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pulsuHerIa-eblatt tz-rnipiecher 18. Tel.-Adr.: Tsgevlarr Pulsnitz Rokscheck-Konto Dresden 2138. Girs-Kvnto 146 «AH Bank. Konten: Pulsnitzer Bank, PulSnitz und TD Hl- " IIIIIIIII Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hl Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Di Geschäftsstelle: PulSnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Nummer 263 Donnerstag, den 11. November 1926 78. Jahrgang pulsnilre»- ksnk Kommen- UNll?NVLl-ö3NK s. 6. m b. I-i. ^klisnLsssüscrkstt ^ulsnii.2 und Otioru 2^6iK8t6ll6 ?ul8Uli.2 Amtlicher Teil Im übrigen wird auf die in Klauenseuche hingewicsen. Amtshauptmannschaft Aamenz, am 10. November 1926 Hausierhändlern, Schlächtern sowie anderen Personen, die gewerbsmäßig in Ställen Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach StlMt MS sSchM AMWWiitN Pulsnitz. (Beethovenabend.) Die Künstler Trantow, Bormann und Günther (Staatskapelle) bieten sichere Gewähr dafür, daß am Montag im Schützenhaus erstklassige Kammermusiik zu hören ist. Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: „Wie Bernhard Günther und Herbert Trantow die Werke meistern, dafür ist kein Wort des Lobes zu hoch gegriffen." Von Paul Bormann wird in auswärtigen Kon zertblühten bestätigt, daß er „mit künstlerischem Ernst, vor züglicher Tonentwicklung, absoluter Toneinheit und außer ordentlich gereifter Technik" spielt. Pulsnitz. (Kirchenchor.) Nach langer Zeit will unser Kirchenchor, der früher unter Oberlehrer Kantor Bar- luschs Leitung ost mit Darbietungen in der Kirche erfreute, seine Uebungsstunden wieder regelmäßig aufnehmen. Es werden darum stimmbegabte sangesfreudige Damen und Her ren der ganzen Kirchgemeinde gebeten, dem Kirchenchor bei- zulretcn und damit zu Helsen, daß auch in unserer Stadt kirche die Kirchenmusik gepflegt wird. Die Uebungsstunde findet Freitags um 8 Uhr im Vereinszimmer des Ratskel lers statt. Herr Kantor Hoppe nimmt dort vor der Uebungs stunde Anmeldungen entgegen. — (Schuldienst.) An Personalveränderungen im Schuldienste im Schulaussichtsbezirke der Amtshauptmann- ichast Kamenz während des 3. Vierteljahres 1926 gibt das ^olksbildnngsministerium folgendes bekannt: Angestellt wur den der personalständige Lehrer F. M. Garten in Bischheim ols ständiger Lehrer ebenda sowie die nichtständige Fachleh rerin M. E. Häntschel in Großröhrsdorf als stänvige Fach lehrerin ebenda. Die Rechte der Ständigkeit verliehen wur den der nichtständigen Lehrerin B. M. E. Frenzel in Kö- uigsbrück, sowie den nichtständigen Lehrern I. Fr. Pollack Das Wichtigste In Laplate (Amerika) stürzte bei einem Sturm ein Schulgebäude ein und begrub die Schulkinder unter sich. Aus Florenz und Piacenz werden erneut verheerende Wolkenbrüche ge meldet. Die Etsch ist bei Verona aus den Ufern getreten. Ein italienischer Geologe hat in der Nähe von Turin Gold- und Sil« bersührende Gesteinsadern cndcckt. Die Tiefe der Gesteinsadern beträgt 43 Meter, ihre Länge 2750 Meter. In der Vorhalle des amerWdnischen Senats erschoß am gestrigen Mitt woch ein Senator einen Parlamentarier, der ihn während der Se natssitzung beleidigt hatte. Im Unterhaus gab am gestrigen Mittwoch Mac Neill bekannt, daß England in diesem Jahre je zwei Millionen Pfund von Italien und Frankreich auf Kriegsschuldenkonto und 4 130 000 Pfund von Deutschland auf Rcparattonskonto erhalten habe. Testern sand in Halle ein Konvent von Johanniterschwestern aus ganz Deutschland unter Anwesenheit der Protektorin, Kronprinzessin Cecilie, statt. Wie uns zuverlässig mitgeteilt wird, sind die zwischen der Deutschen Volkspartei, der Deulschnatlonalen Volkspartei, der Wirtschaftspartei und dem Zentrum geführten Verhandlungen wegen Ausstellung einer gemeinsamen Liste für die Wahlen zum Landtag von Thüringen a« dem Widerstand der Wirtschaftspartei gescheitert. Die Demo kraten hatten sich von d-n Verhandlungen schon früher zurückgezogen. Am gestrigen Mittwoch nachmittag hatte der deutsche Botschafter