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Sher — 4 A "kn'lS der Stoffe d^ , erfolgt «. »evv' r1«I». . Betstunde, d' is, Mitseiek Pastor Sch«^ erten männü^ Lrnxvll ->nd den en Preil'' ft von ^0», Bestellung Wochenblatt keenspnec b e e Telegramm - 8-resse: sto. 18 lvoclienblatt pulsnik. IL für Pulsnitz und Umgegend Druck und Verlag von L. k. Förster's Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2.65. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. Amtsblatt für den Bezirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, unifaffend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. s., Bähmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ghorn, Oberstem«, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Zriedersdorf - Thiemtndorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Inserate für denselben Tag find bis vormittags xo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Amts-Blatt -es König!, kimtsgenickts rind -es Sta-trakkes »n plllsniks Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 , vierteljährlich z.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 8059 ^l z.-zo. Ar. 49. Sonnabend, den 26. Aprik 1902. 54. Jahrgang. Der Gasthauspachter Gruft Seifert in Groszröhrsborf beabsichtigt, in dem unter Nr. 111 des Brandversicherungskatasters für Großröhrsdorf gelegenen Grundstücke eine Tchlüchteret zu errichten. Nach Z 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf ^sonderen Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubrinoen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 25. April 1902. von Erdmanusdorff. Fanatismus und Korruption in Rutzland. Immer mehr häuft sich daS Beweismaterial dafür, daß b>« Ermordung de« russischen Ministers Ssipjagin kein pri» Vater Racheakt, sondern die Tat eines fanatischen Revolu- iionS-KomiteeS ist, dem nicht nur Studenten, sondern auch W einflußreich« andere Personen in Rußland angehören, «in deutlichsten geht die« daraus hervor, daß bis heute jemand weiß, wer der Mörder SsipjaginS eigentlich ist, b«nn alle Angaben, die der Verbrecher über seinen Namen »Nd Stand machte, haben sich hinterher al« unwahr heraus- rchellt, und dieser junge Ruffe macht sich nur ein Ver- Mgen darau», die Polizei und die Untersuchungsrichter Mch dicke, schöne Lügen zu verspotten. Nun ist aber durch den Brief eine« jungen russischen Gelehrten Doktor Julius "ierbaum herauSgekommen, daß auch auf den jetzt eben ^stoffenen russischen Kultusminister Wannowski «in Attentat dem Revolutions-Komitee beschlossen worden war. DaS dm, den Minister WannowSki zu ermorden, war auf vr. "ltkbaum gefallen. Statt aber den Minister zu erschießen, Achoß flch Doktor Bierbaum selbst, und in einem an seine Mutter gerichteten Briefe hat der unglückliche junge Mann, 'N Nicht den Mut hatte, da« furchtbare Verbrechen des Ministermordes auszuführen, einen Teil der Verschwörung dittaten. So hätten leicht in wenigen Tagen zwei russische Minister dem revolutionären Fanatismus zum Opfer fallen vnnen. Aber zum Unglück für Rußland steht dem radi- >»Ien Fanatismus unter den russischen Studenten und unter dis!