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Blatt Amts und des Kadtrathes des Königs. Amtsgerichts Als Beiblätter: !. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. LandwirthschaftlicheBeilage (monatlich). Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. KescHästsstelllen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureausbonHaasen- stein L Bögler, Jnvalidendank, Rudolph Mofse und. G. L. Daube L Comp zu WutsniH Abonnements - Preis Bierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. iochenL/^ ^sür Pulsnitz, -M Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. V sind bis Dienstag und Freitag L -WUl . M c Vorm. 9 Uhr aufzugeben. EN Preis für die einspaltige Cor- LLE-b.n Mchtuudviövjigks« Jahrgang. Mittwoch. IS. Inti 18S«. IwcrngSVersteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des Tischlermeisters Friedrich Gustav Reimann in Pulsnitz eingetragene Hausgrundstück mit Hofraum und Garten, Nr. 343 des Brand-Catasters Nr. 46 des Flurbuchs, Folium 101 des Grundbuchs für Pulsnitz, 2,4 Ar groß, mit 39,23 Steuereinheiten belegt, und geschätzt auf 7950 Mark, soll an hiesiger Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 25. Juli 1896, Vormittags 10 Uhr . , . als Versteigerungstermiu, sowie der 3. August 1896, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des VertheilungsPlans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Pulsnitz, an, 2. Juni 1896. Königliches Amtsgericht. Weise. Hofmann. Bekanntmachung. Der untere Theil der Laugen Straffe ist vom Markt a» für alles Fuhrwerk während des Schleutzenbaues gesperrt. Zuwtderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. oder entsprechender Haft bestraft. Pulsnitz, den 14. Juli 1896. Der Stadlrat h. Schubert, Brgrmstr. «MMN», »>» Völker in der Türkei ohne Blutvergießen wirthschastlich frei und selbstständig zu machen und die bankrotte Türkei friedlich ihrer Auflösung zuzuführen. Die Auflösung der Türkei in wirthschastlich selbstständige Staaten. Da die politische Auflösung der Türkei, das heißt die Theilung derselben an die Nachbarstaaten, wegen kur werth- vollen Länder am Goldenen Hocn und Kleinasiens einen Weltkrieg entfachen und eine große Anzahl Staaten in ver zweifelte Kämpfe verwickeln kann, so hat die diplomatische Weisheit und Friedensliebe der Großmächte die politische Auflösung der Türkei stets zu verhindern gesucht. Die kluge Art und Weise, wie neuerdings die Großmächte den Ausstand auf Kreta zu dämpfen und die unheilvolle kretensi- sche Frage zu lösen bestrebt sind, zeigt aber einen gangbaren Weg, wie die Unterthanen von ihren Peinigern zu befreien sind, ohne daß die Herrschaft des Sultans sofort zu Ende zu gehen und der europäsische Friede gefährdet zu werden braucht. Nach energischer Rücksprache mit der türkischen Regierung rathen die Botschafter der Großmächte in Con- stantinopel in einer sowohl an die Aufständischen nach Kreta als auch an die Delegirten nach Phre gerichteten Depesche den Kretensern, den Aufstand gegen die Türken einzustellen und auf der Grundlage des Vertrages von Haleppa mit der Türkei, welche außerdem einige Forderungen bewilligt, in Friedensverhandlungen einzutreten. Ferner sollen unter dem Schutze der Consule der Großmächte sich alle christ lichen Deputirten der aufständischen westlichen Provinzen Kretas wie auch der noch ruhig gebliebenen östlichen Provinzen sobald als möglich in Haleppa versammeln, um über die krelensischen Forderungen zu berathen. Das von den Groß mächten begünstigte Reformprogramm für Kreta soll folgende Punkte enthalten: Erstens Gewährung der wirthschaftlichen Unabhängigkeit für die ganze Insel Kreta, zweitens Ein- pfang der ganzen