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Wochenblatt Etliche Hd' kernspneebee !-! H lio. 18 und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt Druck und Verlag von L. L. Försters Erben. Verantwortlicher Redakteur Gtto Dorn in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2S5. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Dllustr. Sonntags blatt und landiU. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 vierteljährlich 4.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 805) x.^o. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags xo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. -es König!, ümtsgerielits und -es §ia-tratkes sru Pulsnitz. itsblatt für den Bezirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, tswalde, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Gberlichteuari, Niederlichtenau, Friedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, ue ats inst« iii^ Telegramm - g-resse: lvockendlatt pvlsmk. QüMlisl 35 rsümerie-Fabri! b«rk, dreiM illen, mit gr0' 1863, vielfach --XnsseMek. huppen, Frost' esserte Fhest' Seife, ä 50 -1 n-Drogerie. W im« UoIivN' ^«borei t, Hohen- tite, Hall^ elle stebev- !:denstoffen luster. sstzo n und ciswert jetschelstraß^ violou iobsr l-l?, mo bsiw , .sororli^" llsu unsslb vsok- Ar. 90. Donnerstag, den 31. Inti 1902. Herr Bezirksarzt Medizinalrat Ur. Span« ist vom 10. August bis mit 13. September dss. Js. beurlaubt. Mit seiner Vertretung während dieser Zeit ist Herr Bezirksarzt Ur. mvü. Streit in Bautzen beauftragt worden. Bautzen, den 21. Juli 1902. Königliche Kreishauptmannschaft, v. Wilucki. 54. Jahrgang. Neueste Ereignisse. Vorbereitungen werden in Reval (Rußland) Mm Empfange Kaiser Wilhelms ans der dor tigen Rhede getroffeil. vielgerühmte Erfinder Marconi ist als „Nicht- Erfinder" entlarvt worden. Besuch des Kaisers beim König Eduard findet, wie jetzt feststeht, zunächst nicht statt Polen und der Kaiserbrsnch in Posen. ^.Kaiser Wilhelm hat bekanntlich gelegentlich der dies- Nen Kaisermanöver, die zwischen dem 3. (brandenbur- A») und dem 5. (posenschen) Armeekorps vor sich gehen stinxn Besuch in der Stadt Posen ansagen lassen. «Iht nun daS allerdings der Bestätigung bedürfende Ge- 2 polnischer Kammerherr habe eS dem Kaiser durch ^d,r Minister nahe legen lassen, den geplanten Besuch biS zum nächsten Jahre verschieben zu wollen, s,,' ^aß indessen hierbei nähere Aufklärungen über dies 'o ausfälliae Ansinnen gegeben worden wären. Wenn , berliner Blättermcldungen glauben dürfte, so wären E dieser angeblichen Bitte oder auch Warnung von Seite bereit» einschneidende Abänderungen in dem ^Nöbchen Programm für den Kaiserbesuch in Posen i,," worden, wonach nur ein rein militärischer Empfang f,, Monarchen unter Ausfall dcS beabsichtigten Auszuges W ^kNjungsrauen, der Schulkinder, der feierlichen Be- zdes Kaisers durch die posener städtischen Behörden - stattfinden würde, ja es wird sogar davon gefabelt, h N der Einzug des Monarchen in der Hauptstadt Posens solchen wie in eine eroberte feindliche Stadt ge. iN solle. Es mag nun zunächst dahin gestellt bleiben, sich mit dem behaupteten Schritte dcS polnischen ^'lherrn verhält, selbst wenn er aber wirklich gethan sEe, lo würde er sicher kaum einen Einfluß DiSp »sitionen de» Kaisers auSzuüben vermögen. Die iih,jungen für die Kaisermanöver im Osten des Reiches A^erschütterlich fest und hiermit auch das Erscheinen w der Stadt Posen, das höchstens durch ganz ^dhene Ereignisse oder durch eine plötzliche Er- Monarchen in Frage gestellt werden könnte. H das Ansinnen an den Kaiser, er möge seinen Bosen um ein Jahr verschieben, durch Besürch- °°utschfeindlichtk Demonstrationen der polnischen Be- "ährend der Anwesenheit des Kaisers oder gar M^leien, vielleicht selbst Attentatsversuche gegen Person des Landesherrn veranlaßt worden sein, k die echte, furchtlose Hohenzollernnatur des Nid schlecht kennen, wenn man annehmen wollte, s °U» solchen Erwägungen den angekündigten Auf- M Posen verschieben. DaS Leben jede» Monarchen Hand, auch die weitgehendsten persönlichen ^M^maßregeln für ihn werden niemals eine genügende k^io, obgeben, daß er nun durchaus gefeit gegen »V, Nebrecherische Anschläge seitens elender Mord- ' und die« gilt natürlich auch für unsern geliebten möchte indessen zu bezweifeln sein, ob wirk« ÄNten <^*lm in Posen irgend etwas für seine Person ih "Mte. Auch wenn man ohne Weitere« zugiebt, Az^Aleren Kreisen der preußischen Polen durch die ^er A - deutschfeindlichen Hetzereien und Wühlereien Autoren wie der polnischen Presse eine gewisse ^tz^,d«rvorgerufen worden ist, so ist hiermit doch noch "--^sagt, daß sich dieselbe gegen den Träger der ^»gemalt kehren könnte. Die Neigung zum "Helmold liegt dem polnischen Volkscharakter ^»t s""' so heißblütig auch da« polnische Tem- Ä di Q " ""d e« ist daher kaum anzunehmen, '.