«» unzufriedenen, aber gebildeten Eleinenten de« Zaren» ein noch schlimmerer reaktionärer Fanatismus gegen- dder. Der Zar Nikolaus wollte ohne Zweifel einige maß- liberale Einrichtungen für Rußlands Schulen und Universitäten «inführen, aber der Oberprokurator de« heiligen ^nod ProbjedonoSzew hat mit Beharrlichkeit die Aufrecht- sdMtung der alten Zwangs» und Kontrollmaßregeln ver- "vgt pnd offenbar nun auch, wie die Entlassung de» ein ^nig liberal denkenden CultuSminister« Wannowski be llst, durchgesetzt, denn der neue russische CultuSminister Achwe gilt nur al« ein Werkzeug in den Händen de« ^virprokuratorS de« heiligen Synod, und die russische Re- Mlung wird nun erst recht zur Reaktion zurückkehren. So . M sich in Rußland eine fanatische Regierungspartei und fanatische Revolutionspartei gegenüber, die einander M Leben und Tod bekämpfen, und e« ist sehr leicht möglich, in Rußland eine ganze Aera politischer Morde und Achaten in blutige Erscheinung treten wird, zumal bei der Mschen Revolutionspartei bekannt ist, daß die rücksichtslose Praxis der reaktionären russischen Regierung weder Leben, "vch Eigentum ihrer Gegner schont. Dazu kommt, daß ein ^°ber Teil der russischen Gesellschaft, die Beamten nicht ^genommen, den ganzen jetzigen Zustand der Reaktion äußerlich zustimmend hinnehmen, aber in ihrem Herzen ^formen wünschen und mit den Revolutionären sym- *Wr«n. Nur die Festigkeit des russischen Reiches an sich »d da« strenge Polizei-Regiment sind im Stande, solchen ^»tischen Bewegungen Stand zu halten, aber vorwärts "v dabei Rußland nicht kommen. ^ertliche und süchfische Angelegenheiten. Pulsnitz. Bei dem heute abgehaltenen Viehmarkie 23 Ochsen, 6b Kühe und 178 Schweine zum Ver. ^' gestellt. 1b Kühe waren bereits im Vorverkauf in " Ställen untergebracht. H PulSnitz. Nachdem die letzten sonnigen Tage die Station sehr gefördert haben, ist nun in den nächsten der Eintritt der Baumblüte zu erwarten; in erster dürfte dies die Kirschbäume betreffen, die in der tzu« un« mit ihrem duftigen weißen Blütenmeere c iucken werden, vorausgesetzt, daß nicht ein Rückschlag in S«genwärtigen Witterung erfolgt. Da« Auge wird sich bald wieder, freilich auf eine nur leider sehr kurz be» Zeit, an der Schönheit blühender Obstbäume satt können. ES ist dies für den Naturfreund wohl die "We Zeit, wenn er hinauSwandern und sich an dem zarten und duftigen G>ün und an dem Blütenmeer «äume und Sträucher ergötzen kann. — Vom 1. Juli d. I. ab wird im Bereich der säch sischen StaatSbahnen ausschließlich russisches Petroleum verwendet. Bisher war solche- in etwa der Hälfte des Bereiches eingeführt; daS amerikanische Petroleum bleibt nunmehr gänzlich ausgeschlossen. Bischofswerda, 23. April. Am Montag Nach mittag V«b Uhr erschien in Begleitung deS Stadtverord» netenvorsteherS, ReichStagSabgeordneten Gräfe, KreiShaupt- mann Geheimer Rat von Schlieben aus Bautzen im Ex- pedltionSzimmer deS Bürgermeisters vr. jur. Lange und überreichte demselben in feierlicher Weise und mit entspre chender Ansprache daS ihm von Sr. Majestät dem Könige allergnädigst verliehene Ritterkreuz 1. Klosse des Albrechts- orden«. Dresden. Eine seltene Auszeichnung wiederfuhr am Montag Abend dem Centtaltheater anläßlich der großen WohlthätigkeitSvorstellung zum Besten des AlbcrtvereinS. Derselben wohnten Königin Carola, Prinz und Prinzessin Friedrich August, sowie Prinz Johann Georg in Beglei tung des Kommerherrn von Metzsch-Reichenbach, der Frau Oberhofmeisterin von Pflugk, deS HosmarschallS von Tümp- ling und deS Oberleutnants Garten-Krast bei. Die hohen Herrschaften wurden im Vestibüle des Theaters von den Direktoren Dengel und Kammsetzer, sowie von Holjuwelier Heinrich Mau ehrfurchtsvollst