Volltext Seite (XML)
Wochenblatt kri'lispeecket' Telegramm - 8-kesse - - »o. iS. lOocßeliblatt plllsnik. für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt Druck und Verlag von L L Förster'» Erben. Verantwortlicher Redakteur Gtto Vorn in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. 54. Jahrgang Sonnabend, den 17. Mai 1902 Königliches Bezirks-Kommando Bautzen. de. Diakos für den K'" nns Riklis L7) PasM Pistor Schulze. Diafonu- Der Stadtrat. vr. Michael, Bürgermeister. O ziehe ein in alle Herzen, Du Fest voll hehrem Gnadenschein, Du Wonnefest der Blütenkerzen — O komme, Pfingsten komm' herein ! Hinweg drum mit den letzten Klagen, Die noch gebar des Winters Zeit, Zu Ende mit den alten Plagen, Vergessen sei das letzte Leid — Strahlt nicht ringsum in Flur und Auen Der Hoffnung Bild, das Maiengrün? So mög' das hoffende Vertrauen In allen Herzen widerglühn! So sei willkommen, Tag der Maien, In deinem Rauschen wunderbar, Wir Alle wollen unS dir weihen In deinem Lichte rein und klar — -Lotterie. sind mit »rr MS Idruck verboten.! auration vo" Muller, mzerstr 1 pro Wcch^ Diejenigen Unteroffiziere und Mannschaften de» Beurlaubtenstandes (auch Ersatzreservisten), welche mit der Führung von Motorfahrzeugen (Personen- sowie Last-Selbstfahrer) t find, haben die« bi« spätesten« 22. Mai 1902 dem Meldeamt Kamenz unter Einsendung ihres Militärpafleö zu melden und dabei das System des Motorfahrzeuges, in dessen ^"8 fie ausgebildet sind, anzugeben. Von Neuem grüßt im LenzeSrauscheu Das Fest der Maien wonnesam — Der Offenbarung läßt uns lauschen, Die uns in seinem Wehen kam, Und die aus tausend Blütenleben Verkündet, was der Herr verheißt: Ich will ein neues Herz Euch geben, Euch schenken einen neuen Geist! drin wohnt, wenn e« für die Ewigkeit lebt; in der Natur kommt auf die Zeit de« Blühen« eine Zeit der Absterben«, im Leben zieht auch der Herbst und Winter rin, mag ver gehen, wa« nicht bleiben kann, wenn nur da« Herz ein« bleibt mit seinem treuen (Sott. Frühling im Herzen schafft fröhliche Pfingsten, macht glückliche, selige Menschen auf Erden — wie geschieht da«? Da« Tote muß lebendig werden. Die Natur ist un« darin «in Gleichni«; e» ist FrühlmgSait, alle« Schlafende aufzuwecken auf der Wiese und am Baum, neue« Leben dahin zu tragen, wo alle» er storben schien. In der Jüngergemeinde zu Jerusalem qiebt» betrübt« Herzen, gehaltrn« Augen vor Pfingsten, der Glaube ist schwankend geworden, da» Gott«»wort der Verheißung ist in ihnen wie erstorben; aber zu Pfingsten kommt neue« Lebe« über sie, Trauriak«it und Verzagtheit wird verdrängt durch Freudigkeit und Stärk«, n«u« W«g« werd«n glaubenS- voll «ingrschlag«». N«u«« L«b«n muß in di« H«rzrn hin«in durch Gott«« Geist, der rin Geist der Kraft ist, mit andern Worten: Der Glaube muß in di« Hrrz«n hinrin und «r bricht sich durch wi« d«r Frühling trotz all«r Winterstürme. Die schwäbisch« Nachtigall, Gerok, singt davon: „Hab lang gerungen, den tiefen Schmerz hinabgeschlungen in« stille Herz, Bi« ich den Jammer nicht länger trug, und Gotte« Hammer mein Herz zerschlug. Da hat di« Rinde so dumpf gekracht, wie Ei« im Winde der Frühling«nacht; Wa» lang verhalten, dringt nun hervor au« tiefen Spal ten steigt'» warm «mpor.* Da» neu« Lebrn hat s«in« Zeichen : Atmen, Wärme, Hoffen, Lust, Reden. Kein Leben ohne Atmen; kein Christentum ohne da» Atmen der Seele, ohne Gebet. Al« au» dem Saulu» «in Paulu« g«word«n war, hi«ß «» von ihm: „Sieh«, «r b«t«t*; noch heut« sagen di« Heiden von einem N«ubek«hrten, «r sei ein Beter geworden. Wie steht« in unsrer Gemeinde, in unsern Häusern mit dem Gebet? Ist Lebrn unter un« Christen oder noch der Tod? Geist de« Hrrrn, lehr un« recht« B«t«r w«rd«n! K«in L«b«n ohnr Wärm«; k«in Christ«nh«rz ohn« die herzerwärmende Lieb«, und di«s« Lirb« hörrt nimm«r auf. Von d«n alt«n Christin sagt«n