von Hoesch wieder eine längere Unterredung mit dem Außenminister Brian, in der vor allem Fragen der Entwaffnung Deutschlands und der Mtlitärkontrolle besprochen wurden. er am zur ren end cs« oll- vor ns, cki, er ord >em vn- sik- der 'M and irt- Ün- >em alte röll nor der ner beu -end als mg- >en- isen )ner »ns- K-r. muswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und »ittmannsdors Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Anzeigen-Grundzahlen in RM: Die 42 mw breite Petitzeile (Moffe'sZeilenmesser 14) RM 0.25, in der Amtshauptmannschaft Kamenz RM 0.20. Amtliche Zeile RM 0.75 und RM0.60. Reklame RM 0.60. Tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der ovlle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis '/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Unter dem Klauenviehbestonde des Gutsbesitzers Karl Koitzsch in HöckeaLorf verkehren, ist der Eintritt in das Seuchengehöft verboten, I " Nr. 67 ist die Maul- and Klauenseuche ausgebrochen. Sperrgebiet: das Seuchen- Nr. 2/1925 des Kamenzer Tageblattes veröffentlichten Bestimmungen über Maul- und gehöft. Beobachtungsgebiet: dec übrige Ort. Klauenseuche hingewicsen. Es kriselt... Die Betätigung der öffentlichen Hand im Erwerbsleben — Ein Interview Pilsudskis Der Terror in Südtirol — Um die Aufhebung der Militär-Kontrolle Krach im sozialpoliiischen Ausschuß. Zentrum und Bolkspartei lehnen vorläufig Beteiligung an den Beratungen ab. 4" Im sozialpolitischen Ausschuß des Reichstages stand -er Entwurf der Krisensürsorge für die ausgesteuerten Er werbslosen zur Debatte. Alle Parteien brachten Anträge zu dem Entwurf ein. Bon deutschnattonaler Seite wurde beantragt, daß die Krisensürsorge für die Ausgesteuerten Er werbslosen wie bisher bei der Wohlfahrtspflege verbleiben solle und die Gemeinden dafür 75 Prozent ihres Aufwandes zurückerstattet erhalten sollen. Der Anttag wurde nbgelehnt. Hierauf kam ein kommunistischer Antrag zur Abstimmung, der sämtliche Beschränkungen innerhalb der Erwerbslosen fürsorge aufheben und die Bezahlung der Unterstützungen über die 52. Woche hinaus unbegrenzt fortsühren wollte. Dieser Anttag wurde mit den Stimmen der Kommunisten, der Sozialdemokraten, der Deutschnationalen und der Böl- kischen angenommen. Hierauf erklärte der Vorsitzende, Abg. Effertz, daß der Regierungsentwurf damit gefallen sei und die Beratungen angesetzt werden müßten. Hiergegen erhob Abgeordneter AndrL (Zentrum), Einspruch, indem er erklärte, daß die Mitglieder des Zentrums sich an den weiteren Beratungen des sozialpolitischen Ausschusses nicht mehr beteiligen könn ten, bis eine Klärung der MehrhcitsverhSltnisse erfolgt sei. Die Vertreter der Regierungsparteien könnten sich nicht als Hampelmänner behandeln lassen und sämtliche Anträge und Abmachungen unter den Tisch fallen lassen. Abgeordneter Thiel (BP.) schloß sich namens der Deutschen Bolkspartei vollinhaltlich den Erklärungen des Vorredners an. Die neuen Unterstützungssätze für die Erwerbslosen in Kraft. Mit Wirkung vom 8. November. Berlin. Wie amtlich verlautet, sind die Höchstsätze der Erwerbslosenfürsorge durch Anordnung des Reichsarbeitsministers vom 8. November 1926 nach Be nehmen mit dem VoNvaltuugsrat des Reichsamts für Arbeitsvermittlung mit Wirkung vom 8. Rovem- ber 1926 heraufgesetzt worden. Die Erhöhung be- trägt für Erwerbslose, die keine Familicnzuschlagr beziehe« und nicht dem Haushalt eines anderen angehören, 15 v.H., für alle übrigen Hauptunterstützungsempfänger 10 v.H. Ferner ist die obere Grenze für die Erwerbs losenunterstützung in ber Weise erweitert worden, baß auch für das vierte KinL (den fünften Familienangehörigen) der Familienzukchlag voll gezahlt wird. Die Anordnung gilt bis zum 31. März 1927. Ein Interview Pilsudskis Warschau, 11. November. Großer Aussehen erregt ein Interview, das Pilsudski einem amerikanischen Journalisten ge- währt hat und das in der amerikanischen Zeitung Record (in De troit) erschienen ist. Pilsudski erklärte u a. wörtlich: Jawohl I Es ist wahr, daß ich Diktator in Polen werden will, aber nur ein Diktator, wie es der - merikanische Präsident ist. Kein Diktator, wie er in einigen europäischen Staaten herrscht. Ich halte unser — — — Erscheint an je««« Werktag — — — Im Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrichtungcn — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung: bet Abholung wöchentlich 0.55 NM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend parlamentarisches System für veraltet und zu sehr verwickelt. Auch muß «ch sagen, daß die Volksvertreter sich ost ihrer hohen Pflichten nicht gewachsen zeigen, da unter den Abgeordneten stch leider eine Menge von Analphabeten befindet. Auch die Versüssung ist nicht geeignet, das Land gedeihen zu lassen. Sie muß radikal geändert werden. Es find in Polen zuvtel Parteien, die das Land regieren und die nie unter sich einig find. Pilsudski erklärte dann weiter, sür folgende Grundsätze zu Kämpfen: ver Staatspräsident muß nicht von der Nationalversammlung, sondern vom Volke selbst gewählt werden. Er muß in seiner Tätigkeit nicht von de« Par teien abhängig, sondern nur dem Volke verantwortlich sein. Di» Minister müssen sich von den Parteien unabhängig machen. Sie müssen vom Präsidenten ernannt und ihm verantwortlich sein. Um die Aufhebung der Militärkontrolle Der englische Standpunkt Pari«, 11. November. Wie die Telegraphen-Union von gutunterrichteter englischer Seite erfährt, hat der englische Bot- schaster in Paris Lord Trewe im Auftrage der englischen Regie rung Brland bet seinem Empfang am Dienstag vormittag mitge- trllt, daß nach englischer Auffassung dir Aufgabe der Interalliierten Militärdontrollkommiffion in Deutschland beendet sei, da Deutsch land die im Versailler Vertrag ihm anferlegtrn Adrüstungsbestim- mungen durchgeführt habe. Dem Uebrrgang der Mtlitärkontrolle aus den Völkerbund stände nach Auffassung der englischen Regie rung nichts mehr im Wege. General Walch hat am Dienstag Briand erklärt, daß die zwischen der Reichrregierung und der Interalliierten Mililärkonlrollkommisfion noch bestehenden Streit punkte nicht so erheblich seien, daß deswegen die Aushebung der Interalliierten Militärkommisfion verzögert werden müßt« Auch er soll damit einverstanden gewesen sein, daß ihre Befugnisse dem nächst aus die Organe der Völkerbundes übergehen. Wie in gut unterrichteten französischen Kreisen verlautet, wird General Walch demnächst nach Berlin reisen, um mit den deutschen Behörde« eine letzte Rücksprache zu haben. Man erwartet ihm vor Begin« der Dölkerbundsratsfitzung nach Pari» zurück. Sog« militärische Gebäude stören die Botschafter konferenz. 4- Köln. Wie die „Kölnische Zeitung* aus Berlin er- fährt, ist in diesen Tagen bet der Reichrregierung eine Rot« des Botschafterrates emgegangen, die sich mit dem Schicksal der im Reichsbesitz befindlichen militärischen Gebäude, d. h. mit den ehemaligen Kasernen, aber auch mit dem frühere« preußischen Kriegsministerium, beschäftigt. Die »e«e For- derung des Botschafterrates acht dahin, die Reichsregter«ng solle die in ihrem Besitz befin- eichen militärische« Ge bäude entweder verkaufen oder vermiete« oder, falls beides nicht möglich sei, für eine Abtragung for- gen. Eine Erfüllung dieser durch nichts berechtigten Forde rung würde eine schwere wirtschaftliche Schädigung am Nationaleigentum bedeuten. Wie dazu von zuständiger Stelle verlautet, trifft die Meldung in der Tat zu. Die neue Mahnnote der Botschaf terkonferenz beschäftigt sich in der Hauptsache mit der Frage der Liegenschaften, die die Reichsregierung bisher für neben sächlich ansah und deren Regelung infolgedessen auf den» Wege schriftlicher Verhandlungen für möglich gehalten wurde. Die neue Note weist darauf hin, daß nunmehr «n dieser Frage doch noch mündliche Verhandlungen not wendig sein werden. Wir- v«»°-ein»«n ksrsinisgsn LN günstig«» Ssts«n XuskütirunA sämtlicher kankAescliäkte ru kulantesten keckinAunAen. — Lacü^emäöe Leratun^ kostenfrei