Volltext Seite (XML)
Dienstag, den 23. April 1918. Nummer 48 Jahrgang Amtlicher Teil 2. Verkauft oder sonst veräußert. *) Anmerkung. Der Preis darf bet Seim und Prehhonig 1,75 M, bei aüde- ren Honigarten 2,75 M für '/, Ke nicht itbersteigen. Werden Mengen bis zu 5 Ke unmit- telbar an Verbraucher oeikaust, so darf der Preis für Seim- und Preßhonig bis aus 2 M, lür andere Honigarten bis auf 3 M erhöht werden. Dem unterzeichneten Kohlenausschutz ist angezeigt worden, datz die grüne Kohlenstammkarte Nr. 888, ausgestellt auf den Namen Robert Kühne, und die grüne Kohlenstammkarte Nr. 3896, ausgestellt auf den Namen Heinrich Schäfer, abhanden gekommen ist. Diese Kohlenkarten werden hiermit für ungültig erklärt und die Kohlenhändler angewiesen, dieselben bei evtl. Borzeigen nicht zu beliefern, sondern einzuziehen. Pulsnitz, am 22. April 1918. Der Kohlcnausschutz Pulsnitz. Dachkupfer und Blitzableiter. Die abzulieserndrn, aber noch nicht abgelieferten kupfernen Blitzschutzanlagen und Vevachungen sind nunmehr, da sonst das Heer davon schwere Nachteile hat, zur Ablieferung Schader der grünen Kohlenstammkarre der Stadt Pulsnitz Nr. 3 51 — 1200 erhalten am Mittwoch, den 24. April 1918 auf den Abschnitt 27 je 1 Zentner Briketts, und zwar: Nr. 351- 700 bei August Gräfe, Bahnhof, von 9 Uhr vorm bis 5 Uhr nachm. - 7e1-1200 . August Nitsche, - - 9 - . - 5 - Der Preis für 1 Zentner dieser Briketts — Grube Olbe — beträgt 1,90 Mk. Pulsnitz, am 23. April 1918. Der Stadtrat. Aus Grund von 88 12 Nr. 1,15 der Bekanntmachung über die Errichtung von Preis prüsungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25. September in der Fassung der Er- Aönzungsbckanntmachung vom 4 November 1915 (RGBl. S. 607, 728) wird folgend s be- Die Erzeuger von Bienenhonig haben über die Honigmengen, die von ihnen an die Sammelstellen (Jmkeroerrine) avgeliefert oder anderweit verkauft oder sonst veräußert wer den, Aufzeichnungen nach dem unten abgedruckten Muster zu führen und den Mitgliedern oder Beauftragten der Prrisprüsungssteüen auf Verlangen vorzuzeigen Zuwiderhandlungen werden gemätz 8 17 der Verordnung vom 25. September 1915 (RGBl. s. 805) mit Gefängnis dis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M Wrast. Dresden, am 15 April 1918. Ministerium des Innern Pfund zugcteilter Zucker Name des Imkers: Wohnort: Anzahl der Völker: Amtshauplmannschasl: 1. An die Sammelstelle (Imkervereine) avgeliefert. zu bringen Ende Mai wird eine entsprechende Nachprüfung erfolgen. Wenn trvtz der getroffenen Maßnahmen in einem einzelnen Falle Ersatz material oder Ausbaukräfte bisher ausnahmsweise nicht haben beschafft werden können, so ist dies bis 30 April unter genauer Angabe des Fehlenden der Königlichen Amlshauptmannschast schriftlich anzuzeigen, andern falls mutz dieses Vorbringen unberücksichtigt bleiben. Kamenz, den 10 April 1918. Die Königliche Amlshauptmannschast für den Kommun alverdaud. Diejenigen Besitzer von Feld, Wald und Wiese in der Flur Pulsnitz, welche die Bekanntmachung des unterzeichneten Stadtrates vom 18. April 1918 nicht beachtet haben, und die Pächter solcher Grundstücke, werden hiermit letztmalig aufgefordert, die Größenangaben ihrer Felder bis spätestens Mittwoch, den 24. dss. Mts. 12 Uhr mittags in der Rarskanzlei unter Vorlegung des Befitzstandsoerzeichnisses anzuzeigen Pulsnitz, amW. April 