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Sonntags- blatt und landn,. Beilage. Abonnement: Monat!. so , vierteljährlich ^.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 805A ^.-^0. kernspneclier tto. ,8.rl; Druck und Verlag von E. L Förster's Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2SS. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in Pulsnitz. Ur. 34. Donnerstag, den 20. März 1902. 54. Jahrgang. Der zur Zeit über das sogenannte Steinwehr zu Friedersdorf führende Weg soll in seiner Eigenschaft als öffentlicher Fahrweg eiugezogt» werden und in Zukunft nur noch dem öffentlichen Fuffverlehr freigegeben bleiben. Etwaige Widersprüche sind bei Verlust des Widerspruchsrechts binnen 3 Woche» bei der Königlichen Amtshauptmannschaft anzumelden. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 18. März 1902. von Erdmannsdorff. CecU Rhodes. Lange Monate, seitdem im Frühjahr 1900 da» von den Boern eng bedrängte Kimberley, die Diamantenstadt, in der sich auch Cecil RhodeS, der Politiker, Groß-Spekulant und Finanzmann, der „Napoleon" von Südafrika, wie ihn seine Bewunderer etwa» übertrieben nannten, befand, von dem englischen Reitergeneral French entsetzt wurde, ist von diesem merkwürdigen Manne nur noch wenig die Rede gewesen. Zeitweise in London anwesend, um mit seinem Vertrauten, dem Kolonialminister Chamberlain, Rats zu pflegen, war er bald darauf wieder in Afrika, um an Ort und Stelle die Entwicklung der dortigen Ereignisse zu verfolgen, die er, der wahr« Urheber des BoernkriegeS, sich so ganz ander» gedacht hatte. Seine Thätigkeit seit dem Entsätze von Kim- berlei war «ine geräuschlose, wenn auch für England «ine sehr wichtige; denn wesentlich dem Einfluß von RhodeS ist e» zuzuschreiben, wenn Vie durch di« unerwartete Verlänge rung de» Boernkriege» hart mitgenommenen Minengesell- schasten sich noch einigermaßen die Geistesgegenwart bewahrten. Ist Cecil Rhode« so lange nicht genannt, so geschieht e« doch heute, wo man, infolge mehrfacher Nachrichten über sehr schwere und bedenkliche Erkrankung de» Manne», mit seinem nahen Tod« rechnet, resp. derselbe schon erfolgt ist, um so mehr, denn sein Ausscheiden au« den Kreisen der südafrika nischen Unternehmungslust würde ein« Lücke schaffen, die nur schwer, vielleicht nie, ersetzt werden könnte. England, da» mit seinen Generalen so viel Malheur hatte, könnte Rhod«» niemals weniger missen al« gerade jetzt, denn «S ist niemand da, welcher in südafrikanischen Geschäfts-Angelegen heiten eine solche Autorität genießt, wie er. Millionen und aber Millionen sind nur auf seinen Namen hin hergegeben und in südafrikanischen Minen-Werten angelegt worden. Cecil Rhode» gehört zu den Leuten, denen ungewöhn lich« geschäftliche Kenntniß, weitestgehende Unternehmungslust und skrupellose Energie den Mangel an eigenem Kapital ersetzen müssen. Er hat mit nicht«, rein gar nicht» ange fangen Au« England nach Südafrika verschlagen, ward er au« einem kleinen Geschäftsmann ein Minen-Sprkulant, nach dem Erwerb von großen Mitteln Politiker, Abgeordneter und als solcher selbst Ministerpräsident der Kapkolonie. Bon dieser Zeit her datieren seine Beziehungen zu den maß gebenden Politikern in