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pulsaHerZayeblait 18. Tel.-Adr.: Tilgeblatt Pulsnitz »»Kscheck-Konto Dresden 2138. Giro-Konto 146 Bei Druck und Berlag von S. 8. Erster« Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Geschäftsstelle: PulSnitz, «lbertstraße Nr.» Mittwoch, de« 17. August 1927 7». Jahrgang Nummer 191 Amtlicher Teil Ankündigungen aller Art geb Winkler in Ossel lst w dem „Pulsnitzer Tageblatt" find von denkbar bestem Erfolg Amtsgericht Pulsnitz, am 13. August 1927 Die Kaufmannsehefrau Flora Thieme nicht mehr Geschäftsführerin. Aber vielleicht war diese Generalprobe, die das Flug, zeug bestanden hat, für uns ganz gut, denn sie zeigte uns, mit welchen Witterungsverhältnissen wir auf dem Ozean zu Auf Blatt 469 des Handelsregisters, die Firma Schulze L Co., Gesellschaft "llt beschränkter Hastung in Ohorn betreffend, ist heute eingetragen worden: 1,8 Prozent in der Vorwoche. Arbeitslos sind noch insge samt 1021 Bauarbeiter. — (Straßen-Sperrungen.) Die Merseburger Staatsstraße wird zwischen Leipzig und Rückmarsdors in der Flur von km 4,750 bis 5,500 wegen Bauarbeiten vom 15. bis 25. August 1927 für allen Fahr- und Reitverkchr gesperrt. Der Verkehr wird von der Staatsstraße über Burghausen (Schießstände) Staatsstraße und umgekehrt verwiesen. — Die Staatsstraße Borna—Markran städt wird zwischen Lobstädt und dem Ortsteil Bahnhof Kieritzsch in Das deutsch-französische Handelsabkommen unterzeichnet Paris, 17. August. Wie die Telegraphen-Union soeben von durchaus vertrauenswürdiger Seite erfährt, ist der deutsch-französische Handelsvertrag heute, Mittwoch, vormittag 9 Uhr im französischen Handelsministerium unterzeichnet worden. Auf deutscher Seite ist die Unterschrift durch den deutschen Botschafter Herrn von Hoesch und Ministerialdirektor Dr. Posse, auf französischer Seite von Handelsminister Bo- kanowski vollzogen worden. Bank - Kontra: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und VLA» vtTITT Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Im Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung bei Betriebes der Zeitung oder der BeförderungSrinttchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Kuptblatt unt älteste Zeitung in den Ortschaften der Pulsnitzer AmtSgertchtSbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-DittmannSdorf mit welchen Witterungsverhältnissen rechnen haben. Wir haben uns die Gegend, soweit das durch den Nebel möglich war, recht genau angesehen, damit wir uns beim nächsten Male, wenn wir uns, hoffentlich recht bald, auf die Reise machen, gleich zurechtfinden können. Der mißglückte Ozeanflug. Ein Bericht des Flugzeugführers Loose. Dessau. Flugzeugführer Loose, der die „Bremen* während des größten Teiles des Weges gesteuert hatte, er zählt folgendes: Trotz unseres Mißerfolges bin ich mehr als jemals davon überzeugt, daß die „Bremen* den Amerikaflug durchführen kann, und wir sind entschlossen, unser Unter nehmen nochmals zu beginnen, sobald in der Wetterlage eine Wendung Am Besseren eintritt. Ueberhaupt hatten wir von Beginn an gegen Unwetter zu kämpfen. Bereits kurz nach dem Start gerieten wir in ein schweres Gewitter. Als wir Wer der atlantischen Küste Irlands waren, trafen wir so schlechtes Wetter an, daß ein Weiterkommen vollkommen unmöglich war. Es hätte ein zu großes Risiko bedeutet, die Fahrt über den Ozean fortzusetzen. Wir wären unbedingt abgestürzt. Um das Flugzeug durch einen Kampf mit so schweren Gegen winden nicht unnütz in Gefahr zu bringen, haben wir uns südwestlich von Cork und östlich von FastuetRock entschlossen, zurückzukehren. Wir flogen dann über Dublin auf Doverzu. Ueber Dublin flogen wir so tief, daß ich genau beobachten konnte, was in den Straßen vorging. Die Wet termeldungen vonNorddeich kamen pünktlich und gut an. Die „E uropa* hörten wir nach unserem Abflug noch eine Zeitlang hinter uns. Dann aber haben wir sie ver loren. Es war sehr schwer, mit unserer schweren Belastung glatt zu landen, und es ist ein Gotteswunder, daß es ge lungen ist. Wenn wir uns auch sagten, daß eine Umkehr eine große Schweinerei ist, weil wir festes Ver trauen auf das Gelingen