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pulMitzerWckendlatt M Zeltuiig ösM-WeWe velegr.-gdr.: Wochenblatt putsnik eei-nsprecke!» k?. 18 Mit MS- Dienstag, den 22. Januar 1918 70. Jahrgang Nummer 9 Inserate sind bis vormittags 10 Uhr aufzu- geben. Die sechsmal gespaltene Pctitzeile (Mosse's Zeilenm. 14) 20 Pf., sm Bezirke der Ämtshauptmannschast 18 Pf. Amt!iche Zeile 80 Pf., außerhalb des Bezirks 60 Pf., Reklame : 80 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt : Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 25 °/, Aufschlag. Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigegebühren durch Klage oder in Kon» kur--fäl>en gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachl. in Anrechnung. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Im Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder derBeiörderungseinrichtungen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lie» ferung oder Nachlieferung der Zeitung oder : auf Rückzahlung des Bezugspreises. : Vierteljährlich M 2.—, bei freier Zustellung; bei Abholung vierteljähr!. M 1.70, monat!. 60 Pf., : du ch die Post bezogen M 2.10. : des Königlichen Amtsgerichts nnd des Stadtrates zu Pulsnitz . Postscheckkonto Leipzig 24127 z NnlLnik umfassend die Ortschaften: Pulenitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina fiUItöömii Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, Friedersd^rf»Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein Dittmannsdorf Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 268. Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulrnitz. Die amtlichen Bekanntmachungen befinden sich ans der Beilage. M de« Kriegs-MliWtze« M Mtlicheu Tsgerderichtk. Dresden, den 20. Januar 1918. '/,2 Uhr nachm. Großes Ha-uptquartier, den 20. Januar 1918. Amtlich wird gemeldet: Westliche,. Kriegsschauplatz. Ostende wurde von See her beschossen. Heftige Artilleriekänrpfe dauerten im Stellungsbogen nordöstlich von Dperu bis spät in die Nacht hinein an. Zu beiden Testen der Lys, am Labassee Kanal, sowie zwischen Lens und St. Quentin hat die Gefechts tätigkeit zugenopunen. Mit besonderer Stärke lag engli- 'ch/Z Jener tagsüber auf unseren Stellungen südlich der Scarpe, Die französische Artillerie war nur in wenigen Abschnitten lebhaft. Fenersteigerung trat zeitweilig im Maas-Gebiete, sowie nördlich' und' südlich vom Rhein- Marne-Kanal auf. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. An der f Mazedonischen und Italienischen Front: ist die Lage unverändert. . Der Erste Generalquartiermeister. (W^.B.) L u d e nd o r f f. Dresden, den 20. Januar 1918. '/.3 Uhr nachm. Großes Hauptquartier, den 20. Januar 1918. Amtlich wird gemeldet: Westlicher '^riegsschnupiatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:. Nordöstlich und östlich von Mern, sowie an der Front von Lens bis Epehy hielt gesteigerte Artillerietätig keit an. Südlich von Vendhuille blieben bei Abivehr eines englischen Vorstoßes Gefangene in unserer Händ. Heeresgruppe deutscher Krorrprinz. In einzelnen Abschnitten der Champagne und zu beiden Seiten der Maas Kampftätigkeit der Artillerien. Nordwestlich Reims und in den Argonnen hatten kleinere Unternehmungen unserer Erkundungsabteilungen Erfolg. An den beiden letzten Tagen wurden 11 feindliche Flugzeuge und 1 Fessel-Ballon abgeschossen. ' Oestlichrr Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front Zwischen Vardar- und Dojran-See lebte das Artil leriefeuer zeitweilig auf. In