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pmsnche Bezirksanzeig« »» »I« «» «»I» T M» s s Bank - Sonrrn: Pulsntper Bank, Pulsnitz und ^AI T» W- 8» VkÄTH Commerz und Prtvat-Bank, Zweigstelle PulSnitz 77 — E - f ch « i >» t a» j « » « « W « rktaO — — — O^^7"ue höherer Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der Beförderung-etnrichtungen — hat der Bezieher keine« Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück« ^blung des Bezugspreises. - Wöchentlich 0.65 NM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Anzeigen,Grundzahlen in RM: Tie 42 mm breite Petitzeile lMofse's Zeilenmesser 14) RM V.25, in der «mtshauptmannschast Kamenz RM 0.30. Amtliche Zeile RM 0.75 and RM0.60. Reklame RM 0.60. Tabellarischer Satz 50«/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzcigengebühren durch klag; oder in Sonkursfällen gelangt der »olle Rscknungsbetrag unter Wegsoll von Preisnachlaß in Anrechnung Bis >/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt kruptblatt unl älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtSgerichtrbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bcemig, Hauswalde, Ohorn, Oderkema, Niederstem«, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-MitmannSdors GeschSftSstelle: PulSnitz, Albertstraß» Ne. S Truck und Verlag von S. L. Försters Erben (Inh. I. W. Moqr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Nummer 195 Montag, den 22. August 1927 79. Jahrgang Das Wichtigste Hst dem Flugsporttag aus dem Flugplatz Mockau stürzte der 34 jährige Fallschirmpilot Merkelbach bei seinem 81. Fallschirmabsprung aus etwa 360 Meter Höhe ab. Er war sofort tot. Der Absturz ist aus ein Versagen des Traggurtes des Fallschirmes zurückzuführen. "ach Meldungen aus San Franzisca wurde in Kalifornien in der vergangenen Nacht ein Erdbeben verspürt. Sämtliche Telefon- und Telegrafenverbindungcn sind unterbrochen. Menschen sind nach den - bisherigen Berichten jedoch nicht zu Schaden gekommen: Me die Berliner Morgenblätter aus Moskau berichten, herrscht in Moskau eine furchtbare Hitze. Das Thermometer zeigt 40 Grad Reaumur (50 Grad Celsius). "ach einem um 12 Uhr mittag von der deutschen Seewarte ausgegebe nen Wetterbericht ist die Wetterlage auf dem Ozean für Ozeanflüge zurzeit ungewöhnlich ungünstig und weder die Süd» noch die Nord, rute befliegbar. Aie B. B. V. protestierten gegen Geßlers Flaggenerlaß. Hst Kampf um Besatzungsverminderung zwischen London und Paris geht unentwegt weiter. Milcht Md W-scht AlMlkgenüeilen Pulsnitz. <Die Verfassungsfeier der Volks schule) führte heute vormittag die Lehrerschaft und die Schu ir der oberen Klassen wie im vorigen Jahre hinaus ins Mie. Aus dem Buchberg sprach nach einem Chorgesang Herr Riesel über Wesen und Inhalt der Verfassung; er en gste mit einem Appell zur Pflichterfüllung dem Vaterlande gegenüber. Nach dem Gesänge der dritten Deulschlandstrophe )°g man zur Stadt zurück, wo auf dem Markte die Veran- 'chltung mit dem Liede: „Wie könnt' ich dein vergessen, ge übtes Vaterland," beschlossen wurde. — (DieNeuwahlen beidenKrankenkassen.) Das Ebelts- und WohlfahrlSminsterium macht daraus aufmerksam, daß höchst Neuwahlen zu den Organen der Krankenkaffen bevorstehen, jdie Bersicherungsämter werden veranlaßt, die Krankenkaffen auf die er- Mich veränderten Vorschriften der Sozialversicherung über die Wahlen s? den Ehrenämtern, also auch zu den Ausschüssen und Vorständen der ^«nkenkaffen, hinzuweisen, ihnen bei der Durchführung dieser Vorschriften die Hano zu gehen und für eine ordnungsgemäße und rechtzeitige ^«rnahme der Wahlen Sorge zu tragen. Dabei wird besonders da- ^uf aufmerksam gemacht, daß nach den neuen gesetzlichen Bestim- Lungen für die Ehrenämter der Sozialversicherung eine einheitliche ?Wzeit von fünf Jahren besteht, die ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt /s Durchführung der Wahlen an das Kalenderjahr gebunden und einheitlich Ende des Jahres 1932 abläuft Da die Amts» ?