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NNMMer 287 Freitag, den 10. Dezember 1026 78. Jahrgang und Okorri kommen- unö pfivLt-ksnk ^^lisnLsssllscksfl bulbnil^kl' Ü3nk tz. 6. m. b. Vkin v«i»Lin»en Ssrsinlsgsi^ LU güuuliguu SAKLVU ^uskükrunA sämtlicker ZsnkLesckLkte ru kulantesten 6eclinAun§en. — 8ack^emä6e keratunss kostenfrei Reichswehr es Das Finanzausgleichsprovisorium vor dem Reichsrat — Die Reichstags fraktion der Deutschen Volkspartei einmütig für Scholz schon früher geschehen ist. Das Pariser „Journal" glaubt zu wissen, daß die Reichsregierung folgenden Kompromißvorschlag Unterbreitet Genf. Die juristischen Sachverständigen vr. Gau«, Sir Cecil Hurst und Fromageot sind noch einmal zu sammengetreten. Wie verlautet, handelt es sich gegenwärtig nur noch um eine gewisse redaktionelle Bearbeitung des Pro tokolls der Juristen über die Investigationsfrage, über da» bereits im allgemeinen zwischen den drei Sachverständigen eine Einigung erzielt worden ist. Die politische Ent scheidung über die Verständigung der Juristen liegt nun- mehr bei den Außenministern. Die Entscheidung dürfte, falls die Botschafterkonferenz zu einer definitiven Entscheidung über die Aufhebung der Militärkontrolle ge langt, demnächst in der Konferenz der fünf Mächte fallen. Gerüchtweise verlautet bei den verschiedenen Delegatio nen, daß von der Botschafterkonferenz neue erhebliche Schwierigkeiten gemacht werden. Es sollen, wie verlautet, neue angebliche deutsche „Ver fehlungen" festgestellt worden sein. Sollte die Botschaf terkonferenz tatsächlich im gegenwärtigen Augenblick die Auf hebung der Interalliierten Militärkontrollkommission ver zögern, so dürfte für die Genfer Verhandlungen eine außer ordentlich schwierige Situation entstehen. vr. Stresemann hatte mit Briand im Hotel Metro pole eine Unterredung, die drei Viertelstunden dauerte. In den Kreisen der deutschen Delegation erklärt man, daß die Lage in Paris nicht als befriedigend anzusehen wäre, denn in der Kriegsmaterialfrage, aber auch in anderen technischen Einzelheiten sei keine Einigung erzielt. Die Außenminister hätten noch die Hoffnung, zu einem Schluß zu kommen; aber es wird schon der Gedanke erwogen, die rein technischen Fragen einem Schiedsge richt zn überweisen und sie ans dem Gebiete von Paris sowohl als auch Genf zu nehmen. Auch über die Formulierung des Investigationsproto kolls haben die beiden Minister gesprochen. Es besteht der Eindruck, daß die Gegenseite Konzessionen ver missen läßt. Die beiden Außenminister bleiben bemüht, die Fragen zu bereinigen. Oie Entscheidung fällt in Paris. Angeblicher Kompromißvorschlag der R e i ch s r e g i e r n n g. Paris. In Paris trat am Donnerstag nachmittag die Botschafterkonferenz zu der entscheidenden Sitzung zusam men, in der die deutsche Entwaffnungsfrage zur Entscheidung gebracht werden sollte. In eingeweihten französischen Krei sen rechnet man mit der Möglichkeit, daß die Sitzung noch einmal vertagt wird. Angeblich soll bereits für den 31. Januar das Ende der interalliierten Militärkontrolle fest hat: 1. Deutschland gibt seine Zustimmung zu der Einrich tung einer ständigen Kontrolle im Rheinlands. 2. Diese Kontrolle dauert nicht über das Jahr 1935 hinaus, an dem nach dem Versailler Vertrage das Rhein land befreit sein muß. 3. Deutschland wird durch mindestens ein Mitglied in der Investigationskommission vertreten sein. 4. Der Sitz des Komitees soll nicht in Deutschland sein. 5. Seine Befugnisse erstrecken sich nicht nur auf die Rheinlande und die entmilitarisierte Zone, sondern auf An Das Wichtigste Wie die Berliner Vosiische Zeitung meldet, wird Dr. Stresemann nach seiner Rückkehr nur kurze Zeil in Berlin bleiben und dann über Weihnachten eine mehrwöchentige Erholungsreise nach dem Süden uniernchmen. Da das Vorgehen der Sozialdemokraten vielfach als Auftakt einer Regierungskrise angesehen worden ist, legt man in parlamentarischen Kreisen Wert auf die Feststellung, daß nach