der Struma-Ebene kam es mehrfach zu Vorfeldkämpfen, die für die Bulgaren erfolg reich verliefen. Italienische Front. Keine besonderen Ereignisse. Der Erste Generalquartiermeister. (ATB.) Ludendorff. Neue U-Booterfolge Berlin, 20. Januar. Im westlichen Teile des Sperrgebietes um England fügten unsere rastlosen tätigen U-Boote dem Gegner einen Verlust von 19 000 B. R. T. Handelsschiffsraum zu. Die Mehrzahl der Schiffe wurde im Aermel- und St. Georgs-Kanal unter stärkster feind licher Gegenwirkung vernichtet. Unter den Schiffen be fanden sich 3 größere Dampfer von über 4 000 Tonnen. Das Schiff konnte als der englische Dampfer „Colmere" der mit Kohlen nach Afrika unterwegs war, festgestellt werden. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 21. Januar. (Amtlich.) Durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte sind im Monat Dezember 1917 insgesamt 702 000 B. R. T. des für unsere Feinde nutz baren Handelsschiffraumes vernichtet worden. Damit erUöyMi sich di» blkb<>ripe>> Erwin' ^es nnem-escbränkten U-Bootkrieges auf 8 958000 Brutto-Register Tonnen Der Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 21. Januar. Neue U-Bootserfolge auf dem nördlichen Kriegsschauplätze: 22 000 B. R. T. Unter den versenkten Schiffen, von denen die Mehrzahl tiefbeladen und bewaffnet war, konnte der bewaffnete Dampfer „Magellan" 6 265 Tonnen mit Salpeterladung von Chile nach Frankreich festgestellt werden. Unter den übrigen vernichteten Schiffen befanden sich 2 größere englische Dampfer. Der Chef des Admiralstabes der Marine. We« zur Skt. Unsicherheit der Schiffahrt Berlin, 18. Januar. (Nichtamtlich.) Die Unsi cherheit der Schiffahrt im Mittelmeer infolge der Tätig keit unserer U-Boote hat die Gegner zu immer neuen Schutzmaßnahmen veranlaßt. Die Fahrstraßen führen dicht unter der Küste. Der Verkehr auf ihnen spielt sich vorwiegend in der Dunkelheit ab, während bei Tage die Handelsschiffe in den Häfen liegen. Diese Maßnahmen haben neben großem Zeitverlust auch eine Zunahme der Strandungen und Beschädigungen zur Folge. Unsere U-Boote .kommen daher häufiger in den Bereich der Landbefestigungen, die deren Arbeit zu stören versuchen. Der obengemeldeten Batterie an der Küste pon Tripolis ist es ebenso wenig gelungen, den TrupPentransport- dmnpfer zu retten, ivie es der Batterie bei Cap San Wito auf Sizilien, der Niederkämpfung durch ein U-Boot kürzlich bekannt wurde, nicht gelang, einem U-Boote seine Beute zu entreißen. Die deutschen U-Boote an der amerikanischen Küste. Bern, 20. Januar. Aus Las Palmas wird der „Neuen Korrespondenz" telegraphiert: Ein amerikanischer Seglermonitor, der eine Ladung Holz an Bord hatte und von Südamerika kam, wurde durch ein U-Boot in der Nähe der Insel Puerta Ventura versenkt. W Wichtigste. Das Reichsschatzamt hat alle Vorbereitungen für die achte deutsche Kriegsanleihe getroffen, die im März aufgelegt »erde« soll. Die Vertreter der Ukraine und der Mittelmächte Huben über die Grundlagen des Frirdensvertrages Einigung erzielt; zur Fühlungnahme mit den heimischen oerant»ortlichen Stellen ließen sie eine Vertagung eintrrten. Zwischen der russischen und ukrainischen Frtedensdelegation ist es zu einem offenen Bruch gekommen. Der Zerfall an der russischen Front nimmt weiter zu; auch in der ukrainischen Armee ist er anscheinend nicht aufzu halten. Der Rat von Flandern hat einstimmig Flanderns volle Selbständigkeit beschlossen. Dir Streiks in Oesterreich sind überall beigelegt worden; die Arbeit wurde