bewund«rnd di« Hridrn: „S«ht, wie sie einander lieben* ; di« Lieb« allein gewinnt auch hrut« noch die Herzen, di« noch nicht od«r nicht mehr d«m Herrn gehören. Wie steht« unter un« mit der Liebe, di« dir Kluft überbrückt, die Ständ« versöhnt, die feindlichen Brüder verbindet, in di« Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. -es Königl. rimtsgepickts un- -es Sta-tnatkes LU pulsntts. Amtsblatt für den Bezirk des ASnigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz rn. s., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Aswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, tichtenberg, Al.-Dittmannsdorf, Hand statt d«» Schwerte« den Palmzweig drückt, den Mund statt mit giftiger Rede de« Haffe« und der Verleumdung mit wohlthuendem, versöhnlichem, entschuldigendem, heilendem Wort erfüllt? Große Aufgaben sind gerade in unseren Tagen voll Verbitterung und Verhetzung der Liebe gestellt und werden sie nicht rechtzeitig gelöst, so bricht der Krater de« Haffe«, der Unzufriedenheit, der Empörung au« und bringt Verderben und Verwüstung über da« Land. Geist de« Herrn, zünde an die Lieberflamme: einer für alle und all« für «inrn und jedem da« Seine! Kein Leben ohn« Hoffen ; kein Christenlrben ohne die Hoffnung, di« jung er« hält und nicht alt werden läßt. Wi« steht« mit unserem Hoffen? E« giebt in der Gegenwart weit« Kreis«, di« dem Prffimi«mu« huldigen, die nur Schatten sehen und kein Licht mehr, die keinen Mut und keine Kraft mehr haben, den Kampf mit den da« gesund« Volksleben bedrohenden Mächten aufzunehmen, weil sie die Hoffnung auf einen guten AuSgang haben fahren lassen. Al« Christen aber hoffen wir für unser Volk auch in seinen größten Nöten, hoffen für eine Gesundung unserer Verhältnisse, auch wenn andre alle- verloren geben; mag der kalt« Verstand auch sagen: „eS geht zu Ende*, der hoffend« Glaub« und di« gläubige Hoffnung sagt doch: „«» muß doch Frühling werden!* Kein Leben ohn« Lust und Fr«ude am Leben; kein Christentum, da« nicht fröhlich wäre und fröhlich machte nach der Losung: „al« die Traurigen, aber allezeit fröhlich." Wi« strht« mit der rechten Christenfreude? Wrltsreude und Lustbarkeit genug und sie endet nicht selten mit Ekel und lleberdruß und Verzweiflung, sie hat im Gefolge eine sittliche Verrohung de« Gemüt««, «inen gnnzrnlosen Leichtsinn, der in den Tag hinein lebt und dem e« auf ein Unrecht mehr oder weniger nicht an kommt, sie weiß nicht oder will nicht wissen, daß sie auf vulkanischem Boden tanzt und spirlt, lacht und scherzt. Christen nehmen an allem teil, wa» Gute« und Schöne« und Edle« aus Erden ist, sie haben eine Freude, di« ti«f«r, rrin«r, hriliger ist al« die flüchtige, rauschende Lust der Welt; aber sie vergessen neben dem Wort: „alle» ist euer" da» andre nicht: „ihr aber seid Christi.* Geist de« Herrn, schenke un« die Freude, die niemand von un« nehmen soll! Kein Leben ohne Rede; kein Christenleben ohne freudige« Aufthun de« Munde«. Im Frühling erwachen die Töne draußen, während im Winter alle« schweigt; stumm und kult ist di« Signatur de« Tode«, warm und beredt die de« Leben«. Zieht der Frühling in« Land, dann singen die Vögel am schönsten und da« Menschenherz möchte mit ihnen um die Wette jubilieren; vl-lc B-rsl-wfung ° - losigkcll. low>- theile find: , : i gr., Biltcrk^- uckcn Theilen lcrzustcllen. Neueste Ereignisse. ^ilie Zola nimmt wiederum Dreyfus gegen An- Mndung in Schutz. Sonnabend findet in Madrid die Krönung König Alfonsos XIII. statt. ^ Tolstoi bricht in einem Briefe an den Zaren kne Lanze für seine armen Landsleute. König von Schweden und Norwegen ist am Donnerstag von Paris in Wiesbaden einge- "vffen, um Kaiser Wilhelm einen Besuch ab- Watten. '" vorgestrigen Donnerstag sollen die Bespre- Aungen zwischen den Burenführern und den Vurghers in Vereeniging begonnen haben. ^ Nachrichten von den von Vulkanausbrüchen heimgesuchten Inseln lauten immer trostloser. Fröhliche Pfingsten! lacht un« jrtzt d«r L«nz durch« weit g«öffn«t« »c Fink schlägt und die Nachtigall singt, F«ld und , ^h«n im Frühling«schmuck; da writ«t sich die Brust, da« Herz, au« der Eng« d«r Arbeit, d«« vchen dir „fahrenden Leut* in« Weite. Neben «jz Achten hat sich un« Pfingsten am tiefsten in« Grdächt- von der Jugendzeit her, diesem köstlichen U ? »n Leben, wo Lust und Liebe sich begegnen, wo «I» gz al« gäbe «» überall neu« Knospen und Blüten, «»zM un, die ganz« Welt offen; in der Erinnerung »dH Zeit werden die alten Herzen wieder jung »h »Nwieder glauben und hoffen. Pfingsten zielt "uf die Herzen ab, und ist« erst da Frühling ze ucht 'ft da« schöner al« der schönste Len, und «Mi'-Mcher al« die fröhlichste Jugendzeit; und dieser »H di. nicht, ob auch di« sonnig« Mairnztit sch«idrt Aschen Vlum«n v«rw«H«n. Di« Haar« w«rd«n H°» «ug«n schwach, aber wa« schadet«, wenn nur i Mg bleibt und e« bleibt jung, wenn di« Ewigkeit Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Beiblätter: llülustr. Sonntags blatt und landet,. Beilage. Abonnement: Monatl. so , vierteljährlich t.2S, bei freier Zustellung ins Saus sowie durch dee Post unter No. 8OLA z.^o. Pftugstschitszeu betreffend. d. Nach Z 139 o der Reichsgewerbeordnung wird hiermit während deS Pfingstschießens, d. i. vom Montag, den 19. bm. Donnerstag, den 22. Mai d. I., das Offenhalten der ""»Wellen auf dem Schützenplatz bi« 1 Uhr nacht« gestattet. Schaubuden, Karruffel« und dergleichen sind an diesen Tagen ebenfall« spätestens 1 Uhr nachts zu schließen. Pulsnitz, am 17. Mai 1902. i!g- 2 SW 383 (M H 58 178 big 733 3, 45 906 603 153 4>° (500> 78b 3M M 604 3S8 606 634 H '44 Mb 194 6°S 37« !7 146 323 W S 79 904 86g 123 H 2 174 280 244 6? 3b 500 583 W U 109 969 9b0 22- d» ' «26 2 900 321 749 4'-7 b 87 400 ,1M> 4 . 774 2bb 348 Ml Z 897 98 868 M2 M 89 644 464 28l M 169 127 2S6 S73 4« > 529 32 96 l 6kl > 952 82« 6« IBS d» ! 477 77 223 392 Z 68b 73b 804 736 4i« 77 3b6 iMM M Z ! 40 449 33b 8-2 Z 99b 667 749 92« 6 899 669 79 3 587 W 533 A 659 353 98b 547 I- 439 977 293 17' °! 935 ÄS 978 « 3 748 49 34 SS 8 865 893 623 454 604 ÄvEl .9 924 232 b°S b-» b (1000» 926 4Sb H 192 864 594 73» Ä 388 557 771 219 A 470 214 49« v« 1,1 956 .2«, U 472 61 599 »I M 31b 374 106 SS U 674 844 Wl«»L 12 ,bMi 431 4I9Z 43 763 3« 308 « 86 b6 73 416 314 § !6 265 566 7MlE 785 613 blb Ml L 14 272 4S81SL 286 78 -64 Ml >93 817 I-b 11 18 798 14 7° 322 925 58 4.2 35 9 177 1« >76 738 .23 lllz.- 757 3.6 rU 670 8.8 2.2 «42 457 456 °2 716 518 578 751 4 <2000, 916 > : 466 430 b.I1°l^ 583 447 487 -Z 10 617 <200°> » 773 <1060. 573 710 743 439 >4-^ 788 401 jz 1 680 102S5bMl>:,z 721 133 162 Ä-S 1 (I000> 19« 827 504 90415-4 133 627 448294^ 97b 542 943 12fÄ 1918 265 339^ 769 985 458 SA 97 664 5 M« >> K 336 113 987 bN ^ 9 511 426,1°°°.!^ 383 496 « 9l°H 353 89 595 M', . (500, 213 6,6 A 179 677 237 645 384 b-,6 )00> 332 big >1 780 354 335 905 A A 154 106 70b A K 542 107 94« K« 1 297 239 (E Lj 7 349 761 «EL KbH 55 7S87K , 248 66 7V48S>A . 8'28 351 3«b «7^7 51 494 48S>S-l A 78091 bOO 2 810 72 336 S-. 133 396 39 147 ZsB >148 743 99 K Fl 8«584 888 2." )3 357 738 41»^ 552 777 942 294 508 967 S01^, 1 937 332 SÄ -,4 . 1 59 41000» 504 711 908 ^ ciooo> MZK 99 878 8b A 9 <1000» 38 SS4 00» S8r 351 E 00, 642 888 «sl 0, »«405 948 2 - 291 839 532 « 331 203 723 1- A 839 37 185 bS°.^ 167 470 106 ^^7 10 226 57S 127 ZOO 695 139 4» Al 8 414 20 58 F 917 494 621 916 104 34b reu Gewinnen: d 10,ci.0, 17 ä DfingstglolRön Gewiß, es liegt ein hehrer Segen In des Pfingstenmorgen Pracht, Sie läßt in Herz urd Seele regen Sich herrlich neue Lebensmacht — Hinweg mit Zagen drum urd Bangen, Jetzt frommt ein kühnes Wagen nur — Was soll die Träne auf den Wangen, Da Freude pulst durch die Natur?