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i90S. Pre». 4 37 34 2 2 W 1 2S 50 20 7S n Deutsch« teh-Preise. verboten.) zewicht bezw. . Die erste »steu für die Schweine 61-64 58-63 54-61 56—62 48-58 38-401 I 61-67 58-63 57-64 55-63 56-63 56-66 52-60 56-64 87—46> 56—64 l 56-65 l 50-62 61-66 60-85 > 46—63 55—62 l 60-66 tigt sind noch ers, orgerufen, be> t auch hin und n nicht rötlich gefährlich die t selbst unbe- werden. ali-PhoSphat' nde, folgend« Hafer, 300 b« entsprechende ; Zuckerrüben, entsprechende bei allen an< HUlsensrllchte, Haft sind diese , angestellt in blandes, also ältnissen au» .ren Teil der n würde den nten, deshalb kN. der Kalipho-' Hafer Mit" 9 Versuchens, 7 Versuchen 17 Ire Gerste el aus 4 Ler« 271 dß; M- l) und 6180 dg r alle Kultur- n. der einzelne« icht das Geld' terpreisen, empfindlich er rschränkt oder ä bunte» et man stets , Vulsolls, >owiui: > Pastor g)j Schulz'- Telegramm - 8-kesse: H lto. l8 (voclienblasf prilsnitn. hi. für Pulsnitz 7f Kruck und Verlag von L. t. Förster'» Erben. Lrpedition: Pulsnitz, Bism^rckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur^Mtto Vorn in Pulsnitz. und Umgegend Amtsblatt für den Besirk des Uonigl. Anrtsgericbts gulsnits, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdarf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, tichtenberg, Ul..Dittmannsdorf, Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Utzr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum so H. Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt. BUe Annoncen -Lrpeditionen nehmen Inserate entgegen. Amts-Blatt -es König!. 8mtsgepl(kks und -es §ta-tpatkes rsu pulsnikL Erscheint Kienstag, Könners- tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags- blatt und landit«. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 vierteljährlich ,.25, bei freier Zustellung ins Hans sowie durch die Post unter No. 8O5Y .41 1.40. Woltzendluü Ar. 44. Dienstag, den 15. April 1902. 54. Iakrgang. Die Dam-sstraszeuwalze des Unternehmers F. W. Philipp-Löbau wird voraussichtlich am 16. oder 17. dieses Monats aus der fiskalischen Bischosswerda-Großröhrsdorfer Straße nach der Gemeinde Großröhrsdorf tranSportirt werden, etwa bis 24. Abril auf dvrtiaeu OttsstraKtU im Betriebe sein und am 25. UUd 26. Avril d. I. auf der fiskalischen Straße in GrotzröhrSdorf Walzarbeit verrichten. Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t K a m e u z , am 14. April 1902. - von Vrdmanvsdorsf. Sonnabend, den 26. April: Biehmarkt in Pulsnitz. Die revolutionäre Bewegung in Belgien. Erneut geht in dem industriereichen Belgien der Geist dtt sozialen Revolution um, welches Land während der ätzten Jahrzehnte ja schon wiederholt ernst« Arbeitermeuten Sssehen hat. Infolge der systematischen Wühlereien und Hetzereien der belgischen Soziatistensührer zu Gunsten des allgemeinen Stimmrechts ist eS in der Hauptstadt Brüssel selbst wie in einer ganzen Reihe größerer Prooinzialstädte Lause der verflossrnen Woche zu teilweise recht blutigen Zusammenstößen zwischen Polizei und GenSdarmerie einer seits und den aufgeregten Arbeitermassen anderseits ge- »mmen. Speziell in Brüssel trugen die Unruhen den Charakter eines vollendeten Straßenaufruhrs, es gab hierbei zahlreiche Verwundete und sogar einige Todte, auch wurden an mehreren Punkten bereits regelrechte Barrikaden errichtet, die von den GenSdarmerievannschaften mit stürmender Hand Srnommen werden mußten. Von derartigen blutigen Straßen anruhen bis zur offenen wirklichen Revolution ist eS nur noch «n Schritt, und die belgische Regierung verkennt denn auch den Ernst der Lage keineswegs, was die getroffenen awfaffenden militärischen Vorsichtsmaßregeln und die