^st der jetzigen Inhaber der Ehrenämter nur bis zum Schluffe Jahres 1927 läuft, müssen grundsätzlich bei allen Krankenkaffen in diesem Jahre Neuwahlen vorgenommen werden, denen als. nach Amtsantritt der neugewählten Ausschußmitglieder die ^wählen zum Vorstand zu folgen haben. Aus Gründen der Ver dachung und Verbilligung sollen mit den Vorstandswahlen zu den ^»kenkaffen auch die übrigen, von den Auflchußmitgliedern vorzuueh- ^»den Wahlen, das sind die Wahlen der Versicherungsvertreter für Ausschuß der Landesversicherungsanstalt, verbunden werden. Be- ^MenSwerl ist, daß die Wahlen nach den neuen Bestimmungen an- Wie bisher und zwar in erster Linie auf Grund von Vorschlags» üen wirtschaftlicher Vereinigungen vo» Arbeitgebern und Arbeitnehmern "genommen werden und auch durch die neuen gesetzlichen Bestim» , flögen eine Aenderung der Satzung und Wahlordnungen der Kranken- sich notwendig macht. Kamenz. (Sammlung für die Hochwasser geschädigten.) Aus der innerhalb der Gemeinden des Lenzer Bezirks veranstalteten Sammlung für die Hoch- ""hergeschädigten im Katastrophengebiet des östlichen Erz- Mrges sind beim Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Menz in der Zeit vom 13. bis 19. August 1927 weiter ^Mangen 5005,90 RM, und zwar von der Stadt Groß- . hrsdorf 795 RM (zusammen bisher 1866,10 RM), von Gemeinden Auschkowitz 40,50 RM, Bischheim 750 RM, Muna 120 RM, Cunnersdorf 183 RM, Gelenau 84 RM, Dubnitz 25,50 RM, Gräfenhain 108 RM, Hennersdorf Höckendorf 210 RM, Höflein 21,50 RM, Krakau, RM, Laußnitz 33,50 RM (zusammen bisher 333,50 Siim ' Lebenau 60 RM, Milstrich 51 RM, Möhrsdorf 175 bA' Naußlitz 25 RM, Oberlichtenau 1 RM (zusammen svUr »28,40 RM), Ohorn 961,10 RM, Oßling 190,50 Petershain 50 RM, Prietitz 248 RM, Pulsnitz M S. NM (zusammen bisher 1014,78 RM), Reichenau 121 40 RM, Siebitz 22 RM, Straßgräbchen 246 27-'Trado 7,50 RM, Weißig 30 RM, Wendisch-Baselitz ^istte «0^' Wohla 125 80 RM. Diese Beträge sind als . Nate dxz Sammelergebnisses in den Gemeinden des Mck? öom Bezirksverband dem Hochwasserkonto für das üß ^zgebirge bei der Sächsischen Staatsbank in Dres- ii, twn - worden. Das Gesamtergebnis der Sammlung " Gemeinden des Bezirks beträgt bisher 23 756,98 RM. WMMdMMMWWMMMlW Die sra«zöfische These ««annehmbar Das Rheinland fordert sofortige Befreiung Die Lage an der Iangtsefront (China) — London. Zur Räumungsfrags weiß der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" zu berichten, in Lon doner politischen Kreisen werde klar zum Ausdruck gebracht, daß die letzten Vorschläge der französischen Regierung über die Verminderung der alliierten Truppen im Rheinland für die britische Regierung unannehmbar seien. Man erwarte deshalb, daß ein neuer Gedankenaustausch in dieser An gelegenheit stattfinden werde. Die französische Besatzungs armee im Rheinland sei genau viermal so stark wie die britische und belgische zusammen. Trotzdem lehne die fran zösische Regierung es ab, ihre Armee um mehr als 5000 Mann zu vermindern und schlage vor, daß England und Belgien, falls diese Ziffer von Großbritannien als un angemessen betrachtet werde, ihre Armeen um ebenfalls 5000 Mann vermindern sollten. Einer solchen unnatürlichen Ver minderung würde London niemals seine Zustimmung geben, da dadurch Großbritanniens Einfluß im Rheinland auf den Nullpunkt verringert würde. Dies« französische Vorschlag überrasche um so mehr, als der französischen Regierung schon seit geraumer Zeit bekannt sei, daß Großbritannien auf einer proportionalen Verminderung bestehe. Es sei