wieder ausgenommen. In der Zweiten Kammer des sächsischen Landtags sprach sich Kultusminister Mr. Beck für einen Frieden aus, der unsere Zukunft wirtschaftlich, kulturell und politisch sichert. Der Rat der Dolksbeauftragten hat am 14. Januar den Ent wurf eines Erlasses über die Nichtigerklärung der äuße ren und inneren russischen Staatsanlehen vom 14. De zember angenommen. Die Pegelhöhe des Rheins in Köln ist auf 7,30 Meter ge stiegen und die unteren Stadtteile sind überflutet. Sämtliche Rheinnebenflüsse führen Hochwasser. Auf der Ahrstrecke sind Dammunterspülungen eingetreten. Deutliche «nd sächsische Nachrichten PuLsnltz. .(Wuhlversa in m l u u z. Ao: Tomi tag abend sprach im Saale des Hotels „Grauer Wolf" der Reichstagsabgeordnete Herr von Graefe, sür die Kan didatur Dr. Herrmann, Bautzen. Herr von Graefe, der sich uns als begeisteter und gewandter Politiker vor stellte, betonte die sittliche Pflicht des Wählens. Er be leuchtete dann den eventuellen Ausgang dieser Wahl von zwei Seiten und hob hervor, daß nichr nur Deutschland sondern auch das Ausland auf den Ausgang dieser Wahl warte und ihn dementsprechend verwerten werde. Weiter sprach Redner über die Notwendigkeit eines starken Frie dens, der die Existenz Deutschlands sichern würde. Herr Syndikus Ließke-Dresden sprach noch über die allgemeine Tage und die bevorstehende Stichwahl. — Cs ist zu be dauern, daß die Wahlversammlungen so schwach besucht werden, etwas mehr Anteilnahme wäre doch am Platze. Pulsnitz.' (Lautenabend., Der Lautenaoend, den Herr Hans Balder, Kgl. sächs. Hofschauspieler, unter Mitwirkung von Fräulein Christine Reichenbach von der Berliner Reinhardtbühne veranstaltete, erfüllte die durch auswärtige Berichte gespannten Erwartungen aufs schönste. Hans Balder nimmt unter den Künstlern, die mit der Laute austreten, eine Sonderstellung ein. Er will we niger xals Lautensänger oder Lautenspieler angesprochen werden, sondern man möchte ihn wohl besser Darsteller mit der Laute nennen: denn vor allem entzückte er seine Zuhörer durch besondere schauspielerische Vorarbeitung der größtenteils fröhlichen Lieder, deren heitere Note er herzhaft und coupleartig unterstrich. Dabei gaben die Klänge der Laute die er gern mit dankbaren v-ckur Grif fen kräftig handhabte, einen ungekünstelten musikalischen Hintergrund. Mit allen möglichen Mitteln auf die an dere Lautenkünstler in diesem weitgehenden Maße ver zichten, z. Beispiel mit lebhaften Gebärden, mit Pfeifen, Tanzen, sa sogar Mundharmonikaspiel, zauberte er eine Reihe fesselnder Gestalten und Szenen hervor. Lilien- crons Grenadiere zogen dröhnend in Schritt und Tritt mit Musik vorbei: dis Schneider hielten einen Jahrestag in wirklich winziger Aufmachung; .ein Kühbua erlebte eine saftige Geschichte; auf der Bauernhochzeit dröhnten die Köpfe bei der Rauferei nur so; der Krähwinkler Landsturm kam nach rechtgemütlicher Irrfahrt 1813 zum Es sen zurecht. Am besten gelang Burlalas drolliger Le benslauf. Recht hübsch war die Lautenbegleitung bei dem Spuck von Lübbenau. Reicher und herzlicher Bei fall lohnte die heitere Baldersche Kunst, die vielen ein Stündchen lachender Freude geschenkt hat. Eine Bereicher ung erfuhr der Abend durch Fräulein Reichenbach, die mit Hingabe und gewandtem Können Gedichte aller Art, ehestere und ernste von .Krieg und Frieden, vortrug und entsprechenden Beisall erntete. — Es ist zu bedauern, daß verschiedene Vorträge durch unverständige Störungen jugendlicher Personen nicht voll zur Geltung kamen.