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KescHäftskelken: Buchdruckereien von A. Pabst, Königcbrück, C. S. Krausche, Kain en-, Carl Daberkow, Groh- röhrsdorf. Ann oncen-Bureaus von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolpb Mosse und. G. L. Daube L Comp Anfererte sind bis Dienstag und Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puSzcile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Blatt Amts und -es Sta-lrathes des Königs. Amtsgerichts Abonnements - Preis Vierteljahr!. 1 M. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Als Beiblätter: l Jllustrirtes SonntagsblatI (Wöchentlich) 2 ^andwirthschaftliche Beilage (monatlich). Erscheint: Miitwoch und Sonnabend. zu WuLsnih. i s ch en b/», ^sür Pulsnitz, t LSnigsbrück, tladeberg, Nadedurg, Moritzburg und Umgegend. Druck un Verlag von E. L. Für st er's Erben in Pulsnitz. Verantwortlicher Redrkteur Gustiv Hi-'rl-i in Pulsnitz. Sonnabend. 17. Oktober 1886. KonkursvevfaHren. Das Konkursverfahren über das Verwögen der Bertha Marie verw. Kullert geb. Ulbricht, in Großröhrsdorf wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch ausgehoben. Pulsnitz, den 13. Oktober 1896. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Akluar Hofman». ^Korr KurSV erfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Messerschmiedemcisters Ernst Heyde in Großröhrsdorf wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. P u l s n i tz, den 13. Oktober 1896. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreibrr , Aktuar Hofman«. Bekanntmachung, das Abladen von Baumaterial am Kirchhof betreffend. Es ist in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß für den Krrchhof bestimmtes Baumaterial, insbesondere Steine und Sand in den Straßengraben der Kamenzerstraße und auf der letzteren selbst abgeladen und daselbst tagelang liegen gelassen werde. Da dadurch der Verkehr gefährdet wird, so wird dies hiermit nachdrücklichst mit dem Bemerken verboten, daß Zuwiderhandlungen auf Grund H 366,1» des Neichsstrafgesetz- buchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark — oder mit Haftstrafe bis zu 14 Tagen bestraft werde. Pulsnitz, am 16. October 1896. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Holz-WevstsigSVung. Laußnitzer Revier. Grbgerichts - Gasthof zu Laußnitz. Mittwoch, den 31. Oktober 1886, Borm. 8 Mr. 1689 kies, und ficht. Klötzer von 12 bis 34 ow Oberst. 78 Nm. lief. Nutzknüppel, 5 „ birk. Brennscheite, 483 „ weiche „ 15 „ birk. u. erl. Brennknüppel, 1935 „ weiche Brennknüppel, 5 „ eich, und birk. Äeste, 812 „ weiche Aeste. Durchsorstungs- und Einzelhölzer in Abth 15, 16, 30, 34, 35, 37, 38, 39, 40, 44, 45, 54, 62, 63, 66, 69, 70, 71, 72, 73; in den Forstorten: Im Zipfel, Sackaer Wald, Tauschaer- Sackaer Ankauf, Spring, Zeichen, Waldbeerberg, Am Spieß, großer Palzberg und am Torfstich. König!. For st revierverwaltung Lauknit; undKönigl. Forstrentamt Moritzburg, den 5. Oktober! 896. Lehman». Mittelbach. Die Consumvereine. Die Leipziger Vereinigung gegen Consumvereine bringt nachstehenden Artikel zur Verbreitung: „Ein Bedürfniß zur Errichtung eines Vereines, zum Zwecke der Verbilligung der Nahrunqs- und Bedarfs, mittel, liegt vor, wenn entweder der Verkauf der Waaren durch die Kaufleute und Gewerbetreibenden zu Preisen stattfindel, die weder der vorhandenen Menge noch dem Werth des Artikels entsprechen, oder wenn die Lage der arbeitenden Klassen eine so traurige ist, daß ihre verfüg baren Mittel nicht ausreichen, um einen angemessenen Marktpreis zu bezahlen. Beide Eventualitäten kommen aber, zur Zeit wenigstens, nicht in Betracht. Zunächst ist der Wettbewerb unter den Kaufleuten und Gewerbetreibenden so stark, das Angebot von Waaren so groß, daß eine außer gewöhnlich hohe Preisforderung sich gar nicht durchführen läßt. Die Concurrenz sorgt schon ganz allein dafür, daß der Verdienst sehr gering bleibt, außerdem aber ist es vor- sorglichen Hausvätern nicht verboten, durch Ankauf größerer Quantitäten von Waaren sich selbst eine Verbilligung zu verschaffen. Was nun die zweite Möglichkeit anbetrifft, jo ist die Lage der arbeitenden Klassen keinesfalls derartig, daß ihretwegen eine besondere Verbilligung dec Waaren unbe dingt nolhwendig wäre. Ein Rückblick