unseres Unter- nehmens hatten, so wäre es doch töricht gewesen, das Schicksal zu versuchen. Wir waren bereits vier Stunden hinter unserem plan mäßigen Fluge zurück, und ein Weiterflug im Sturm hätte uns unheilvollen Zeitverlust gekostet, da wir größere Höhen nur durch Spiralen erreichen konnten, die viel Zeit in Anspruch genommen hätten und außerdem infolge des schweren Gewichtes der „Bremen* äußerst gefährlich ge wesen wären. den Fluren Lobstädt und Ortsteil Bahnhof Kieritzsch von km 5,7 bis f,4 wegen Bauacbeiten vom 15. bis 31. August 1927 für allen Fahr« und Rcitverkehr gesperrt. Der Verkehr wird von der Staatsstraße über Pürsten nach dem Bahnübergang am Bahnhof Kieritzsch und umgekehrt verwiesen. — Wegen Bauarbeiten auf der Straße LeiSnig — Strehla in Flur Zaußwitz wird düse Straße von km 25,3-29,2 in der Zeit vom 22. bis 30. August 1V27 für allen Fahr- und Reit verkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Zaußwitz, Kieinrügeln ver wiesen. — Wegen Walzarbeiten wird die Klaffenbacher Straße in Harthau vom 15. bis 25. August 1927 für allen Durchgangsverkehr Amerika erwartet die deutschen Flieger mit Bestimmtheit. - Berlin. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Schurman, sandte Professor Junkers gelegentlich des Rück flugs der deutschen Flieger folgendes Telegramm: Es tut Mr leid, zu erfahren, daß Ihre Flieger durch schreckliches Gewitter und Nebel gezwungen worden sind, die „Bremen* und „Europa* wieder nach Deutschland zurückzubringen. Ich gratuliere ihnen zu ihrer Geschicklichkeit und guten Führung und hoffe zuversichtlich, daß die Unwetter bald nachlassen werden, so daß sie ihren Flug wieder aufnehme« können, ans den ganz Amerika wartet.* In dem daraufhin von Professor Junkers an den amerikanischen Botschafter Schurman gesandten Dankes telegramm heißt es u. a.: „Ich danke Ihnen auch im Namen der Besatzungen der „Bremen* und „Europa* für das überaus freundliche Telegramm und für die Anteilnahme, welche Sie, hoch verehrter Herr Schurman, und das gesamte amerikanische Volk an dem beabsichtigten Fluge Wer den Atlantik genom men haben. Wir schätzen sehr Ihrs Worte der Anerkennung über die Leistungen unserer beiden braven Besatzungen. Ls würde uns gewiß eine ganz besondere Freude be reiten, wenn eck uns möglich sein sollte, im Fluge über den Ozean Grüße und Worte der Hochschätzung für das Volk Lindberghs, Chamberlins uW Byrds überbrin gen zu können, dos in so großartiger und sympathischer Weise unser Vorhaben begrüßte und unterstützte.* Wie Chamberlin urteilt. „Es gehört eine große Portion Mut dazu, ein derartiges Flugunternehmen aufzugeben, weil man sich sagt, daß es besser sei, den erfolglosen Versuch aufzugeben und lieber ein zweites Mal unter besseren Verhältnissen zu star ten. Die Deutschen trafen eine kluge Entscheidung, indem sie darauf verzichteten, etwas fortzusetzen, das närrisch und vermessen gewesen wäre. Dieses Zahr kein Ozeanflug mehr? Das deutsch-französische Handelsabkoinmen unterzeichnet Das Wichtigste Aach einem in Berlin eingelaufenen Telegramm ist der Weltumsegler Kircheib beute in Panama ecngetroffen. Ur den 22. August, auf den für die Hinrichtung Saccos und Van- zettis angesctzten Tag, ist in England ein neuer Generalstreik an- . gesetzt worden. Der oberste amerikanische Gerichtshof hat sich, wie aus Boston berichtet wird, mit der Prüfung der juristischen Argumente der Rechtsanwälte Saccos und Vanzettis befaßt. Das Hauptziel der Verteidigung geht dahin, eine Wiederaufrollung des Prozesses zu ermöglichen. Bei dem Hagelwetter, daS über die Flur Hüpstedt auf dem Eichfeld niederging, sind, nach einer Meldung der „D. A. Z." aus Halle, fast sämtliche Singvögel erschlagen worden. In dem Unwettergebiet sieht man keine Lerche mehr. 173 Vogelleichen wurden allein unter w einer großen Kastanie am Dorfeingang gefunden. Nach einer Berliner Morgenblättermeldung auS Budapest, haben in den letztverflossenen Tagen in verschiedenen Provinzstädten, speziell im Norden Ungarns Razzien zur Kontrolle der Fremden stattge funden. Es wurden bei dieser Gelegenheit 391 Personen festgenom« Men, die die ungarische Staatsbürgerschaft nicht