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S'rnsprccher 18. Tel.Adr.: Tayebtatt Pul-initz Postscheck Konto Dresden 2138. Giro Konto 148 - — .. Erscheint an jeaem Werktag — — — Zm Falle höherer Gewalt — Krie», Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Befördcrungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.85 RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Poft monatlich 2.60 RM freibleibend Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und A TI- V? AIVTÜAT Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzeigen Grundzahlen in RM: Die 42 mm breite Petitzeile (Moffe's Zeilemnesser 14) RM 6.25, in der Amtshauptwannschaft Kamenz RM 0.20. Amtliche Zeile RM 0.75 und RM 0.60 Reklame RM 0.60. Tabellarischer Satz 50 Ausschlag. - Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühreu durch Klage oder in KonkursMe» gelangt der volle R echnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis r/r10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgcrichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstem», Niederstem», Weißbach, Ober« und Niederlichtenau, Friedersdvrs, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Kiem-Dittmanusdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. MohrinPulsnitz Nummer 183 Sonnabend, den 14 November M25 77, Jahrgang Das Wichtigste Der Reichspräsident v. Hindenburg ist in Darmstadt begeistert empfangen Warden. Asi Großhandels-Indexziffer ist gesunken. Heim Sturm an der indischen Küste sind nach Meldungen aus Madras über 200 Fischer mit ihren Boten auf hoher See umgekommcn. Hsi das „B. T." aus Mexiko-Stadt meldet, ist nach aus Nigaragua cingetroffenen Nachrichten in Honduras eine Revolution ausgebrvchen. Sie wird geleitet von dem honduresischen Oberst Canales und einem aus Nigaragua gebürtigen, aber in Honduras lebenden Manne, namens Fonseca. Es fanden Zusammenstöße zwischen den Nevo lutiouären und den Regiernngstruppen statt, in denen - letztere unterlegen sein sollen. Hsi d e Morgenblüttcr aus Bremen melden, ist im Beisein der Vertreter der französischen Regierung und der Ree derei auf der Werst der A.-G. Weser der etwa 14 000 Br.-Reg. Tonnen große Passagierdampfer „Athos II" auf Reparationskonto vom Stapel gelaufen. einer Meldung aus Athen hat die griechische Negie rung sämtliche Ordknsauszeichnungcn abgeschafft. Das Tragen auswärtiger Ordensauszeichnungeu wird nur mit . besonderer Genehmigung der Regierung gestattet werden, der vorletzten Nacht ist an der Themsemündung ein Zu sammenstoß zwischen einem kanadischen Dampfer und ei- - Nein Segelschiff erfolgt. 8 Matrosen ertranken. ^si Zahl der englischen Arbeitslosen ist in der letzten Woche um 24 696 Mann weiter gefallen, und beträgt jetzt noch . 1207 700. englische Arbeite!Partei nahm den Waffenstillstandstag zum Anlaß, um nochmals auf eine große Jntensivität der Friedensbewegung hinzuwirken. Macdonald hat eine Waffenstillstandsbotschaft an seine Partei erlassen. englische U-Boot, das seit Donnerstag vermißt worden ist, wurde in großer Tiefe gesichtet. Hebungsversuche , muß en bei dieser tiefen Lage aufgcgeben werden. zweite holländische Kammer hat mit 52 gegen 22 Stim- wen die holländische Vertretung beim Vatikan abgelehnt. Darauf haben die vier katholischen Minister des Kabi- »elts demissioniert. Flutzzeuggeschwader der amerikanischen Offiziere, die als Freiwillige an die Marokkvfront gegangen waren, ist aufgelöst word-m. Die Offiziere kehren zunächst nach Franki eich zurück. AmiA mS MAA ÄngklkM-tiltii. b Pulsnitz. („Mit dem Hapag-Dampfer Al- Ballin nach Newyork.") Im Olympia-Theater man gestern Gelegenheit, alle Annehmlichkeiten und ?Mnswürdigkeiten einer Amerikarcise auf einem modernen Aschen Dampfer im Film zu genießen. In eingehender aus persönlichen Erfahrungen schöpfend, erklärte Herr wdienrat Holle den Verlauf einer Seereise von Hamburg Newyork Mit großem Zahlenmaterial konnte er den den Versailler Vertrag bedingten Niedergang unserer Mdelsmarine und deren nunmebr beginnendes Wachstum Eck> Deutschland die Hälfte seiner Vorkriegs- bereits wieder erreicht!! deutlich vor Augen führen, «dann folgten interessante Erklärungen über neue und ^)te technische Erfindungen, die eine Seereise jetzt nicht gefahrlos erscheinen lassen, sondern sie zu einem nicht h verachtenden Genuß ei heben. Der Film zeigte darauf h . Vorbereitungen zur Abfahrt im Hamburger Hafen die sinanlagen und gewährte gute