möglich, daß dieser Vorschlag unter dem Druck der französischen Militaristen gemacht worden sei, um eine negative britische Antwort herauszufordern und London die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des militärischen -tatus «iuo im Rheinland zuschieben zu können. Gleichzeitig veröffentlicht das genannte Blatt einen Bericht von Pertinax, wonach die Aussichten für ein französisch-britisches Uebereinkommen in der Frage der Besatzungsverminderung heute günstiger schienen als bisher. Es habe den Anschein, als ob einige der von Briand in seiner letzten Note vorgebrachten Argumente in London sympathisch ausgenommen worden seien. Es sei wahrscheinlich, daß der Notenaustausch ein gestellt und die ganze Frage zwischen dem englischen Aus wärtigen Amt und dem französischen Botschafter in London besprochen werden würde. Das Rheinland fordert sofortige Befreiung. Magdeburg. Der Rheinische Tag in der Deutschen Theaterausstellung wurde zu einer gewaltigen Kundgebung der vielen Tausende von Rheinländern, die vom Bodensee und von Memel hergeströmt waren, um mit ihren rhein- nischen Landsleuten für die endliche Befreiung der Rhein lands von der Fremdherrschaft zu demonstriereu. Durch alle Reden ging die Forderung, daß die Besetzung der Rheinlands nicht bis 1935 ausgedehnt werden darf, wie es der Versailler Vertrag vorsieht. Der Völkerbund werde zur Karikatur, wenn nicht bald der letzte fremde Soldat aus dem Rheinlands verschwinde. Durch die Abmachungen von Ver sailles und Locarno sei Frankreich heute Deutschlands mora lischer Schuldner, da Deutschland allen Verpflichtungen nach gekommen sek. Aber Frankreich habe seine Besatzung noch nicht einmal auf die ehemalige deutsche Kriegsstärke herabge setzt. Wenn der Rhein nicht bald entfesi-lt wird, so schwindet jeder Sinn einer Verständigungspolitik. Dem Reichsaußen minister 0r. Stresemann muffe zugerufen werden: „Land graf, werde hart!" Die Räumung des Rheinlandes dürfe kein Handelsgeschäft werden. Eine Nation von der unglaublichen Leistungskrast, wie es die Deutschen bewiesen, kann nicht den Stempel der — „Der Observer" zur Rheinlandräumung Die Hochwasscr Katastrophe im fernen Osten MinderwertigkekL wie ihn die Besatzung varfleue, ferneren dulden. Der „Observer" zur Rheinlandräumung. London, 21. August. Zum Problem der Rhtinlandräu- mung schreibt heute der „Observer": Der Kurs der französischen Politik seit Locarno sei nicht immer nawprüfbar gewesen. Heute drohe Frankreich, soweit sich dies erkeunen lasse, zur Ruhrpolitik zurückzukehren. Es sei nicht notwendig, die Politik, die Frank reich vor Abschluß der Locarnoabmachungen besolgt habe, zu dis kutieren, da diese nunmehr die Politik Frankreichs beherrschen müßte. Die Sicherheit am Rhein sei gestützt durch die beglaubigte Abrüstung Deutschlands, durch Deutschlands eigene Verpflichtung, durch die Garantie Großbritanniens und Italiens, die Sicherheit im Osten sei hergestellt, durch den Verzicht Deutschlands aus Aen- dervng der Ostgrenzen durch kriegerische Mittel. Beide Dinge seien verstärkt worden durch die Mitgliedschaft Deutschlands im Völker bünde Die Frage der Sicherheit gebe daher keinen Grund sür die Ablehnung einer wrseulltchen Reduzierung der Rheinlandgarnifonen. Ebenso wenig könne sie als Begründung für die Ablehnung einer Verkürzung der Besatzung,Periode herangezogen werden. Infolge dessen bleibt nur die elne Schlußfolgerung übrig, daß Frankreich voraussichtlich auf die Besatzung der Rheinlands bestehen bleibe, nicht um dadurch seine Reparotionsansprüche zu sichern. Aber auch in dieser Frage sei bei der Ruhrbesetzung eine fundamentale Aenderung eingetreten. Absichtlicher Verzug werde ebenso wenig wie damals Sanktionen im Gefolge haben, aber inzwischen sei der Da- wesplan