1S18. Der Stadtrat. Datum Abgelieserts Menge Pfund Angabe der Honigart Name des Imksroereins an den geliefert wurde Datum Deräutz Menge Pfund Angabe der Honigait Name, Wohnvrt und genaue Adresse des Käufers Händler oder Verbraucher Preis*) Me Mlitzeu Tatberichte Dresden, den 21. April 1918. '/«2 Uhr nachm. wieder eine beabsichtigt, und durch kosten wird geschädigt. Erhöhung der Postgebühren einzuführen Die Post hat dem Verkehre zu dienen, fortwährende Verteuerung der Verkehrs- doch indirekt der Verkehr erschwert und nur einen verhältnismäßig geringen Ertrag von etwa I2ö Millionen Mark erbringen soll. scheinlich auch die Biersteuer und wohl auch die Be steuerung der alkoholfreien Getränke bewilligen. Auch eine neue Börsensteuer im Verkehre mit Wertpapieren soll eingeführt werden und etwa 200 Millionen Mark einbringen, was also ein sehr mäßiger Betrag bei den Riesenumsätzen an der Börse angesehen werden muh. Als im hohen Grads verfehlt muß aber die neue Steuervorlage bezeichnet werden, welche (Amtlich.) Großcs Hauptquartier, den 21. April 191S. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht nnd deutscher Kronprinz: An der Schlachtfront führten beiderseitige Erkundungen zu heftigen Infantriegesechten. Bei Labasse, Lens und Albert lebhafter Feuerkampf. Auch zwischen Avre und Oise war die Artillerietätigkeit vielfach rege. Heeresgruppe Gatzwitz und Herzog Albrecht: Zwischen Maas und Mosel griffen niedersächsische Batail lone Amerikaner in ihren Stellungen bei Seicheprey an. Sie erstürmten den Ort und stießen bis 2 K?» Tiefe in die feindlichen Linien vor. Größere Gegenstöße des Feindes wurden abgewiesen. Stärkere Angriffsversuchc durch Niederhalten im Anmarsch und in der Bereitstellung erkannter Truppen vereitelt. In der Nacht «rien unsere Stoßtrupps nach Zerstörung der feindlichen Au- gung unserer Milliardenanleihen vsrzugehen haben wird. Die nächste grohe Einnahme von 650 Millio nen Mark soll die Einführung des Branntweinmo nopols bringen. Es ist dabei zuzugeben, daß die Art der Branntweinsteuer und die bereits vorhandene Spirituszentralr der Einführung des Branntweinmo nopole» die Wege geebnet haben Die Verwaltung des Vranntweinmonopoles soll aus einer Behörde und aus der Spirituszentrale bestehen und die gesamte Bewirtschaftung des Branntweinverkaufes unter Her anziehung bestimmter Privatbetriebe in die Hand nehmen. Die Preise für den Branntwein sollen durch einen Beirat, der aus je 5 Mitgliedern des Bundesrates, des Reichstages und der Branntwein- brennere'.en zu bestehen hat, festgesetzt «erden, und die Branntwein - Destilateure sollen eine in Ra ten zu zahlende Entschädigung erhalten. In der gros sen finanziellen Notlage dcs Reiches wird man da her wohl die Einführung des Branntweinmonopols als eine Notwendigkeit hinnehmen müssen Ln Be zug auf die übrigen neuen Steuervorlagen wird wohl auch wenig gegen eine Erhöhung der Weinsteuer zu sagen sein, da wir in den letzten Jahren die auffällige Beobachtung gemacht haben, daß die Weinbauer und die Weinhändler glänzende Geschäfte gemacht haben. Seltsam mutet uns allerdings die neue Biersteuer an, die »39 Millionen Mark einbringen soll, denn alle Biertrinker Deutschlands haben nun seit Jahr und Tag die Überzeugung, daß das Bier nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr schlecht geworden ist. Das liegt allerdings nicht