Einsicht in die dec „Hapag" hörenden Schiffshäuser, die den Fahrgästen während der ckezeit vor Abgang des Dampfers alle nur erdenklichen td-Vffmlichkeiten bieten. Am Landeplatz beobachtete man das volle Treiben (des Einschiffens bis zum Abgang des ^"^irsen. . Mit besonderer Ausführlichkeit wurden die Be- I^/ffchkeiten der Reisenden der 3i Klasse gezeigt und man zwischen diesen und den ehemals so gefürchteten lwendecksunbequemlichkeiten einen wesentlichen Unterschied seststellen. Die Aufnahmen der Wohn-, Gesellschafts- und Speiseräume der 1. und 2. Klasse ließen den Beschauer ver gessen, daß es sich um Schiffsaufnahmen handelt. Diese Räume findet man, und da auch nicht zu oft, in Großstadt hotels. Lehrreich und interessant waren ferner die techni schen Einrichtungen des „Albert Ballin" zu betrachten und zu hören, welche Riesenmengen von Nahrungsmitteln das schwimmende Hotel mitzusührcn hat, um dem durch die kräf tige Seeluft angeregten Appetit der 1500 Fahrgäste gerecht zu werden. Nach vollendeter Landung wurde der Riesen stadt Newyork ein Besuch abgestattet. Welche Wunderwelt Von himmelragcnden Wolkenkratzern, die in beengender Fülle sich drängen, einer den andern an Höhe überbietend, tat sich den Blicken auf. Die -Nachtaufnahmen, die Newyork im ewig zuckenden Lichte Ler Lichtreklamen bei unübersehbarem Verkehr zeigten, ließen dem Auge keinen ruhigen Punkt finden. Deshalb war man froh, als man wieder an Bord des Dampfers gehen und auf ihm bei etwa 10 tägiger Reise den Heimathafen erreichen konnte. Doch lohnte sich der „kleine Ausflug in die neue Welt". Zeigte er doch neben geographischen Bildern schönster Art, daß trotz aller feind lichen Machenschaften Deutschland gewillt ist, in friedlichem Wettstreit das Weltmeer zu erobern. Für den genußreichen Abend erniete Herr Stndrenrat Holle reichen Beifall. 7^I. Pulsnitz. (V o l ks b i l d un g s v era n sta l t u n g) Nächsten Montag um 8 Uhr spricht Herr Dr. Mockrauer über Mahatma Gandhis Persönlichkeit, Lehre und Wirken. Die Veranstaltung muß in Rücksicht auf den Vortragenden pünktlich beginnen. Pulsnitz. (Sanitätskolonne.) Wie wir in Erfahrung bringen, beabsichtigt die hiesige Freiwillige Sani tätskolonne vom roten Kreuz in aller nächster Zeit einen neuen Ausbildungskursus für Damen und Herrn statlfinden zu lassen. Es wäre nur zu wünschen, daß recht viele Her ren und Damen sich an diesem Kursus beteiligen möchten, es ist dies der erste Kursus wo auch Damen zugelassen sind, was sehr zu begrüßen ist, denn gerade für das weibliche Geschlecht ist es vom großen Vorteil, in der ersten Hilfe gründlich ausgebildet zu sein, denn in Haus und Familie kommt so mancher Unfall vor wo schnelle Hilfe geboten ist. Es wird besonders erwünscht sein, daß sich auch möglichst junge Leute über 18 Jahre an diesem Unterrichtskursus be teiligen, denn die Kolonne muß darauf bedacht sein um Nach wuchs für die älteren Mitglieder zu swaffen, um den alten j guten Ruf unserer Kolonne zu wahren. Die Ausbildnng liegt in den Händen des bewährten Kolonnenarztes Herrn . vr. Schöne und der Führung, und wird diese eine giünd- liche sein. Anmeldungen können schon jetzt bei dem Vor- sitzenden und der Führung erfolgen, näheres über Beginn der Uebungsstunden wird noch in den örtlichen Zeitungen bekanntgegeben. 8. Pulsnitz. (Schneefall.) Nach dem am Mitt woch plötzlich eingetretenen Temperaturumschwung setzte Don- , nerstag Nachmittag ein leichtes Schneetreiben ein, das sich die folgende Nacht über fortsetzte und die Fluren mit eurer weißen Decke überzogen hat.- In den Straßen hat sich in des die Herrlichkeit nicht lange gehalten und der sogen. Matsch macht das Laufen auf den Straßen recht beschwerlich. — (Wetterbericht.) Ein im Süden erschienenes Depressionsgebiet ist nordostwärts fortgeschritten und hat in Deutschland vielfach Schneefälle bei Frostwetter veranlaßt. Die Störung dürfte aber bald ihre Herrschaft verlieren worauf dann erneut zunächst das Maximum Einfluß erlangen und bedingen wird, während später nordwestliche Störungen bez. deren Ausläufer milderes Wetter mit Niederschlägen Her vorrufen dürften. — (Hausiererplage!) Der Winter steht vor Türe. Viele Einkäufe machen sich dadurch, sowie durch dis bevorstehende Weihnachtsgeschäft nötig. Wollt ihr, Bewoh ner von Stadt und Land, eueren Bedarf nicht in heimischen Geschäften decken, anstadt euer Geld der Großstadt oder frem den Hausierern zugute kommen zu lassen? Wenn