Ein berufung der Bürgergarden in Brüssel und den Provinzial- Hauptstädten bekunden. Verschärft wird dir bestehende Situation noch dadurch, daß sich zunächst unter den Berg- leuten Belgien» gerade jetzt eine abermalige Streikbewegung bemerklich macht, welche rasch wächst und hie und da bereits eisen gewalttätigen Charakter aufzuweisen beginnt. Der Generalrat der belgischen Arbeiterpartei will überhaupt di« Parole eines allgemeinen Ausstandes der Arbeiterschaft dtS Laude« zur Erzwingung der politischen Forderungen der Arbeiter auSgeben, an diesem Dienstag sollte er, wie e» '"ß, anheben. ES ist aber ohne Weitere» klar, daß ein allgemeiner Streik di» zu Allem entschlossenen Elemente in brr Arbeiterschaft Belgien» mit einem Male zur Geltung bringen würde, und dann könnte ein bloßer AuSstand sich allerdings leicht in einen gefährlichen Aufstand verwandeln Zunächst freilich fehlt den jetzt in Belgien wiederum i» Tage tretenden revolutionären Bestrebungen offenbar noch b>« notwendige Organisation, die verschiedenen Putsche in einzelnen Städten waren bi« jetzt localer Natur und »sben eine einheitliche, planvolle Leitung vermissen. Vi«l- gelingt e» darum der Staatsgewalt auch diesmal, da« vfst in Händen zu behalten und die entstandenen Unruhen Wieder zu unterdrücken, ehe sie sich zu einer da« ganze Land burchwühlenden Ausstandsbewegung entwickeln. Viel, ja gütlich Ast,» kommt indessen hierbei darauf an, ob sich Militär al» treu erweist und im Notfälle den Rebellen luckfichtglo« zu Leibe geht, ist doch gerad« in Belgien di« Waldemokratisch« Propaganda mit ihren revolutionären Kadenzen schon vielfach in die Armee eingedrungen, und bU4 jetzt wieder ist von dort über sozialistenfreundliche Kund- Mungen eingezogener Reservisten berichtet worden. Die fische Regierung spielt daher mit der Aufbietung de» Elitär« gegen die meuternden Arbeitermassen zweifellos ein gewagte» Spiel, dessen AuSgang völlig von der Ge- Uunung der Truppen abhängt. Sicherlich haben aber in verhältnismäßig noch jungen Belgien die monarchische ^"ue und die Ergebenheit gegenüber der Dynastie noch uvge nicht so feste Wurzrln in der Nation geschlagen, wie ? EN den allermeisten der älteren monarchischen Staaten Fall ist. Weder Leopold 1 noch Leopold II. ist e« ge igen, sich und ihr Hau» recht populär im Lande zu suchen, trotz der mancherlei ausgezeichneten persönlichen ^'-enschaften und der Negententugenden, die bereits der Este Herrscher Belgien» aufwie» und welche auch seinen ^?hv und Nachfolger schmücken; käme e» nun doch zu einer Wklichen Revolution, so würde e» demnach an der wahren . fundlage zur Bekämpfung derselben, an der VolkStümlich- E'E der Dynastie, fehlen. Da» klügste wäre e» jedenfalls, 'UN die belgische Regierung den sozialistischen Revolution«- Ochern den Wind au« den Segeln nähme, indem sie Missten» ein erweiterte» Stimmrecht zugestände, leider ^'Nt e« indessen nicht, al« ob sich da« jetzige Ministerium de Smet de Nayer zu einer solchen Concession an die Arbeiterpartei entschließen werde, zumal e« auf die reak tionäre Kammermehrheit Rücksicht zu nehmen hat. Aber schließlich steht da« StaatSwohl höher al« alle Parteiintercssen, und gerade die gegenwärtige belgische Regierung sollte sich dessen erinnern, daß ihr Vorgänger, da« klerikale Kabinet Vandenpeerebom, im Jahr« 1899 seine durchaus ungenügende Wahlresormvorlage infolge der hochgradigen Entrüstung im Lande wieder fallen lassen und zuletzt selber zurücktreten mußte. vertliche rm- sächfische Augelegeuheiteu. PulSnitz. Die Sympathien für da» stammverwandte, heldenmütig um seine Freiheit kämpfende Burenvolk, die von keiner Nation auf dem Erdenrunde treuer und aufrichtiger gehegt werden, al» von dem