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Pulsnitz, am 24. Februar 1896. Oberer Gasthof zu Leppersdorf rm harte und 81 weiche Brennscheite, Boogt. Garten. 81 3 680 975 1120 5 10 Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. Auf dem Schlage der Abth. 42 (Parzelle Land: wehr). Kaiser Wilhelm - Kanals näherte, war die Nacht im Ver schwinden. Ein schweres Gewitter stand über uns, Blitz und Donner wechselten mit einander. Ein gewaltiges Schauspiel! Es schien die Natur in großer Aufregung zu sein. Da ein solches Unwetter die Eröffnung, ja die ganze Feier in Frage stellte, regte sich die Besorgniß in Meinem Herzen, ob Uns diese Feier auch wohl gelingen inöge, denn es war dies dos große Werk, welches Mein Herr Großvater angefangen, welches unter den Augen der gesammten Welt der Vollendung entgegenging und eine angsterfüllte Bitte rang sich aus meinem Herzen, ob der Himmel Uns wohl ein gnadenreiches Zeichen geben würde, und ob Uns wohl beschicken sein würde, den schönen Tag zu erleben. DaS Schiff lenkte in die Schleusen ein, lief durch und auf der anderen Seite, wo der Kanal be ginnt, waren zwei mächtige Thürme von Holz aufgestellt, wie sie in der alten Zeit die Kreuzfahrer bauten und er richteten, um die Mauern von Burgen und Städten zu brechen. Von den beiden Thürmen hingen deutsche Fahnen herab, und ein gewaltiges Seil spann sich über den Kanal. Und langsam, in tiefer Todtenstille, bewegte sich das ge waltige Schiff vorwärts. Hinter Uns dröhnten die letzten Donner und zuckten die letzten Blitze, und vor Uns war ein dämmernd düsteres Gewölk, auf welchem bereits ein goldener Glorienschein anfing, aufzugehen. Das Schiff erreichte das Tau, es spannte sich, der Widerstand schien unüberwindlich, die Thürme krachten; doch das Seil riß und das Schiff lief in den Kanal. In demselben Augen blicke fielen die ersten Strahlen der leuchtenden Sonne durch das Gewölk, dasselbe zerthetlend und eine kurze Stunde darauf leuchtete die volle Sonne. Auf das hehre Zeichen aber öffnete sich der Kanal, und es erschien das Schiff mit der Landesflagge des neu geeinten Reiches, begrüßt von dem Donner der Schiffe der ganzen Welt. Nun, Meine Herren, das ist das Fazit, was ich aus den vergangenen 25 Jahren gezogen habe, dies ist der Rück blicks Nan erwächst aber auch für UnS die Pflicht für die Zukunft! DaS, was Wir erlebt, das, was geschehen, verdanken Wir doch nur dem großen Kaiser Wilhelm und seinem Gottvertrauen. Die ganze Feier, die sich im letzten Jahre abgespielt hat, gipfelte nur in der Verherrlichung dieser Uns heilig gewordenen Persönlichkeit, sie verkörpert für Uns die Vereinigung Unseres langersehnten, neuen deutschen Vaterlandes. Das ist für UnS die heilige Pflicht, diese Person, das geheiligte Andenken an diesen hohen Herrn rein und hell zu vcrtheidigen gegen jedermann, er möge kommen, von wo er auch wollet Ich bin der festen Ueberzeugung, daß, wie Ich einst den Appell an Sie ge richtet habe, den Sie auch heute so warm beantwortet haben, sich um Mich zu schaaren und Meinem Werke zu helfen. Wir mit anderer Hülfe noch weiter kommen werden. Ich denke hierbei an die deutschen Frauen und Jung frauen, Ich dachte ihrer auf dem Felde von Vionville, wie sie freudig ihre Söhne, ihre Gatten, ihre Bräutigams dahin gegeben haben, um Uns unser Vaterland wieder zu erstreiten, an ihnen ist es, Uns neue tüchtige Männer heranzuziehen. In unserer Mutter, unserer guten deutschen Frau liegt eine gewaltige Macht, die niemand zu über, winden vermag. Möge sie in ihrem Berufe stets dessen ein- gedenk sein, von welch' ungemeiner Wichtigkeit sie ist und möge speziell die Märkerin stets dessen eingedenk sein, daß sie Uns eine brave, tüchtige Generation junger Märker voll Gottvertrauen und Zuversicht heranbilden helfe. Wir aber, Meine Herren, die Sie hier schlagenden und pochen- den Herzens und gehobenen Sinnes versammelt sind, Sie fordere ich auf, das Gelöbniß zu erneuern, welches in der Devise gipfelt, welche sich auf dem Orden befindet, der dem Andenken Kaiser Wilhelm's gewidmet ist, im An denken an Kaiser Wilhelm zu wirken, und jeder an seinem Platze, was er auch sei, ob Abgeordneter, ob Landwirth, ob einfacher Bauer, zu stehen und zu arbeiten für das Wohl unseres Vaterlandes. In diesem Sinne erhebe Ich Mein Glas und rufe: „Die Mark und die Märker, sie leben hoch, nochmals hoch und zum dritten Male hochl" 1. der Restaurateur Herr Friedrich Müller hier, Kamenzerstraße Cat.-Nr. 259 0., 2. der Tagarbeiter Herr Emil Rennert hier, äußere Schießgafsc, Cat.