nachweisen können. «ine große Menschenmenge versuchte gestern nach einer Meldung des »Lokalanzeigers" den Eingang des Gefängnisses in Canada zu stürmen, in da« sich ein Mensch geflüchtet hatte, den sie Menge lynchen wollte. In dem Kampf mit der Polizei gab es acht Tote und eine große Anzahl Verletzte. Tornado, der über die Stadt Sarabella in Florida hinwegging, hat, wie der Lokalanzeiger" aus Newyork berichtet, nach den biShe« .. ligen Feststellungen 30 Tote gefordert. Todesstrale des deutschen Fremdenlegionärs Klemm ist, wie der »Lvkalanzeiger" aus Paris meldet, in einem neuen Gerichtsverfahren aufgehoben worden. Er wurde endgültig zu 7 Jahren Zwangsarbeit ^derurleckt. aus Oakland in Kalifornien berichtet wird, ist der Eindecker „Ok- lahama", der von Grijfith geführt wird, als erster von 9 Maschinen Mm Fluge nach Hawai um den 140 000 Mark Preis gestarttt. Die zweite Maschine hatte bei dem Start einen Unfall und wurde er- . Heblich beschädigt, so daß sie ausgeschieden ist. 4" der Nähe von Troppau wurde gestern um Mitternacht ein Kraft- Wagen, in dem sich drei Personen befanden, von einer Lokomotive »saßt und buchstäblich entzwei geschnitten. Alle drei Personen wur< . dm getötet. 4» Dessau finden fortgesetzt Beratungen über einen neuen Start zum Atlantikflug statt. 4". Soederblom, Erzbischof von Schweden, setzte sich auf der Lausaner Kiichenkonserenz für eine Kirchenunion ein. ÜMlilyt m- sWstzt AWlkgtMittn —- (Sehr richtig!) Gegen eine weitverbreitete Rücksichtslosigkeit von Motorradfahrern wendet sich ein altes . DNC.-Mitglied durch einen sehr begrüßenswerten Artikel 'n Mitteilungsblatt des Allgemeinen Deutschen Automobil- ^mbs. Darin heißt es u. a.: Ein großes Verdienst würden Nch der Club und die Behörden erwerben, wenn sie mehr bisher das geräuschvolle Fahren der Motorradfahrer be- Mpfen würden. Wenn wir Automobilisten nur ein Zehntel Lärms verursachen würden, so würden wir mit der Mizei überhaupt nicht fertig werden, während diese gegen 'otorradsahrer mehr als milde verfährt. Das Gros der sj."^adfahrer ist rücksichtslos bis zum Expreß und kümmert i? überhaupt nicht um das Publikum Ob sie abends "br oder früh 4 Uhr in den dichtbewohnten Straßen ^e Maschinen schießen und knallen lassen, als ob sie im eitknege vor Verdun lägen, kümmert weder sie noch die N' je lauter eine solche Karre geht, und je öfter sie Sn»«. Geräusche möglichst noch in der Stadt und dünk. "ach Sonnenaufgang abgibt, desto stolzer den k -- ^r edle Herr Fahrer. Diese Leute sind es, die Pudiu und das Kraftfahrzeug überhaupt bei dem iss ps Mißkredit bringen. Nicht das schnelle Fahren dem Lärm und die Rücksichtslosigkeit, die bei Publikum allgemein so verhaßt sind. Sew-^l. ^"st keine Arbeitslosigkeit im Bau- bktrün» „Die Arbeitslosigkeit im sächsischen Baugewerbe 9 ach der Erhebung vom 8. August 1,7 Prozent gegen Dessau. Direktor Sachsenberg von den Jnnkerswerken ist der Meinung, daß ein Ozean - slug der Iunkerswerke in diesem Jahre sehr in Frage gestellt sei. Die Wetteraussichten für die nächste Zeit lauteten außerordentlich schlecht, und es dürste weder in diesem noch in den nächsten Monaten mit einer wesentlichen Besserung zu rechnen sein. Außerdem habe der Flug Köhls und Looses gelehrt, daß die Nebelbänke über England ein außerordentliches Hindernis seien. Zu dem komme noch, daß bei Neufund, land in den nächste» Monate« sehr ausgedehnte Nebel bänke lägen. Die Iunkerswerke haben sich mit diesem Flug für eine Propagierung des Passagierverkehrs Wer den Ozean einsetzen wollen, und man müsse annehmen, daß ein neues Mißlingen der Ozeanüberquerung dem Gedanken eines zukünftigen Passagierverkehrs über den Ozean von großem Schaden sein würde. Anzeigen-Arundzahlen in RM: Die 42 mm breite Petitzeile (Mosse'«Zeilenweiser 14) RM 0.25, in der AmtShauptmannschaft Kamenz RM 0.90. Amtliche Zeile RM 0.75 and RM 0.60. Reklame RM 0.60. Tabellattscher Satz 50°/, Ausschlag. — zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren dnrch «tage oder in SonkurSfällen gelangt der solle Recknungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis '/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Ausnahme