begrüßt und nach den beiden Prosceniumlogen deS 1. Ranges geleitet. Beim Eintritt in dieselbe intonierte die Theaterkapelle „Gott sei mit dir, mein Sachsenland-, woran sich der Vortrag der Weber» schen „Jubelouverture- schloß. Die sich anschließende Sach» senhymne hörte daS zahlreich erschienene Publikum stehend an. Den Damen des Königshauses waren prachtvolle Bouquetts von Flieder und Rosen beim Eintritt in die Logen überreicht worden. DaS Programm verzeichnete die besten Nummern und fand den lebhaften Beifall der hohen Herrschaften. DaS Haus war festlich erleuchtet und sehr gut besucht. — Sächsischer Landtag. Die 2. Kammer verwies am 22. d. M. den 2. Nachtragsetat in allgemeiner Vorberatung an die Finanzdeputation Dann genehmigte die Kammer Titel 48, (1. Rate für den Umbau des Bahnhöfe« Schön feld) und Titel 52 (2. Rate für den Bau der Linie Wei ßenberg Radibor) de« außerordentlichen Etats nach den Deputationsanträgen. Am 24. April genehmigte die Kam» mer die den Berg-Hütten» und Münzetat betreffenden Po sitionen. — Die erste Kammer deS Sächsischen Landtages trat am Donnerstag, den 24. April, mittags 12 Uhr zur 4b. öffentlichen Sitzung zusammen, an der am RegierungStische StaatSwinister vr. Rüger und im Plenum Ihre könig lichen Hoheiten die Prinzen Georg und Friedrich August teilnahmen und bewilligte mit nur unwesentlichen Aende- rungen aus Antrag der zweiten Deputation, für welche Se. königliche Hoheit Prinz Georg referirte, die in den Kapiteln 73 bis 87 eingestellten Summen für daS Finanz ministerium nebst unmittelbaren Dependenzen, die Ver waltung der Staatsschulden, den königlichen Großen Gar ten, die Forstakademie zu Tharandt, die Bergakademie zu Freiberg, die Straßen- und Wasserbauverwaltung, die Hochbauverwaltung, die Bauverwaltereien, die Albrecht-- burg in Meißen, die Landeskultur- und Aliersrentenbank, die JmmodiliarbrandversicherungSbeitröge und für allgemeine Ausgaben für bauliche und technische Zwecke sowie für daS Departement der Finanzen. Weiter überwies daS Haus eine Petition der Vereinigung berufsmäßiger Bürgermeister und Gemeindevorstände um Heranziehung der sogenannten Sachsengänger zu den Gemeindeanlagen der königl. SiaatS- regierung zur Kenntnisnahme, woraus die Sitzung geschlos sen wurde. In der Sitzung am Freitag, den 2b. April, standen „Adelsbuch- und „GerichtSbauten" zur Beratung. — Die zweite Kammer trat vormittags 10 Uhr im Beisein deS StaatSministers vr. Rüger zur 82. öffentlichen Sitzung zusammen und nahm in derselben den schrisilichen Be richt der Finanzdeputation über Kapitel 8, 9, 11, 12, 13, 1b und 77» deS ordentlichen SlaatshauShaliS-EtatS sür 1902/03, betreffend den Berg-, Hütten- und Mänz- etat, sowie allgemeine Ausgaben sür den Bergbau, in Schluß beratung. Der vom Abgeordneten Edler von Querfurth» Schönheiderhammer erstattete Deputationsbericht ist bereit- auSzugSweise mitgeteilt worden. Die DeputationS-Anträge fanden nach längerer Debatte bei einzelnen Kapiteln Annahme. Dresden. Zu den Krönungsfeierlichkeiten in Eng land wird sich im Auftrage Sr. Majestät deS Königs von Sachsen Se. Königl. Hoheit Prinz Georg nach London begeben. In dessen Begleitung dürften sich befinden: der Chef des sächsischen SeneralstabeS Graf Vitzthum v. Eck» städt, sowie der Chef der Hofhaltung deS Prinzen, Kam merherr Hofmarschall v. Haugk und der persönliche Adju tant Rittmeister Herder. Striesen, 23. April. Der Kirchenvorstand