-Nr. 236 L., 3. der Werkmeister Herr Friedrich August GroffmaNN hier, innere Schießgaffe, Cat.-Nr. 244, beabsichtigen in ihrem Grundstücke eine Fleischereianlage zu errichten. Es wird dies hierdurch mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, etwaige Einwendungen gegen die neuen Anlagen, soweit solche nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, binnen 14 Tagen bei dem unterzeichneten Stadtrath schriftlich anzubringen. Kaiserworte. Bei dem Festmahle, welches in voriger Woche der Oberpräsident, Staatsminister von Achenbach, den Mit gliedern de) Provinziallandtages der Provinz Brandenburg gab, hielt'der Kaiser folgende Rede: „Mit Recht hat unser verehrter Oberpräsident an die große Zeit appellirt, die Wir soeben durchlebt haben,, und Ich möchte aus der Er- innerung an dieselbe einen Moment auch heute hier vor führen, den Ich durchlebt habe und den Ihnen kundzugeben Ich bei Mir beschlossen habe. Ich war im Herbst des letzten Jahres, als Ich das Schlachtfeld bei Metz besuchte, an einem Punkte, der hell in der Geschichte unseres wer- denden Reiches dasteht. Ich war auf die Höhe hinauf gegangen, an der das märkische Corps ansetzte, um für Ihren Markgrafen, den König, die Kaiserkrone erstreiten zu helfen. Ich habe bewegten Herzens und feuchten Auges auf das Schlachtfeld gesehen und im Geiste die Kompagnien und Regimenter der alten Märker geschaut, wie sie vorüber zogen, ihren blutigen Lauf verfolgend; Ich habe sie im Geiste fallen sehen, ringend mit deni Tode, das brechende Auge gen Himmel gewandt, mit fester Ueberzeugung des Sieges im Herzen und der gewonnenen Schlacht. Und da ist Mir zum ersten Male die volle Größe der Thaten, die die Heere für ihren König, den Markgrafen und Fürsten, gethan haben, klar geworden, und in Meinem Herzen regte sich das Gelübde, daß für die Leute, die solche Thaten thun können, nichts zu hoch, nichts zu viel sei, als daß es der Markgraf thun müßte, uni sich bei ihnen dafür zu bedanken. Dies der Rückblick an die große Zeit, die wir soeben in der Erinnerung verlebt! Nun lassen Sie Mich Ihnen ein Bild vorsühren aus der Zeit des Jubiläums des vergangenen Jahres. Wir Menschen pflegen gern die Ereignisse der Natur, die sich um uns abspielen, in Verkündung zu bringen mit dem Finger der Vorsehung unseres Gottes. Als sich die „Hohenzollern" der Einmündung des Kgl. Forstrentamt Dresden und Kgl. Forstrevierverwaltung Röhrsdorf zu Kleinröhrsdorf, am 18. Februar 1896. In Stellvertretung: Bekanntmachung, die Vergebung der zur Herstellung zweier Kirchenfenster erforderlichen Nebenarbeiten betreffend. In nächster Zeit soll der Auf- und Einbau zweier in Glasmalerei künstlerisch ausgeführten Fenster in hiesiger Kirche zur Ausführung gelangen. Die hierzu sowie zur Herstellung der erforderlichen steinernen Rahmen und Umfassungen nöthigen Steinmetz- und Eiseneonstructionsarbeiten werden auf Beschluß des Kirchen vorstandes unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern hiermit öffentlich ausgeschrieben. Die die Fenster veranschaulichenden Zeichnungen, welche gleichzeitig die bei Ausführung obiger Arbeiten zu beobachtenden Maaße enthalten, liegen bei dem Vorsitzenden des Kirchenbauausschi sse;, Herrn O-.t! Achter WettzMlttM in Meißnisch-Pulsnitz zur Einsichtnahme der Reflectanten aus. Bewerbungen um diese Arbeiten sind unter Beifügung spezieller Kostenanschläge innerhalb 14 Tagen vom Erlaß dieser Bekanntmachung an gerechnet und spätestens bis 14. März d. I. bei dem Unterzeichneten Vorsitzenden des Kirche »Vorstandes einzureichen. Pulsnitz, am 21. Februar 1896. Der Kirchenvorstand. . L. Prof. Kanig. „ „ „ 133 „ Brennknüppel, 1,bb Wellh. hartes und 160,7» weiches Brennreisig. Montag, den 2. März 1896, Vormittags 1- li birk., 242 ficht, und 470 kief. Stämme von 11 bis 32 cm Mitt.-St., bnk., 4 buch., 160 ficht, u. 1857 kief. Klötzer von 11 bis 35 ow Ob-St. ficht, und 30 kief. Derbstangen von 8 bis 14 coa Unt.-St-, ficht. Stangenklötzer von 5 bis 11 cm Ob -St., ficht. Reisstangen von 3 bis 7 cm Unt.-St., Blatt Amts des Königl. Amtsgerichts und des Stadtrathes MchtuudvisrzigKer Jahrgang Druck und Verlag von K. L. Förster'- Erden in Pulsnitz. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Puszeile (oder deren Raum)? 10 Pfennige. Geschäftsstellen:'^ ' Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-Bureaus vonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Wutsnih schell L/sF Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. Inserate V H find bis Dienstag und Freitag /-> Vorm. 9 Uhr aufzugeben. WQ Preis für die einspaltige Cor- Mittwoch. Mr. n 26. Februar 1896.