auf frühere Verhältnisse zeigt uns daß sich die Arbeiter bedeutend schlechter standen als heute, daß ihr Lohn bedeutend geringer war, und daß keine Veranstaltungen getroffen waren, um ihnen im Falle der Invalidität, der Krankheit oder des Alters Hilfe zu verschaffen. Zu jener Zeit sind die Arbeiter ebenfalls ohne Consumvereine fertig geworden, ja es ließe sich am Ende nachweisen, daß sie sich wirlhschaftlich verhältnißmäßig besser gestanden haben als heute. Ganz abgesehen davon, hat sich aber die Socialpolitik der letzten zwanzig Jahre ständig in Bahnen bewegt, die lediglich äus das Wohl der arbeitenden Klassen Hinausliesen, und man muß darauf aufmerksam machen, daß auch noch andere Stände vorhanden sind, die der Unterstützung bedürfen. Aus alle dem Gesagten geht aber hervor, daß bei unseren heutigen Consumvereinen von einem Bedürfniß nicht mehr gesprochen werden kann. Wenn Consumvereine zu profitwüthigen dividendenvertheilenden Genossenschaften wer den, dann ist dies doch wohl nicht in der Ordnung. Sie entsprechen in dieser Kleidung allerdings dem Charakter unserer Zeit. Wenn es heute schon vielfach als unabänderlich bezeichnet wird, daß Profit und Moral zwei Dinge sind, die sich oft nur schwer mit einander vereinbaren lassen, wenn man ferner zugeben muß, daß eS nichts Seltenes ist, daß capitalkräftige Leute gleich mehrere Erwerbszweige an sich zu reißen suchen, und wenn man schließlich zugesteht, daß wir immer tiefer, immer unlösbarer in diesen Zustand hin- eingerathen, dann kann man sich unmöglich der Ansicht verschließen, daß das Treiben unserer heutigen Consumver- eine nur eine Consequenz dieses jämmerlichen Zustandes ist. Wenn wir nun einen Schritt weitergehen, und uns zu vergegenwärtigen suchen, zu welchen Zuständen wir kommen, wenn das Genossenschaftswesen sich noch weiter nach dieser Richtung hin auswächst, so entsteht ein Bild, dessen Sprache so lebendig und deutlich ist, daß es als eine Sünde erscheint, die Hände in den Schooß zu legen, um die Verhältnisse an sich herankommen zu lassen. Neue, bisher unbenutzte Absatzgebiete vermag ein Consumverein sich nicht zu erringen, das erscheint nach der Natur der Sachlage ausgeschlossen; wo er sich also ausbreitet, kann es nur geschehen aus Kosten Anderer, deren Existenzbe rechtigung unserer Auffassung nach höheren, jedenfalls aber nicht geringeren Werth besitzt, als die Consumvereine. Giebt es denn nun aber eine Grenze, die den Consumvereinen heutigen DatuuiS Einhalt gebietet, giebt es ein Gebiet, das sie nicht in Anspruch nehmen dürfen? Eigene Bäckereien, Müllereien und Fleischereien haben sie schon errichtet, Schuh macherei und Schneidereien werden folgen, ja, es ist schließ lich kein einziger Erwerbszweig mehr sicher, durch das Genossenschaftsprincip der Consumvereine aufgesressen oder vernichtet zu werden. „Dahin wird es nicht kommen", werden Manche sagen. Das wünschen wir allerdings auch, aber das ist doch gewiß ein herzlich schlechter Trost, gegen über der Thatsache, daß heute Niemand in der Lage ist, es zu verhindern. Sollen wir so lange warten, bis dieser Zeitpunkt herangekommen ist, und tausende von selbstständigen Existenzen so schwer getroffen sind, daß sie sich nie wieder erholen können? Es läßt sich nicht von der Hand weisen, daß die End consequenz dieses Genossenschaftswesens aus die völlige Vernichtung des Zwischenhandels hinausläuft, und darin liegt für unser gesammtes Gemeinwesen eine schwere wnih- schafrliche und sociale Gefahr. Es darf keinem Staate gleichgültig sein, ob eine große Anzahl Eigenexistenzen ver nichtet wird, zu Gunsten kapitalistischer Genossenschaften ohne Form und Halt." Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diefen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Vor ca. 14 Tagen noch konnten wir berichten, das Herr Restaurateur Linke, der das hiesige Bahnhossrestaurant seil Eröffnung unserer Bahnlinie be- wirthschaftet, am Jubiläumstage (i. October) rüstig seines Amtes waltete, heute ist leider schon zu vermelden, daher nach kurzemKranksein am Donnerstag Nachmittag gestorben ist. Linke war Veteran ; während seiner Militärzeit nahm er an dem Straßenkampfe in Erfurt theil und dies wird einem Felhzug gleich geachtet. Er war auch im Besitze der hierauf