an den Brauern und Wirten, sondern am Mangel an Gerste und Hopfen. Da es sich nun a^er um die Besteuerung der Trinllust schließlich handelt, so wird man im Reichstage w«hr- Es ist daher zu hoffen, daß der Reichs tag diese Eiteuervorlage ablehnen wird, zumal sie auch Die neuen Steuervorlagen. Infolge des Weltkrieges und der riesig ango wachsenen Kriegskosten befinden wir uns im Deut- Ichsn Reiche in einer Zwangslage, und aus dieser heraus müssen die neuen Steuervorlagen beurteilt werden. Es gilt, im laufenden Reichshaushalt ein "och von nahezu 3 Milliarden Mark zuzustopfen, Und man wirb deshalb ohne weiteres erkennen, daß der Reichsschatzsekretär in möglichst umfassender Weise neue Steuervorlageu unter Zustimmung des Bundes rates im Reichstage einbringen mußte, um das rie- M Defizit zu decken. Lie vorgeschlagenen neuen Steuern fallen übrigens nur etwa 2'/, Milliarde ein- dringen, und hofft man, den Rest dcs Fehlbetrages durch die Kriegsgewknnsteuer in Höhe von 500 bis »VS Millionen Mark zu decken. 2n Friedenszeiten würde jeden Reichstagsabgeordneten und jeden deut- Wu Bürger ein Grausen bei dem Anblicke und der ^eurteilung solcher neuen Steuervorlagen erfaßt Ha den, aber in Kriegszeit gilt es, auf dem Gebiete der "euern und Finanzen auch Lasten zu ertragen, de ren Schwergewicht man früher nicht für möglich ge halten hätte. Erfreulich bleibt bei den neuen Steuer- »orlagen der eine Umstand, daß die neuen Gteuern Wcht den Charakter von Vermügenrbcschlagnahmen ha- °en und daß man die hauptsächlichsten neuen Steuer. Annahmen auf die kvareuuinsatzsteuer und auf das Muführende Brandweinmonopol stützen will. Die ^arenumsatzsteuer soll vou 1 M. bis 5 M für 1000 M. Ansatz erhöht werden und ungefähr eine Milliarde ^ark einbringen. Diese Rechnung könnte stimmen, I ' wstd dadurch auch schon ein Weg gewiesen, I wie man steuerpolitisch bei der Verzinsung und Ti! pulMtzerMckeiMN SeM-AMl! Np. iS m Zeitung Velegp.-gdn.: Wochenblatt Pulsnik Inserate sind bis vormittags 10 Uhr auf-u- geben. Die sechsmal gespaltene Petiizeile (Mosse's Zeilenm. 11) 20 Pf., im Bezirke der Amtshauptmannschaft 15 Pf. Amtliche Zeile 50 Pf., außerhalb des Bezirks 60 Pf., Reklame : 50 Pf. Bet Wiederholungen Rabost Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 25 Aufschlag Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigegebühren durch Klag« oder in .Kon kursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisn rchl. in Anrechnung. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnaben d. Im Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder derBesöroerungseinrichtungen - hat der Pezteher keinen Anspruch auf Lie ferung oder Nachlieferung der Zeitung oder : auf Rückzahlung des Bezugspreises. Vierteljährlich M 2.—, bei freier Zustellung; bei Aohclung vierteljähr!. M l.70, monatl. 60 Pf., :—: du ch die Post bezogen M 2 10 : des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Postschertkonto keipsig 24127 fun hgn umfassend die Ortschaften: Pulenib, Pulsnitz M. S , Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niederstem« NMtSVllllt jUi Veit i MVMy Weißbach, Ober- und Niederltchtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein - Dittmannsdorf Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle - Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Schriftleiter -. I. W. Mohr in Pulsnitz.