hochschutzzöllnerische Richtung ist dagegen, zumal auf dem Lande, wesentlich stärker ge worden und zwar hauptsächlich auf Kosten der gemäßigten schutzzöllnerischen Richtung, die um 2 Prozent an der Stimmen anzahl in den Ersatzwahlen verloren hat. Nach dem Er« gebni« der Ersatzwahlen, und dieser Umstand dürfte künftig auch entscheidend werden, haben aber die Anhänger der ge- mäßigten Richtung in der Zolltariffrage entschieden di« Mehr« hrit, denn zu den Anhängern dieser gemäßigten Zollpolitik muß man nicht nur die Nationalliberalen und «ine Anzahl Konservative rechnen, sondern zu ihnen zählen auch die Ver treter de« ürntrum«. Wenigsten« hat man bi« jetzt noch nicht gehört, daß die Sentrum«partei die Hochschutzzölle be günstige. Nun könnt« noch gtsagt werden: Diese rein zu fälligen Ersatzwahlen in 17 Wahlkreisen beweisen nicht» l — Nun die Volk»stimmung in den Kreisen geht doch au» ihnen hervor, und wenn man bedenkt, daß diese Ersatzwahlen ge- wiffermaßer in allen Teilen de« Deutschen Reiches stattge funden haben, nämlich fünf in den östlichen preußischen Pro vinzen, drei in Nord- und Nordwrst-Deutschland sech« in West-Deutschland, zwei in Süddeutschland und ein« in Mittel-Deutschland, so darf man di«s«n Erfahrung«» schon «ine thpischr Bidrutung brimrffen. Praktisch genomm«», sind ja auch fast alle Konsumenten in Deutschland auch Produzenten, denn auch die Millionen Arbeiter in den Industrien, in den Hütten und Bergwerken und in der Landwirtschaft sind Produzenten, di« durch Zölle bessere Löhne erhalten können. -ter». : Betstunde. Neueste Greigniste. ^ofefsor Lirchow ist am 5. September, Nach mittag 3 Uhr in Berlin gestorben. Kaisertage in Posen nahmen einen recht be friedigenden Verlauf. englische Presse befaßt sich mit der Posener Kaiserreise. Präsidenten Roosevelt ist ein Unfall zuge- ftvßm. P^r Kaiser hat am Donnerstag eine bemerkens werte Rede über die Polenfrage gehalten. Posen ist am Donnerstag ein Kaiser Friedrich- Denkmal enthüllt worden. ^omberlain empfing am gestrigen Freitag die Burengenerale. deutsche Dampfer „Marcomannia" wurde » wegen angeblichen Waffenschmuggels von einem I. Mtianischen Kanonenboot aufgebracht. der neue Zolltarifeutwnrf Gesetz? brennenden palamentarischen Fragen, in d«n«n wie schirr «ndlo» erscheinenden Entscheidnng»schlacht aus >^«iten unermüdlich weiter gekämpft wird, ist «« an s^Bver, den Auigang der parlamentarischen Schlacht vor- iz^S«n. Glücklicher Weis« braucht man ab«r nicht gerade ^ophetengabe zu besitzen, um au« Tatsachen bestimmte ! Üehen zu können, und gewiss« Tatsach«» und sprechen entschieden dafür, daß der neue Zoll- ^Mwrf höchst wahrscheinlich Gesetz werden wird. Die ^sche Richtung in der deutschen Handelspolitik ist S°n, unbestreitbar auch bei den Wählern zum Reich«. Wachsen begriffen. Sozialdemokratische und extrem ^^rrische Zeitungen werden nun gegenüber dieser Be« A??S allerding« rin künstliche« Hohngelächter anstimmen lautem Geschrei rufen: Die Probe maben! Da« Reichstag neu wählen zu lassen. Nun, man ^.An, die Probe auf die zollpolitische Stimmung bereits vielfach gemacht worden ist, und daß sich .Hrodwucherparole" d«r Sozialisten und Freihändler l^^'wShlt hat. In 17 R«iqltag«wahlkreisrn haben > Jahresfrist, also ganz unter dem Eindrücke »^politischen Kämpfe Ersatzwahlen stattgefunden, und U °tn nach dem Stimmenverhältnis diese Ersatzwahlen kernspnec li e? und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt verantwortlicher Redakteur Gtto Vorn in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2 es. ' Prack und Verlag von L. L. Förster'» Erben. des Königl. Kmtsgenickts und des Stadtratkes LU pulsntts. Amtsblatt für den Bezirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz N. s., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstem«, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf. Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Al.-Dittmannsdorf, ^legpamm - kökesse: lvoclienblatfplllsmk. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Älustr. Sonntags blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. so ö-, vierteljährlich t-2», bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. »05g X Wochenblatt Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen.