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BtschäftSstrll-: Pulsnitz, «lbcrtstraße N». » Druck und Verlag von E. 8. Förster» Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr tnPulrnitz Nummer 18V Donnerstag, den 4. August 1827 78. Jahrgang Amtlicher Teil Der Stadtrat friedlicher, großzügiger Weise geregelt werden )en denkenden Männern oller Länder würde" müßten. Bei den Keine Vorstöße in der EnIwaffnungSfrage. Schriftliche Mahnung erfolgt nicht Vom Tage der Fälligkeit der Steuer ab entstehen Verzugszinsen in Höhe von die von dem Kartell betriebene Politik des Nachgebens ist ein Irrsinn gewesen. . . Aufgabe der Alliierten ist es, klar und deutlich zu sagen, daß sie niemals diese Uebertretun- gen des Versailler Vertrages und diesen Verrat des Reiches dulden werden. Der Geist von Locarno hat niemals einen größeren Schlag erlitten." Was die deutsche Ost grenze und Oesterreich be. treffe, so herrschten dort künstliche Verhältnisse, die früher oder später in s ' Aufwertungs (Mietzins-) Steuer. Am 5. ds. Mts. wird die Aufwertungssteuer für Monat August fällig Die Steuerpflichtigen werden aufgefoHert, die fälligen Beträge zur Vermeidung Zwangsweiser Beitreibung alsbald an unser Stadtsteueramt abzuführen . Vor dem Abbruch der Genfer Konferenz Genf, 4. ^August. Die Unterredung zwischen den maßgebenden Mitgliedern der drei Delegationen der Seeab rüstungskonferenz, die heule um 22 Uhr begann, dauerte bis nach 24 Uhr. Nach Schluß der Sitzung wurde noch den Teilnehmern lediglich mitgeteilt, daß aus Grund einer be sonderen Vereinbarung keine näheren Mitteilungen über den Inhalt der heutigen Unterredung gemacht werden könnten. Es wurde jedoch mitgeteilt, daß lediglich das Programm der morgigen Vollsitzung der Konferenz zur Verhandlung gelangt sei. Die Vollsitzung wird morgen um 15 Uhr stattfinden. In Konferenzkreisen ist man auf Grund der heutigen Unter redung der Delegationsführer übereinstimmend der Ansicht, daß nunmehr der Abbruch der Konferenz als bevorstehend anzusehen ist. 10 v. H. jährlich. Pulsnitz, am 3. August 1927 nach dem in Genf im Dezember Urogramm ab- Ein amerikanischer Gelehrter über die Verhältnisse in Europa. Beendung der Besatzung ein Gewinn für alle Beteiligten. New York. Nicholas Murray Butler, Präsident der Columbia. Universität, der aus Europa zurückge kehrt ist, erklärte, diewirtschaftlicheWiedererstar» kung Europas werde durch einen übertriebenen, fast hysterischen Nationalismus der neugeschaf- senen Staaten verzögert. Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt d»uplbl«tt unt Sltcfte Zeitung in den Ortscheften der Pulsnitzer AmtSgerichtSbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S-, Großröhrsdorf, Bretnig, Hausweide, Ohorn, Oberstem», Niederstem«, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Alrin-Dittmannsdors K»« M M NOMWW IkS WWMSS Enttäuschungen über die LoearnopoUtik — Stresemann gegen die neue Dentschlandhetze Vor dem Abbruch der Genfer Konferenz — Ein amerikanischer Gelehrter über die Verhältnisse in Europa Keine Vorstöße in der Entwaffnungssrage — Das Riesenerdbeben in China, eine der größten Katastrophen der Welt Anzeigen,Brundzahltn in RM: Die 42 mm breite Petitzeile (Moffe'SZeilenmesser 14) RM 0.25, in der AmtShauptmannschast Kamenz RM 0.80. Amtliche Zeile RM 0.75 and RM 0.60. Reklame RM 0.60. Tabellarischer Sich 50Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengtbühren durch Klage oder in SoiikurSfSllen gelangt der aolle Recknungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis '/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Befürchtungen für die wirtschaftliche und finanzielle Zukunft der Welt »kmt, falls gewisse Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht geändert oder ergänzt würden. Die fort dauernde Anwesenheit Ler alliierten Truppen auf dem rech ten Rheinufer gebe den deutschen Extremisten die besten Gründe für ihre Opposition gegen die Versöhnungspolltik. Die Beendung der Besetzung würde einen Ge winn für alle Beteiligten bedeuten. werden. Im Zusammenhang damit sei noch einmal daran er innert, daß den militärischen Experten bei den Berliner Ge sandtschaften keinerlei Kontrollbefugnis zusteht. LMcht und WM Angelegenheiten Pulsnitz. «Operetten - Aufführung.) Wie Inseratenteil ersichtlich, findet zum Besten der Krieger- dvllwaisen die Aufführung der Operette: „Die fromme Helene" statt. Wir verfehlen nicht, auch hierdurch noch be- l°nders darauf hinzuweisen. . — (Der Verfassungstag bei der Post.) Bei Deutschen Reichspost wird der Betriebsdienst im Verkehr dem Publikum am Verfassungstage wie an Werktagen Dichter werden. Eine Beschränkung der Schalterdienst- uunden, Zustellgänge und Briefkastenleerungen sowie des mrnsprech- und Telegrammverkehrs findet nicht statt. Zur ^ilnahme an Verfassungsseiern oder Festgottesdiensten er- Mten die Beamten, Angestellten und Arbeiter die erforder te Zeit frei, soweit die dienstlichen Verhältnisse es irgend statten. — (Die neue Sparkassenverordnung.) Nach den Erklärungen des Vertreters des Ministeriums des Innern im Rechts- "'Muß des Landtages steht bereits gegenwärtig fest, daß weitaus der Zögere Teil der sächsischen Sparkassen mehr als 12,5 Prozent aus der ^hfrkassenmasie ausschlitten kann. Von 303 Kassen, die, soviel bekannt ? ^"rden Ist, auf die Umfrage des Ministeriums des Innern berichtet ^ °sn, soll nach vorläufiger Schätzung nur bei elf Sparkassen der Auf- ,, ungssatz geringer sein, als 12,5 Prozent. Bei 144 Sparkass n soll 12,5 bis 15 Prozent, bei 102 Sparkassen bis 20 Prozent, bei 2- Sparkassen 20 bis 25 Prozent und bei 13 Sparkassen sogar über betragen. Bei dieser Sachlage könnte mit Rücksicht auf H Wirkung der Verordnung auf weite Kreise der Bevölkerung der tzüuk "weckt werden, daß, wenn als Mindestaufwertungssatz ein . rtsatz von 12,5 bekanntgegeben wird, eine solche Maßnahme zu Ansicht führt, daß tatsächlich bei dem größten Teil der »iSL - " rmr 12,5 Prozent in der Masse läge; denn rrfahrungsge« vielt "ach den bisherigen Beobachtungen der Mindestsatz als Nor- ? z A?"hrsehen. Dieser Satz erhöht sich aber um die Zinsen gemäß g, Abs. z Verordnung. Diese Erhöhung ist auf durchschnittlich Vos, "rechnen. Auf diese Weise ergibt sich tatsächlich ein Mindestsatz H-lde rüs 16 Prozent, je nachdem, wie die betreffende Sparkasse ihre ""Selegt h°t, ob vorwiegend in Hypotheken oder in sogenannten ^ber t-*.*" Wertpapieren. Im ersteren Falle wird der Mindestsatz ! 1 ^btere« niedriger. Besonders beachtenswert ist, daß nach ^e Sparkaffengemeindcn und Sparkaffenverbände be- GoU,»,. ' die Erhöhung des Mindestsatzes aus 25 Prozent des d« zu bringen. Die Mittel dazu sollen, wie im 8 2 dem ""A besonders hervorgehoben ist, genommen werden auS vur »>,„?!!' vermögen des Sparkassenschuldners, insbesondere aber irmnahmcllberschüssen, welche die Kaffe seit 1924 nach der s "U"» der Mark aus den Neueinlagen erzielt. Klak Verkehrsdisziplin auf derLand- dsx i? täglich eingehenden Meldungen beweisen, daß usaue, die durch Kraftfahrzeuge verursacht werden, von Das Wichtigste 8m Badehotel in Pyrmont wohnt seit gestern Reichsaußenminister Dr. Stresemann. Wie verlautet, wird der Besuch längere Zeit an- dauern. Anstelle des ausgeschiedenen Oberbürgermeisters Dr. Rißmüller-Osna- brück wurde Oberbürgermeister Brauer-Altona in den Vorstand des - Deutschen Städteiages gewählt. "m 10. August findet in Berlin trotz der Ferien eine Ministerbespre- Flleger der Deutschen Luft-Hansa find neuerlich zum Probeflug - für den Transoceanflug gestartet das Arbeitsministerium bekannt gibt, ist die Erwerbslosenziffer in der am 25. Juli endenden Woche gegenüber der Vorwoche um - 2i 056 zurückgegangen und beträgt 1026 VOO. ^>e Anhänger de» Prinzen Carol von Rumänien verlangen eine Revi- c. fi°n des ThronverzichtS. än den nächsten Tagen werden in Lodz große Luftmanöver unter Beteili gung von Infanterie und Ar'illerte stattfindeu, bei denen auch Mar- - schall Pilsudski anwesend sein wird. Meldungen aus Mexiko hat im Staate Jalisco ein heftiger Kampf zwischen Negierungskuppen und einer 3000 Mann starken Gruppe von Aufständischen stattgefunden, welcher mit der Vertrei bung der Aufständischen endete. In dem Gefecht sind 60 Regie- - rungssoldaten gefallen Die Zahl der Verwundeten Ist groß. aus Rapide City berichtet wird, kündigte Präsident Coolidge gestern an, daß er nicht beabsichtige, sich für die Wiederwahl im Jahre 1928 -ur Verfügung zu stellen. Berlin. Zu der von der englischen Presse geäußerten Ansicht, daß in den letzten Punkten m der Entwaffnungs- frage, die noch nicht völlig erledigt seien, eine Völker bundinvestigation oder eine militärisch« Kontrolle erfolgen müsse, weist man in unterrichteten Kreisen darauf hin, daß die Erledigung einzelner wichtiger Punkte sich ver abred un g s gem äß vorigen Jahres ausgestellten P wickelt. Von Ver flößen in der Entwaffnungs frage kann infolgedessen natürlich gar keine Rede sein, auch die Völkerbundinvestigation oder die bereits auf- gelöste Militärkontrollkommission kann infolgedessen weder rechtlichnochtatsächlichmitder Angelegenheit befaßt Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung »es Betriebe» der Zeitung oder der BeförderungSeiorichlungen — hat der Bezieher keine» Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück» »ah ung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung: bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend pulsuiherDrgeblrüt Bezirksanzeiger Wochenblatt Berlin. Am 10. August findet inBerlin ein Mi. nisterrat der Mitglieder des Reichskabi netts statt, der sich mit der auswärtigen Politik beschäftigen wird. Fast sämtliche Mitglieder des Kabinetts kehren von ihrem Urlaub ein oder zwei Tage vor der Der- fassungsfeier, die bekanntlich am 11. August statt- findet, zurück. Da die meisten Mitglieder des Kabinetts Berlin dann nochmals verlassen, findet kein neuer Minister rat vor dem Beginn der Sitzungen des Völkerbundrats in Genf am 1. September statt. In dem Ministerrat vom 10. 8. wird die Haltung der ' deutsche Delegatton während der Genfer Verhand lungen festgesetzt. Das eigentliche Programm der Ratstagung setzt sich aus den Fragen Wer die Weltwirtschafts konferenz und die üblichen laufenden Angelegenheiten zusammen. Die Vollversammlung wird sich, abgesehen von ziemlich allgemeinen politischen Debatten und der Wahl von nichtständigen Mitgliedern zum Rat als Ersatz für die auf ein Jahr im September 1926 gewählten Mitglieder, mit der Weltwirtschaftskonferenz be fassen. Die politischen Debatten der Außen minister werden sich hauptsächlich auf die Loearuo- politik erstrecken. Es ist anzunehmen, daß dieses Mal von dem deutschen Außenminister mit allem Nachdruck darauf hingewiesen wer den wird, daß die Entwicklung der politischen Lage seit Mo naten nicht mehr den Voraussetzungen der Locarnopolitik entspricht. Ls zeigt sich nicht nur in den Reden Poin- eures, sondern auch in der offiziösen englischen Presse eine immer stärkere Hetze gegen Deutschland, die mit der Behaup tung geführt wird, daß Deutschland nicht vollständig abgerüstet habe. Nach der Erledigung der Ost- festu ng s fr a gen, die nur durch ein weit über alle Ver träge und Vereinbarungen hinausgehendes Entgegenkommen Deutschlands erledigt werden konnten, beschäftigt man sich mit den angeblichen Ver flößen Deutschlands in der Armierung der Ostseefestungen. Es wird wieder der Versuch gemacht, eine militärische Kontrolle des Völkerbundes mit diesen falschen Behauptungen zu begrün den. Dieser Versuch geht jetzt so weit, daß der Berichterstat ter einer englischen Zeitung sogar behauptet, Deutschland sei mit einer Investigation durch den Völkerbund einverstanden. Mess Behauptung tst natürlich völlig falsch. Die AbrSstungssragen sind zwischen Deutschland und der Botschasterkonferenz bis auf einige ganz geringe Rest punkte, Wer die auch feste Vereinbarungen getroffen sind, endgültig erledigt. Eine Investigation des Völkerbundes wäre nur möglich, wenn ein tatsächlicher Verstoß Deutschlands gegen die Abrüstungsbestimmungen vom Völkerbundrat festgestellt würde. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß die ganze Hetze und diplomatische Debatte nur unternommen wird, um Deutschlands diplomatische Situation in Genf von vornherein zu verschlechtern. Frankreich hetzt weiter. Die neue Sensation der Pariser Presse. In der Zeitschrift „Die Menschheit" ist vor einigen Tagen ein Artikel von Professor F. W. Förster erschienen, in dem er ausführlich über eine geplante Neuorganisa. 'on der deutschen Militärkräfte berichtet. Dieser Artikel hat in der französischen Presse starken Widerhall gefunden und wird natürlich nach allen Richtungen ausgeschlachtet, um eine neue Hetze größten Stils gegen Deutsch, land einzuleiten. „Die Alliierten-^ sind gewarnt," schreibt der „Figaro"; „ihre seit drei Jahren bekundeten Gefälligkeiten haben nichts genutzt. Die von England geübte Politik der Nachsicht war eine Dummheit und wird vielleicht noch eine Gefahr werden,