London. Al« Premierminister "un möglich geworden, trat er in den immer rascher sich bilden den neuen Minen-Gesellschaften als tonangebender Mann auf, und seine nimmer ruhende Thätigkeit kam dabei von selbst auf den Gedanken, ganz Südafrika mit seinen vielfach erst geahnten Schätz«» der englischen Herrschaft, und die Ausbeutung der Reichtümer dam t sich selbst zu sichern. Die von ihm in» Werk gesetzte und namentlich durch ihn geförderte englische AnnektionSpolitik ist in Wahrheit nicht» al« eine Raubpolitik gewesen, bei der e« nur dem Ziel galt und für welch« di« Mittel w«nig in« Gewicht fielen. Ein große», 'für England errungene« Landgebiet hat nach ihm den Namen „Rhodefia" erhalten. Ein Ruhmestitel ist der Name gerade nicht für jenen Landkomplex. Die Johannesburger Goldminen und dir vielleicht noch reicheren Schätze im übrigen Transvaal stachen RhodeS be sonder» in die Augen. Sein Werk war der berüchtigte Etrauchritterzug Jameson'«, und im Verein mit Lord Milner, dem Gouverneur der Kapkolonit, und Ehren-Chamberlain in London hat «r e« dann endlich zum Boernkriege gebracht. Die reiche Goldbeute mußte den Feldzug lohnen, diese Be rechnung war ganz zweifellos richtig; daß der Feldzug so über die Maßen lange dauern würde, lhat freilich weder RhodeS, noch sonst einer seiner hohen Freunde in England vorautg«sehen. ES waren allerdings sehr hohe Freunde und zugleich Aktionäre seiner Gesellschaften, die er besaß; der erste unter ihnen war der damalige Prinz von Wales, der heutige König Edward VII. von England, der zur Stunde fr«ilich etwas ander» über die Dinge in Afrika denkt. Immerhin hat Rhode» seine Position bisher ungeschmälert behauptet. Die englische Regierung hat sein« Rastlosigkeit und seine Energie «ben nicht entbehren können; die Goldminen- Gesellschaften spielen nicht nur in ihrer Politik, sondern auch in ihrer finanziellen Berechnung «in« gewichtige Rolle. Sie sind e» doch, welche im Falle eine» glücklichen Kriegsaus- gangeS wieder Leben in das verwüstete Land bringen, also Opfer tragen müssen. Und hohe, sehr hohe Leute haben schwere Summen in den Aktien der von RhodeS geleiteten Gesellschaften angelegt; mit ihm zu verhandeln, war für die englische Regierung einfach, seine Erfahrungen waren von hohem Wert. Alles daS ändert sich mit seinem Ableben, und zu der militärischen Krisi» in Südafrika kann leicht eine finanzielle hinzukommen. Denn daS Vertrauen, welches Geschäftswelt und Aktionäre Cecil RhodeS entgegenbrachten, war größer, al« dasjenige, welche« da« Publikum den eng- lischen Generalen widmete. Von den Boern war Cecil Rhode« auf da« äußerste gehaßt; aller Fluch, der über ihr Land gekommen, verkörpert sich in seinem Namen. AnderSwo hat man ihn mehr geachtet in Anerkennung seiner außer ordentlichen geistigen und kaufmännischen Eigenschaften, aber Liebe hat er schwerlich irgendwo errungen. Auch in Berlin war er einmal, um mit der deutschen Reichsregierung seiner Telegraphenpläne wegen zu verhandeln. Er zeigte sich außer ordentlich entgegenkommend; was dabei Theorie und wa« Praxi« war, da« hätte erst eine spätere Zukunft ergeben müssen. Urber da« gegenwärtige Befinden von Cecil RhodeS berichtet die „Frkf. Ztg.": Nach emer Meldung de« Bureau .Reuter" aut