^"mmung, welche in der polnischen Bevölkerung da« staatsfeindliche Treiben gewissenloser ja "ud nationaler Fanatiker allmälich erzeugt ' oirlleicht in einem Anschläge auf den Kaiser Luft machen könnte. Sollte jedoch etwa geplant sein, so eine Art polnischen Putsches während des Aufenthalte« des Monarchen in Posen in« Werk zu setzen, so müßten sich doch die An. stifter eines solchen törichten Streiches selber über ein der artige« unsinniges Unterfangen klar sein. Die Stadt Posen und ihre Umgebung werden zur Zeit de« Kaiserbesuche« über und über mit Militär angefüllt sein, so daß eine versuchte deutschfeindliche Demonstration im Nu erstickt wäre, deren Urheber hätten dann einfach noch die gesetzlichen Folgen eine« solchen leichtsinnigen Vorgehen« zu tragen. Es ist deshalb nicht einleuchtend, warum unser Kaiser den projek- tirten Besuch in Posen wieder ausschieben sollte, und ebenso wenig ließe sich einsehen, wie so Abänderungen in den Einzelheiten deS Kaiserbesuches, wie die behaupteten, zu recht fertigen wären. Die Stadt Posen, wird ja nicht nur von Polen, sondern auch von Deutschen bewohnt, und zwar mindestens zur Hälfte, und letztere haben gewiß allen An spruch darauf, daß in den Festsetzungen für den Empfang deS Kaisers, bei denen doch gerade das deutsche Element in Mitwiikung kommen soll, keinerlei Abänderungen getroffen werden, die als Furcht vor dem Polentum auSgelegt werden könnten. Vertliche und sächsische Augelegeuhettea. Pulsnitz. An hiesiger Polizeistelle sind als gefunden abgegeben worden: eine Schiefertafel, ein Stück Schürzen- stoff, ein Schlüssel und eine Kindermütze. Pulsnitz. Von der Kaiserlichen Oberpostdirektion Dresden geht uns mit dem Ersuchen um Abdruck Folgen- deS zu: Ungeachtet wiederholter an daS correSpondirende Publikum gerichteter Mahnungen, die Drucksachen so zu verpacken, daß da« Hineinschieben anderer Sendungen ver- hindert wird, kommen noch häufig Fälle vor, in denen Postsendungen, die sich in Drucksachen eingeschoben haben, garnicht oder doch mit erheblicher Verzögerung in die Hände der Adr.ssaten gelangen. Diese Unzuträgltchkeiten würden nicht schwer zu verhüten sein, wenn daS Publikum die nach stehenden Winke für eine zweckmäßige Verpackung der Druck sachen beachten wollte. Bei größeren Drucksachen, die unter Band geschickt werden sollen, bietet sich als wirksamstes Mittel zur Vermeidung breiter Spalten die Anlegung eine- Kreuzbandes an Stelle des einfachen Streifbandes. Kann man sich hierzu aber nicht entschließen, dann sollte wenig stens ein auS gutem Papier gefertigtes Streifband «o eng wie nur möglich um die Drucksache gelegt und außerdem eine feste kreuzweise Umschnürung mittels Fadens oder Gummi bandes herumgeschlungen werden. Bei Drucksachen, die unter größeren Briefumschlägen zur Absendung kommen sollen wären tunlichst Umschläge anzuwenden, deren Verschlußklappe sich nicht am breiten oberen Rande, sondern an der schmalen Seite befindet. Jedenfalls soll man die Verschlußklappe nicht in den Umschlag einstecken. Soll der Inhalt vor dem Herausfallen geschützt werden, so verwende man Umschläge, deren Verschlußkluppen einen zungenartigen, zum Einstecken in einen äußeren Schl'tz des Umschlages eingerichteten Ansatz besitzen. Auch in anderen Formen hat die Papierindustrie bereits siche, nde Drucksachenhüllen auf den Markt gebracht. — Die Witterungsaussichten für den Monat August stellen sich noch dem 100jährigen Kalender wie folgt: Am 2. trüb und regnerisch, am 6. schön, am 7. Platzregen mit Gewitter, am 8. wieder schön, vom 9.