Zu unserem Farbenbild. Das Farbenbild stellt die farbenphotographische Aufnahme eines Blütenstandes einer noch unbenannten Cattleyen-Hybride dar. Es handelt sich um das Produkt einer Kreuzung von Catt- leya Trianae und Laeliocattleya bletchleyensis. Der Züchter ist Herr Oberhojgärtner Ktmert-Sanssouci. Wie in der Kultur der besten und schönsten Blatt-, Blüten-und Fruchtpflanzen, ist Herr Kunert auch als sehr erfolgreicher Züchter weit und breit bekannt. Auf die Entstehung und Entwicklung dieser Hybride, wie auch auf eine nähere Beschreibung derselben sei hier nicht ein- gegangen. Das wird wohl in Kürze vom Züchter selbst erfolgen. Das Bild gibt die Färbung der edlen Blütenform in natürlichster Weise, so daß sich jeder daraus belehren lassen kann. RH Dieses erste Farbenbild soll den Anfang einer steten Reihe bilden, die in den ersten Zeiten wohl noch einige Lücken aufweisen wird, nach und nach aber zu einer geschlossenen Kette sich ausbaut. Allmählich, stufenweise, soll die „Gartenflora“ wieder erstarken, um einst das hoch gesteckte Ziel zu erreichen. ■ A • I i E. Mietße: Orchideen. Drei empfehlenswerte Dendrobium. Dendrobium Dearei Rchb. f. ist seit 1882 bekannt und oft von den Philippinen eingeführt. Seine schlanken, dichtbeblätterten Bulben sind bis 75 cm hoch. Sie tragen im Juni am oberen Ende zwischen den kurzen Blättern 5 — 8 kurzstengelige Blüten, welche sich sehr lange, volle drei Monate, an der Pflanze frisch erhalten. Die Blumen erscheinen nicht gerade sehr zahlreich auf ein mal, aber es kommen immer noch Nachzügler, so daß die Pflanzen oft ein halbes Jahr lang etwas herzeigen. Die Blumen sind rein weiß mit einem hell-gelblichgrünen Lippenfleck. Dendrobium Sanderae Rolje wurde 1909 durch Sander von Java eingeführt und bald als ein würdiges Seitenstück zu D. Dearei erkannt. Sie ist noch schöner als diese. Ihre Blüten er scheinen durch die hier breiteren Fetalen größer. Im Aufbau ähneln sich beide Spezies. Die Blüten von D. Sanderae sind ebenfalls rein weiß, nur die Lippe weist eine aparte Färbung auf. Ihre Seiten lappen tragen auf grünem Grunde verästelte, purpurbraune Linien, die nach außen durchscheinen. Sieben purpurviolette Linien ziehen sich, an einer Stelle von einem hellgrünen Fleck übertuscht, bis an die Verbreiterung des Vorderlappens. Auch bei dieser Art entwickeln sich die kurzen Stengel zwischen den Blättern am oberen Bulbenende. Die Blüten sind nicht so dauerhaft als die von den D. Dearei, sie halten sich immerhin 8 Wochen. Die dritte und schönste ist D. Schützei Rolfe. Es wurde 1910 durch Sander von den Philip pinen eingeführt und nach seinem Entdecker benannt. Der Wuchs ist etwas niedriger als wie bei den erstgenannten Arten, gedrungener. Die blendend weißen Blüten halten 7 cm im Durchmesser. Sie weisen am Grunde der Lippe einen grünen Fleck und einige purpurviolette Punkte auf. Den drobium Schützei blüht im September. Alle drei Arten verlangen Warmhauskultur. Zur immergrünen Sektion der Gattung gehörend beanspruchen sie eine sehr mäßige Trockenperiode, besonders auch weil man sie in möglichst kleinen