» * >» » * * * » 'S: * <r 5. Jahrgang - Dresden, den 1. Oktober 1930 . Nummer 1V Jür unsere Lehrlinge Monatsbeilage zum Sächsischen Gärtnerblatt dem Amtsblatt der Fachkammer für Gartenbau 8 Berichte über die Lehrlingsfahrt 1930 (Vergl. S. 35) 2. Abteilung Die diesjährige Lehrlingsfahrt mußte der überaus zahlreichen Anmeldungen wegen an zwei verschiedenen Zeitpunkten ftattsinden. Im folgenden will ich über den Verlauf der zweiten Fahrt Bericht erstatten. Am 28. Juli 1930 versammelten sich 120 Gärtnerlehrlinge im „Italienischen Dörfchen" zu Dresden. Herr Direktor Dänharot begrüßte die Teilnehmer und sprach über die Aufgaben der Fachkammer für Gartenbau, den Zweck der Lehrlingsfahrt und die Gehilfenprüfung. Dann wurden wir in Gruppen zu 15 Mann eingeteilt und durch das Innere der Stadt mit ihren Hauptsehenswürdigkeiten geführt. Dabei gefiel mir besonders das Neue Rathaus mit seinem Blumenschmuck von roten Pelargonium zonale und weißen Petunien. Wir besichtigten ferner den Zwinger und den „Fürstenzug", der sämtliche Wettinerfürsten darstellt, und aßen dann Mittag im „Italienischen Dörfchen". Dort waren die Tische mit Dahlien, Rittersporn, Margeriten und anderen Blumen durch die Firma Paul Hauber geschmückt. Der Tafelschmuck erweckte das größte Interesse; denn die Namen der einzelnen Arten und Sorten waren angegeben. Nach dem Essen fuhren wir mit der Straßenbahn nach dem Botanischen Garten. Er ist nach ver schiedenen Gesichtspunkten eingeteilt. In der geographischen Abteilung wird die Pflanzenwelt der deutschen Gaue und solcher Länder und Erdteile, deren Klima annähernd dem unsern gleicht, gezeigt. So gibt es eine Florengruppe Ostasien mit Magnolien, Rhododendron, Ginkgo biloba, Biota orientalis usw. Bei der nordamerikanischen Pflanzen gruppe sind hauptsächlich Eichen und Ahorn vertreten. In der systematischen Abteilung sind die Pflanzen nach Familien gruppiert. In der biologischen Abteilung werden gewisse Abweichungen im Bau und Leben der Pflanzen gezeigt, z. B. Schutz gegen Tiersraß, gegen übermäßige Sonne usw. Darauf ging's in den Großen Garten. Dort lernten wir viele neue Pflanzen kennen. Besonders gefielen die Canna-Gruppen. Nachdem wir im Garten der „Picardie" Kaffee getrunken hatten, marschierten wir nach der Gemüsegärtnerei des Herrn R. Schandert in Dresden-Strehlen. Dort sahen wir in einem Rohglas block einstielig gezogene Tomaten einer eignen Sorte mit großen Früch-