ihr euer Geld dem Geschäften am Orte zuwendet, fördert ihr das Gedeihen und die Entwicklung eurer engeren Heimat. — Darum, Bewohner von Stadt und Land, kein unnötiges Geld der Großstadt, keinen Pfen ¬ nig den Hausierern; sondern unterstützt die hiesigen Geschäftsleute, deren größtes Bestreben dahin geht, die Kund schaft billig und reell zu bedienen. Habt ihr nicht schon die Erfahrung gemacht, daß eine wirklich gute Ware in der Großstadt teurer ist wie hier, und daß ihr bei den Haus- sierern regelmäßig teurer kauft, abgesehen davon, daß Letztere meistens keine Warenkenntnis besitzen und auch keine Aus wahl bieten können — — (Geistliche Musikaufsührung.) Morgen, Sonntag, den 15. November, findet in der Haupt kirche zu Kamenz eine geistliche Musikaufführung, nach mittags 5 Uhr, statt. Aussührende sind die Cantorei- gesellschaft (60 singende Mitglieder) der Versöh nungskirche zu Dresden unter Leitung des Herrn Kantors Stier. Stier ist einer der ersten Tonkünstler Dresdens, sein Chor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die musica bscra — die alte, ewig schöne, längst vergessene Musik wieder neu zu beleben, ist einer der besten Chöre von Dresden. Der Solist, Herr Violinvirtuos Hofmann- Stirl-Dresden ist ein anerkannter Künstler. Die Auf führung wird ungefähr eine Stunde in Anspruch nehmen. Eintrittspreise: Altar 1 M, Schiff 50 Pfg. sind wahrlich wcht zu hoch bemessen. Sie sind im Vorverkauf in der Buchhandlung von C. S- Krausche bis Sonnabend Abend 7 Uhr und Sonntag ab 4 Uhr an der Kasse zu haben. Wer Interesse für derartige Musik hat, sollte diese Auf führung nicht versäumen. Der Chor ist auf Anregung des Herrn Kantors Nulschan gekommen. Der Reingewinn soll dem Notenfond des Kirchenchores Kamenz zufließen. M. N. — (Der Arbeits markt in Sachsen.) Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 1. bis 7. November folgenden Bericht: Die GesamOage des sächsischen Arbeitsmarkles stand in dieser Berichtswoche, wie in den Vorwochen, unter dem Drucke einer fortschreitenden Wirtschaftskrise, die, hervorgerufen durch den Mangel an Kapital, Kredit nnd Aufträgen, mehr oder minder stark in fast allen Produktionszweigen und Berufsgruppen zur Aus wirkung kam. Arbeitszeitverkürzungen, Betriebsstillegungen und Entlassungen von Arbeitskräften nehmen ihren Fortgang. Ju der Landwirtschaft ist die Nachfrage nach Arbeitskräften wesentlich zurückgegangen. Gesucht werden nur weibliche Kräfte und vereinzelt auch männliche. Der Bergbau erwies sich zwar noch aufnahmefähig für Arbeitsuchende, doch hat sich auch hier die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ver ringert. Weiter angehalten haben die Betriebseinschränkungen in der Ziegeleiindustrie und neuerdings beginnt auch die Steinindustrie mit Entlassungen. Befriedigend blieb allge mein noch die Lage in der Glasindustrie. Neueinstellungen konnten jedoch nur in ganz geringer Zahl vorgenommen werden. Außerordentlich groß war in dieser Berichtswoche der Zugang von Arbeitslosen in der Metallindustrie. Wäh rend Spezialfacharbeiter vereinzelt verlangt wurden, stehen Fach- und Fabrikarbeiter weiterhin in großer Zahl zur Ver fügung. Nicht wesentlich geändert haben sich Geschäftsgang und Beschäftigungsmöglichkeiten in der chemischen Industrie, in der Papierindustrie, ebenso im Nahrungs- und Genuß mittelgewerbe und im Buchbindergewerbe. Die Textilindustrie behauptet zwar noch ihren günstigen Geschäftsgang und er wies sich aufnahmefähig für weibliche Fachkräfte, doch macht sich auch hier in einzelnen Branchen, wie z. B. in der Strickereiindustrie und in der Madrasweberei eine Ver schlechterung bemerkbar. Nicht gebessert haben sich die Aus sichten auf Beschäftigung für Taperzierer und Sattler und ! nach wie vor ungünstig blieb die Arbeitsmarktlage im Holz- i und Schnitzstoffgewerbe. Noch mehr verschlechtert hat sich die Lage in der Schnhinstrie, und weiter zugcnommen hat die Zahl der arbeitslosen Schneider und Schneiderinnen. Im Reinigungsgewerbe konnte der Bedarf an Friseurgehilfen und Friseusen im großen und ganzen gedeckt werden. Im Bau- - gewerbe ging bei allgemein noch zufriedenstellendem Geschäfts gang die Nachfrage nach Bauhandwerkern und Bauhilfsar beitern ebenfalls zurück. Hilfskräfte und vereinzelt auch Fachkräfte stehen wieder zur Verfügung. Angehalten hat die ungünstige Aibeitsmarktlage im graphischen Gewerbe. Für Bühnenangehörige boten sich keine Beschäftigungsmög-