C. Rimann.- Sonerilen und Bertolonien. Von allen uns bekannten Pflanzen nehmen die Sonerilen und die Bertolonien deshalb einen ganz besonderen Platz ein, weil sie das Merkwürdigste und zugleich Entzückendste an Blatt- färbung und »Zeichnung darstellen, was wir uns überhaupt denken können. Obwohl mein Ge- sichtskreis in bezug auf Pflanzenkenntnis ziemlich weit reicht und mir auch die Kalt» und Warm» hauspflanzen durch frühere, langjährige Beschäftigung mit ihnen, selbst mit selteneren und allerseltensten und mit botanisch interessanten durch die Hände gegangen sind, kenne ich keine Art von Pflanzen, Sonerilen und Bertolonien. die den Sonerilen und den ihr eng verwandten Bertolonien und Gravesien — in bezug auf ihre Blattzeichnung und die, ich möchte sagen, ätherische Färbung nahekommen. Sie sind etwas ganz Besonderes und bilden eine Klasse für sich. Sie nehmen daher auch in der Kultur eine be» sondere Stellung dadurch ein, daß sie sich nicht unter die Masse der übrigen Pflanzen mischen, sondern eine persönliche Behandlung und Fürsorge verlangen. Im wärmsten Gewächshause, an wärmster, halbschattiger Stelle, in besonderem Glashäuschen innerhalb des Hauses nur kann man sie erhalten und der Gärtner erweist sich als echter Meister in der Pflanzenbehandlung und Kultur, der es vermag, diese zartesten aller zarten Pflanzen zu voller Entwicklungsschönheit zu bringen. Denn exklusiv wie ihr Äußeres, ist auch ihr Anspruch auf Pflege und Wartung. Deshalb ist aber auch diese Gruppe von Pflanzen selbst vielen Gärtnern und Kultivateuren wenig bekannt und