deutschen Volke, fanden am Sonnabend Abend bei dem vom hiesigen Königlich Sächsi'chen Militärverein und der Ortsgruppe Dresden de« Alldeutschen Verbandes veranstalteten Vortrag, zu dem der Burenkomman dant Jooste al» Redner erschienen war, einen gewichtigen und begeisterten Ausdruck durch den erwarteten und auch er folgten Besuch. Herr Hermann Sperling begrüßte im Namen der Veranstalter die Anwesenden und brachte ein Hoch aus unsere gekrönten Häupter — Ihre Majestäten Kaiser Wil helm und König Albert aus, tn welche» begeistert ein- gestimmt wurde. Nunmehr begann der mit allgemeiner Spannung erwartete Vortrag de» Burenkommandanten Joost«. Dies« Spannung halt« gewiß — zum Teil wenigsten» ihren Grund darin, einen wirklichen Burenkämpfer zu sehen und zu hören, «inen Mann, der sein Vaterland s-rließ, um den bedrängten Stammverwandten durch die That Hilfe zu bringen, der thatsächlich im Kriege eine führende Rolle gespielt hat und an der Fortsetzung seiner Thätigkeit nur durch die Gefangennahme verhindert worden ist. Zu Beginn de Vortrage« gab der Redner die wohl von niemand bezweifelte Versicherung, daß er kein Burenagent sei, sondern daß ihm da» Mitleid für die Frauen und Kinder der Buren veran laßt habe, da», wa« er im Kriege gesehen und erlebt, auch weiteren Kreisen zu berichten. Um nun den Anwesen den die Ereignisse bc» jetzigen Krieges und namentlich seine ursprüngliche Entwickelung recht verständlich zu machen, er stattete er Bericht über die Vorgeschichte der südafrikanischen Republiken und über die langjährigen Bestrebungen Englands um deren Besitz. Nicht weniger al« dreimal mußten die Buren ihr Land, da» sie durch Fleiß zum Aufblühen ge bracht hatten, verlassen. Kapland, den ersten Sitz, ver wechselten sie mit der Republik Natal. Allein auch hier folgte ihnen Englands Ländergier und bildeten nunmehr zwischen dem Vaal« und Oranjefluß den Oranjefrei staat. Immer wieder ließen ihnen die Engländer keine Ruhe, sie ergriffen abermals den Wandelstab, überschritten den Vaalfluß und gründeten die Republik Transvaal. Hier ist die Ursache zum gegenwärtigen Kriege die AuSländersrage gewesen. Eine mit 200 000 Unterschriften, die mit allen Mitteln der Jntrigue und Fälschung gesammelt waren, ver sehene Petition an die Königin von England verlangte u. a. Einführung der englischen Sprache neben der holländischen als Staatssprache, Erteilung de» Wahlrecht nach 5jährigen, Aufenthalte. Der Redner gab eine ausführliche Erklärung, wie sehr da» Burenvolk England al» eine große streng christ lich« Macht mit einer tapferen Armee und dem großen Porte monnaie» gefürchtet hätten. Von dem Gegenteil seien sie je doch jetzt überzeugt. Sodann berichtete er über die Krieg«- führung der Buren. Dieselbe sei keinesfalls mit denen anderer Staaten zu vergleichen, in Ermangelung von Kriegs schulen und dergleichen hätten sich die Führer nur nach und nach zu tüchtigen Leuten ausgebildet. Anfangs seien die Burenkämpfer verschiedenartig zusammengesetzt gewesen, heute aber beständen dieselben nur aus den tüchtigsten Leuten. Im weiteren sprach er über die Unzuverlässigkeit deS englischen Nachrichtendienste«; er meinte, wenn England all« die Buren gefangen genommen und totgeschofsen hätte, wie berichtet, wären 70 OVO mehr gefangen und getötet, al« in dem Land« überhaupt bestanden hätten. Den ersten Teil seines Vor trages beendete er mit einer Schilderung über das Plündern und grausame Morden der Frauen und Kinder durch di« Engländer. Er warf die Frage auf: WaS können wir für die Buren thun? und- beantwortete dieselbe dahin: Die Buren werden allein fertig mit der Söldnerbande, sorgen wir nur für die Angehörigen, welche in den Konzentrations lagern Not leiden