Ansicht der Regierungs parteien irgend ein akuter Anlaß zu einer Regierungskrise nicht vorliegt. Dr. Stresemann hatte eine Unterredung mit Briand, die ergebnislos blieb. In Paris ist die Botschaftcrkonferenz zur entscheidenden Sitzung über die deutsche Entwaffnungssrage zusammcngetreten. Die Weltwirtschaftskonfcrcnz ist auf den 4. Mai 1927 nach Genf ein- beruseu worden. Dei Salzbura ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem mebrere Ar beiter getötet wurden. Ber Rechtsausschuß des Reichstages beriet über die Frage der Erleich terung der Ehescheidungen. Der Kongreß der polnisch sozialistischen Arbeitcrgewerkschaften hat be- schlossen, den Generalstreik vorzubereiten, falls das Schiedsgericht in den strittigen Lohnfragen ein Urteil fällen sollte, das die Forde rungen der Arbeiterorganisationen nicht in vollem Umfange berück sichtigt. Wie aus Princetwon (Indians) berichtet wird, sind durch eine Explosion im Franzisko Berkwerk 85 Bergarbeiter eingeschlossen worden. gesetzt werden, aber es ist wahrscheinlich, daß dieses Datum an neue Bedingungen geknüpft sein wird, wie trag eines Mitgliedes des Komitees muß dieses auf einen gewissen Teil der französischen und belgischen Grenzgebiete seine Untersuchungen ausdehnen. 6. Die Räunlung des Rheinlandes muß im Laufe des Jahres 1927 beendet sein. Weltwirtschaftskonferen; am 4. Mai 1927 kn Genf. Genf. Der Völkerbundrat hat auf Grund eines Berichts des Generalsekretärs des Völkerbundes über die bisherigen Erfahrungen bei den internationalen Konferenzen auf Vor schlag Chamberlains beschlossen, die Weltwirtschaftskonferenz zum 4. Mai 1927 nach Genf einzuberufen. Zum Präsiden ten der Konferenz wurde der frühere belgische Finanzmim» ster Theunis ernannt. Um die Zurückziehung der französischen Regimenter aus dem Saargebiet. Frankreich verlangt dafür Eisenbahnschutz. Genf. Die Saarfrage, die in den letzten Tagen von den juristischen Sachverständigen eingehend erörtert wurde, wird nun in einer der nächsten Ratssitzungen zur Behand lung gelangen. Es handelt sich um die Zurückziehung Ler noch im Saargebiet befindlichen zweifranzösischen Regimenter. In der letzten Zeit hat sich eine neue Schwierig keit ergeben, da von französischer Seite geltend gemacht wurde, daß zum Abzug der Truppen, gewissermaßen als Vorbedingung dafür, ein besonderer Eisenbahnschutz geschah fen werden müsse. Gegenwärtig wird nun zur Lösung dieser Frage Lie Schaffung eines Bahnschutzes erwogen, der keinerlei militärischen Charakter tragen und aus Zivil personen bestehen soll, die von der Saarregierung ausgewühlt werden und ausschließlich dieser unterstehen sollen. Zum Briefwechsel Geßler—Löbe Die Werbestellen der Reichswehr Berti«, 10. Dezember. Zu dem offenen Brief de» Reichs tagspräsidenten Löbe an den Reichswehrmimster Geßler erfährt der Demokratische Zeitungsdienst von unterrichteter Seite, daß der von Löbe als Beweis für das Bestehen rechls eingestellter Reichswehr- Werbebüros erwähnte Hauptmann a. D. Moser von keiner Reichswehr stelle einen Auftrag zur Werbung hat. Auch der in dem Brief ge nannte Dr. Dinder hat mit der Reichswehr nichts zu tun. Seit mehr als Jahresfrist werden überhaupt keine Werbungen mehr vorgenommen, da infolge der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt die Frciwill'gen- Meldungen den Bedarf um ein Vielfaches übersteigen. Von Falsch meldungen, denen der Reichswehrminister zum Opfer gefallen sein soll, kann keine Rede sein. Die Auseinandersetzungen, die in der letzten Ausschußsitzung stattgefunden haben, haben ergeben, daß vom Reichs wehrministerium keinerlei unrichtige Zahlen angegeben worden sind. Bei der heutigen Lage des Arbeitsmarktes ist das Problem gar nicht mehr die Einrichtung von Werbestellen, sondern eine gerechte Auslese unter den sich freiwillig Meldenden, eine Frage, die von der größten Bedeutung ist, die aber nicht nur ein politisches, sondern auch ein tech nisches, moralisches und militärisches Problem ist. Wie schwierig sie ist, ergibt sich u. a. daraus, daß bei der Marine, wo keine landsmann schaftlichen Beschränkungen gegeben sind, im Jahre 1925 sich gegen 60 000 Mann angemeldet haben, von denen nur gegen 2090 Mann, d. h. knapp 3"/, nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages ein gestellt werden konnten. Bei dem Heere werden sich wohl heute im Ganzen ähnliche Zahlen ergeben. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Volks partei einmütig für Scholz Berlin, 9. Dezmber. Die Relchstagsfraklion der Deutschen Volkspartei nahm heute abend u. a. den Bericht des Fraktionsvor sitzenden Dr. Scholz über seine Jnsterburger Rede entgegegen. In der sich anschliescnden Erörterung kam zum Ausdruck, daß die Fraktion einmütig die Haltung ihres Fraktionsvorsitzenden billigt. Reue Schwierigkeiten in Genf Unterhaltung Stresemann—Briand ohne Ergeb«!» Das Ende der Großen Koalition — Zum Briefwechsel Geßler - Löwe - Die Werbestellen der Unterdrücktes Deutschtum. Obwohl zwei deutsche Minister im tschechi schen Kabinett sitzen, die die Rechte der starke» deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei verteidigen, setzt die tschechische Regierung doch unvermindert ihren Kampf gegen das Deutsch tum fort. Durch Vernichtung des deutschen Schulwesens glaubt man das Deutschtum an der Wurzel zu treffen. Eines der Mittel, mit welchem Lie Tschechen planmäßig gegen das deutsche Volkstum vorgehen, ist von jeher die Be schneidung und der Abbau des deutschen Schulwesens ge wesen. Das Ergebnis dieser Maßnahmen kommt fast einer Zertrümmerung des deutschen Schulwesens in der Tschecho slowakei gleich. Formell erreichte man dieses Ergebnis durch Zusammenlegung von Klassen. Aus diesen provisorischen Zu sammenlegungen wurden dann schließlich endgültige, und vielfach endetest die Klassenauflassungen sogar mit Auflösung ganzer deutscher Schulen. Schon das Jahr 1924/25 brachte auf deutscher Seite einen erheblichen Verlust an Schulen. Im Jahre 1925/26 wurden in Böhmen, Mühren und, Schlesien 49 deutsche Schulen mit 911 Klassen und 18 703 Kindern aufgelöst. Man begründete die Notwendigkeit der, Auflösung deutscher Klassen und Schulen mit dem Kinder-, rückgang. Dieser ist aber sowohl auf tschechischer wie auf deutscher Seite vorhanden. Trotzdem erreichte der Klassen- abbau auf tschechischer Seite nur 5 Prozent, auf deutscher Seite dagegen 9 Prozent. In Wirklichkeit ist natürlich der Kinderrückgang bei beiden Nationalitäten ziemlich gleich, er betrügt rund 5 Prozent. Das tschechische Schulwesen wurde also offenkundig bevorzugt. In der Errichtung von tschechi schen Mindcrheitsschulen war man trotz der Abbauaktion sehr großzügig. Tausende von deutschen Kindern wurden ge-; Münzen, tschechische Schulen zu besuchen. Rund 8000 deutsche, Kinder wurden im Jahre 1925 an tschechischen Volks- und Bürgerschulen eingeschrieben, eine Kinderzahl, die 130 deutsche Schulklassen bedeutet. Da der Gesamtbesuch der tschechischen Mindcrheitsschulen ungefähr 40 000 Kinder um-i faßt, so sind also fast ein Fünftel davon deutsche Kinder./ Dem deutschen Bevölkerungsteil wurde die Errichtung von Minderheitsschulen, ganz besonders im Hult- msiner Ländchen, untersagt oder unmöglich gemacht. Die Gründung von Privatschulen wurde überhaupt nicht mehr erlaubt. Einige deutsche Fachschulen in Pilsen und in andc- i ren Orten wurden ohne triftige Gründe verlegt. ^m Jahre 1926 wurden für den Zweck der tschechischen Minderhcitsichulen im ganzen 189 Schulgebäude mit einem von 189 Millionen Kronen errichtet, andere Schul- Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchaft Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlicktenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, Ulbertstrabe Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. FörsterS Erben lJ»h- I-W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz pulsniherZagedlait Fer opcecher 18. 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