Zolleinnahmen für die kretensischen Staats- kaffen, drittens Aufbringung des Tributs an den Sultan durch eine besondere Steuer, viertens Ernennung eines christlichen Gouverneurs für die Insel Kreta durch den Sultan. Nun ist es allerdings noch nicht sicher, ob diese Programmpunkte einerseits von der türkischen Regierung voll und ganz und ohne jeden Vorbehalt gewährt werden, und andererseits weiß man ja auch nicht genau, ob die Aufständischen auf Kreta mit diesen Zugeständnissen zu be- ruhigen sind, aber klar und deutlich geht aus diesen Pro- grammpunkten hervor, daß die Großmächte ein gutes Aus- kunfismittel gefunden haben, um das unterjochte und miß handelte Kreta wirthschastlich selbständig zu machen, also den Kretensern eine eigne Verwaltung mit einem christlichen Gouverneur und einem Landtage zu geben. Rechnet man dazu, daß die türkische Oberhoheit, wenn der Tribut nur regelmäßig an den Sultan bezahlt wird, durch die Besei» tigung der Türken aus der Verwaltung und aus den Zoll einnahmen, keineswegs mehr drückend für die Kretenser im bisherigen Sinne sein kann, und bedenkt man, daß auch den Armeniern in den von ihnen vorzugsweise bewohnten Landschaften Kleinasiens diese Reformen bewilligt werden und später langsam auf alle von der Türkei noch unter jochten christlichen Stämme ausgedehnt werden könnten, so kann man sich in Europa darüber freuen, daß neue Wirksame Mittel gesunden worden sind, um die christlichen Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. — Mit Eintritt der größeren Hitze werden jetzt bei sämmtlichen Truppentheilen durch die ärztlichen Organe be lehrende Vorträge gehalten, in welcher Weise bei eintreten den Symptomen des Hitzschlages helfend einzugreifen sei. Bei der Wichtigkeit dieses Gegenstandes für weitere, ins besondere Arbeiterkreise, erscheint es von Bedeutung, der Frage der ersten Hilfeleistung auch in der Presse besondere Beachtung zu schenken. Die äußeren Zeichen bei einer Erkrankung am Hitzschlag und Sonnenstich sind: brennen- der Durst, große Mattigkeit, Schwindel, schwacher Puls schlag und gerötete trockene Haut. In solchen Fällen ist die erste Bedingung, daß der Patient an einen möglichst kühlen Platz ruhig hingelegt wird. Die Kleider müssen geöffnet und es muß dem Ermatteten Wasser gereicht werden. Nach Anwendung dieser Mittel wird der Anfall sehr bald vorübergehen. Läßt man dieselben jedoch unbe achtet, so tritt leicht der Fall ein, daß der Kranke das Bewußtsein verliert. Der Atem geht dann im schnellsten Tempo, während die Bewegungen des Pulses kaum noch fühlbar sind. Nicht lange, und es beginnen Glieder- und Gesichtszuckungen, und man kann jeden Augenblick darauf gefaßt sein, daß eine Herz- oder Lungenlähmung dem Le ben ein Ende macht. Man sei also auf der Hut und wende so rasch wie möglich die oben erwähnten Mittel an, falls kein Arzt zur Stelle ist, den man gegebenenfalls unbedingt zu Rate ziehen sollte; ist erst Bewußtlosigkeit erfolgt, welche mit allen möglichen Mitteln hintangehal ten werden sollte, so können die schlimmsten Folgen eintrelen. — Es dürfte nicht unangebracht sein, jetzt bei der Beerenernte das Publikum darauf hinzuweisen, beim Ein sammeln von Beeren, namentlich Erd- und Himbeeren, keine Blechgefäße, sondern nur Thongefäße zu verwenden, denn die Beeren erhalten, in Blechgefäßen aufbewahrt, einen Metallgeschmack und eine bläuliche, unansehnliche Farbe. — Die Tageslänge ist nun in langsamer Abnahme begriffen. Die längsten Tage mit rund 16 Stunden 29 Minuten Länge sind schon vorüber. In den nächsten drei Wochen vermindert sich die Tageslänge um 20 Minuten. Später erfolgt dann die Abnahme schneller, im Juli um 1 Stunde 5 Minuten, im August um 