Kapstadt nahm Or. Stevensohn am Sonntag Abend ein« Untersuchung von RhodeS vor. Er fand, daß die Herzsymptome schlechter seien und der Patient schwächer war. Reuter meldet ferner unterm 17., RhodeS sei etwas schwächer. Bemerkt sei hier, daß dieser Mann am Trunk zu Grunde geht. RhodeS hat seit seiner Erkrankung den Wunsch ausgesprochen, nach England zurückzukehren und aus dem am nächsten Mittwoch von Kapstadt nach Europa ab gehenden Dampfer sollen Kabinen mit KühlungS-Dorrichtun- gen für Rhode« hergerichtet werden. Doch hält man es hier für fast unmöglich, daß RhodeS unter den jetzigen Umstän den di« Reise unternimmt. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. PulSnitz. Der heutige Donnerstag gehörte noch der winterlichen Jahreszeit an, er trug auch deutlich alle Merkmale eines endlichen AbschiednehmenS an sich, zu welchem sich heute der Winter anzuschicken Hot. Die letz'en Spuren seiner nicht allzu reichen Gaben sind ver schwunden. DaS hoffende und sehnende Herz wendet sich nun mit aller Macht dem einziehenden Frühling en'gegen und so wollen auch wir demselben eine Bewillkommnung nicht versagen. — Der Frühling tritt morgen Mittag um 2 Uhr seine kalendermäßig verbriefte Herrschaft an. Sein Kom men erfreut Jeden, bietet eS doch die Bürgschaft für die nun eintretende Auferstehung in der Natur. Als rotwan giger, lachender von Lebenslust übcrsprudelnder Knabe geschmückt mit frischem Grün und den ersten duftigen Blumen kommt er, getragen von den linden Lüften, in daS Land gezogen. Seine Aufgabe ist neues Leben, neue Lust und Freude zu spenden. Er schmückt die Erde immer mehr mit dem zaiten ersten Grün, daS als echte Farbe der Hoffnung mit seinem lieblich leuchtenden Schein, die Ahnung von neuem Leben und neuem Mut in den Her zen der Menschen weckt. Er bricht die letzten HerrschastS- verfuche deS Winters mit gewaltiger elementarer Macht und damit auch daS Leben in der engen Stube. Jetzt heißt die Losung „H nauS in die frische, reine würzige FrühlingSluft, die Lunge und Herz erquickt und stärkt, welche die Wangen mit gesundem Rot überzieht und den ganzen Menschen neu belebt, hinaus zu den singenden, jubelnden Bögeln, schwellen'«» Knospen und blühenden Blumen, aber auch „Herein" du schöne FrühlingSluft! daß sie Wohn- und Schlafgemächer mit ihrem gesundheit spendenden Duft erfülle und der Frühling wie draußen in der Natur, den Winter auch au» jedem verstaubten und modrigem Winkel in den Wohnungen hinauSkchre und sein erfrischender Geruch sowie Natur und Herz, auch HauS und Zimmer durchwehe. Die Frühlingslosung heiße: Her- zen, Thüren und Fenster auf, Lust und Leben ist da. Laßt sie einziehen. Kamenz. Nach der vom Statist. Bureau deS König!. Ministeriums deS Innern zusammengestellten Uebersicht der bei den Sparkassen im Königreich Sachsen erfolgten Ein- und Rückzahlungen erfolgten solche im Monat Januar 1902 bei den Sparkassen im hiesigen Bezirke in nachstehender Weise: Kamenz: . 2004 Einz. im Betrage von 206,804 Mk. 1131 Rückz. SS ,s 127,815 s, Elstra: 210 Einz. SS 17,318 s, 69 Rückz. SS SS 7137 s, PulSnitz: 1312 Einz. ,s s, 117,050 SS 774 Rückz. SS SS 68,676 s, Königsbrück: 461 Einz. ,s SS 47,907 SS 347 Rückz. SS SS 20,360 SS Bretnig: 295 Einz. S, SS 21,856 175 Rückz. 