und dringend Hilfe brauchen. Sein Appell zur thatkräftigen Unterstützung der vom Alldeutschen Verband ins Werk gesetzten Burensammlung blieb denn auch nicht ungehört, die seilqebotenen Ansichtskarten und Schriften über den Krieg fanden reisenden Absatz, sodaß als klingendes Er gebnis des Abends ein Betrag von 67 Mk. übergeben werden konnte. Der zweite Teil de» Vortrages, der interessanteste, enthielt seine persönliche Teilnahme am Kriege. Er war sechs Monate lang an b-r Spitz« ein:r aus 250 Radfahrern bestehenden Abteilung, die den Aufklärung«- und Nachrichten dienst unter den schwierigsten Verhältnissen zu versehen hatte. Nachdem er die Thätigkeit der Radsahrabteilung überhaupt beschrieben, kam er auf die Schlacht bei Colenso, amTugela- fluß, woselbst die Buren das Bullersche Heer besiegten, und auf den Aufstand im Kapland zu sprechen. Er stellte als dann Vergleiche zwischen den Burenkämpfern und den eng lischen Soldaten; erstere kämpfen für ihr Vaterland und halten aus bi« zum letzten Atemzuge, wohingegen letztere sich nur für Geld in den Dienst stellen und sobald Gefahr herantritt, sie die Hände in die Höhe heben und sich ergeben, weil ihnen da« Leben zu lieb ist. (Hierzu eine darauf b«- zügliche Abbildung mit Text im politischen Teil dieser Nummer.) Der Vortragende versicherte, daß die Sache für die Buren sehr gut stehe und schloß nach Abstattung d«S Danke« für die den Buren zu teil gewordene Unterstützung mit den Worten: „Für Freiheit und Recht, lieber tot sein, al« Knecht!" seinen fesselnden Vortrag. Herr Sperling dankte dem wackeren Sprecher und forderte die Versammlung auf, dasselbe durch Erheben von den Plätzen zu thun. Ein dreifache», den Saal mächtig durchschallende- Hurrah auf di« tapferen Buren bildeten den Schluß des Abends, der wieder so rechr die Burenbegeisterung zur lodernden Flamme ent zündete. PulSnitz. Ein eigenartiger Zug, wie er hier bis her noch nicht gesehen worden war, bewegte sich am Sonntag Nachmittag auf der Kamenzer Chaussee von Weißbach herauf nach dem hiesigen SchützenhauS. ES war dies die von einer Frühjahrsgeländeübung zurück marschierende hiesige Krankentrügeckolonne. An der Spitze marschierte unter Anführung ihres KolonnenarzteS eine Abteilung zu Fuß, welcher 2 Leiterwagen folgten, die, für Krankentransport hecgerichtet, eine Menge Verwundete mit sich führten. H'eran schloß sich ein Ponnywagen, welcher aus der Hinfahrt daS sür die Herrichtung d-r Leiterwagen zu Krankenwagen nötige Material, sowie solches für Ver band und Lagerung der Verwundeten, wie Stroh, Decken, Lumpen u. a führte, dem Rückweg aber mehr als Be förderungsmittel müde gewordener Kinder diente. Den Schluß des ZugeS bildete 'eine fahrbare Krankentrage, welche in allen ihren Teilen von Kolonnenmitgliedern her gestellt worden ist, und in ihrer Ausführung vollendet genannt werden muß. — Der Uebung lag folgende Idee zu Grunde: Eine Armee marschiert auf der Königs brücker Straße und hat zur rechten Flankendeckung eine Kompagnie abgefchickt, welche die Kamenzer Straße mar schieren, in Oberlichtenau wieder zum Gros stoßen soll. AIS dieselbe auf der Weißbach-Oberlichtenouer VerbindungS- straße den Scheidehüdel bei Weißbach erreicht, wird sie von einer starken Kavallerieabteilung überfallen. Die Zahl der Schwerverwundeten ist so groß, daß sie mittelst Radfahrer die Pulsnitzer Krankenträgerkolonne alarmieren läßt mit dem Befehle: 2 Leiterwagen zu requirieren und Material, um dieselben sür Krankentransport herzurichten und sofort dann an di« bezeichnete Stelle zu kommen, um die vorhandenen Verwundeten zu verbinden, aufzu heben und aus den vorgerichteten Wagen nach PulSnitz zu transportieren. — Die Aufgabe wurde schnell und zu-