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Der eigentliche Großmarkt beginnt um 3 Uhr und endet gegen 9 Uhr. Nach 7 Uhr ist meist nicht mehr viel zu habe». Der „rubbisst", wie der Engländer alles Schlechte, Wertlose, auch Sinnlose bezeichnet, bleibt bis zuletzt. Die Gärtnerschaft aller Zweige von London und Umgebung, bis weit ins Land hinein, bringt ihre Ware hier in dieses aus lauter Markthallen bestehende Stadtviertel und setzt sie um zu Preisen, die wir in Deutschland meist nicht erzielen. Größere Firmen haben im allgemeinen eigene Verkaufsläden in den Straßen des Viertels. Die meiste Zeit hielten wir uns bei den Pflanzen und Blumen auf. Da ich meine Kamera bei mir hatte, wurden wir sofort als Fremde und nicht zur Sache gehörig erkannt. Erst als ich sie unter meinen Mantel nahm, kam man uns anbietungsfreundlich entgegen. Sehr viel Schnittblumen. Nelken, Rosen, Tulpen, Narzissen, Iris, Lathyrus, Pyrethrum usw. Da alles nur für Wiederverkäufer bestimmt ist und die Gärtner oft große Aufträge hier bekommen, konnten wir auch das Verpacken der Schnittblumen gut beobachten. An Topfpflanzen herrschten Pelargonien (zonale und auch peltatum) vor, aber natürlich waren auch Begonien, Fuchsten, Margeriten, Rosen und vieles andere vertreten. Sehr schön und sauber waren Obst und Gemüse sowie deren Verpackungen. Teilweise wurden Obst und Gemüse versteigert. Noch einige Vcrkehrsbilder hier ausnehmend, verließen wir befriedigt und angeregt diesen größten Blumen-, Obst- und Gemüse markt der Welt. Werner DLnhardt in Saffron Walden (England). Schutz der Wüten gegen ungebetene Gäste Die wichtige Rolle der Bienen und auch anderer Insekten für die Bestäubung und damit für die Samenbildung und Fortpflanzung ist Euch gewiß bekannt. Gibt es nun aber nicht auch ungebetene Gäste, die nicht leichtbeschwingt von Blüte zu Blüte eilen und den Blüten staub verbreiten, sondern sich in einer Blüte häuslich niederlassen und dort so lange bleiben, bis alles verzehrt ist, was genießbar ist, die also die empfindlichsten und zartesten Organe der Pflanze zerstören? Im allgemeinen sino Käfer und ungeflügelte Insekten keine erwünschten Blütenbesucher. Wie werden sie vom Blütenbesuch ausgeschlossen? Ganz auffällig ist die Ausscheidung klebriger Stoffe unterhalb der Knoten bei der Pechnelke M/yaris), die richtiggehende Leim ¬ ringe bilden und das Aufklettern von Insekten unmöglich machen. Oft findet man in der klebrigen Masse tote Ameisen und andere Kleininsekten. Schaffen wir nicht ähnliche Einrichtungen künstlich durch Anlegen von Leimringen an Obstbäumen zur Abwehr der Frostspannerweibchen? Mitunter ist die Zone unterhalb der Blüten so glatt, daß die hinaufkriechenden Insekten keinen Halt haben und unfehlbar abrutfchen. Das ist z. B. der Fall bei der Lorbeerweide (LaZ/w die in feuchten Wäldern, Moor- und Torsgegenden vorkommt. Sie ist, wie alle Weiden, Insektenblütler. Obwohl ihre honigduftenden Kätzchen auf Ameisen eine große Anziehungskraft ausüben, gelingt es diesen nur selten dorthin zu gelangen, weil die Zweige, welche die Kätzchen