—17. regnerisch, am 18. Gewitter, Sturm und Platzregen. Rudolph Falb pro phezeit sür die ersten zwei Drittel des August Trockenheit bei steigender Temperatur mit vereinzelten stärkeren Nie- Verschlügen am Ende der ersten Woche. DaS letzte Drittel deS Monats soll regnerisch werden. Den 3. August be- zeichnet er als einen kritischen Termin I. Ordnung, den 19. als einen solchen H. Ordnung. — In der Nacht zum Montag stürzte in Burkau bei Bretnig der Besitzer deS ErbgerichtS Mattik auS seinem Wohnzimmcrsenste: auf die Straße; er liegt besinnungslos darnieder. ArnSdorf. Die Gemüter sind über die grauen- hafte Tat, die am 2b. Juli hier geschehen ist, »och immer tief erregt. Der Grund jenes erschütterndenFamiliendrama'S ist noch immer ein Rätsel. Eine gewisse Unruhe will man an Lohse in letzter Zeit bemerkt haben. Ein Leiden an dem einen Knie soll ihn besorgt gemacht haben. Mit den Seinen lebte L. im besten Frieden, noch am Abende vor der schaurigen Tat hatte er sich mit Frau und Kind und einer zum Besuch anwesenden Nachbarin freundlich unter halten und sich dann ohne auffallende SemütSerregungen zur Ruhe begeben. Den Umständen nach soll eS den so schwer Verwundeten so leidlich gehen und hoffen die Aerzte, sie am Leben zu erhalten. Dresden. Se. Majestät König Georg hat seine Teilnahme an dem schweren Unglück in Plauen t. V. ausgedrückt durch ein Telegramm, welche- er an den Ober- bürgermeister vr. Schmidt gesandt hat. Dasselbe hat fol genden Wortlaut: „Soeben lese Ich in der Zeitung von dem Un glück, daS gestern in Plauen geschehen ist. Mit der herzlichsten Teilnahme bitte ich um Nachricht von dem Umfange der Katastrophe Georg." In dem Antworts-Telegramm heißt eS u. A., daß sich die Verletzten nach soeben eingeholter Erkundigung verhältnismäßig gut befinden und daß Hoffnung besteht, Alle am Leben zu erhalten. Dresden, 30. Juli. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz Friedrich August traf gestern Abend in Danzig ein und besichtigte heute Vormittag die Marienkirche den ArtuShoi, daS Rathaus und die GieldzinSb'sche Samm lung. Der Kronprinz beabsichtigt, heute Nachmittag 3'/« Uhr nach Königsberg weiter zu reisen. — AuS Rehefeld wird gemeldet, daß Ihre Majestät die Königin Witwe im besten Wohlsein am Sonnabend dort cingelrvffen ist. Ihre Majestät unternimmt, wenn daS Wetter eS erlaubt, Spaziergänge und Ausfahrten. Am Montag trafen Graf und Gräfin de Witten, geb. Gräfin von Strachwitz, zu längerem Besuche in Rehefeld ein. Heute Nachmittag empfing die Königin-Witwe eine Deputation, bestehend auS dem Pastor Schindler aus Herm-dorf und den Gemeindkvoistehern von Rehefeld, HermSdorf und Seyde, die die Teilnahme ihrer Gemeinden am Hinscheiden Sr. Majestät des Königs Albert aussprach. — Mit freudiger Genugtuung kann mitgeteilt werden, daß in dem Befinden Sr. Exc llenz deS Herrn Kriegs- Ministers von der Plan tz eine wesentliche Besserung ein getreten ist. Der Herr Minister, der sich nach wie vor in dem ländlichen Grundstücke in Hosterwitz (im Wohn haus Carl Maria v. Weber'S), welche- die Familie bereits seit länger als 20 Jahren in jedem Sommer bewohnt, unter der hingehenden Pflege ,einer Gemahlin befindet, hat vorgestern daS Bett verlassen. Natürlich bedarf Se. Excellenz aber noch längere Zeit der Schonung. Radeburg, 29. Juli. In eine recht sorgenvolle Lage sind die Eltern zweier hiesiger Tischlerlehrlinge, sowie deren Meister gebracht worden. Am vergangenen Sonntag war den beiden Lehrlingen erlaubt worden, in den hiesigen Wald nach Pilzen zu gehen. Die beiden 14jährigen Jüng linge sind aber bis -lienLtag, noch nicht zurückgekehrt. Ob denselben im Walde rin Unglück zugestoßen, oder, wa« auch nicht ausgeschlossen sein könnte, ob beide da« Reisefieber be kommen haben, da einer von ihnen tagS vorher die Aeuße- rung getan, daß in den nächsten Tagen eine Reise nach Kiel gemacht werden sollte, hat sich noch nicht feststellen lassen. — Bei B ä r e n st e i n fiel der dortice geachtete Guts besitzer Häßler einem Jagdunsoll zum Opfer. Der 68 Jahre alte Herr war abends nach 9 Uhr auf den Anstand gegangen, war auf einem Kleefeld zu Fall gekommen und halte dabei, wohl vorsichtshalber, daS Gewehr von sich ge worfen. Aber gerade dadurch war der Schuß loSgegangen und Häßler hatte die volle Schroiladung in den Unterleib bekommen, dadurch wurde er so schwer verletzt, daß er bald darauf verschied. — Die Kosten deS Leipziger BankprozesseS be tragen nach den bisherigen Feststellungen rund 65 000 Mark. — Eine aufregende Szene spielte sich am Sonntag Abend in der zehnten Stunde im Grundstücke Körnerstraße 13 zu Leipzig ab. Daselbst war die zirka 60 Jahre alte Witwe Engelhardt mit Aufwärmen von Milch beschäf«