in Kraft getreten, es könne jetzt vielleicht eine unfreiwillige Schwierigkeit elotreten, die diesjährigen Annuitäten zu transferieren. Wenn dieser Fall eintritt, so sei das aber eine Angelegenheit, die alle Etgnatarmächte angehe, vor allem aber sei Frankreich zur Degen- lelsiung für Deutschlands Verzicht in Locarno gebunden. Durch» gewisse Versprechungen, die es nicht ohne Verletzung seiner Ehre sprechen kann. Das Blatt fragt weiter, welchen Nutzen Frankreich haben würde, eine freiwillige von Deutschland im Angesicht der ganzen Welt eingegangene Verpflichtung einzutauschen gegen einen strittigen Anspruch aus die Dauer des Versailler Vertrages. Es würde bedauerlich sein, nach der auffallenden Verbesserung der englisch französischen Beziehung stil Locarno, wenn der Bruch non klaren Versprechungen diese Verständigung zunichte machen würde. Tschangtsolin beruft eine Konferenz der Nordtruppenführer Peking, 21. August Die Lage an der 2)angtsesront ist einstweilen unverändert. Die Kerntruppen der Südarmce find in Schanghai konzentriert und wollen die Stadt auf alle Fälle oertet- digcn. Aus Nanking wird das Eintreffen der ersten Hankautrup- pen gemeldet. Aufsehen hat in Peking bie Weigerung des Tupanr von Schantung an einer von Tsangtsolin einberufenen militärischen Konferenz der Nordtruppen teilzunehmen, erregt. Tschangtschung- tschang begründet seine Absage mit dem Hinweis, daß er durch die strategischen Operationen in Anspruch genommen sei und die mili tärische Lage außerdem gar keine Konferenz erfordere. Difl Hochwasserkatastrophe im fernen Osten Riga, 21. August. Nach über die Hochwafferkatastrophs im fernen Osten in Moskau vorliegenden Meldungen ist nunmehr auch der Amur über die Ufer getreten. Das halbe Amurgebiet ficht vollkommen unter Wasser. Eine Grube ist vollständig ersoffen. 17 in einem Stollen befindliche Bergleute sanden den Tod. Die Sowjetregierung hat zur Bekämpfung der Wasserkatastrophe neuer lich 2 Millionen Rubel ausgeworfen. Hochwaffer wird auch aus der Mandschurei gemeldet, wo der Sungart über die Ufer getreten ist, 13 Dörfer stehen in diesem Gebiet vollkommen unter Wasser. Elstra. (Rathaus-Erneuerung.) In der am f Dienstag ftattgefundenen Stadtverordnetensitzung wurde u. a. beschlossen, das Rathaus noch in diesem Jahre neu vorzu richten bezw. mit Edelputz zu versehen und die Diensträume ausweißen zu lassen. Auch soll mir der Herstellung eines sogenannten Trottoirs auf der Rathaus-Marktseite der An fang gemacht werden. Göda. (EinBienenschwarmineinerKorn- puppe.) In Preßka bei Göda stieß ein Wirtschaftsbesitzer unversehens auf einen in einer Kornpuppe befindlichen Bie nenschwarm; die Bienen wurden durch das Umlegen der Getreidepuppe so erregt, daß sie sich auf die bei den Ernte arbeiten beschäftigten Leute und die Pferde stürzten, so daß die letzteren in rasendem Tempo durchgingen. Sie konnten mit größter Anstrengung noch vor der Scheune zum Halten gebracht, ausgespannt und in den Stall transportiert werden, bis wohin sie, arg zugerichtet, von den wütenden Bienen verfolgt wurden. Ein Glück, daß es sich hierbei um einen herrenlosen Schwarm handelt, da sonst dieser Vorgang leicht schlimmere Folgen in Gestalt von Schadenersatzansprüchen haben konnte. Dresden. (Der Rote Frontkämpfertag in Dresden.) Gestern Sonntag fand in Dresden der Rote Frontkämpferbundestag statt, der aber ohne jeden Zwischen fall verlief. Für den Zug, der am Nachmittag sich durch Dresden bewegte, zeigte die Bevölkerung kein Interesse. Die Aufmachung war die gewohnt übliche: viele Frauen und Kinder wurden im Zuge mitgeführt. Natürlich fehlten auch die bekannten Plakate nicht, auf denen in der Mehrzahl die Freilassung von Max Hölz und die Enthaftung von Sacco und Vanzetti gefordert wurde.