fünfunääreissigstes Kapitel. was fragst du viel: wo will's hinaus, wo oder wie kann's enden? Ich dächte, Freund, du bliebst zu Haus Und sprächst mit deinen wänden. Goethe. eit der Geburt der kleinen Prinzessin war die Her zogin Luise etwas weniger zurückhaltend; sie liebte es jetzt, mit anderen jungen Müttern über die pflege und das Gedeihen kleiner Kinder zu reden, umgab sich nicht mehr so ängstlich, jeden anderen Verkehr ab lehnend, mit ihren Hofdamen und hatte sich besonders in Freundschaft, so weit sie solche geben konnte und bedurfte, Frau von Stein angeschlossen. Sie korrespon dierte mit ihr, wenn sie sich nicht an demselben Orte befanden, und sah die feinsinnige Fraur oft bei sich. Frau von Stein, welche von jeher eine liebevolle Verehrung für die edle, sittenstrenge, junge Fürstin gefühlt, hatte oft versucht, ihr näher zu treten. Sie ging daher jetzt mit Vergnügen auf die Artigkeiten Luisens ein und folgte auch am Morgen nach dem Todestage der armen Christel von Laßberg einer Aufforderung der Herzogin, sie zu besuchen. Die beiden Damen saßen im Gesellschaftssalon zu Belvedere an den offenen Flügelthüren, die auf Terrasse und park hinaus führten. Die Wiege der kleinen