16412 Großröhrsdorf : 908 Einz. s, S, 70,246 SS 489 Rückz. s, SS 33,961 SS HauSwalde: 63 Einz. SS SS 6074 SS 9 Rückz. SS s, 1155 s, Ohorn: 199 Einz. SS s, 11,803 SS 57 Rückz. 5454 Schwepnitz: 155 Einz. s, SS 4 214 s, 16 Rückz. s, SS 970 s, In allen 301 Klassen SachsenS betrugen die Gesamt-Ein- zohlungen 37,539,517 Mark, die Gesamt-Rückzahlungen 22,947,492 Mark, während der Gelamt-Baarbestand am Schluffe deS Monats sich auf 12,847,018 Mark bezifferte. Bautzen. Vor der Königlichen Prüfungskommis sion zur Erlangung deS Berechtigungsscheine» zum Ein- jährig-freiwilligen Militärdienst bestanden von fünf jungen Leuten zwei die Prüfung. Außerdem legten — zum ersten Male — zwei mit Erfolg die Prüfung im Russischen ab, zu der sie von der Königlichen PrüfungSkommision in Leipzig und Kassel hierher geschickt worden waren. — Sitzung der I. Stra kammer des König!. Land- gerichtS Bautzen, am 18. März 1902. Wegen Wider stands und Beleidigung hatte sich der 1875 in Köblitz ge borene, bisher unbestrafte Tischlermeister Friedrich Ernst Krumholz aus Köblitz zu verantworten. Am 7. Sept. v. I. zur Manöverzeit abends nach 10 Uhr betrat der Vizefeld- webe! Bötig vom 108. Regiment daS Seifert'sche Restau rant in Köblitz, um die im Restaurant anwesenden Soldaten zum Nachhausegehsn aufzusordern. Auf die Aufforderung Bötig'S entfernte sich das Militär aus dem vordern Zimmer. AIS der Vizeseldwebel jedoch Miene machte, die Thür deS Nebenzimmers zu öffnen, standen verschiedene Zivilisten auf und riefen: „Dort ist geschlossene Gesellschaft, schließt die Thür zu." Der Bizefeldwebel entfernte sich darauf und hinter ihm wurde gerufen: „Scher Dich 'nauS, sonst schlag ich Dir die Knochen kaput!" Er kehrte aber noch einmal um, da er sich, wie er angiebt, überlegt habe, daß er nach seiner Dienstvorschrift habe auch daS Nebenzimmer revidtren müssen. Ec fand die nach der HauSthür mündende Thür des Nebenzimmers offen und trat ein. Auch hier hielten sich mehrere Schützen auf, an welche ebenfalls die Aufforderung deS VizefeldwebklS erging, daS Lokal zu verlassen, da eS 10 Uhr vorüber wäre. Sofort wurden von Seiten der Zivilisten Stimmen laut, wie: „Feldwebel 'raus!" und der Angeklagte rief: „Das Militär muß 'raus, und der Lump zuerstI" AlS sich der Bize- feldwebel nach der BahnhofSrestauration zu entfernte, folgte ihm der Angeklagte auf dem Fuße und rief: „Willst Du Hund trab laufen l" Nachdem der Feldwebel die Bahn- hosSrestauration betreten hatte, um seinen dort anwesenden Oberleutnant von dem Vorgang Meldung zu machen, folgte ihm beim Betreten des Zimmer« ein großer Trupp Zivilisten aus der Seifert'schen Restauration, unter welchen sich auch der Angeklagte befand. Der Angeklagte bestreitet heute alle Schuld, wurde indeß wegen Widerstands gegen die Staats gewalt und öffentlicher Beleidung zu einer Gefängnisstrafe von 10 Monaten kostenpflichtig verurteilt. Dem Königlichen Kriegsministerium wurde auf Kosten des Angeklagten die Veröffentlichungsbefugnis im Löbauer Amtsblatte zu- gesprochen. Der Angeklagte wurde wegen Fluchtverdachts sofort in Haft genommen. Bautzen , 18. März. Nachdem die hiesigen Sturm glocken ziemlich acht Tage laug geschwiegen, dröhnten sie