1 Stunde 45 Minu ten u. s. w. Bis zum 21. December macht der Unter schied zwischen dem längsten und dem kürzesten Tage bei uns 8 Stunden 40 Minuten aus. — Bei günstigstem Wetter fand am Sonntag, den 12. d. M. in Gersdorf das Kreissängerfest der Männer- Gesangvereine des 6. Oberlausitzer Sängerkreises statt. Die zu diesem Kreise gehörigen Vereine waren in den Mittagsstunden angekommen und vom festgebenden Verein mit Wort und Liedergruß empfangen worden. Alsdann fand Gesangsprobe statt. Nachmittags 3 Uhr ordneten stch die Festtheilnehmer zu einem Festzuge durch den reich mit Kränzen, Guirlanden, Birken und Fahnen geschmückten und von Besuchern von nah und fern belebten Ort. Den Zug begleiteten 37 Festjungfrauen, sowie der Militär,- Arbeiter- uud Turnverein. Nach Ankunft desselben auf dem Festplatze und nachdem sich die Theilnehmer etwas ausgeruht, begann das Concert. Eröffnet wurde dasselbe mit dem Kremser'schcn „Dankgebet", Massenchor mit Musik begleitung. Im weiteren Verlauf gelangten noch die Massenchöre „Gott, du bist meine Zuversicht" v. I. Otto, „Heimkehr" v. Gelbke, „Das deutsche Schwert" (mit Musik- v. C. Schuppert, „Wie könnt' ich dein vergessen" v. Jien, „Wem Gott will rechte Gunst erweisen,," v. Mendelssohn- Bartholdy und „Abendlied" v. Adam zum Vortrag. Mit Einzelgesängen debutirten die Vereine Liederhain Groß röhrsdorf, Männergesangverein Wiesa, Liederkranz Lichten berg, Sängerbund Kamenz und Sängerverein Gersdorf. Sämmtliche Gesänge ernteten feiten der zahlreichen Zuhörer schaft reichen Beifall und gelangten auch insgesammt gut zum Vortrag. Nach Schluß des Concertes vergnügten sich die Festtheilnehmer an dem in den Sälen der Brauerei und im „goldenen Bande" stattfindenden Balle. Großröhrsdorf. Bei den Anmärschen zu den zwischen Bautzen und Görlitz stattfindenden Kaisermanövern, sowie auf dem Rückmarsch von den Manövern wird auch unsere Gegend ziemlich stark mit Militär belegt werden. In Großröhrsdorf wird in der Zeit vom 7.-8. September der Stab des 3. Bataillon und die 9 , 10. und 12. Kom pagnie des 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 in Stärke von 16 Offizieren, 468 Mannschaften, 7 Pferden, ferner der Regimentsstab sowie 1. und 3. Eskadron des 2. Husaren- Regiments in Stärke von 1b Offizieren, 285 Mannschaften und 301 Pferden und schließlich die 3. und 4. Kompagnie des Pionier-Bataillons Nr. 12 in Stärke von 8 Offizieren, 304 Mannschaften und 10 Pferden verquartiert werden. Auf dem Rückmärsche am 1b.—16. September nimmt der Regimentsstab und 1. Abtheilung, sowie die 4. und b. Batterie des 1. Feld-Artillerie-Reg. Nr. 12 in Stärke von 25 Offizieren, 505 Mannschaften und 325 Pferden hier- selbst Quartier. Bretnig. Gleichwie die ganze Umgegend erhält auch unser Ort bei den Anmärschen zu den Kaisermanövern, Einquartierung und zwar wird in der Zeit vom 5.-7. September hierselbst die 1. und 2. Eskadron des Garde- reiter-Regiments in Stärke von 15 Offizieren, 121 Mann schaften und 124 Pferden verquartiert werden. Auf dem Rückmärsche am 15.-16. September kommt der Stab der 2. Abtheilung des 1. Feld-Artillerie-Reg. 12. und die 5. und 6. Batterie desselben Regiments in Stärke von 10 Offizieren, 182 Mannschaften und 119 Pferden nach hier zu liegen. Dresden, 11. Juli. Se. Majestät der König empfing aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums der Er- nennung zum Generalfeldmarschall zur Beglückwünschung im Schlosse zu Pillnitz Sonnabend Mittag 12 Uhr eine Deputation des königl. sächs. 12. Armeecorps, bestehend aus Sr. königl. Hoheit dem commandirenden General Prinzen Georg Herzog zu Sachsen, dem Kriegsminister, Generallieutenant Edler von der Planitz und dem Divisions-