von DreSden-Striesen erläßt ein Preisausschreiben unter Archi tekten Dresdens und seiner Vororte zur Erlangung von Entwürfen für den Bau einer evangelisch-lutherischen Kirche, sowie eines BeisaaleS bezw. Gemeindehauses in Vorstadt Striesen. Für die besten Lösungen der Aufgabe werden ausgesetzt ein 1. Preis von 2000 Mark, ein 2. Preis von 1500 Mark und ein 3. Preis von 1200 Mark. Außer dem bleibt Vorbehalten, noch weitere Entwürfe für 1300 Mk. anzukaufen. Die Entwürfe sind bis zum 30. August, abends 6 Uhr, bei Pfarrer Boeß, Paul Gerhardtstr. 21,1., einzureichen. Ebenda ist auch daS Bauprogramm für den Wettbewerb nebst Lugeplan unentgeltlich in Empfang zu nehmen. — Eine eigenartige Kriegsverwundung, welche erst nach 36 Jahren wieder zum Ausbruch gekommen ist, hat ein in Schedewitz wohnender Veteran von 1866 erlit ten. Am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz wurde der damalige Gefreite Karl Richard Franke deS 1. Bataillon- 3. Kompagnie Prinz Friedrich August durch einen Schuß in den linken Oberarm verwundet, gefangen genommen und nach längerer Zeit au- der Gefangenschaft geheilt wieder entlassen. Seit dieser Zeit hat Franke nicht die geringsten Schmerzen verspürt und ist seinem Berufe vollständig nach- g-gangen. Ende September vorigen Jahre- traten nun plötzlich heftige Schmerzen in den Arm ein. Der Arm schwoll bedeutend an, die verwundete Stelle wurde rot und fing an zu eitern. Nachdem von einigen Nerzten mehrere Operationen, jedoch ohne Erfolg vorgenommen worden waren, kam man zu dem Entschluß, den Arm mittelst Röntgenstrahlen dahin zu untersuchen ob nicht etwa eine Faser vom Kleidungsstück oder ein sonstiger Fremdkörper bei der Verwundung von 1866 in der Wunde zurückgeblie» ben sei. Anfang März diese- Jahre- wurde die Unter- suchung mit Röntgenstrahlen vorgenommen und festgestellt, daß sich ein nicht durchsichtiger Gegenstand im Arme direkt auf dem Knochen befand. Nun wurde die Hauptoperation vorgenommen und zu allseitig größtem Erstaunen ein Kno chensplitter von 5 Zentimeter Länge, 2'/, bi- 3 Zentime ter Breite und ungefähr 3 Millimeter Stärke, sowie ein kleinerer etwa fingernagelgroßer Splitter au- dem Arm he» rauSgeholt. Die Wunde ist gegenwärtig gut verheilt jedoch wird infolge teilweiser Steifheit deS Arme- Franke voll ständig erwerbsunfähig bleiben. — In Roßwein brannten die beiden Wohnhäuser deS Holzhändlers Dämmig und Tuchmachers Schneider in der Gartenstraße nieder. DaS Feuer ist im Dämmigschen Grundstück auSgebrochen, welche- seit acht Tagen unbewohnt war, da eS abgebrochen werden sollte. — In Leisnig fiel von ein m Spediteurwagen ein sechs Zentner schwere- Syrupsaß auf die Straße, wo bei der süße Inhalt sich auf die letztere ergoß. Der Spe diteur, der den Schaden tragen muß, mag freilich nicht sehr erfreut sein, desto größer aber der Jubel der lieben Schuljugend, die in dem süßen Stoffe nach Herzenslust schwelgen und munter lecken und schlecken konnte. — Infolge einer Neckerei rissen die Kinder einer Familie in Dippoldiswalde einen Topf mit kochen dem Wasser von der Ofenbank. Der Topf fiel dem einen Kinde, ein Knabe von sieben Jahren, auf den Rücken und verbrühte denselben so, daß der Verletzte in die Kinderheil anstalt nach Dresden gebracht wurde. E« macht sich nötig, daß neue Hautteile eingesetzt werden müssen. Wurzen. 23. April. Aus Anlaß der Feier de- Geburtstage- de- König- wurden, wie in den früheren